Kapitel 8 - Autophobie

Die Kugel kehrte ohne Linus zurück. Jane und Jakob waren jetzt die einzigen in dem Raum. Jakob durchbrach die unheimliche Stille "Ich habe Angst". Er schaute in Janes schöne dunkelbraune Augen. Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht. Jane näherte sich seinem Gesicht und küsste ihn vorsichtig. Die Kugel blinkte, wie zu erwarten stand dort eine rot leuchtende Eins. Jakob stand auf, klopfte sich den Sand von der Hose und legte seine Hände auf die Kugel. Jane wurde ganz plötzlich panisch und sah sich hektisch um Raum um. Sie wäre, wenn Jakob jetzt ginge, ganz alleine. Sie rannte so schnell sie konnte zu ihm und hängte sich, wie er bei ihr am Anfang, an seine Beine. "Das musst du nicht für mich tun", flüsterte Jakob, freute sich aber innerlich. Die Kugel flog los. "Ich tue das nicht nur für dich...", gab Jane zu.

"Mir ist wieder einiges aus meinem Leben eingefallen! Ich habe Autophobie, dass heißt ich habe Angst vor dem Allein sein aber auch Angst vor mir selbst...", stammelte Jane. Sie hatte das noch nie jemandem erzählt, dass wusste sie. Außerdem teilte sie sich bevor sie irgendwie hierher kam ein Zimmer mit einem Mädchen, höchstwahrscheinlich ihrer Schwester, was ihr Leben um einiges erleichterte.

Die Kugel lies Jakobs Hände los und dieses Mal landete Jane auf Jakob. Dieses Mal war es Jane jedoch nicht so unangenehm wie am Anfang. Sie blieb noch kurz liegen, als plötzlich ein lautes Geräusch aus einer Ecke kam. Sie sprang auf und starrte mit großen Augen auf das riesige Vieh.

"Was war das?", fragte Jakob und rappelte sich auf. Ein riesen Braunbär rannte nun mit Höchstgeschwindigkeit auf Jakob zu. Jane konnte in dem Moment, der viel zu schnell ging, nur einen Gedanken fassen. Sie musste Jakob helfen.

Sie packte eine Handvoll Sand und warf ihn dem Bären ins Gesicht. Dieser blieb abrupt in seiner Bewegung stehen und visierte nun sie an. Sie rannte und war an der Wand des Raumes angekommen. Es gab kein entrinnen mehr, der Bär hob seine Pranken in die Luft. Jane schloss ihre Augen um nichts mehr davon mitzubekommen.

Jakobs größte Angst bedrohte gerade seine höchstwahrscheinlich größte Liebe. Er sprintete zu dem riesigen Tier und trat auf ihn ein. Die Angst das Jane verletzt wurde war größer als seine eigentliche Angst vor Bären. Der Bär jaulte laut auf und verzog sich auf die andere Seite des Raumes. Jakob hatte seine Mission bestanden!

Er schaute Jane erleichtert an und nahm sie in seine Arme und erzählte ihr was er gerade für eine Erkenntnis hatte "Ich  weiß warum der erste Raum leer war. Wir werden hier mit unseren größten Ängsten konfrontiert. Deine größte Angst ist es Allein zu sein, aber du warst nicht allein, ich war bei dir. Aber stell dir vor...wenn mir schon einen Bären hierhergebracht wird, was wohl den anderen wiederfahren sein mag..."

Ihre Blicke schweiften zur Kugel die erneut aufleuchtete.

"Ich will es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen...", sagte Jane und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter.

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