Vaterfreuden
Sie wusste nicht wie lange sie auf dem kalten Fließenboden gehockt hatte und versucht hatte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, aber als sie von Klopfgeräuschen aus ihren tiefen Gedanken gerissen wurde, spürte sie, wie ihre Knie schmerzten und sie Mühe hatte aufzustehen. Ruperts Stimme drang gedämpft durch die geschlossene Tür.
Rupert (besorgt)
Emma? Alles okay mein Schatz?
Emma (stotternd)
Ich... ähm... Ich... Ja, Schatz... Alles in Ordnung.
Rupert
Das Frühstück ist fertig, Liebling.
Emma
Ähm okay... Ich komme gleich.
Sie hörte, wie Ruperts Schritte sich entfernten und wischte über ihr Gesicht, um die restlichen Tränen zu trocknen und unterbrach den Wasserfluss der Dusche. Das Bad lag in einem warmen Schleier, der von der heißen Dusche verursacht wurde und trübte Emmas Blick. Sie sah wieder hinunter auf die beiden Tests und ihr Herz pochte wieder stark gegen ihre Brust. Sie konnte es kaum fassen, was sie da sah. Emma schüttelte ihren Kopf und nahm beide Sticks in ihre zitternde Hand und starrte weiterhin darauf. Schwanger... Ich bin schwanger. Von der Liebe meines Lebens... Aber was ist, wenn das alles doch zu schnell geht? Wenn Rupert darüber überhaupt nicht begeistert ist und unter diesen Umständen mit mir nicht zusammen bleiben möchte? Er hat doch schließlich bald seine Aufnahmen für seinen neuen Film..., grübelte Emma kurzzeitig nach und sie spürte, wie erneute Tränen aus ihren Augen rannen. Sie entschloss sich Rupert dieses kleine Geheimnis noch nicht zu erzählen und stattdessen ihn damit irgendwie zu überraschen. Da bald Weihnachten war, wusste Emma schon in etwa, wie sie es ihm sagen wollte.
Sie verlies das Bad und ging schnellen Schrittes ins Schlafzimmer, damit Rupert sie nicht sofort sah und verpackte beide Tests sicher in ihrer Tasche. Danach zog sie sich schnell um und ging wieder hinunter in das wundervolle, warme Wohnzimmer, das von dem prasselnden Feuer umwogen war. Rupert kam gerade mit einer Kanne Tee herein und sah Emma die Treppe herunterkommen. Emmas Knie wurden wieder einmal weich bei seinem Anblick. Er sah so fürsorglich und dennoch so sexy aus in seiner Jeanshose und seinem grün-karierten Hemd, was sein orange-rotes Haar so aufglänzen ließ, das Emma so sehr liebte. Sie spürte seinen besorgten Blick auf ihr ruhen und es durchströmte sie mit einem Kribbeln, das sie nur mit der Liebe erklären konnte, die sie für ihn empfand.
Rupert (verwundert)
Wann bist du denn hoch gegangen? Ich hab dich gar nicht aus dem Bad kommen hören...
Emma
Gerade erst... tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.
Emma ging mit einem kleinen Lächeln auf ihn zu und gab ihm einen liebevollen Kuss, wodurch Rupert sich konzentrieren musste den Tee nicht zu verschütten.
Rupert (grinsend)
Nicht so stürmisch, Ms. Watson. Außerdem solltest du vielleicht erst einmal etwas essen, bevor wir zu dem anderen Teil übergehen...
Emma wurde leicht rot, aber spürte sofort wieder dieses Verlangen und dieses heiße Gefühl in sich aufsteigen. Sie lächelte und ging mit ihrer Hand durch sein Haar.
Emma
Manchmal glaube ich immer noch, dass ich träume...
Rupert (grinsend)
Nicht nur du, Liebling.
Er beugte sich zu ihr hinunter und beide gaben sich noch einen letzten Kuss, bevor sie sich an den reichlich gedeckten Tisch setzten. Emma merkte auf einmal was für einen Hunger sie hatte und fing sofort an sich ein Toast zu machen und belud ihren Teller mit allmöglichen Sachen. Rupert beobachtete es amüsiert und schüttelte lächelnd mit dem Kopf.
Rupert (grinsend)
Also, wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man glatt denken, dass du schwanger bist, Liebling... Ich hab dich noch nie so vielseitig essen sehen.
Emma verschluckte sich sofort und fing an stark zu husten, sodass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Rupert sprang sofort von seinem Stuhl auf, um Emma sanft auf den Rücken zu klopfen.
Rupert
Oh Gott, tut mir leid... Das wollte ich nicht. Ich weiß ja, dass du... Naja... Oh Emma, tut mir so leid!
