5. Dezember
Sicht: Paluten
Hatte sich GermanLetsPlay wirklich bei mir eben entschuldigt? Es schien ganz so und das machte mich ungemein froh. Ich hatte bisher noch nie gehört, dass er sich bei irgendwem für irgendwas ehrlich entschuldigt hatte.
Dass Smurf und Rewi lachten, als der Braunäugige in mich reinlief, empfand ich genauso wie dieser als etwas unangenehm. Anders als er, würde ich mir das noch unzählige Male anhören dürfen. Zudem würde er, anders als ich, auch etwas gereizter reagieren, würde jemand ihn damit aufziehen, dass er in mich reingelaufen war.
Manu zeigte seinen mittleren Finger, während er weiterging. Ganz verstand ich es nicht, aber nun gut... Der hellste war ich auch nicht gerade.
Rewi und Smurf verstanden diese Geste auch nicht, was mich daraus schließen ließ, dass das wohl irgendeine Bedeutung in der Zukunft hat. Echt verrückt, wenn ich genauer darüber nachdenke! Er und Bergi wissen so viel mehr über unsere Zeit und die, die nach uns kommt. Und sie könnten mit dieser Maschine, die Bergi besitzt, auch über ihre Zukunft etwas herausfinden. Wie wohl meine aussieht?
Sturmi riss mich aus meinen Gedanken: ,,Palle? Bist du noch da?" Ich schenkte ihm meine Aufmerksamkeit und sah ihn fragend an. ,,Du wolltest doch vorhin noch etwas sagen oder nicht?", antwortete Rewi mir. Kurz überlegte ich, was ich denn sagen wollte. Glücklicherweise fiel es mir wieder ein: ,,Ach stimmt! Ich wollte nur fragen, ob ihr Lust hättet, in meiner Arena mal zu kämpfen? Immerhin ist sie ja endlich fertig." Es wurde mal langsam Zeit, dass die Untergrundarena benutzt wird! Ich hab zu viel Arbeit in sie investiert, als dass sie nur unten verstaubt und als Mobfarm dient.
,,Klar! Zu PvP sag ich nie Nein!", stimmte mir Rewi begeistert zu. Zufrieden lächelte ich und zeigte meinen Daumen nach oben. ,,Super! Und wie sieht es mit dir aus, Smurf?" Freddie nickte kurz. ,,Warum nicht? Ist gerade recht langweilig hier. Da könnte ich etwas Spannung gebrauchen.", antwortete er mir schließlich. Ich freute mich, dass meine Freunde mich unterstützten. ,,Danke Freunde! Würdet ihr zwei dann auch direkt als erste gegeneinander antreten? Oh, und könntet ihr gemeinsam mit mir das ganze bei den richtigen Leuten bewerben?" Ich bekam ein zustimmendes Nicken der beiden. Grinsend schlug ich mit Smurf und Rewi ein, ehe ich mich schon wieder auf den Weg machte. Ich musste noch die Arena ausreichend belichten und Mob-sicher machen. Das könnte etwas lange dauern.
Hoffentlich bekamen die Miliz und der Bürgermeister nichts davon mit. Und bei Bergi müsste ich aufpassen. Er berichtet nur die Wahrheit und nichts anderes als die blanke Wahrheit. Entweder ich müsste dafür sorgen, dass nur die richtigen Einwohner diesen Bericht bekommen würden oder ich durfte ihn nichts erzählen. Ich könnte doch bestimmt einfach mal nachfragen.
Bevor ich also den letzten Feinschliff an meinem Geheimnis im Keller vornahm, stattete ich Tim einen Besuch ab. Ich ging hoch zu seiner Haustür, nachdem ich erstmal die Ranken vor dem Holz wegschlug, und klopfte an. Ich wartete für einige Sekunden, klopfte dann erneut, diesmal etwas heftiger, aber noch immer keine Reaktion. Mit verdunkelter Miene ging ich nach hinten, sah hoch und bildete meine Hände vor meinem Mund zu einen Trichter. ,,Bergi?", rief ich nach oben. ,,Bist du da?"
Immer noch keine Antwort. ,,Hm..."
Schulterzuckend verließ ich sein Grundstück und folgte dem Weg zu mir nach Hause. Dann fragte ich ihn halt nicht. Soll mir auch Recht sein. Je später er davon erfuhr, desto später konnte er darüber berichten.
Sobald ich ankam holte ich sofort die ganzen Fackeln, Seelaternen und alle Glowstoneblöcke, die ich besaß und stieg mit den Ressourcen die Leiter nach unten. Das war schwerer als gedacht. Doch ich kam unverletzt unten an. In der Arena befanden sich wie üblich eine Menge Monster. Die Zombies und Spinnen würden kein so großes Problem sein, nur die Skelette, Creeper und Schleims würden eine echte Qual werden.
