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~POV Ardy~
Herr Schmidt schloss gerade die Tür zum Klassenraum auf, als mein Handy klingelte. Ich zog Luna und Julian mit nach draußen und stellte mein Handy auf laut.
Ardy: "Ja?"
Luciel: "Zwei gute Nachrichten."
Luna: "Zuerst die Gute."
Luciel: "Ihr könnt auf eure Klassenfahrt mitgehen."
Luna, Julian und ich schauten uns lächelnd an.
Luciel: "Die zweite gute Nachricht ist, dass wir jetzt wissen wo sich die Gang aufhält."
Ardy: "Geil! Schickst du uns die Adresse?"
Luciel: "Ja, aber ihr werdet noch nicht heute hingehen. Sie haben wahrscheinlich mitbekommen, dass wir ihren Computer gehackt haben. Sie hatten ein gutes Abwehrprogramm. Am besten erst diesen Freitag."
Ardy: "Okay. Danke Luciel."
Luciel: "Kein Problem. Bis dann."
Ardy: "Tschau."
Jetzt gingen auch wir in den Unterricht und Herr Schmidt gab uns einen Zettel für die Klassenfahrt, was wir alles mitnehmen sollen. Schließlich gingen wir schon in zwei Wochen auf Klassenfahrt. Wir waren alle nicht wirklich damit einverstanden, dass wir mit einer sechsten Klassen fuhren, aber anscheinend wurde es sonst zu teuer.
Als ich gerade in die Pause gehen wollte, hielt Herr Tjarks mich auf. "Würdest du mal mitkommen?" Ich nickte und folgte ihm in einen Klassenraum. "Wenn Sie jetzt doch noch was von mir wollen dann-" "Ardy.", unterbrach er mich. "Hier." "Du musst schon wieder nachsitzen?" "Schon wieder? Seien Sie mal stolz. Das ist erst mein zweites Mal in diesem Jahr." "So wird das nichts mit deinem Abschluss." Ich setzte mich auf einen Tisch. "Warum interessiert Sie das überhaupt? Es ist doch mein Leben. Mein Abschluss und nicht Ihrer." "Aber ich möchte, dass ihr alle es schafft. Du musst nicht immer eine Prügelei anfangen." "Ich war aber sauer." "Und das musst du an irgendeinem Jungen auslassen?" "Sie haben doch Schuld." "Warum ich?" "Weil Sie hartnäckig sind. Ich weiß, dass Sie es auch wollen." Ich ging wieder auf ihn zu, doch Herr Tjarks ging wieder ein paar Schritte zurück. "Ich meine es Ernst, Ardy." "Ich auch." "Du kannst dich für nichts besseres halten nur, weil dein Vater der Schule Geld gibt." "Tue ich nicht. Oder tue ich das?" "Ja, du denkst, dass die Regeln nicht für dich gelten." "Ich mache es nicht mehr." "Versprochen?" "Unter einer Bedingung." "Und die wäre?" Ich packte ihn wieder am Hoodie. "Einen Kuss.", hauchte ich gegen seine Lippen. "Geh jetzt in die Pause.", sagte er nur und verschwand. Ich schaute ihm hinterher und schüttelte mit dem Kopf. Irgendwann kriege ich ihn dazu. Ich ging zurück zu Luna und Julian. "Wie ist es gelaufen?" "Er hat nur gesagt, dass ich nicht wieder Stress anfangen soll. Aber ich kriege ihn schon noch." "Wehe du hast dann bessere Noten.", sagte Julian mahnend. "Was willst du, denn dagegen tun?" "Dann mache ich mir Frau Voigt klar." "Die geht doch mit uns auf Klassenfahrt." "Ja, dann habe ich ja genug Zeit." Luna und ich lachten und die Pause ging viel zu schnell um.
Der restliche Schultag verlief sehr langsam und langweilig. Erst das Nachsitzen wurde wieder interessanter. Denn es war mit Herrn Tjarks. Zwei Mädchen, ein Junge, Luna und ich saßen hier. Es entstand eine Stille und ich schaute immer wieder zu Herrn Tjarks. Als sich unsere Blicke trafen zwinkerte ich ihm zu, doch das ignorierte er. Irgendwie war er anders als sonst. Okay, wahrscheinlich lag es daran, weil ich ihn angemacht hatte und er nicht drauf eingegangen ist. Aber er führte keinen Smalltalk mehr mit mir wie sonst. "Ich fühle mich wie in einer Selbsthilfegruppe in der keiner anfangen will zu reden.", sagte Luna und ich lachte. "Die beiden Mädchen hier haben bestimmt einmal im Unterricht geflüstert und sitzen jetzt freiwillig nach, weil sie ihre Strafe eingesehen haben." "Und er da hat im Unterricht gegessen. Zumindest sieht er so aus." Luna und ich fingen an zu lachen. "Luna, Ardy. Ruhe!" Ich nahm ein Zettel aus Mathe aus meiner Tasche und reichte ihn Luna. "Fünf Punkte, wenn du in die Kleidung triffst für alles andere gibt es einen Punkt." Und so fingen Luna und ich an die anderen um uns herum mit Papierkugeln abzuwerfen. Keiner meldete sich und petzte es, weil sie zu eingeschüchtert von uns waren. Und das machte es um einziges witziger. "Ihr könnt jetzt gehen.", sagte Herr Tjarks. "Außer du Ardy." "Ich habe gewonnen.", flüsterte Luna und zeigte auf die Papierkugeln. "Denk dran, wir müssen zweimal nachsitzen.", flüsterte ich zurück und als alle aus den Raum waren, wandte sich Herr Tjarks an mich. "Denkst du ich habe es nicht gesehen, dass ihr mit Papier rumgeworfen habt?" "Und warum haben Sie nichts unternommen?" "Ich brauchte ein Argument, dass du hierbleibst." "Achja?" Herr Tjarks kam auf mich zu, während ich auf einem der Tische saß. "Und soll ich das jetzt sauber machen?" "Nein, ist nicht unsere Klasse." Ich lachte. "Irgendwie sind Sie ganz anders als die anderen Lehrer." "Ich weiß. Die anderen Lehrer würden auch nicht das hier machen." Er kam noch näher und legte seine Lippen auf meine. Ich schlang meine Arme um seine Hüfte um ihn noch ein Stück näher zu ziehen und erwiderte den Kuss. "Und in der Freizeit darfst du mich Taddl nennen." "Heiß", hauchte ich und küsste ihn wieder.
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