Tag 1

"Heute schaffe ich das. Ich werde ihn heute ansprechen. Ich bin Erwachsen... Ich kann doch mit Erwachsenen Leuten sprechen. Was soll schon groß passieren? Entweder er spricht mit mir oder er ignoriert mich, oder... er... ist gemein und führt mich vor allen Leuten vor und... lacht... mich aus! Oh man, ich kann das nicht. Warum ist das so schwer? Was soll ich nur machen? Mensch, sag doch auch mal was."
~MIAAAAAAU~
"Hast recht, morgen ist auch noch ein tag."

Nachdem ich meiner Katze offensichtlich den morgen verdorben hatte mit meinem täglichen rumgeheule, drehte sie sich um und lief, ohne mir noch einen Blick zu würdigen, in ihr Katzenklo.
"Ja ja, drauf geschissen. Hab schon verstanden."
Tief seufzend lehnte ich mich auf dem Küchenstuhl zurück und dachte über den verdammt heißen Typen nach, der jeden morgen, wie ich, am Bahngleis stand und einfach nur heiß aussah. Er steht jeden morgen, zur selben Uhrzeit an der selben stelle. Ich bräuchte mich nur zum gegenüber liegenden Bahngleis machen und ihn ansprechen. Es gab und gibt aktuell nur ein problem.
ICHTRAUMICHNIIIIIIIICHT

Nach einem weiteren dicken Seufzer nahm ich mir einen letzten Schluck Kaffee aus der Tasse, die mich morgens eigentlich motivieren sollte.
~Tschakka, du schaffst das~ PFF
Ich brauche dringend ne neue Tasse. Die ist kaputt. Und hässlich. Und deprimierend. Und leer.

Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir... das ich keine an hatte, weshalb ich, langsam genervt, auf meine Handy uhr starrte und kurz aufquietschte, da ich etwas zuspät dran war.
Leicht gehetzt zog ich meine Schuhe und Jacke an, schnappte mir meine Tasche, Handy, Schlüssel, verabschiedete mich noch kurz von Keks und beeilte mich zum Bahnhof. Auf dem weg zum Gleis dachte ich ununterbrochen an den verdammt heißen Typen. Über die Treppe am Gleis angekommen, wanderte mein Blick gleich nach gegenüber, wild in der Menschenmasse suchend, umher um den verdammt heißen Typen zu finden. Hatte ich schon erwähnt das der Typ verdammt heiß ist?
Dann war es wie immer wenn ich ihn sah. Mir wurde heiß um meinem rosa Köpfchen und in meinem Bauch feierten tausende Schmetterlinge Party. Beim Anblick, der leicht zotteligen schwarzen Haare, die sein Gesicht perfekt umrahmten, seine größe, diese breiten Schultern an denen ich mich zu gern anlehnen würde, seine starken arme von denen ich umarmt werden möchte, bekam ich wieder Pudding gleiche knie.
Nur sein Gesicht bakam ich noch nicht richtig zu sehen da er immer zu weit wegstand und meist auf sein Handy starrte. Ja, dieser Mann schien perfekt. Und ich so feige.
Aber was erwartete ich auch. So unauffällig und gut getarnt, wie ich immer in der Menschenmenge an meinem Gleis untertauchte, um meinen Schwarm von weitem anzuhimmeln, könnte er mich niemals wahrnehmen.
Ok... Ich muss was tun. Irgendwas.
Während ich nachdachte, trugen mich meine Füße wie von selbst an den anderen Leuten vorbei und ich stand allein, mitten auf dem Bahnsteig dicht an den Gleisen und sah ihn direkt an, in der Hoffnung er würde mich und meinen jämmerlichen versuch nach Aufmerksamkeit wahrnehmen.
Schlagartig hatte ich das Gefühl zu schmelzen. Er tat es. Er sah mir direkt in die Augen.

