Begegnungen
Draco
Sein Kamin prasselte und kleine Funken flogen heraus. Mit einem Buch vor der Nase saß Draco auf seinem Ohrensessel und versuchte krampfhaft, sich von dem Geschehenen abzulenken. Doch so sehr er sich auch bemühte, jeden Satz genau durchzulesen, die Wörter, die er las blieben einfach nicht an ihm hängen.
Stattdessen dacht er immer an Granger, ihr fröhliches Lächeln und ihre vollen, geschwungenen Lippen. Als sie durch den Wald gegangen sind, und sich unterhalten haben, konnte er sich bei ihre seine Seele vom Leib reden.
Und sie hörte zu. Er wusste nicht, wieso er ihr das eigentlich alles erzählt hatte, doch er hat es für richtig empfunden.
Irgendwie bereute Draco es auch, dass er sie einfach alleine sitzen hatte lassen. Granger war für ihn inzwischen irgendwie mehr als nur eine nervige Mieterin.
Doch das konnte er niemanden sagen. Wenn sein Vater mitbekommen würde, das er mit einem Schlammblut seine Zeit verbrachte, würde er nur Ärger bekommen.
Plötzlich hörte er ein lautes: ,,DRACIIIIII!!!"
Verwirrt stand er auf. Was war das? Wieder hörte er ein: ,,DRACIIIIIIIIII!!!!"
Er ging zu seinem Fenster und öffnete es.
Draußen war es dunkel, doch er konnte die Person genau erkennen, die ihm wild mit den Händen zu fuchtelte.
Pansy Parkinson.
,,Draco, Schatz! Da bist du ja!"
Genervt wollte er das Fenster wieder schließen, doch sie war schneller. Parkinson hielt in zurück und fragte:,,Draciii, wieso hast du denn nicht auf meine Briefe geantwortet???"
Draco erinnerte sich. Sie hatte ihm mindestens 20 Briefe geschrieben, die er nach den ersten fünf gar nicht mehr öffnete, sondern gleich zum Altpapier steckte. In den Briefen stand hauptsächlich:
Mein allerliebster Draco!
Ich vermisse dich!
Du bist mein blonder Stern in der kalten Nacht! Ohne dich bin ich nur halb so schön!
Antworte, oh liebster...
-BLA-BLA-BLA-
,,Welche Briefe denn?", sagte er kalt und stieß sie vom Fenster weg. Schnell nützte er die Gelegenheit und schloss das Fenster.
,,Ich warte auf dich, mein Eisprinz!", hörte er von draußen, doch er rührte sich nicht und wartete, bis Parkinson abzog.
Sie konnte einem auch wirklich den letzten Nerv rauben!
Draco beschloss, dass es zu spät zum lesen war und ging gleich ins Bett. Er träumte von einem brünetten Mädchen, dass durch einen Wald gejagt wurde.....
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Hermine
Hermine wurde von stürmischen Klingeln geweckt. ,,Wer ist das denn jetzt?", dachte sie. Verschlafen stand sie auf und öffnete die Tür. Draußen stand eine fröhliche Ginny, die sofort ,,Guten Morgen!" rief.
,,Ginny! Hi!"
,,Ich dachte, wenn du heute noch nichts vorhast, könnten wir doch für Rons Hochzeit Kleider kaufen gehen", erzählte sie. ,,Wir sind schließlich die Brautjungfern! Lavender würde auch kommen."
Hermine überlegte. Sie traf sich um zehn mit Malfoy.
,,Wie spät ist es?"
,,Halb acht."
,,Gut, ich bin um zehn vor den Drei Besen verabredet. Bis dort hin können wir in Hogsmeade einkaufen.", sagte sie schließlich.
,,Super!", hörte sie Ginny sagen, doch sofort fiel Hermine ihr staunendes Gesicht auf. ,,Dein Haus ist ja der Hammer! Kann ich mal reinkommen und es mir ansehen?"
Hermine schämte sich ein wenig, dass sie ihrer Freundin nicht gleich angeboten hatte, rein zu gehen.
,,Klar." Sie führte ihre Freundin durch das Haus und schließlich in den oberen Stock, wo ihr Bett stand und ein kleines Bad anschloss.
