Tag 14

Sasuke's Sicht:
Als ich wieder zu mir kam, hörte ich ein monotones Piepen und ich sah auf eine weiße Zimmerdecke. Neben mir entdeckte ich einen Monitor und Infusionen an denen ich angeschlossen war. Jeder andere wäre nervös geworden in so einem Raum aufzuwachen, aber nachdem was ich erlebt hatte war ich beruhigt und tiefenentspannt.
"Oh schön, du bist wach".
Die Frau die mich ansprach, sah... sehr... weiblich aus, hatte blonde lange Haare und trug einen Ärztekittel.
Sie lief zu den medizinischen Geräten und tippte hier und dort etwas ein. Dann setzte sie sich zu mir.

"Weisst du wo du dich im Moment befindest?".
"In einem Krankenhaus".
"Richtig. Weisst du auch wie du hierher gekommen bist?".
Ihre Stimme war beruhigend und sanft.
"Mit einem Krankenwagen den ich angerufen habe".
"Die Sanitäter sagten mir, du konntest dich an nichts erinnern. Was ist als letztes passiert?".
"Ich bin in einem dunklen, kalten und miefig stinkendem Raum aufgewacht und war an den Handgelenken festgekettet. Nach einer Weile kam eine Frau mit roten Haaren und Brille, hat mich von den ketten befreit und wollte mich zu sich nachhause mitnehmen. Ich hatte mir ihr Handy geschnappt und den Notdienst alamiert. Dann bin ich hier aufgewacht. Mehr weiss ich nicht".
Nachdenklich sah sie in meine Akten und brabbelte, für mich unverständlich, vor sich hin.

"Hm... versteh ich nicht... wie bei ihr... nur ohne Verletzung".
Plötzlich sah sie mich mit großen Augen an, was ein wenig unheimlich aussah und ich starrte zurück.
"Was?".
"Bin gleich wieder da".
Mit großen und schnellen Schritten war sie auch schon aus meinem Zimmer verschwunden. Vielleicht war ihr eingefallen, wie sie mir helfen könnte mein Gedächtnis zurück zu erlangen. Egal wie sehr ich mich angestrengt hatte mich an irgendetwas zu erinnern, es gab einfach nichts vor diesem kalten und stinkendem loch.

Ich ließ trotz allem meine gadanken kreisen und sah mich etwas genauer im Zimmer um. Neben mir auf dem Tisch lag ein Handy. War es das von dem Mädchen? Zumindest war es das, Handy von dem ich den Krankenwagen gerufen hatte.
Vielleicht sollte ich...
Vor Schreck ließ ich das Gerät aufhüpfen als es anfing zu vibrieren und zu klingeln.
Auf dem Display wurde mir "Bro" angezeigt und ein Mann mit dunklen langen Haaren war zu sehen.
War das ihr Bruder? Die sahen sich aber nicht besonders ähnlich. Kurz überlegte ich abzuheben oder zu warten bis es aufhörte zu klingeln, ging dann aber schließlich doch dran.

"Hallo?".
"Oh Gott Sasuke, endlich gehst du dran. Wo bist du? Was war los? Geht's dir gut?".
Er kannte meinen Namen auch. War er MEIN Bruder? Aber das war doch das Handy dieser Frau. Oder?
"Wer ist da?".
Kurze stille war in der leitung zu hören.
"Wer soll ich schon sein? Dein Bruder, Itachi Ushiha. Sag mir nicht du hast auch alles vergessen. Wo bist du gerade?".
"Tut mir leid Itachi, aber ich erinnere mich nicht an...".
Kurzerhand wurde mir das Handy vom Ohr gerissen und die Ärztin sprach mit ihm. Ich hatte nicht mitbekommen das sie rein kam.
"Itachi? Hier ist Tsunade. Er liegt bei uns in der Klinik. Komm her und bring Kakashi mit. Ich erzähl dir dann alles".
Sie legte auf und gab mir das Telefon zurück.

"Sasuke irgendwas stimmt hier nicht. Wenn die beiden Männer hier auftauchen, werde ich eine weile mit ihnen reden. Erst Sakura und jetzt du. Das kann kein Zufall sein".
Sie sprach in einem sehr ernsten Ton und senkte den Blick, der voller Wut war. Bei dem Namen "Sakura" bekam ich seltsames Bauch kribbeln und Herzrasen. Was zum Geier ging denn jetzt ab?
"Wer ist diese Sakura?".
Beim raus laufen rief sie mir noch zu.
"Deine Freundin".
Sofort fiel mir die rothaarige Brillenschlange ein. Ich hatte also wirklich eine Freundin? Aber in ihrer Nähe ging es mir so... so... und bei ihrem Namen ging mein Körper ab wie ein Zäpfchen. Das passte doch hinten und vorne nicht.

