Tag 13 (teil 1)

Sakura's Sicht:
Ich sollte also einen Freund haben?
Beim besten willen konnte ich mich nicht daran erinnern einen Mann an meiner Seite zu haben. Generell konnte ich mich an nichts erinnern. Selbst an meinen eigenen Namen nicht, was mir eine Heidenangst einjagte. Wer bin ich und was war passiert das ich in einem Krankenhaus lag?
Die Ärzte schienen mich zu kennen. Arbeitete ich hier? So viele fragen die ich mir selbst nicht beantworten konnte.

Die Ärztin betrat das Zimmer und sprach mit mir den heutigen Tagesablauf und meinen derzeitigen Gesundheitszustand durch.
Anscheinend hatte ich einen mehr als üblen Schlag auf den Kopf bekommen, weshalb mein Gedächtnis verschwunden war. Anders konnten sie sich meine Amnesie nicht erklären.
"Sakura, du kannst mich alles fragen. Ich werde versuchen dir so viel wie möglich zu erzählen".
"Kennen Sie mich denn, dass sie mir fragen Privater Natur beantworten könnten?".
"Erstens, mein Name ist Tsunade. Und Zweitens, ja kann ich da wir Kollegen und befreundet sind".
"Kollegen? Ich arbeite also hier im Krankenhaus?".
Sie lächelte mich Herzlich an.
"Ja. Du bist ebenfalls Ärztin. Eine verdammt gute noch dazu".
Wow. Überrascht über mich selbst, dass ich anscheinend einen so tollen Beruf hatte und auch noch gut darin war, sah ich sie leicht verlegen an.

Eine weile überlegte ich was ich sie noch fragen könnte. Es waren einfach zu viele Lücken in meinem Kopf, dass ich auf anhieb nicht wusste welche als nächstes gestopft werden sollte.
Irgendwann fiel mir auf, dass ich gestern wie heute keinen besuch hatte. Hatte ich keine Familie die sich um mich sorgte? Und wenn es so war, wollte ich es überhaupt wissen?
Eher zaghaft versuchte ich die Frage zu stellen.
"Habe ich Familie die mich besuchen könnte?".
Tsunade's Gesichtszüge wurden sanft und mitfühlend. Meine dagegen traurig und ich sah zu meinen Händen, die auf meinem Schoß ineinander verschränkt lagen.
"Also nicht".

Stille prägte den Raum und nur das piepen des Monitors war zu hören. Ich dachte nach ob ich wissen wollte, warum ich keine Familie mehr hatte. Einerseits gehörte diese Information zu meinem Leben. Andererseits befürchtete ich, dass wenn es keinen mehr aus meiner Verwandtschaft gab, es vielleicht etwas tragisches gewesen sein könnte und es besser vergessen bleiben sollte.
Doch Tsunade kam mir zuvor.
"Deine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen und soweit ich weiss, hast du keine Geschwister. Ob du noch weitere Angehörige hast kann ich dir nicht sagen, da hast du nie drüber gesprochen".

So war das also. Es gab niemanden in meinem leben, außer Kolleginnen und vielleicht...
"Freunde?".
"Über deine Freunde kann ich nicht viel sagen nur, dass du dich gut mit Hinata verstehst die auch hier arbeitet".
Ok. Hinata. Mit ihr würde ich gleich auch noch gerne sprechen wollen, aber mir viel gerade wieder ein, da wir beim Thema Freunde angekommen waren, dass da ja noch EIN Freund, MEIN Freund war der erwähnt wurde.
Da meine Wangen langsam feuer fingen und ich verlegen von links nach rechts sah, da ich mich irgendwie nicht traute zu fragen, grinste mich die Blonde selbstsicher an.

"Du willst jetzt sicher wissen wer dieser Freund ist oder?".
Zaghaft nickte ich sie nur an und war ein bisschen froh, es nicht ausgesprochen haben zu müssen.
"Er heisst Sasuke Ushiha und scheint ein ziemliches Schnittchen zu sein".
Verblüfft zuckte ich kurz zusammen und verstand nicht, warum ich derart Bauch kribbeln bekam bei diesem Namen. Ich kannte ihn doch gar nicht. Oder viel mehr, NICHT mehr.
Und gutaussehend sollte er auch noch sein. Mein Herz pochte wie wild und das nur wegen seinem Namen.

