20. Dezember
Sicht: Manuel
,,Was hast du dir dabei gedacht!? Wie kommst du nur auf diese bescheuerte Idee!?" Ich schrie ihn an, raufte mir die Haare und weinte weiter. Er wollte mir helfen und nicht in den Rücken fallen!
,,Aber du wolltest den Brief doch sowieso abgeben!", entgegnete Herr Bergmann. ,,Ja, wenn ich dazu bereit bin! Außerdem wollte ich das persönlich machen!" Er verstand es einfach nicht! Wieso verstand er es nicht?!
,,Ach, und wann wärst du dazu bereit gewesen, hm?", fragte er mich etwas lauter. Ich gab keine Antwort. ,,Sag mir, wann hättest du den Mumm dazu gehabt, ihm den Brief zu geben?" Ich schwieg noch immer. ,,Na dachte ich's mir doch...", murmelte er.
,,Das ändert nichts an der Tatsache, dass du mir nicht hättest sagen können, wo der Brief ist!", rief ich nun. ,,Du hättest mich dazu überreden sollen, den Brief abzugeben, anbieten können, dabei zu sein oder was weiß ich! Ist dir eigentlich auch nur annähernd bewusst, wie viel Panik ich hatte, als ich diesen verdammten Brief nicht mehr gefunden habe?!" Er öffnete den Mund, doch ich schrie weiter: ,,Dir ist nicht bewusst, dass ich schon damit gerechnet habe, dass ihn irgendjemand irgendwo aufgehangen hat, um mich, Germanletsplay, diesen scheiß Sadisten, den sowieso keine Sau mag, von dem kein Mensch gedacht hätte, er wäre fähig jemanden zu lieben, bloßzustellen! Verdammte Scheiße! Wie würdest du es finden, wenn ich einfach einen Brief von dir, der nur für Delay bestimmt ist, irgendwo aufhänge oder ihn ohne dein Einverständnis gebe?!" Es tat mir im Hals weh, so laut wurde ich, je länger ich sprach. Ich wusste nicht mal genau, was mich mehr aufregte. Die Tatsache, dass er es nicht mal so schlimm fand oder dass er es wirklich getan hatte.
Völlig überrumpelt von meiner Lautstärke stand er da und versuchte irgendwas herauszubringen. ,,Ich hätte dir einfach nicht vertrauen dürfen...", murmelte ich und wendete meinen Blick von ihm ab. ,,Ist das dein Ernst? Du wolltest den Brief abgeben, hattest nur Schiss, machst - du versuchst es zumindest - mich aber jetzt dafür schlecht, dass ich es wirklich getan habe, um dir zu helfen und sagst dann auch noch indirekt, dass ich nicht vertrauenswürdig bin?" Er sprach in einen passiv-agressiven Ton. ,,Hättest du denn überhaupt auf mich gehört, wenn ich dir angeboten hätte, mitzukommen? Hättest du das überhaupt zugelassen? Anscheinend hast du ja nicht einmal auf meinen Rat gehört und mit ihm wie ein ganz normaler Mensch geredet, denn dann hätten wir dieses ganze Drama um nichts und wieder nichts erst gar nicht!" Er wurde lauter und sah mich aufgebracht an.
,,Ich brauche halt eben Zeit!", entgegnete ich bloß. Mir war bewusst, wie schwach dieses Argument ist, aber mir fiel nichts besseres ein. Tim lachte verächtlich und hielt sich an die Stirn. ,,Du brauchst Zeit... Oh man Manu... Dass ausgerechnet du mal nicht den Schneid dazu hast, deinen Mund aufzumachen und das zu sagen, was du denkst! Dass sowas mal passiert, ist echt lachhaft!" Mir wurde das ganze zu viel. Wütend stürmte ich zur Tür und verließ diese. ,,Dann hau doch ab, du Feigling!", rief er mir hinterher.