Noch immer unter Schock, wegen der Erkenntnis eine Freundin zu haben, die mein Körper offensichtlich abstoßend fand, hielt ich das Telefon in der Hand. Wenn mein Bruder mich über dieses Gerät anrief, gehörte es anscheinend mir. Also durchsuchte ich es nach Bildern, Nachrichten und Namen.
Schnell fand ich den Namen "Sakura".
Als ich mir ihr Profilbild ansah, stutzte ich doch nicht schlecht.

Zu meiner Erleichterung, war die rothaarige nicht darauf zu sehen. Verwirrt war ich trotzdem. Welche der drei Frauen war denn nun Sakura? Mein Blick blieb allerdings bei der rosahaarigen hängen. Aus irgendeinem Grund empfand ich, allein bei dem Foto, tiefer gehende Gefühle für diese Frau. Dabei kannte ich sie gar nicht. Die Enttäuschung wäre groß, wenn sie nicht diese Sakura wäre.
Da ich mit dem Bild allein nicht weiter käme, las ich mir die Textnachrichen durch.
Zuletzt musste ich sie verzweifelt gesucht haben. Was wohl geschehen war? Ich nannte sie "Engel". Gott war ich wirklich so kitschig?
Dann, "dieses Mädchen ist nicht meine Freundin"? Ob damit wohl dieses Vierauge gemeint war?
Ich musste Sakura wirklich geliebt haben, wenn ich ihr schon digital auf knien hinterher rutschte und sie anflehte mir zu glauben.

Die Tür sprang mit einem Ruck auf, was mich heftig zusammen zucken ließ vor Schreck. Rein kam zuerst mein Bruder, gefolgt von der Ärztin Tsunade und stellten sich mit ernster miene vor meinem Bett.
"Sasuke, das ist dein Bruder Itachi".
"Das hatte ich mir schon gedacht".
Itachi trat einen Schritt vor und sprach mit tiefer stimme.
"Sag, wer hat dich befreit? Wie sah sie aus?".
"Ihren Namen kenne ich nicht, aber sie hatte rote Haare und ne Brille".
Sein Blick verfinsterte sich und in seinen Augen loderte die pure Wut. Er wusste wer diese Frau war.
"Sie heißt Karin und sie hat das Leben von Sakura zur Hölle gemacht. Anscheinend würde sie über Leichen gehen um dein Herz zu gewinnen. Sie hat irgendwas mit euch beiden angestellt, dass ihr euer Gedächtnis verloren habt. Kakashi und ich werden herausfinden was. Verlass dich drauf".
Bei dem Wort "Karin" verkrampfte sich mein Magen. Mit dem Namen konnte mein Kopf nichts verbinden, aber mein Körper reagierte stattdessen sehr empfindlich, auf Dinge oder Personen, die anscheinend immensen Wert in meinem leben hatten.

Schnell verschwand Itachi aus dem Krankenzimmer und brach zu seiner Mission auf.
"Sasuke, wenn du möchtest gehe ich kurz zu Sakura und frag sie, ob du kurz bei ihr vorbei schauen kannst".
Wieder dieses Herzrasen. Meine Wangen fingen Feuer und ich brachte nur ein nicken zustande.
Vielleicht war sie ja noch wach.
Als Tsunade die Tür hinter sich schloss, hielt es mich vor Nervosität kaum mehr im bett. Bei ihrem Namen flippte mein Herz schon so aus. Was würde passieren wenn wir uns gegenüber ständen.
Mit flinkem Fuß, hechtete ich zur Tür und konnte noch gerade eben so sehen in welches Zimmer Tsunade gegangen war. Wenn in diesem Raum Sakura war, lag sie nur zwei Zimmer neben mir.
Ob ich einfach hinterher gehen sollte?
Nein, ich wusste doch gar nicht ob sie mich sehen wollte.
Meine Güte, ich benahm mich wie ein pubertierender Teenager.
Die Tür ging von Sakuras Zimmer auf und ich rannte, wie von der Tarantel gestochen, in mein Zimmer und sprang auf's Bett. Als wäre nichts gewesen, lag ich nun da und starrte ungeduldig zur Tür. Gott war ich peinlich. Hoffentlich hatte das niemand gesehen.

Tsunade trat mit einem grinsen im Gesicht in mein Zimmer. Oh bitte nicht. Hatte sie was mitbekommen?
"Sakura schläft gerade. Es ist ja auch schon spät."
Verlegen kratzte ich mir an den Kopf und brachte, eher ungewollt, ein peinliches lachen hervor.
"Macht ja nichts. Morgen ist auch noch ein Tag".
"Genau. Ich frage sie morgen. Wenn du nichts von mir hörst, ist sie einverstanden. Dann kannst du einfach zu ihr gehen. Du weisst ja jetzt wo ihr Zimmer ist".
Ein Loch. Ein tiefes Schwarzes Loch. Direkt unter mir um darin zu versinken. Mehr wollte ich gerade gar nicht.
Sie zwinkerte mir zu, was es nur noch schlimmer machte.
"Ach komm schon. Du bist nicht der erste Typ der seiner vergessenen liebe hier auf der Station hinterher lauert. Nein warte. Bist du doch. Dann bis morgen".
Mit einem selbstgefälligen und aroganten lachen, stand sie im Türrahmen. Mit den Worten,
"JETZT MACH DICH ENDLICH WEG",
Schmiss ich ihr mein Kissen entgegen.
Das war mir einfach zu peinlich. Ich wollte einfach nur noch meine ruhe.

