Tag 13 (teil 3)

Sakura's Sicht:
Schweißperlen liefen mir die Stirn hinunter, denn es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Der Groschen war gefallen. Andere Sachen ausgetauscht. Sachen. Alle Sachen? Ich hätte heulen können. Einen der beiden Männer hatte ich splitternackt gesehen und ich konnte mich nicht dran erinnern. Verdammt.  Einen der beiden hatte ich geküsst und Sex gehabt und ich wusste nichts mehr davon. Verdammt verdammt verdammt.
Bei diesen Gedanken pochte mein Herz wie wild. Dabei hatte ich keinerlei Bilder im Kopf. Aber wie ich nun gelernt hatte, vergaß mein Herz nichts und machte sich immer bei den wichtigen Momenten bemerkbar.

Ino sah es mir an, dass ich nun verstanden hatte was sie meinte und grinste mich schelmisch an, wärend sie quälend langsam eine Augenbraue hoch zog.
"Du glühst".
Aus Reflex hielt ich mir die Wangen und spürte die Hitze die sich in diesen  ausgebreitet hatte.
"Keine Panik Cheri. Es gibt nix weshalb du dich schämen müsstest".
Diesesmal waren ihre Worte verständnisvoll und ihr Blick wurde sanft.
"Sakura, Sasuke tat dir gut. Ihr hattet euch im Bahnhof gesehen und auf den ersten Blick ineinander verliebt. Bis ihr euch endlich mal zueinander getraut habt, hatte es zwar ne weile gedauert, aber dann wart ihr kaum mehr voneinander zu lösen. Du wirst sehen, du wirst dich erneut in ihn verlieben. Er hat es einmal geschafft, dich in seinen Bann zu ziehen und er würde es immerwieder schaffen".

Sie zwinkerte mir zu. Ihre Worte und ihre Anwesenheit, gaben mir die nötige Zuversicht, meinen Freund auch als diesen anzuerkennen und weiterhin so nennen zu können.
Dennoch fragte ich mich, warum er bis jetzt noch nicht einmal hier aufgetaucht war, um mich zu besuchen. Paare sorgten sich doch um den jeweils anderen und Ino meinte doch er würde mich so sehr lieben. Wäre er am Ende doch nicht der richtige?
Wie auf's Stichwort machte sich eine tiefe Traurigkeit in meinem Herzen breit. Es sprach zu mir und schien mich für diesen Gedanken zu tadeln.
Doch, er war der richtige. Ich musste einfach auf meine Gefühle und die Liebe vertrauen, die mir mein Herz zu verstehen gab, auch wenn mein Kopf es nicht wahr haben wollte.

"Nun gut Süße, es ist schon spät und bevor ich hier raus geschmissen werden vom Mütterchen, übernehme ich es lieber selbst".
Ihr herzliches lachen erwärmte mich und wir lächelten uns an, nachdem wir uns zum Abschied umarmten.
"Bis morgen Breitstirn. Wir sehen uns".
Keine Ahnung wieso, aber meine Hand griff automatisch nach dem Kissen neben mir und warf es in ihre Richtung. Doch Ino war schon durch die Tür verschwunden und bekam nicht von dem Aussetzer mit.
Ich sah zu meiner linken Brust hinunter.
"Jetzt beruhig dich mal wieder. Ist ja schön das du mir hilfst, aber entspann dich ein bisschen und trink nen Schluck".
So weit war es nun schon, dass ich auf einem Bett im Krankenhaus saß und vor Langeweile meine Organen ausschimpfte.