Es war gar nicht so leicht alle Monster zu beseitigen. Ständig tauchten neue auf und nach einiger Zeit entdeckte ich auch noch Silberfische.
Ich verbrachte wohl die meiste Zeit damit, diese kleinen lästigen Viecher zu erledigen und vor Creepern davon zu laufen. Ich hatte keine Lust darauf, dass die grünen Monster mich und meine harte Arbeit in die Luft jagen!
Als ich endlich alle Monster besiegt hatte, war ich schon echt durchgelaugt, weshalb ich es auch nur schaffte, die eine Hälfte der Arena zu erleuchten.
Erschöpft betrachtete ich meine heutige Arbeit. Ich hatte zwar viel getan, aber wirklich sehen konnte man dies nicht, was mich etwas frustrierte. Nur zu gerne hätte ich weiter gearbeitet, aber dafür war ich einfach zu fertig. Ich ging ohne was zu essen in mein Bett und schlief dort sofort ein.
-
Als ich wieder wach wurde war es dunkel. Mir fiel auf, dass ich gar nicht geschaut hatte wie viel Uhr wir hatten, als ich mich schlafen gelegt hatte.
Mit lauten Geräuschen meldete sich mein Bauch zu Wort und verlangte nach Nahrung. Bereitwillig sprang ich aus den Federn und eilte in meine kleine Küche. Hungrig griff ich nach meinen Karotten und aß eine nach der anderen weg. So viele hatte ich zwar auch nicht mehr, aber abgesehen davon, sättigen Karotten einen auch nicht wirklich. Meckernd suchte ich nach irgendwas anderem, fand aber zu meinem Bedauern nichts. Der Markt hatte noch nicht offen und angeln gehen wollte ich auch nicht. Bis ein Fisch anbeißen würde, wäre ich schon längst zweimal verhungert! Ich musste also rausgehen und wohl oder übel Äpfel pflücken.
Schnell streifte ich meine Jacke über, warf mir meinen Schal um den Hals und verließ mein Haus. Ich sah hoch in den schönen klaren Himmel und betrachtete kurz die leuchtenden Sterne. Ich hätte ewig da hochschauen können, wenn mein Bauch nicht erneut nach Aufmerksamkeit bettelte. Eilig ging ich in Richtung Wald, wo auch einige Apfelbäume standen. Die größten nahm ich mir, und immer wenn ich nach dem nächsten Baum Ausschau hielt, verspeiste ich eine der Früchte.
Es brauchte bestimmt drei oder vier Äpfel, bis mein Magen zumindest halbwegs besänftigt war. Schon etwas beruhigter betrat ich wieder die Stadt. Dummerweise war ich nicht müde, sondern hellwach. Ob Manu auch wach war? Dann könnte ich wenigstens mit jemandem reden. Was sollte ich denn sonst jetzt machen?
Andererseits, er schien ja die letzte Nacht schlafen zu können und wenn er gerade wieder schlafen konnte, dann würde ich ihn jetzt wecken. Das wollte ich auch nicht.
Ich war hin und hergerissen.
Nach einer kurzen Debatte mit mir selber beschloss ich, besser nicht zu ihm zu gehen. Die Gefahr, dass er gerade schlief war mir zu hoch.
Ich ging deshalb wieder zu mir und betete, dass ich gleich ganz einfach einschlafen könnte!
Vor meiner Haustür stand- oder besser gesagt saß jemand. Jemand, der sich an meine Haustür angelehnt hatte, dessen Augen geschlossen waren und leise vor sich hin murmelte. Kichernd näherte ich mir der wohl scheinbar schlafenden Person und hockte mich vor ihr hin. Es war tatsächlich Manuel, der vor meiner Haustür lungerte und offensichtlich eingeschlafen ist!
,,Tja", murmelte ich, ,,und was mache ich jetzt mit dir?" Ich kratzte mich am Kopf und betrachtete den Jungen. Seine Lippen bewegten sich minimal und- War das ein kurzes Lächeln?
,,Ach Manu... Manchmal bist du schon süß...", seufzte ich verträumt.
,,Nur fünf Minuten...", nuschelte er. Verwundert musterte ich ihn. Schlief er etwa doch nicht? Hatte er mich gehört? Sofort stieg Panik in mir hoch! Was, wenn er mich gehört hatte?
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Was denkt ihr? Hat er ihn gehört, ja oder nein? UwU
Bis morgen! :D
LG LMS☆
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