Tag 210 (teil 1)

Sasuke's Sicht:
Wieder einer dieser verdammten Tage die ich kaum ertragen konnte. Wieso musste ich diesen scheiß Job machen. Alles unfähige Blagen, mehr nicht.
"Sensei... sie sind aber ganz schön ruppig".
Ruppig?
"Glaubt ihr allen Ernstes eure Gegner fragen euch erst ob und wohin sie schlagen dürfen?".
Alles verzogene Gören. Weichlinge.
"Nein... natürlich nicht. Aber wir befinden uns auch nicht in einem Kampf".
"Und für was trainieren wir hier?".
Entschlossen sah ich die verweichlichte Brut an.
"Euch steht es frei zu gehen. Wer dem hier schon nicht gewachsen ist, hat in meinem Team nichts verloren".
Einige überlegten, blieben allerdings an ihrem Platz stehen. Zwei gingen maulend zum Ausgang während die anderen starr und pflichtbewusst in meine Richtung starrten.

Mit einigen Trainingseinheiten später, ging mein Tag langsam und quälend dem Ende entgegen.
Ich verabschiedete mich von meinen Schülern und ging erschöpft zur Umkleide, in der ich einfach nur die Stille genoss. Ich setzte mich auf eine Bank und schlagartig fühlte ich mich zwanzig Jahre älter. Um zu sehen wieviel Zeit mir blieb um mich noch etwas zu entspannen bevor ich zum Zug musste, kramte ich mein Handy aus dem Rucksack um zu sehen wie spät es war. Die Uhrzeit wurde gerade ziemlich nebensächlich, als ich sah das eine mir unbekannte Nummer mich angerufen hatte. Ohne das ich hätte etwas daran ändern können, stieg mein Puls an. Sofort rief ich zurück. Es klingelte. Freizeichen.

Immer wieder versuchte ich anzurufen, doch mehr als ein freizeichen bekam ich nicht zu hören. Langsam ließ ich meine Hände in den Schoß fallen. Meine Gedanken kreisten unaufhörlich wer es hätte sein können. Meine größte Hoffnung war es natürlich das es Sakura gewesen wäre, doch war dies recht unwahrscheinlich. Weitere drei Monate waren vergangen ohne ein Lebenszeichen von meiner Frau. Aber die Hoffnung starb zuletzt. Ständig suchte ich nach Hinweisen und Spuren, welche mir leider verwehrt blieben. Ein letztes Mal versuchte ich bei der Nummer durch zu kommen, doch es nahm erneut niemand ab.

Ich hatte etwa noch zwanzig Minuten bis mein Zug ankommen würde. Müde und erschöpft saß ich am Bahnsteig und starrte unentwegt auf mein Handy. Mir ließ der Anruf keine Ruhe also versuchte ich es erneut.
"Restaurant Ichiraku, einen schönen guten Tag. Wie kann ich ihnen helfen?".
Verdutzt sah ich mein Handy an. Ichiraku? Noch nie gehört.
"Ähm... Entschuldigung aber ich bin von ihrer Nummer aus angerufen worden".
"Wir sollen angerufen haben? Haben sie denn reserviert oder arbeitet hier jemand den sie kennen?"
"Nein. Ich hören den Namen ihres Restaurants zum ersten mal".
"Hmm... seltsam. Einen Moment bitte. Sagen sie mir noch kurz ihren Namen?".
Ich gab meinen Namen an und
es knisterte in der Leitung. Dann war die Frau, mit der ich sprach, nicht mehr zu hören.
Warum rief mich jemand aus einem Restaurant an das ich nicht kannte.

Es knisterte erneut.
"Hallo? Es tut mir leid aber ich kann ihnen leider nicht sagen warum wir angerufen haben.
... was....los...?".
Im Hintergrund hörte ich eine weitere Person sprechen.
"Hier ist ein Mann der sagt er wurde von unserer Nummer aus angerufen. Aber niemand kennt ihn.
... war... Frau... rosa Haare... telefoniert...".
Mir stockte das Blut in den Adern und meine Hände fingen an zu Zittern.
Meinte sie gerade eine Frau mit rosa Haaren?
"Meine Kollegin meinte gerade, eine junge Frau war vorhin hier und hatte gefragt ob sie kurz telefonieren könnte".
"Wie sah sie aus?".
Ich brauchte Bestätigung dafür, ob ich mich verhört hatte oder nicht.
Kurz fragte sie ihre Kollegin.
"Etwa einen Meter siebzig groß, grüne Augen, rosa Haare...".
SAKURA!!!
"WO IST IHR RESTAURANT?".

Ich wollte die Frau am anderen Ende der Leitung sicher nicht anschreien, aber wie hätte ich auch anders reagieren sollen. Sie hatte mir gesagt das Sakura bei ihnen war. Sie lebt.
In mir bebte alles und meine Aufregung stieg ins unerträgliche.
Als die Frau mir die Adresse durch gab, rannte ich auf der Stelle los. Die Strecke würde ich auch zu Fuß schaffen. Um auf ein Taxi zu warten blieb keine Zeit.
Nach einigen Minuten erreichte ich völlig außer Puste das Restaurant und stürmte gleich hinein. Eine Frau kam auf mich zu.
"Sind sie Sasuke Uchiha?".
Ich nickte nur hastig.
"Sie haben vorhin so schnell aufgelegt. Ich wollte ihnen noch sagen das die junge Frau nicht hier ist".
SCHEIßE!!!
"Wissen Sie denn wo sie hin wollte?".
"Leider nicht. Tut mir leid".