Sofort machte ich auf dem Absatz kehrt, ging auf ihn zu. ,,Lieber ein Feigling, als ein Verräter!" Er schielte an mir vorbei, stupste auf meine Schulter und zeigte auf etwas. Ich drehte meinen Kopf, um zu sehen, auf was er zeigte und entdeckte Palle!
Ich klopfte laut an Bergmanns Tür, die dieser mir vor meine Fresse zugeschlagen hatte, doch er öffnete nicht! Seufzend akzeptierte ich mein Schicksal.
,,Ich habe dei-" Weiter ließ ich den Braunäugigen nicht reden: ,,Du hättest ihn nicht bekommen sollen. Es tut mir Leid, Palle..." Bevor ich wieder anfangen konnte zu weinen, wollte ich wieder weglaufen, aber er ließ mich nicht durch. ,,Was meinst du damit?", fragte er mich. ,,Er hat ihn sich gekrallt und einfach bei dir abgelegt! Ich hätte diesem Mistkerl niemals vertrauen sollen!" Wütend sah ich zu dem Haus von dem ach, so hilfsbereiten Tim Bergmann. ,,Also wolltest du gar nicht, dass ich den Brief lese?" Es tat mir weh, wie in seiner Stimme Schmerz mitklang. Ich wollte ja, dass er ihn liest, aber doch nicht jetzt!
Ich senkte müde meinen Kopf und erklärte, dass ich sehr wohl vorhatte, ihm den Brief zu geben. Palle beugte sich zu mir runter und lächelte mich an. ,,Na dann macht es doch keinen Unterschied. Ob ich deine Zeilen heute oder erst morgen lese, ist doch dann nicht mehr relevant.", meinte er, während er sich mir etwas näherte. Ich hob wieder meinen Kopf und versuchte ihm klarzumachen, weshalb ich mich so darüber aufregte. Ich wurde immer lauter und plötzlich legte er seine Hände an meine Wangen und küsste mich! 'Tu was Manu! Du musst was tun!', befahl mein Kopf mir. Ich erwiderte den Kuss unbeholfen, merkte, wie meine Knie weich wurden, weshalb ich ihn umarmte. Wieso tat er das jetzt und warum beruhigte mich das?
Er ließ seine Arme über meine Schulter baumeln und trennte seine Lippen von meinen. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie noch länger auf meinen geblieben wären.
Palle lächelte mich an, hingegen ich blöd mit geöffnetem Mund da stand. 'Sag was!' ,,Du hast mich geküsst." Und der Preis für die schlauste Aussage geht an Manuel Büttinghaus, mit seiner Bemerkung, dass er soeben seinen ersten Kuss bekommen hat!
Ehrlich, ich hätte mich dreifach köpfen können!
,,Und du hast mich zurück geküsst.", merkte Palle kichernd an. Apathisch nickte ich. Er hatte mich einfach geküsst und ich hatte ihn zurückgeküsst. Wir hatten uns geküsst! Und das war diesmal kein Traum!
Palles Stimme und Gesicht rissen mich aus meinen Gedanken: ,,Manu?" ,,Hm, ja?" Er fragte mich, ob alles gut wäre, woraufhin ich nickte. Zu mehr war ich gerade wohl nicht in der Lage.
,,Vielleicht sollten wir mal reden, was?" Wieder nickte ich. Wir lösten uns aus der Umarmung, doch er ergriff meine Hand und so gingen wir gemeinsam los. Ich achtete nicht genau, wo wir langgingen. Gerade konnte ich nur daran denken, dass wir uns geküsst hatten und wie gut es sich angefühlt hatte...
Wie immer setzten wir uns an seinen Tisch. ,,Das kam überraschend...", meinte ich, noch immer etwas überwältigt von dem Kuss. Nervös lachte ich, Palle lachte ein wenig mit mir und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare.
Er reichte mir meinen Brief an ihn und fragte mich dabei, ob wir über ihn reden wollten. Ich nickte und begann zu erzählen, warum ich ihn schrieb und dass ich ihn vielleicht abgegeben hätte, nachdem ich mit Bergmann geredet hatte und dass mich unfassbare Panik ergriff, als ich ihn nicht mehr finden konnte.
