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~POV Ardy~
"Au. Wofür war das denn?" "HALT DIE KLAPPE!" Ich schaute ihn stirnrunzelnd an. Luciel entfernte sich wieder von mir und atmete tief durch. "Ich muss mich echt zurück halten dich nicht zu verprügeln." "Alter, was ist, denn los?" "Warum hast du mir nicht erzählt, dass Taddl und du zusammen waren!" Fuck! War ja klar, dass er das herausfindet. "Verdammt..." Ich setzte mich auf das Sofa und stützte mein Gesicht in meinen Händen ab. "Ja, verdammt! Mehr hast du nicht zu sagen! Alter, was soll das?!" Scheiße, war er wütend. Langsam bekam ich wirklich Angst vor ihm. "Ich wusste nicht, dass er in der anderen Gang war." "Aber er wusste es bestimmt! Und dadurch ist er an uns ran gekommen!" "Nein, er wusste das auch nicht." "Das lässt er dich glauben, aber du weißt nicht ob es wahr ist!" "Es ist wahr. Ich... Ich glaube ihn." "Ich habe dich zum stellvertretenden Boss gemacht, weil ich dachte, dass du einen klaren Kopf behältst und nicht auf jeden rein fällst. Aber anscheinend habe ich mich getäuscht." "Nein... Es ist nur... Ach keine Ahnung was mich dazu getrieben hat. Ich konnte doch nicht ahnen, dass er in der Gang ist." "Okay, schon gut. Ich höre auf dir Vorwürfe zu machen. Vielleicht kann uns das sogar ein Vorteil verschaffen." Ich schaute Luciel fragend an. Das klang sehr nach einem Plan. "Hat er Schluss gemacht oder du?" "Ich." "Perfekt. Das heißt, dass er wahrscheinlich immer noch Gefühle für dich hat. Du wirst einfach so tun, als hättest du auch noch Gefühle für ihn. Mach dich an ihn ran, spiele deine Gefühle vor. Von mir aus schlafe mit ihm. Mir egal. Hauptsache er gewinnt wieder dein Vertrauen. Und sobald er das hat, wirst du ihn entführen und überlässt ihn mir. Verstanden?" "Verstanden." "Gut, aber wehe deine Gefühle gewinnen die Oberhand." "Werden sie nicht." Luciel nickte. "Dann geh wieder, bevor ich dir noch eine Scheuer." Ich verabschiedete mich von Luciel und ging wieder zur Schule. Wir hatten zwar nur noch eine Stunde, aber ich musste auch noch nachsitzen und nochmal konnte ich das nicht ausfallen lassen. "Hallo.", begrüßte ich alle und setzte mich auf meinen Platz. "Ardy, wo warst du?", fragte Herr Schmidt. "Nicht hier. Aber es ist alles gut. Jetzt bin ich ja wieder hier." "Du weißt, dass du heute nachsitzen musst? Und eigentlich sollte ich dich dafür noch länger nachsitzen lassen." Ich ignorierte ihn einfach und wandte mich an Julian und Luna. Ich erzählte ihn alles im Schnelldurchlauf. "Meinst du, dass Taddl dir wirklich noch traut?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich sage ihm, dass ich aus der Gang ausgetreten bin, Luciel jetzt hinter mir her ist und auch alle anderen aus der Gang mich hassen. Und dass ich Angst habe alleine zu sein. Ich krieg das schon hin." "Wenn du das sagst, ist es meistens wahr.", sagte Julian. "Meistens.", wandte Luna ein.
(...)
Das Nachsitzen war eigentlich wie immer. Total langweilig und unnötig. Als ob ich deswegen jetzt irgendwas anders machen würde. Ich freute mich zu Hause einfach da drauf die Füße hochzulegen und heute erstmal zu entspannen, bis ich dann ab morgen wieder versuchen musste Taddls Vertrauen zu gewinnen. Doch als ich meine Auffahrt betrat sah ich das Auto von meinem Vater dort stehen. Och ne, der hatte mir gerade noch gefehlt. Natürlich blieb es nicht nur bei meinem Vater, sondern auch seine Freundin war dabei. Ich hasste Silke noch mehr als meinen Vater. Sie hasste mich auch und bei jeder Gelegenheit zeigte sie mir das. Ich weiß gar nicht was mein Vater an ihr findet. Sie war eine total aufgetakelte Hure. "Hallo.", begrüßte ich die beiden eher weniger erfreulich. Ich donnerte meine Tasche in eine Ecke und stellte die Kaffeemaschine an, anscheinend haben die beiden sich schon bedient. "Na, wie geht's?", fragte mein Vater. "Ganz gut." Auch, wenn das nur die halbe Wahrheit war. "Deine Lehrerin hatte heute bei mir angerufen und gesagt, dass du einfach das Schulgelände verlassen hast. Stimmt das?" Wow, hätte nicht gedacht, dass sie es wirklich tut. Okay, jetzt musste ich mir schnell eine Notlüge einfallen lassen. "Ich hab es nur kurz verlassen." "Warum?" "Weil wir den Haustürschlüssel von Julian gesucht haben und es hätte ja sein können, dass er ihn auf dem Weg zur Schule verloren hat." Wow, eine bessere Lüge ist mir nicht eingefallen? "Sie hat behauptet, dass du ihr patzige Antworten gegeben hast." "Hab ich nicht. Ich habe nur gesagt, dass wir Julians Schlüssel suchen und dann hat sie mich angemotzt. Aber ich bin ja nicht weit weg gegangen." Mein Vater nickte wissend. "Dann sollte ich nochmal mit ihr reden." "Ne, lass es bleiben. Bringt doch eh nichts. Soll sie doch denken, dass sie gewonnen hat." "Meinst du?" "Ja, sonst machst du nur unnötig Stress." "Na gut, wie du willst." Als er den Satz gerade beendet hatte, klingelte sein Telefon. "Da muss ich ran gehen. Ist wichtig." Er verschwand aus dem Raum und ließ mich mit Silke alleine. Ja, eine super Idee. "Wieso habe ich das Gefühl, dass du deinem Vater nicht ganz die Wahrheit sagst?" "Wieso habe ich das Gefühl, dass du nur wegen seinem Geld mit ihm zusammen bist?" "Pass auf was du sagst.", zischte sie. "Warum? Was sonst? Petzt du es bei ihm? Wem glaubt er wohl mehr? Seinem Sohn oder dem Strich in der Landschaft." "Was hat man bei deiner Erziehung bloß falsch gemacht? Wärst du mein Sohn, würde ich dich sofort ins Heim stecken." "Wäre ich dein Sohn, würde ich mir eine Kugel in den Kopf jagen." "Doch nicht so wichtig.", sagte mein Vater und kam wieder. "Also, erzähl mal. Was gibt es neues? Wie geht es Luciel?" Ja, mein Vater kannte Luciel. Auch, wenn es ungewollt war. Er stand plötzlich in meiner Wohnung, also so wie jetzt auch und hat Luciel da zum ersten Mal gesehen und irgendwie haben die beiden sich gut verstanden. Und seitdem kennen sie sich und haben sich auch schon öfters gesehen.
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