12. Dezember

Sicht: Manuel

,,Und?", fragte Zombey mich. ,,Hast du ihn fragen können?" Schnaubend schüttelte ich den Kopf. Zombey seufzte und reichte mir ein Stück Brot. Es war klug von ihm gewesen, etwas zu Essen mitzunehmen, denn so langsam bekam ich Hunger. Ich nahm das Stück und aß es. Kauend erzählte ich ihm, dass Rewinside dazwischen kam. Eigentlich wollte ich Palle fragen, wie man denn hier antreten kann.

,,Schade. Dann vielleicht später.", meinte Zombey noch. Die zweite Runde begann nun und Sturmwaffel und Rewinside hatten beide verzauberte Stöcke als Waffe. Ich achtete nicht wirklich auf den Kampf. Dafür flogen zu viele Gedanken durch meinen Kopf. Darüber, wie dämlich ich doch war, mich weiter mit Paluten zu treffen, obwohl ich doch wusste, dass ich eine Schwäche für ihn entwickelt hatte. Ich war wütend auf mich selbst.

Meine Ellenbogen waren auf meinen Knien und meine Hände stützten meinen Kopf. Finster dreinblickend sah ich dem Kampf apathisch weiter zu.

Zombey stupste mich irgendwann an und lachte, als ich - völlig verwundert von dem Jubel, der um mich herum ausbrach - zusammenzuckte. ,,Was ist los?", fragte ich ihn nervös. ,,Na, Sturmi hat gewonnen!", antwortete er mir. Sein Blick lag auf mir und wirkte unangenehm auf mich; ich fühlte mich ertappt.
,,Oh, echt?" Zombey schmunzelte. ,,Du warst in Gedanken woanders, was?" Resigniert nickte ich und kratzte mich am Kopf. Zombey seufzte und sah mich ernst an. ,,Willst du reden?" Kurz sah ich zu Paluten, der noch immer in der Mitte der Arena stand. Ich hatte Angst, mit jemand anderen als Herr Bergmann darüber zu reden. Aber mit Zombey sollte ich sprechen. Mit ihm, Claus und Peter. Sie sind so ziemlich die wichtigsten Menschen in meinem Leben hier.

,,Später", murmelte ich nur. Ich hatte nicht das Bedürfnis, in einer prall gefüllten Arena mich darüber zu unterhalten, in wen ich mich eventuell verliebt haben könnte.
Zombey gab sich mit meiner Antwort zufrieden und nickte stumm. Ich war ihm dankbar dafür, dass er es einfach hinnahm.

Er fing an, mir den Kampf zusammenzufassen. Sturmwaffel hatte wohl dieses Duell sehr schnell für sich entscheiden können. Es kommt jetzt auf das letzte an. Dieses begann schon in wenigen Minuten und je länger der Kampf ging, desto mehr Aufmerksamkeit schenkte ich ihm.

Man hätte erwarten können, dass Smurf wieder den verzauberten Stock nimmt, allerdings hatte er sich für das Steinschwert von eben entschieden. Rewi schien die Holzaxt zu bevorzugen, zumindest betrat er mit dieser bewaffnet den Grund der Arena.

Es folgte ein spannender Kampf, bei dem es auch zu einigen kleinen Schnittwunden kam. Die waren allerdings nicht gefährlich, weshalb es ohne Unterbrechung weiterging. Es dauerte ganz schön lange, bis ein Sieger feststand. Das Sturmwaffel tatsächlich gewann, erstaunte mich. Er hat zwar nur sehr knapp gewonnen, aber den Sieg gönnte ich ihm eher als Rewinside.

Die Arena leerte sich langsam, nachdem Palle den Sieger gekührt hatte und den Preis bekannt gab. 800 Diamanten hatte Sturmwaffel bekommen! Das war eindeutig ein Grund mehr für mich, auch einmal anzutreten! Zombey sah das wohl genauso wie ich, denn er grinste mich verstohlen an. ,,Geh am besten jetzt und frag ihn!", riet er mir. Ich nickte und stand auf, um zu Palle zu gehen.