Sakura's Sicht:
Ein paar Zimmer neben mir, hörte ich jemanden laut rufen, was mich aufgeweckt hatte.
Sofort schlug mir das Herz bis zu Hals.
Diese Stimme. Als würde ich sie kennen. Mein Körper reagierte auf alles, was für mich und meiner Vergangenheit von Bedeutung war. Wem gehörte diese stimme? Wer lag neben mir im Zimmer, der mir von Wichtigkeit sein könnte?
Plötzlich war ich nervös. Warum war ich jetzt so verdammt nervös?
Es hielt mich nicht mehr im Bett und an Schlaf war gerade auch nicht mehr zu denken. Ich zog mir schnell den Morgenmantel an, schnappte mir den Infusionsbaum und begab mich richtung Stationsgang.

An den Krankenzimmern, standen die Namen der Patienten, die dort lagen.
Ich brauchte nur ein paar Türen abklappern um eventuell mehr zu erfahren.
Meinen Augen wollte und konnte ich nicht trauen als ich dort "Sasuke Ushiha" las. Das konnte doch nicht etwa... oder doch?
Wie warscheinlich wäre es wohl, wenn mein Freund, im selben Krankenhaus, auf der selben Station, zwei Zimmer neben mir lag.
Das würde allerdings erklären warum er mich nicht besuchen kam.
Mit einem "klack" wurde die Tür vor meiner Nase, mit Schwung aufgerissen und der Mann von dem Profilbild stand vor mir, mit weit aufgerissenen und erschrockenen Augen. Er sah mich an, genau wie ich ihn ansah. Er war es tatsächlich.

Augenblicklich zog er mich und mein Anhängsel, zu sich ins Zimmer und schloss hinter mir die Tür, an die er mich leicht gegendrückte und er sich an mich lehnte.
Mit großen Kulleraugen sah er in meine und mein Herz hämmerte mir brutal gegen die Brust.
"Tut mir leid. Keine Ahnung wieso ich das getan habe. Mein Körper macht seit heute was er will".
Sein Atem ging schnell und ein tiefer rot Schimmer lag auf seinem Gesicht.
Ich nahm seine Hand in meine und legte sie mir auf die Brust, damit er merkte, dass auch mein Körper gerade verrückt spielte.

"Du meine Güte. Wir sehen uns gerade zum ersten mal und kleben direkt wie Magneten aneinander".
Seine Lippen kamen den meinen gefährlich nah. Dagegen wehren würde ich mich keineswegs. Dafür wollte ich es selbst zusehr.
"Du... hast deine erinnerungen auch verloren?".
Überrascht sah er mich an und hielt in seiner Bewegung inne.
"Du etwa auch?".
Wir wussten nichts von uns selbst oder dem jeweils anderen. Aber unsere Gefühle waren echt und sie drohten uns gerade zu übermannen.
Jetzt wusste ich was Ino damit meinte,  dass wir nur schwer voneinander zu lösen waren.

"Sakura. Ich weiss es ist spät und du solltest eigentlich nicht hier sein, aber, dich jetzt einfach so zur Tür rausbitten kann ich auch nicht".
Mein Puls beschleunigte sich gewaltig, als ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Oh Gott ich würde gleich explodieren wenn er mich nicht gleich küsst.
"Zumindest... Gute Nacht sollten wir uns noch... wünschen".
Nach meinen Worten, nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich mit einer Leidenschaft, wie ich sie mir nie erträumt hätte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, lösten wir uns voneinander und betrachteten die geschwollenen knutsch lippen unseres gegenübers und brachen in Gelächter aus.

"Ich glaub ich will gar nicht mehr gehen".
Lächeln stand er vor mir, was recht schnell zu einem lüsternen wurde.
"Wenn du bleibst, kann ich für nichts garantieren. Außerdem sind wir in einem Krankenhaus und du bist noch am Tropf angeschlossen".
Niedergeschlagen ließ ich den Kopf hängen. Denn ich wollte einfach nur bei ihm sein. Mehr wollte ich gerade gar nicht.
Mit glasigen Augen sah ich ihn an und sein Blick wurde sanft und mitfühlend.
"Halt deinen Baum fest".
Seine starken Arme umfassten meinen Rücken und die Knie Kehlen als er mich hoch hob und zu seinem Bett trug.
Genau das brauchte ich jetzt und er offensichtlich auch, denn wir schliefen eng aneinander gekuschelt, Arm in Arm, in diesem kleinen Krankenbett gemeinsam ein und genossen die Nähe, unserer gerade wiedergefundenen größten Liebe.

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