,,Wahnsinn, Hermine! Ich hätte nie gedacht, dass Malfoy so was zu vermieten hat!"
Hermine lächelte.
,,Ich mach mich nur schnell etwas frisch.", erklärte sie dann und verschwand im Bad. Kurze Zeit später kam sie auch schon angezogen und geschminkt heraus und die zwei Freundinnen verließen kurzerhand das Haus.
Die warme Herbstsonne schien auf ihre Haare und Ginny sagte: ,,Holen wir doch Lavender zuhause ab."
,,Hermine fragte, ob sie noch bei Molly und Arthur lebten und Ginny stimmte ihr zu. Sie erfuhr, dass sie sich nach der Hochzeit ein großes Haus für ihre Kinder kaufen wollen.
,,Und was ist aus George geworden?", fragte Hermine nach.
,,Er führt seinen Scherzartikelladen weiter. Vor zwei Jahren hat er Angeline Johnson geheiratet. Sie haben zwei Kinder, Roxanne und Fred."
Hermine wurde warm ums Herz. George hatte seinen Sohn nach seinem Zwillingsbruder benannt, der im Krieg gestorben war.
,,Und du? Wie geht's mit Harry?", wollte sie dann noch wissen.
Ginny grinste. ,,Wir haben uns vor drei Monaten verlobt! Es war so romantisch!"
Hermine wollte mehr wissen.
,,Erzähl! Was hat er gemacht?"
,,Ich war zuhause und habe auf Roxanne und Fred aufgepasst. Dann kam Harry plötzlich rein und sagte, dass er mir unbedingt etwas zeigen will. Ich sagte, dass das nicht geht, aber George ist aufgetaucht und hat gesagt, dass ich ruhig gehen könne und dass er jetzt wieder aufpassen könnte. Harry hat mich dann aus dem Haus auf ein Feld geführt und plötzlich stand da ein Hippogreif!"
Hermine wusste, das es Seidenschnabel gewesen sein musste. Harry, Ron und Hermine hatten ihn vor dem Tod bewahrt, nachdem er beschuldigt wurde, eine Bestie zu sein.
,,Wow! Und dann?", fragte sie erwartungsvoll.
,,Dann sind wir beide auf ihn hinaufgestiegen und er ist mit uns über die schönsten Berge und Seen geflogen, die ich kenne.
Dieses Gefühl werde ich nie mehr vergessen! Dann sind wie auf die kleine Insel in dem See bei Hogwarts geflogen. Der Hippogreif ist gelandet und Harry hat mich an der Hand zu einer kleinen Brandung gezogen. Dann hat er gesagt ich sollte mich auf einen Felsen setzten. Er müsste noch etwas nachsehen...."
,,Und?", fragte Hermine.
,,Ich habe auf ihn gewartet. Dann hab ich hinter mir gehört wie jemand ,,Ginny?" gesagt hat. Und dann hab ich mich umgedreht und Harry stand mit einem Ring und einer Rose hinter mir! Er hat sich dann zu mir hinunter gebeugt und mich geküsst, während die Sonne unterging! Das war das romantischste, was er jemals gemacht hat!"
Hermine war berührt. Harry konnte so süß sein, wenn er wollte!
,,Das ist wirklich toll! Da hat er sich aber ganz schön was einfallen lassen!"
Ginny lächelte. Inzwischen waren die beiden in Hogsmeade angekommen. Viele Hexen und Zauberer wuselten auf den Gassen des Ortes herum.
Vor dem Honigtopf fanden sie auch schon Lavender, die ungeduldig an ihrem Kleid herum zupfte.
Ginny winkte ihr fröhlich zu. Doch Lavender sah verwirrt aus.
,,H-Hermine? Bist du das?!?"
Sie hatte Hermine gestern nicht getroffen und wusste auch nicht, dass sie sich äußerlich (angeblich) so verändert hatte.
Hermine umarmte sie und erklärte ihr,dass sie sich wirklich freute, dass Ron heiratete.
Nach 15 Minuten reden hielt es Ginny einfach nicht mehr aus und schleppte die beiden in den Laden mit der Brautmode.
Eine kleine, schwarz gelockte Frau empfing sie mit drei Gläsern Sekt und erklärte Lavender, welche Kleider es gab.