"Schau doch gleich mal in dein Handy. Vielleicht hast du ja ein paar nette Bilder von ihm".
Schelmisch zwinkerte sie mir zu und begab sich langsam zur Tür.
"So langsam muss ich weiter machen. Ich bin zwar die Chefärztin, aber alles darf ich mir auch nicht erlauben. Und die wichtigsten Fragen hast du ja jetzt beantwortet bekommen".
Liebevoll lächelte ich sie an und bedankte mich bei ihr. Zögernd kam sie auf mich zugestürmt und umarmte mich.
"Ich bin nur froh das es dir soweit gut geht".
Überraschenderweise empfand ich ihre Umarmung nicht aufdringlich. Ganz im gegenteil, es tat gut und erwärmte mich.
Mein Kopf schien alles und jeden vergessen zu haben, aber mein Herz anscheinend nicht.

Mit der Tür in der Hand drehte sie sich noch einmal zu mir um.
"Ach ja, darf Sasuke dir denn einen Besuch abstatten wenn er hier ist, oder ist dir das noch zu früh?".
Wieder dieses flattern im bauch bei dem Namen. Kurz überlegte ich. Stimmte dem jedoch zu.
Warum eigentlich nicht?
Als sie den Raum entgültig verließ, fiel mir mein Handy ein und der Vorschlag von Tsunade, mal dort die Nachrichten zu Checken.
Uff... 43 Anrufe in Abwesenheit und 8 Nachrichten. Die meisten von diesem Sasuke. Die anderen waren von Hinata und einer Ino. In den Nachrichten stand, ich solle mich melden oder ans Handy gehen und so weitet. Doch wollte ich jetzt genauer wissen, wer dieser Sasuke war und sah mir gleich sein Profilbild an.

Sofort lief mein Kopf hochrot an denn ich konnte kaum glauben was ich dort sah.
Wow. Egal welcher von den beiden Sasuke war, ich konnte mich glücklich schätzen einen so verdammt heißen Typen...
Ich stoppte meinen Gedanken, denn mir war als hätte ich ein Déjà-vu.
Ein weiteres mal schaute ich mir die beiden Männer auf dem Bildschirm an und blieb ungewollt an dem rechten Mann hängen.
War er vielleicht mein Freund?

Gleich öffnete ich den Chat in der hoffnung, ein paar weitere Bilder entdecken zu können, doch es waren sonst nur Textnachrichen zu sehen.
Ich scrollte nach ganz oben und fing an sie alle zu lesen.
Amüsiert über die Kosenamen die ich ihm geschrieben hatte und auf seine Reaktionen, stutzte ich bei dem "Rollig zurückgelassen" teil.
Durchaus war mir bewusst was Paare so tun wenn sie zusammen waren, aber das ich selbst warscheinlich keine Jungfrau mehr sein könnte, wurde mir in diesem moment klar.
Das schlimmste daran war, dass ich mich nicht erinnern konnte. Oder war es noch gar nicht so weit gekommen?

Weiter im Text stand, dass dieses "Mädchen nicht seine Freundin" wäre. Vergebens überlegte ich kurz wer dieses Mädchen hätte sein können. Natürlich wusste ich es nicht. Immerhin hatte ich mein ganzes Leben um mich herum vergessen.
In der letzten Nachricht stand, das ich sein "Engel" sei und er mich Liebt.
Bei diesen Zeilen erwärmte sich mein Herz und ich musste freudig lächeln.
Ich hoffte ich würde diese lieben Worte irgendwann erwidern können.

Mit einem klopfen ging die Tür langsam auf und eine Schwester betrat den Raum, die mich freundlich mit meinem Namen begrüßte.
Kurz tippte sie etwas in den Monitor und teilte mir mit, dass ich nun einige Untersuchungen vor mir hatte.
Ich sah auf die Uhr und dachte nur an Sasuke, der heute, hoffentlich, hier auftauchen könnte. Es war ja noch früh am Tag. Vielleicht würde er mich noch besuchen kommen, denn neugierig war ich ja schon, ob es der Mann rechts auf dem Bild war auf den mein Bauch so reagierte.