Sasuke's Sicht:
Ich merkte wie die fesseln an den Handgelenken gelöst wurden und meine Arme sackten zu Boden.
Endlich. Ich war gerettet.
Mir war nach lossprinten, denn ich wollte einfach nur hier weg. Aber mein Körper war doch angeschlagener als ich dachte. Mir fehlte die Kraft überhaupt auf den Beinen stehen zu können.
"Stütz dich auf mich ab, ich bringe dich hier raus".
Eine weibliche stimme beschallte den raum. Wer war sie? Anscheinend kannte sie mich, denn sie nannte mich beim Namen. Hieß ich denn wirklich so? War mein Name Sasuke? Und warum zum Henker frage ich mich selbst nach meinem Namen?
Ich wusste nichts über mich oder irgendwem. Dieses Mädchen schien mir helfen zu wollen. Mir blieb nichts anderes übrig als ihr zu vertrauen.

Wie angeboten, stützte ich mich bei ihr ab, wärend sie mich durch einen immernoch tiefschwarzen Gang nach draußen führte.
"Danke".
Ihr griff um mein Becken verstärkte sich, was mir irgendwie unangenehm erschien. Egal. Hauptsache ich würde hier raus kommen.
Als wir endlich draußen ankamen, mussten sich meine Augen erst ans Licht gewöhnen, obwohl es langsam dämmerte.
"Du kannst dir nicht vorstellen was für sorgen ich um dich hatte".
Langsam konnte ich wieder etwas sehen und schaute gleich zu meiner Retterin rüber. Eine junge Frau, scheinbar in meinem alter, mit feuerrotem Haar und Brille. Keine Ahnung wer sie war aber ich hatte plötzlich das Gefühl kotzen zu müssen.

Irgendwie schaffte ich dieses Bedürfnis zu überspielen indem ich sie fragte woher sie mich kannte.
"Aber Sasuke. Erkennst du deine eigene Freundin nicht mehr?".
Freundin? Warum dann das verlangen das Essen der letzten drei tage, was auch immer es war, auskotzen zu müssen bei ihrem Anblick? Dabei war sie nicht mal mein Typ.
"Du bist meine Freundin?".
"Du ärmster. Was ist nur mit dir passiert das du nicht weisst wer ich bin. Komm mit. Wir gehen zu mir. Nicht das dir noch jemand zuhause auflauert".

Ungläubig sah ich sie an. War das ihr ernst?
"Ich wurde für keine Ahnung wie lange in einem Kerker gefesselt und eingesperrt, ich habe offensichtlich mein Gedächtnis verloren und kann mich kaum allein auf den Beinen halten und du willst mich zu dir nachhause schleppen?".
Erschrocken zuckte sie zusammen und schaute mich mit großen Augen an.
"Ich will dir doch nur helfen...".
"Wenn du wirklich meine Freundin bist und mir helfen willst, dann ruf einen Krankenwagen oder bring mich ins Krankenhaus. Irgendwas stimmt ganz gewaltig nicht mit mir".

Meine reaktion gefiel ihr Augenscheinlich gar nicht. Bei dem Wort "Krankenhaus" verzog sie schlagartig das Gesicht. Beim besten willen konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie meine Freundin war. Allein das Gefühl in ihrer Nähe war unheimlich. Als hätte sich ein knoten in meiner Brust zusammen gezogen und schon ihr Anblick wollte mich zum würgen bringen. Nun die Aktion wegen dem Krankenhaus.  Selbst einer wie ich, der gerade nur Stroh im Kopf hatte, würde erkennen das hier irgendwas nicht gerade lief.

Sie hielt ihr Handy in der hand und zögerte hilfe zu rufen. Nach einigen unnötigen Diskussionen, riss ich es ihr einfach aus der Hand und rief den Notruf an.
Einige Zeit später und unzählige versuche der Überredung von ihr, mit ihr zu kommen, traf endlich der Krankenwagen ein.
Ein Stein fiel mir von Herz. Nun war ich wirklich gerettet.
Überraschenderweise bestand sie darauf nicht mitzukommen, was mir nur recht war.
Auf dem weg zur Klinik musste mein Kreislauf wohl versagt haben, denn es wurde mal wieder langsam alles schwarz um mich herum. Egal. Ich war in Sicherheit.

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