Emma schüttelte mit dem Kopf und wischte sich kurz über die Augen. Sie legte ihr drittes Toast, das sie an diesem Morgen aß, auf ihren Teller zurück und sah mit Tränen in den Augen auf ihren Teller hinunter. Sie konnte kaum glauben, dass Rupert sie jetzt schon durchschaut hatte und er es von selbst erraten hatte. Also konnte sie es nun doch nicht mehr verbergen und sie spürte, wie die Tränen nur so aus ihren Augen liefen.
Rupert (besorgt)
Emma... Es tut mir leid. Ich weiß, dass du keine Kinder... Ich meine... Oh man... Ich bin so ein Idiot!!! Ich wollte dich nicht verletzen... Ich wollte nur eine wundervolle Woche mit dir hier verbringen und jetzt hab ich alles zerstört...
Emma (leise)
Rupert! warte...
Rupert
Ich sollte vielleicht... Sollte ich vielleicht besser gehen? Ich liebe dich, Emma... Das weißt du oder? Ich wollte dich nicht verletzten! Oh Gott, ich bin so dämlich...
Rupert lief im Wohnzimmer auf und ab und fuhr sich nervös mit seinen Händen durch seine Haare.
Emma
Rupert!
Rupert
Argh Ich hasse mich manchmal so! Ich hätte sowas nicht sagen sollen... Emma, es tut mir so leid... Ich... Ich geh an die frische Luft!!!
Er wollte gerade zur Tür gehen, als Emma von ihrem Stuhl aufsprang und ihn festhielt. Rupert blickte sie an und Emma sah seine völlige Sorge und Verzweiflung in seinen Augen, die nun mit Tränen schimmerten.
Emma (unter Tränen)
RUPERT! Hör mir bitte jetzt zu okay?
Rupert nickte nur und sah sie weiterhin besorgt an. Emma jedoch lächelte etwas und streichelte über seine Wange.
Emma
Mach dir keine Sorgen, okay? Ich muss nur schnell hoch etwas holen... Setz dich bitte hin und warte hier okay?
Rupert
O... Okay, ja...
Emma gab ihm einen liebevollen Kuss und Rupert verstand nicht, wie sie überhaupt nicht auf ihn sauer sein konnte. Er ließ sich auf den Stuhl sinken und sah Emma nach, die die Treppen hochging und nach wenigen Sekunden wieder bei ihm auftauchte. Sie hatte beide Hände hinter ihrem Rücken und sie atmete tief ein und aus. Sie blieb vor ihm stehen und sah ihn mit Tränen in den Augen an. Rupert starrte zu ihr hoch und streichelte über ihren Arm. Er spürte, dass sie unsicher war und sie etwas bedrückte.
Emma (leise)
Rupert... Ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen...
Emma fing schon jetzt an zu weinen. Ihr liefen unaufhörlich die Tränen über die Wangen und sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Rupert stand nun auf und gab Emma einen liebevollen Kuss auf die Stirn.
Rupert
Hey, alles ist gut, Emma... Ich werde immer für dich da sein, egal was ist okay? Was bedrückt dich?
Emma (unter Tränen)
Egal was ist?
Rupert
Natürlich, Schatz. Ich liebe dich doch!
Emma
Und du würdest auch nicht ausflippen oder?
Rupert sah sie nun mit gerunzelter Stirn an. Er streichelte über ihre Wange und sah ihr in die Augen.
Rupert
Ich würde niemals ausflippen, das weißt du doch.
Emma (unter Tränen)
Oh Gott... Wo fang ich nur an...
Sie starrte an die Decke hoch und versuchte so ihre Tränen unter Kontrolle zu bringen. Rupert fasste mit seiner Hand unter ihr Kinn, sodass sie ihn wieder ansehen musste. Er berührte mit seinen Lippen ganz zärtlich ihre und löste sich nur einige Millimeter von ihrem Mund und sah sie an.
Rupert
Was ist los, Ems? Musst du nochmal operiert werden?
Emma schüttelte mit dem Kopf.
Emma (unter Tränen)
Nein, also hoffe ich doch nicht... Es ist etwas anderes... Mir ist seit Tagen schon so komisch... Ständig wird mir übel, vor allem früh morgens.
Rupert
Dann sollten wir vielleicht zu einem Arzt und den Urlaub hier abbrechen oder? Wir können das hier auch irgendwann nachholen, Schatz.
Emma (mit dem Kopf schüttelnd)
Nein, nein... Ich brauche keinen Arzt. Also bald wahrscheinlich schon, aber nicht jetzt...
Rupert (mit gerunzelter Stirn)
Emma, du verwirrst mich immer mehr... Was ist denn los?