Meerjungfrauen, Prinzessin... Hermine kam sich schon vor wie in ,,Zwischen Tüll und Tränen".
Während Ginny und Hermine es sich auf zwei Stühle gemütlich machten, probierte die zukünftige Braut sich schon das erste Kleid.
Es war eine Meerjungfrau, und beide mussten zugeben, dass Lavender einfach nur UNWERFEND darin aussah!
Doch ihre Freundin entschied sich trotzdem, ein anderes Kleid an zu probieren.
Als sie aus der Umkleide kam, konnten die beiden ihren Blick kaum von ihr ablassen.
Dieses Kleid war mit Edelsteinen bestickt und glitzerte an jedem Stück Stoff. Ein wunderschöner Schleier zierte sie auch noch.
Hermine wusste, das war ihr Kleid!
Und Lavender sah es auch so.
Schneller als gedacht waren sie mit diesem Einkauf fertig und es blieb ihnen noch Zeit, für Hermine und Ginny die Brautjungerfern-Kleider zu kaufen.
Dort war keine nette Frau die sie bediente. Irgendwie war der Laden komisch, fand Hermine. Keiner empfing sie und man fühlte sich irgendwie einsam.
Doch sie machten sich nichts daraus und suchten sich selber ihre Kleider.
Hermine entschied sich für ein figurbetontes, schwarzes,mit Blumen besticktes Kleid. Ginny gefiel ein beiges Kleid mit schwarzen Rosen bestickt.
,,Das ist es!", meinte Ginny und zog ihre Freundin zur Kassa.
Doch dort war niemand.
,,Hallooooo? Hallo-o!", rief Ginny genervt und klingelte wild an der Glocke an der Theke, bei der sie bezahlen wollte.
Endlich hörten sie ein Geräusch aus den Räumen hinter der Kassa.
Die Tür ging auf und eine Frau kam heraus, die Hermine bekannt vorkam.
Sie war...
...Pansy Parkinson!
,,Pansy!",rief Hermine aus.
Doch die ehemalige Slytherin sah sie nur wütend an und zischte:,,Für DICH immer noch Parkinson!"
'Woooow', dachte sich Hermine. 'Was war denn mit der los?'
Parkinson zählte widerwillig zusammen, wie viel es ausmachte und Hermine hatte schon Bedenken, sie würde ihnen einen falschen Preis ansagen.
Doch etwas war faul an der Sache. Hermine beobachtete, wie Parkinson dreimal um die Taille ihres Kleides strich. Was machte sie da. Leise murmelnd gab Parkinson ihr das Kleid wieder.
Hermine wusste nicht, was die Verkäuferin da machte, aber ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.
Sie bezahlten und am Ende standen drei erleichterte Freundinnen vor dem Laden
,,Was ist der denn über die Leber gelaufen?", erkundigte sich Hermine.
Ginny sah sie ernst an.
,,Letztes Jahr haben Draco Malfoy Eltern versucht, sie mit ihm zu verheiraten. Doch Draco wollte das nicht und hat sich widersetzt. Parkinson ist jetzt wütend und versucht alles, um Malfoy zurück zu bekommen."
Als sie Draco sagte, zuckte Hermine zusammen. Ihr Magen verkrampfte sich plötzlich.
,,Hermine? Alles ok?"
Lavender sah besorgt aus.
,,Geht schon wieder. Danke."
Hermine sah auf die Uhr. Es war schon zehn vor zehn!
Sie musste sich beeilen, um nicht zu spät zu Malfoy zu kommen.
,,Ähm, Leute es war schön mit euch Zeit zu verbringen, aber ich muss jetzt los!"
Schnell wollte Hermine abhauen, doch daraus wurde nichts. Ginny hielt sie zurück.
,,Hermine! Warte! Wir kommen mit! Wir müssen sowieso noch mal zu mir nach Hause und der Weg führt dort vorbei!"
Oh nein.
,,Ohhhh..... s-super!"
Hermine lächelte unsicher. Was würden Sie wohl sagen, wenn sie sehen würden, mit wem sie sich traf?
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🙈wie glaubt ihr werden Hermines Freundinnen reagieren?
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