Diesmal konnte ich ihn nicht erschrecken, da er mich schon von weitem sah. ,,Wie fandest du es?", fragte mich der Braunhaarige, als ich mich wieder über das Geländer zu ihm rüber beugte. ,,Spannend! Hatte ehrlich gesagt eher weniger damit gerechnet, dass Sturmwaffel noch gewinnt.", antwortete ich wahrheitsgemäß. Palle nickte, sah sich kurz um und gestand mir flüsternd, dass er auch etwas überrascht ist.

,,Und bekommt er jetzt wirklich 800 Diamanten?", fragte ich neugierig. Palle grinste und nickte erneut. ,,Ja! Ich bin echt erstaunt darüber, wie viele Diamanten ich hiermit einsammeln konnte."
Kein Wunder! Die Halle war fast komplett gefüllt und jeder hat 20 Dias bezahlt, da kommt eine ganz schön große Summe zusammen!
,,Ich stell' mir grade vor", meinte ich nun lachend, ,,dass ich 800 Dias nur dafür bekomme, dass ich gegen Zombey in einem Duell gewinne..." Nervös lachte er mit und kratzte sich am Hinterkopf. ,,Aber du würdest es doch nicht tun wollen oder?" Schulterzuckend verstummte mein Lachen. Was wollte Palle damit sagen? Musternd sah ich zu ihm herunter. ,,Na ja...", entgegnete ich nun. ,,Ich würde ihn ja nicht töten wollen. Die paar Kratzer, die kann jeder locker easy einstecken." Paluten juckte sich verlegen am Arm und sah auf den Boden. Ein Seufzer verließ seinen Mund. Machte er sich Sorgen? Ein kribbeliges Flattern befand sich kurz in meinem Bauch.
Er brauchte sich doch wirklich keine Sorgen um mich machen!

,,Lass uns wann anders darüber sprechen. Ich muss hier erstmal aufräumen.", meinte Palle schnell und wendete sich wieder dem Boden zu, den er gerade am kehren war.
Verwirrt betrachtete ich ihn. Warum war es für ihn so unangenehm darüber zu sprechen, dass ich gerne in seiner Arena gegen Zombey antreten würde? Aber auf eine Diskussion hatte ich jetzt keine Lust. Besonders nicht mit Palle. Also gab ich nach: ,,Okay, dann reden wir halt wann anders drüber..."

Wir schwiegen für ein paar Sekunden. Weil mir das aber unangenehm wurde, verabschiedete ich mich: ,,Ähm, dann bis bald, Palette!" Als hätte ich diesen aus seinen Gedanken gerissen, sah er wieder zu mir hoch und verabschiedete sich ebenfalls von mir.

Noch immer verwirrt davon, was er gegen ein Match zwischen Zombey und mir haben könnte, ging ich zu dem Blauäugigen zurück.
Bevor er fragen konnte, antwortete ich ihm schon, dass Palle meinen würde, dass er es sich durch den Kopf gehen lassen würde. Es war ja nicht ganz gelogen. Er würde es sich bestimmt durch den Kopf gehen lassen und feststellen, dass es keinen Grund zur Besorgnis gab.

Zombey nickte und schlug vor, zu ihm zu gehen. Ich willigte ein und wir verließen als letztes Palutens Untergrund Arena.

Der Mond stand schon hoch am Himmel und leuchtete uns mit einem silber-weißen Licht an. Wir gingen durch die Gassen und Straßen der Stadt, unterhielten uns über den Kampf, bis wir bei Zombey ankamen. Sobald wir drinnen waren und unsere Mäntel ausgezogen hatten, fragte mich Zombey ziemlich direkt: ,,Was hat eigentlich deine plötzliche Nähe zu Paluten auf sich?" Ich zuckte überrascht zusammen, fühlte mich ertappt und konnte förmlich spüren, wie ich rot wurde.

