Schmerz

Rupert war mehr als nervös und hatte überhaupt keine Ahnung wie er sich auf der Tanzfläche verhalten sollte. Emma hatte zwar recht, dass er für Snatch tanzen lernen musste, aber das hier war etwas völlig anderes. Er tippelte nervös von einem Bein auf das andere und versuchte den Blickkontakt mit Emma zu meiden. Aktuell spielte der DJ schnelle Musik, was es Rupert nicht gerade leichter machte. Aber Emma schien seine Unsicherheit und sein Unbehagen zu merken, nahm ihn bei den Händen und brachte ihn damit dazu sich mit ihr im Rhythmus zu bewegen. Sie lächelte ihn breit an und konnte ihm so ein bisschen Nervosität nehmen. Rupert begann sich gerade etwas sicherer in seinen Bewegungen zu fühlen, als plötzlich das Licht gedimmt und ein langsames Lied eingespielt wurde. Ruperts Herz schlug ihm augenblicklich bis zum Hals und er wäre am liebsten sofort von der Tanzfläche verschwunden. Er wusste nicht wie er sich Emma gegenüber nun weiter verhalten sollte und blickte sich panisch nach den anderen im Saal um. Plötzlich spürte er, wie Emma ihren rechten Arm um ihn legte und sich an ihn kuschelte. Er dachte er müsste auf der Stelle ohnmächtig werden und ihm wurde klar, dass er seine Gefühle für Emma definitiv nicht mehr leugnen konnte. Er hatte sie so lange nicht gesehen und war sich so sicher gewesen, dass seine Verliebtheit aus Teenie-Tagen verschwinden würde, aber jetzt waren seine Gefühle stärker als zuvor. Sein Herz schlug so stark, dass er schwören könnte, dass sie es auch spüren musste. Er versteifte sich leicht, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Um sich von seiner Aufregung abzulenken, beschloss er auf den Text des Lied zu achten und es traf ihn wie ein Schlag.

Who cares 'bout star signs?
I'm hardwired to be with you
You're like a sunrise and I'm scared
That I'll never get enough of you
Nobody called it a starfall
Come out the blue

I'm all butterflies
I'm sky-high for you

When it feels like this
Like a light came on
And you look at me
Like I'm all you want
I got everything
At my fingertips
How can I resist
When it feels like this?

Die Stimme der Sängerin, die er nicht kannte, drang ihm bis ins Mark und er fühlte sich, als würde sie sein Seelenleben kennen und hätte darüber ein Lied geschrieben!
Emma hatte inzwischen ihren Kopf an Ruperts Kopf gelehnt und atmete seinen Duft ein. Sie hatte stark zu tun nicht vor Aufregung zu zittern, denn sie wollte auf keinen Fall das Rupert etwas mitbekam. "Emma, reiß dich bloß zusammen! Er hat eine Freundin!Was ist denn los mit dir?", fragte sie sich, als auch sie sich plötzlich des Liedtextes bewusst wurde.

Uncover secrets
Treasure hunting days away
Stumbling on diamonds
I'm speechless and blown away
The little things
I'm shivering
The way you hold my hand

I'm all butterflies
I'm sky-high for you

When it feels like this
Like a light came on
And you look at me
Like I'm all you want
I got everything
At my fingertips
How can I resist
When it feels like this?

Sie fühlte sich beinahe von der Sängerin des Liedes ertappt, denn sie beschrieb mit ihrem Song ihren aktuellen Gemütszustand perfekt. Sie spürte wie Rupert seinen Arm ebenfalls um ihre Hüfte gleiten ließ und sich ihre Körper nun noch mehr berührten. Sie überlegte kurz wie sie sich nun verhalten sollte, aber sie konnte nicht anders, als ihn anzugucken. Ihre Gesichter waren sich nun so nah wie damals, während der Takes ihrer Kussszene. Sie lächelte ihn schüchtern an, schloss und öffnete ihre Augenlider wie in Zeitlupe und versank in seinen Augen, die sie immer schon so geliebt hatte. Er ließ seinen Blick vorsichtig über ihr Gesicht gleiten und lächelte nervös. Ihre rehbraunen Augen schienen bis in sein Innerstes zu blicken und er fühlte sich plötzlich wie ein Magnet zu ihr hingezogen.

Like you were always meant to be
Right here next to me
In your faded denim jeans
(When it feels like this)
Like we were always meant to be
To think I never knew it
Till now

When it feels like this
Like a light came on
When you look at me
Like I'm all you want
I got everything
At my fingertips
How can I resist? *

(*Anm.: Feels like this - Maisie Peters)

Das Licht war nun fast vollständig gedimmt und die beiden standen fast komplett im Schutz der Dunkelheit. Sowohl Rupert, als auch Emma kamen nun nicht mehr gegen ihre Gefühle an und ihre Lippen trafen sich. Es war ein sanfter, leichter Kuss auf die Lippen und beide durchfuhr es, als hätte sie der Blitz getroffen. Plötzlich ging das Licht wieder an und Rupert wich, schockiert von seiner Handlung, zurück. Er löste sich von Emma und fuhr sich durch sein Haar.