,,Und dann bist du zu Bergi gegangen, weil das der letzte Ort war, bei dem du den Brief noch hattest.", schlussfolgerte er und ich erzählte ihm noch mal genauer, wie das ganze ab da weiterging. ,,Und dann kam ich...", murmelte er grinsend. Ich lächelte ihn an und sah in seine wunderschönen braunen Augen. Sie waren wirklich zum dahinschmelzen. An solche alberne Gedanken muss ich mich wohl gewöhnen. ,,Und dann kamst du, ja..."
Mir fiel ein, dass ich ihm etwas ganz wichtiges noch sagen musste! Ich räusperte mich, legte den Brief beiseite und machte ein ernstes Gesicht. ,,Es tut mir Leid, dass ich abgehauen bin... Ich war einfach so überfordert. Kannst du- Willst du mir verzeihen?" Ich würde akzeptieren und es verstehen, wenn er mir nicht verzeiht. Aber er schenkte mir ein liebevolles Lächeln und verzieh mir, unter einer Bedingung: ,,Aber nur, wenn du mir versprichst, mit mir darüber zu reden, wenn dich etwas bedrückt, einverstanden?" Damit war ich vollkommen einverstanden!
,,Dann gibt es ja nur noch eine Sache, die gesagt werden muss.", meinte ich grinsend. ,,Und die da wäre?" ,,Na, das obligatorische ,Ich liebe dich so dolle und du weißt gar nicht wie sehr!' Gefasel!" Lachend sah ich ihn weiter an. Er lachte mit mir und schon war die Stimmung wieder perfekt.
,,Na ja, ich warte eigentlich auf einen bestimmten Satz...", meinte Palle nun grinsend. Schmunzelnd verdrehte ich meine Augen und ahmte ihn nach: ,,Und der da wäre?" Lachend boxte er mir gegen den Arm. ,,Arsch...", nuschelte er. ,,Wie war das? Wie hast du mich gerade genannt?", fragte ich gespielt empört. ,,Ich liebe dich Manu!", antwortete er sofort. Ich spürte, wie meine Wangen erhitzten und ich beinahe die Fähigkeit, zu sprechen, wieder verlor.
,,Das klang gerade noch anders!", entgegnete ich stachelnd. ,,Ich liebe dich wirklich!", wiederholte er, diesmal etwas ernster. ,,Hm, ich liebe dich auch." Schnell fügte ich hinzu: ,,Obwohl du mich eben Arsch genannt hast." Lachend nahm ich ihn in den Arm und drückte ihn an mich. ,,Das war doch nicht so gemeint...", murmelte er leise. Palle erwiderte die Umarmung und strich mir über den Rücken. ,,Ich weiß doch.", beruhigte ich ihn grinsend. Wir sahen uns eine Weile still in die Augen. Es war einfach so schön, die Nähe des anderen zu spüren...
Ich gab mir einen Ruck, näherte mich mit meinem Gesicht und küsste ihn wieder. Er erwiderte, schloss die Augen und vergrub seine Hände in meine Haare. Ich setzte mich auf seinen Schoß, damit wir uns nicht so verrenken mussten. Meine Meinung zur Liebe hatte sich geändert: Sie war doch das wunderbarste Gefühl auf der Welt.
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Ein frisches Kapitel gibt es gar nicht... Fast komplett heute geschrieben. ':D
Und mit heute meine ich, dass ich von ca. 17 bis 20 Uhr daran saß ^^'
Zwischendurch habe ich zwar eine Pause gemacht und Animal Crossing gespielt, aber hauptsächlich saß ich am Handy.
Btw, ich finde es so kacke, dass man die saisonalen DIYs nicht von Bewohnern bekommen kann... Ich habe vorhin noch Ballons gefarmt und zwei DIYs bekommen... -_- Einmal die Festtagstapete und den Leuchtschnee. Über letzteres freue ich mich aber die Tapete ist echt useless für mich...
Schönen Abend/Gute Nacht jedenfalls! :)
LG LMS☆
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