Was verdammt hatte ich verbrochen das mein Schicksal mich so sehr verarschen wollte.
Völlig am Boden zerstört stand ich geknickt vor der Frau.
"Mir tut es auch leid das ich sie am Telefon angeschrien habe... aber...".
"Das ist doch nicht der Rede Wert. Bitte denken sie nicht weiter drüber nach".Winkte sie ab.
Ich bedankte mich noch kurz bei ihr und entschuldigte mich für die Unannehmlichkeiten, welche sie ebenfalls abwinkte.

Wie ein Irrer rannte ich durch die Straßen und suchte in allen Ecken und Kanten meine Frau. Doch nirgends konnte ich meine rosa Haarpracht sehen. Allen die ich kannte, sagte ich Bescheid das Sakura sich hier irgendwo herumtreiben musste und wir eine spontane Suchaktion starten müssten.
Kakashi kam mit Pakkun direkt zum Restaurant und der Rüde nahm Fährte auf, welche uns zum Bahnhof führte. Wir standen an dem Bahngleis wo ich sonst auf meinem Zug wartete. Nur das es nicht der einzige Zug war der in diese Richtung fuhr.
"Ob sie nach Hause gefahren ist?".
"Zu welchem denn? Ihre Wohnung wurde geräumt. Sie hat kein Zuhause mehr".
"Genau deswegen sollten wir dort hin".
Gesagt, getan. Ich ahnte schlimmes. Sakura hatte keinen Ort an dem sie hingehen konnte. Wenn wir sie nicht finden würden, müsste sie die Nacht draußen verbringen und ich wusste wieder was einst passiert war als sie nachts allein unterwegs gewesen ist.
Meine Eingeweide rebellierten bei der Erinnerung, wie ich meinen Engel bewusstlos im Park hatte liegen sehen.
Auf keinen Fall durfte sich so etwas wiederholen.

An der Station angekommen trat Pakkun aus dem Zug und schnüffelte sich durch die Menschenmenge. Gespannt folgten wir dem Vierbeiner.
Außerhalb des Bahnhofs verlor sich die Spur an einem Taxi Stand und ich stand wieder am Rande eines Nervenzusammenbruchs. So kurz davor und wieder wussten wir nicht weiter.
Zu Fuß begaben wir und zu ihrer alten Wohnung. Doch nirgendwo war meine Frau zu sehen. Ich klingelte in dem Haus wo Sakura wohnte und fragte mich durch ob sie hier gewesen wäre. Doch nichts.
Also ging es weiter. Kurz Checkte ich mein Handy ob ich Nachrichten von den anderen suchenden bekommen hatte. Auch nichts.
Wir gingen auch zur Polizei um zu fragen und um Hilfe zu bitten. Aber mehr als das Beamte, die auf Streife waren, die Augen offen halten würden, konnten sie mir auch nicht Zusagen.

Es wurde mittlerweile dunkel und unsere Aussichten Sakura zu finden immer schlechter. Kein Auge würde ich die Nacht zutun können mit dem Wissen das sie sich irgendwo in meine Nähe aufhalten könnte.
"Sasuke. Ich weiss du willst das jetzt nicht hören aber...".
"Geh ruhig. Ich suche noch weiter. Ich werde eh nicht schlafen können".
Geistesabwesend schaute ich an ihm vorbei und plante eine weitere Route die ich gleich ablaufen würde.
"Danke für eure Hilfe".
"Wir suchen morgen weiter Sasuke. Wir brauchen Schlaf. Sonst können wir nicht klar denken. Ich hab unsere Schüler für die Nacht beauftragt sie zu suchen".
"Pff...".
Mehr Beachtung konnte ich dem nicht schenken. Wie könnte man diesen Kindern zutrauen meine Frau zu finden?
"Da suche ich lieber selber weiter".
"Sei kein Idiot. Erhole dich dann kannst du morgen mit voller Kraft Sakura finden".

Egal was er sagte, es brachte nichts. Ohne ein weiteres Wort begab ich mich weiter auf die Suche.
Es waren erneut vier erfolglose Stunden vergangen und meine Kraft schwand mehr und mehr.
Wohl oder übel musste ich mir eingestehen das es keinen Zweck hatte, in diesen Zustand weiter zu suchen. Ich brauchte eine Pause.
Es war mittlerweile fast sechs Uhr morgens und es kehrte Leben in den Straßen ein.
Ich betrat in meinem Haus den Flur und stockte vor meiner Wohnungstür.
"Herr Uchiha?".
Ich wirbelte schnell herum denn ich kannte ihre Stimme. Es war das alte freundliche Mütterchen das neben mir wohnte.
"Mütterchen... kann ich helfen?".
"Nein nein". Winkte sie kurz ab.
"Ich wollte nur sagen das ich mit dem Ersatzschlüssel ihre Wohnung geöffnet habe".
Stirnrunzelnd sah ich sie an.
"Warum?".
"Das Mädchen sah so traurig vor ihrer Tür aus und hat dauernd ihren Namen gesagt. Da hab ich sie rein gelassen und...".

Das Herz schlug mir bis zum Hals und mein Atem ging rasend schnell.
Auf der Stelle drehte ich mich um und stürzte zu meiner Wohnung.
"... oh Gott ich hoffe ich habe nichts falsch gemacht...". Hörte ich die alte Frau noch sagen, aber ich hatte keine Zeit ihr zu sagen das ich ihr unendlich dankbar war.
Vor lauter zittrigen Händen bekam ich den scheiß Schlüssel nicht ins Schloss gesteckt. Zwischen Sakura und mir war nur noch diese Kack Türe im Weg. Ich war gerade so wütend auf diese Türe und verfluchte sie, weil es einfach nicht schnell genug ging.
Endlich hatte ich den Schlüssel einfädeln können und die Tür öffnete sich. Wie unter Adrenalin stürzte ich in die Wohnung und prallte prompt gegen eine Person.

Fortsetzung folgt...

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