Sasuke's Sicht:
Obwohl meine Augen geöffnet waren, sah ich nur schwarz und es roch modrig. Sofort stieg mein puls an als ich merkte, dass meine Arme, an den Handgelenken festgekettet, an der Wand hingen. Laut der Geräusch Kulisse musste ich mich in einem kahlen, leeren Raum befinden und dem Geruch zufolge, in einem alten und feuchten. Vergebens versuchte ich mich von den Ketten zu lösen, an denen ich wie ein Schwerverbrecher hing, denn meine Arme waren Pudding weich und absolut kraftlos.
Wie konnte ich nur in so eine Situation geraten?

Wie es passiert war, konnte ich mir schon denken. Genauso wer es war.
Als Kakashi mir gestern noch mitteilte, er habe Karins Spur gefunden, suchten wir bis in die Nacht hinein nach ihr. Doch irgendwann brach die Verfolgung ab, da ihre Spuren aprubt endeten. Als wir entschlossen hatten am nächsten Tag weiter zu suchen, gingen wir nachhause um genügend Kraft zu sammeln für eine zweite Suchaktion am Nächsten morgen.
Da ich absolut nicht schlafen konnte, brach ich schon sehr viel früher auf als ich mit dem grau Haarigen ausgemacht hatte, um dieses elendige Miststück zu finden. Ich lief zu der Stelle wo ihre Spur so plötzlich endete. Irgendwo musste es doch weiter gehen. Sie konnte sich ja schlecht in Luft aufgelöst haben, was mir allerdings wortwörtlich genommen, sehr entgegengekommen wäre.

Als ich an meinem Bein einen verdammt schmerzhaften Stich spürte, da mir darin ein Betäubungspfeil steckte und mir kurz darauf schwummrig wurde, wusste ich im Prinzip schon wer dahinter stecken musste. Hundert prozentige Gewissheit hatte ich allerdings noch nicht wer es genau war, da ich kurz vor dem einschlafen niemanden ausfindig machen konnte und jetzt schaute ich nur ins leere.
Diese Schlampe hatte mich ernsthaft wie ein wildes Tier betäubt und in dieses stinkende Loch, oder wo ich auch immer war, geschleppt und festgekettet.

Als ich das grübeln anfing, was sie wohl weiter mit mir vor hatte, hörte ich Schritte die unmittelbare neben mir zum stehen kamen.
"Bist du wach?".
Ich hatte mich also nicht geirrt.
Zwischen den Zähnen zischte ich ihr einige Flüche und andere vulgäre Dinge zu, doch sie kicherte nur.
"Du Schlampe bist doch krank".
"Du hast recht. Ich bin krank. Krank vor liebe. Krank vor Sehnsucht. Du ignorierst mich die ganze Zeit und interessierst dich nur für diese Hure".
"PASS auf was du sagst".
"Ich habe soviel mehr zu bieten als sie".
"Stimmt. Du hast soviel mehr schlechtes zu bieten als gutes. Wie verdammt kommst du auf den Gedanken, ich würde mich jetzt spontan für dich entscheiden, nach alldem was du abgezogen hast?".
Absolute stille trat ein. Es wäre zwar ein wunder aber, hatte ich sie jetzt zur Vernunft gebracht?

"Du wirst es vergessen".
Kurz lachte ich auf und sah in ihre Richtung. Konnte aber nach wie vor nichts sehen.
"Niemals könnte ich vergessen was du uns und vor allem Sakura angetan hast".
"Das wirst du. Dafür werde ich sorgen".
"Und wie? Karin, du bist in meinem Kopf als Feind eingeprägt. Nichts was du tust könnte mir das verlangen nehmen, dich zerstört und blutig am Boden liegend sehen zu wollen.
Du hast mir einen teil meines Lebens genommen. Bete das ich dich niemals zwischen die Finger bekomme, denn ich mache keine halben sach...".

Plötzlich wieder dieses stechen. Mit schmerz verzerrtem Gesicht sah ich wütend zu ihr rüber. Auch wenn mir nur schwarz vor Augen war, wusste ich das sie nicht weit von mir wegstehen musste und schrie sie lauthals an.
"SCHEIßE, HÖR AUF MICH WIE EIN TIER ZU BETÄUBEN".
"Das ist keine Betäubung".

FORTSETZUNG FOLGT...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top