Aus Emmas Augen traten erneut Tränen heraus, die sich abermals einen Weg über ihre Wangen suchten. Emma schniefte und versuchte weiter zu sprechen, doch ihre Stimme war so emotionsgeladen, dass sie kein vernünftiges Wort herausbekam. Ihre Arme lösten sich langsam hinter ihrem Rücken hervor und sie trat ein kleines Stück nach hinten, um Rupert das zu offenbaren, was sich in ihren Händen befand. Rupert starrte in ihr verweintes Gesicht und dann hinunter auf ihre Hände, die sie nun leicht öffnete. Zum Vorschein kamen beide positiven Schwangerschaftstests und er wusste zuerst nicht, was sie ihm damit sagen wollte, doch dann las er das Wort was sich darauf in digitaler Schrift befand... Schwanger...
Rupert
Aber... Emma... Heißt das?
Emma schluchzte auf und sie nickte nur als Antwort. Rupert machte große Augen und nahm nun selbst beide Tests in die Hand. Er besah sie sich und konnte die Worte, die sich darauf befanden, kaum glauben. Er starrte eine Weile, ohne etwas zu sagen, auf die beiden Sticks bis er dann Emma ansah, die von allen Emotionen überwältigt wurde und nur noch weinte. Rupert begriff allmählich nun, was das alles zu bedeuten hatte... Emmas Erregtheit, ihre Gelüste beim Essen, ihre Übelkeit und ihre Emotionen, die sich in letzter Zeit wirklich verstärkt hatten. Sein Herz raste wie wild und seine Hände fingen an leicht zu zittern. Er hielt fassungslos eine Hand vor seinen Mund und sank zurück in den Stuhl.
Rupert
Du bist... Emma, du bist schwanger! Aber...
Emma (weinend)
Ja, bin ich... Oh Gott... Ich kann dich so verstehen, wenn du mich verlassen würdest! Wir sind doch erst ein paar Monate zusammen und eigentlich sollte ich doch gar keine Kinder bekommen können... Was ist hier nur los?
Emmas Emotionen kochten völlig über und sie sank schluchzend mit den Händen vor ihrem Gesicht zu Boden. Rupert reagierte sofort und kniete sich zu Emma hinunter. Er legte beide Arme um sie und küsste sie auf den Kopf. Dann sah er wieder den Test in seiner Hand und er realisierte jetzt genau, was es bedeutete... Ich werde Vater!, dachte er und im nächsten Moment fing er an laut zu lachen. Emma löste ihren Kopf von ihren Händen und sah auf. Rupert lachte und dabei liefen ihm Tränen vor lauter Freude aus den Augen. Er war fassungslos... Vor Monaten wurde ihnen beiden verkündet niemals Eltern werden zu können und jetzt hielten sie zwei positive Schwangerschaftstests in der Hand. Er war geschockt, fassungslos, aber was er am meisten empfand war pure Freude. Die Tränen rannen nur so aus seinen Augen. Er weinte und lachte gleichzeitig. Langsam stand er mit Emma in seinen Armen auf und fing an sie leicht hochzuheben, worauf sie kurz aufschrie und er drehte sich mit ihr in seinen Armen einige Male um sich selbst bis er schließlich wieder zum Stillstand kam und sie langsam wieder auf den Boden absetzte. Er streichelte mit beiden Händen über ihre Wangen und beließ seine Hände dort, während er ihr in die Augen sah, wobei ihm selbst die Tränen weiterhin aus den Augen liefen.
Rupert (unter Tränen)
Du glaubst gar nicht, wie glücklich du mich damit machst! Und mir ist es egal, ob wir erst fünf Monate, fünf Wochen oder fünf Jahre zusammen sind... Was ändert es daran, dass wir uns so sehr lieben und daraus nun ein kleines Baby heranwächst? Oh Gott Emma... Wir bekommen ein Baby! Ein Baby!!!
Emma nickte nun und lachte etwas, während auch aus ihren Augen Tränen liefen. Sie konnte nicht glauben, was er gerade da gesagt hatte. Rupert freute sich tatsächlich darüber. Noch mehr Tränen liefen aus ihren Augen und sie umarmte ihn stark.
Emma (weinend)
Ich hatte solche Angst, dass du mich nun verlässt... Ich konnte es selbst kaum glauben, als ich vorhin die zwei Tests gemacht habe.
Rupert (unter Tränen)
Oh Emma, ich würde dich niemals verlassen und schon gar nicht, wenn du ein Kind von mir erwartest... Mein Gott, das klingt so verrückt! Ich liebe dich so so sehr, Emma!!! Euch beide!
Emma entfuhr ein Schluchzer. Sie drückte sich näher an Rupert heran, der ihren Rücken liebevoll streichelte und ihr einen Kuss auf die Schläfe gab. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.
Emma (schluchzend)
Ich liebe dich auch, Rupert... So sehr!
Beide hielten sich lange in den Armen, während sie sich gegenseitig ihre Tränen trockneten und sich nun auf eine gemeinsame Zukunft zu dritt freuten, auch wenn diese wohl schwieriger als gedacht werden würde.
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