Sasuke's Sicht:
Jeden Tag war mir die rosahaarige aufgefallen, wie sie mir immer heimliche blicke zugeworfen hatte. Stalkt die mich? Echt nervig! Aber irgendwie auch niedlich, wie sie mit ihrer rosa Mähne, im weißen Kleid schüchtern versuchte zwischen den anderen Menschen nicht aufzufallen. Also, wer die nicht bemerkt ist blind.
Allerdings war es auch sehr amüsant mit anzusehen wie sie um Aufmerksamkeit flehte mit ihren blicken. Ich wollte sehen wie weit ihr mut reichte, um diese von mir zu bekommen. Denn irgendwie interessierte ich mich für sie. Jeden Tag kam sie zur gleichen Zeit zum Gleis. Außer dieses eine mal. An dem Tag war ich derjenige der sie wild in der Menschenmasse suchte. Total unauffällig versteht sich. Ich kenne sie nicht, ich weiß nicht wie sie heißt, wo sie her kommt oder wo sie mit diesem Zug hin will. Aber ich will es wissen.

Plötzlich sah ich im Blickwinkel wie das Mädchen, was eigentlich beim besten willen nicht mehr als "Mädchen" durchging, aus der Masse austrat und mich geradewegs ansah.
Da musste ich doch glatt unbemerkt schmunzeln. Fest entschlossen die kleine. Nun denn... Da ich dich ebenfalls seit einer Ewigkeit mit meinen blicken verfolge und weiß, dass es dich unendlich viel Überwindung gekostet haben muss, sollst du für deine mühen belohnt werden.
Also blickte ich auf und sah ihr ebenfalls direkt in die Augen.
Ok, jetzt muss ich mein Pokerface beibehalten. So erschrocken und tomaten rot kann nur ein engel gleiches Wesen gucken.
Genau kleines, ich habe dich sehr wohl bemerkt. Du hast schon längst meine Aufmerksamkeit. Wenn du mehr willst, brauchst du nur zu mir kommen. Du musst dich nur trauen.

Sakura's Sicht:
Er sah mich ununterbrochen mit einem neutral gelassenen Blick an. Mir fiel auf, nachdem ich seine plötzliche reaktion einigermaßen verdaut hatte, das ein Auge hell und eins dunkel war. Mehr konnte ich aus der Entfernung nicht sehen. Dieser Mann ist so unglaublich interessant. Ich will ihn kennenlernen. Egal wie.
Aber WIE? Wenn ich jetzt schon an meine grenze gegangen bin um ihm ein mal in die Augen sehen zu können, wie weit muss ich dann gehen um ihm näher zu kommen...
Ich bin ein hoffnungsloser fall.
Mein Blick senkte sich und eine tiefe sorgenfalte machte sich auf meiner Stirn breit, wärend ich immer weiter, langsam verzweifelnd, meinen Kopf hängen ließ. Ich kann das nicht...

Sasuke's Sicht:
Ich sah ihr lange in ihre grün schimmernden Augen. Plötzlich verloren sie ihren Glanz und sie ließ immer mehr ihren Kopf hängen.
Nein, nein, nein tu das nicht. Du hast dich heute so weit getraut. Gib nicht auf. Ich warte hier auf dich.
Du kannst das...

Und damit war sie aus meinem Sichtfeld verschwunden. Ihr Zug war eingefahren und ich schaute unauffällig nach ob ich sie noch darin entdecken konnte.
Nur ein kurzer Blick von ihr, dann drehte sie mir den rücken zu.
Naja. Morgen ist auch noch ein tag. Ich bin gespannt wie weit sie nächstesmal geht.

Sakura's Sicht:
Mein Zug fuhr ein und ich stieg hinein. Ich sah kurz aus dem Fenster um festzustellen, dass er mich noch immer ansah. Schnell drehte ich ihm den rücken zu, versteckte mein rot glühendes Gesicht in meinen Händen und versuchte erstmal mein Herz zu beruhigen.
Der hält mich jetzt bestimmt für verrückt. Wie soll ich ihm morgen unter die Augen treten. Was starre ich ihn auch so geisteskrank an. Ich glaub ich hab alles versaut.

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