Ein leichtes Grinsen seitens meines Freundes genügte, um festzustellen, dass er sich die Antwort schon denken konnte. Ich schluckte, stammelte nervös vor mich hin, dass ich nicht wissen würde, wovon er sprach. ,,Manu, ich bin nicht dumm. Ich bin überhaupt nicht böse darüber, dass du mir nichts gesagt hast.", meinte Zombey nun ruhig. Ein Stein fiel mir vom Herzen.
,,Aber warum hast du nicht mit mir geredet?", wollte er wissen. Eine berechtigte Frage, wie ich finde. Immerhin ist er einer meiner engsten Freunde und mit wem sollte ich sonst über sowas reden, als mit ihm?

Ich beschloss deshalb ehrlich zu sein und ihm zu sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin und ich es auch womöglich nicht wahrhaben will, einfach weil es mir zu viele Sorgen bezüglich einer Rückreise in die Zukunft bereitet. Zunächst zögerte ich, ob ich ihm gestehen sollte, was wir in der Schule über die Akzeptanz in dieser Zeit gelehrt bekommen haben, und dass es ein weiterer Grund zum Schweigen meinerseits war. Während ich sprach, spielte ich nervös mit meinen Fingern und sah auf ihnen herunter. Als ich mit meinem Geständnis fertig war, sah ich in das Gesicht eines seufzenden Zombeys. Es war kein aufgebrachtes, verärgertes oder enttäuschtes. Er schien mich zu verstehen und dafür war ich wirklich sehr dankbar. Immerhin könnte er auch wütend werden.

,,Gut", meinte der Blauäugige nun, ,,das sind natürlich sehr gute Gründe. Aber du solltest mit ihm vielleicht mal reden." Also, ganz sicher war ich mir doch nun auch nicht! Ich wollte aber definitiv nicht mit Paluten jetzt schon darüber sprechen. Erst recht nicht nach seiner seltsamen Reaktion auf meine Frage von vorhin. Nein, ich würde höchstens mit Herr Bergmann nochmal reden. Aber auch nur äußerst ungern. Es störte mich zu sehr, wie Recht er doch hatte, mit seiner Aussage von vor zwei Wochen. Meinem stolzen Ego würde das womöglich nicht so gut bekommen.

,,Ich möchte aber nicht mit ihm darüber sprechen!", antwortete ich auf Zombeys Ratschlag. ,,Ich bin mir doch gar nicht mal soo sicher, was das ganze mit den Gefühlen angeht..." Als ich es so sagte, fühlte es sich auf einmal wie eine dicke fette Lüge an. Vielleicht belog ich mich wirklich selber? Versuche, es nicht wahr haben zu wollen?
Mein Freund schien es genauso zu sehen wie ich, nach meiner Erkenntnis: ,,Ich glaube eher, dass es dir schwer fällt, es zu akzeptieren." Ich hätte ihn am liebsten finster angefunkelt, als er sich sein Grinsen nicht mehr zurückhalten konnte, aber er hatte ja leider Recht. Seufzend legte ich meinen Kopf wieder in meine Hände. Es schien leichter zu sein, einem Stuhl das Gehen beizubringen, als die Liebe zu verstehen...

Verdammte Gefühle...

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Alles chaotisch Leute...
Am Montag um 8 zur Schule, den Spind leer räumen (Atlas und Wörterbücher bleiben aber da) und dann wieder nach Hause zu Bio Teams... Wird alles toll!
Danke, dass sich das Land NRW so früh am Freitag entschieden hat und den Schulen damit ermöglicht hat, alles vernünftig zu planen, damit es nicht zu Komplikationen kommt! :D

Jedenfalls bin ich seit gestern immer total enttäuscht, wenn ich Animal Crossing schließe und rausschaue. Auf meiner Insel liegt Schnee, doch hier ist alles meistens verregnet. :(

Schneit es bei euch?
Euch noch einen schönen Abend, egal ob Schnee oder kein Schnee! :)

LG LMS☆

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