Rupert (panisch)
Shit.. Ich…Emma.. Es tut mir Leid!

Er drehte sich um, alle Blicke auf ihn gerichtet und verließ so schnell er konnte den Saal.
Emma, selbst noch schockiert von dem was gerade passiert war, stand wie angewurzelt auf der Tanzfläche und sah ihm nach.
Sie sah nun wie er den Saal verließ und ehe sie weiter wartete, rannte sie ihm plötzlich hinterher.

Emma
Rupert.... Warte... Rupert!

Rupert jedoch blieb nicht stehen. Er lief weiter und weiter. Stieß mehrmals mit entgegenkommenden Menschen zusammen und lief bis zum Hinterausgang. Wie kamst du nur auf diesen bescheuerten Gedanken sie... Emma Watson zu küssen? Du bist so ein Idiot. Wirklich... Du bist verlobt und knutschst vor allen anderen mit ihr? Aber sie hatte mich auch geküsst oder? Sie hatte mich geküsst., dachte Rupert und ließ sich an einer Mauer mit dem Rücken gelehnt nieder. Er zündete sich eine Zigarette an und musste erstmal durchatmen. Er stützte seinen Kopf in seine Hände und seufzte. Es war draußen mittlerweile dunkel geworden und plötzlich spürte er eine zärtliche Hand auf seinem Arm. Rupert hob seinen Kopf und sah die wunderschönste Frau, die er je gesehen und gerade geküsst hatte vor sich hocken. Emma sah ihn traurig und mit Tränen in den Augen an.

Emma
Hey... Tut mir leid... Ich...

Rupert
Schon gut, du musst dich nicht entschuldigen. Ich war schließlich der Trottel. Ich bin ein völliger Idiot. Tut mir leid... Vielleicht hätte ich gar nicht kommen sollen.

Emma sah ihn schon fast schockiert an. Sie streichelte über seinen Arm und für Rupert fühlte es sich wundervoll an, zu wundervoll. Er stand plötzlich auf und ließ Emma am Boden hockend zurück. Ihr lief eine Träne über die Wange und sie wischte sie sich schnell weg.

Emma
Warum sagst du immer sowas über dich? Du bist kein Idiot, Rupert... Ganz im Gegenteil. Du bist großartig, liebevoll...

Rupert
Hör auf!! Emma, sag das nicht... Ich möchte es bitte nicht hören. Das habe ich nicht verdient... Ich sollte vielleicht einfach jetzt nach Hause fahren....

Rupert trat seine Zigarette am Boden aus und Emma stand nun vom Boden auf und stand ihm gegenüber. Rupert vermied die ganze Zeit ihren Blick und als er sich nun zu ihr umdrehte, sah er wie ihr Tränen über ihr Gesicht rannen.

Rupert
Ems... Wein doch nicht... Alles ist gut.

Rupert streichelte nun über ihre Wange. Emma schüttelte mit dem Kopf.

Emma (unter Tränen)
Nein... Gar nichts ist gut. Wollen wir uns jetzt wieder zehn Jahre nicht sehen? Du warst immer wichtig für mich. Die ganze Zeit über. Ich habe nicht aufgehört an dich zu denken. Ich habe versucht dich irgendwie zu vergessen... Aber es ging nicht...

Rupert nahm sie nun in den Arm und drückte sie an sich. Emma schlang ihre Arme um seine Mitte und atmete tief sein Aftershave ein, was sie immer so sehr liebte und all die Jahre vermisste.

Rupert
Ich hab dich auch nie vergessen, Emma...

Emma sah nun zu ihm und lächelte etwas. Rupert sah wieder in ihre Augen und er spürte wieder sein Herz stark gegen seine Brust hämmern. Gott, irgendwann erleide ich wegen ihr noch einen Herzinfarkt..., dachte er kurz und wieder waren sich ihre Gesichter sehr nah. Plötzlich näherten sie sich wieder und Ruperts Lippen trafen ihre, aber diesmal war dieser Kuss mehr als schüchtern. Er war liebevoll und leidenschaftlich. Emmas Herz machte einen Hüpfer und ihr Bauch schien fast zu explodieren. Rupert fasste mit einer Hand an ihren Hinterkopf und plötzlich spürte er ihre Zunge an seiner Lippe. Er gewehrte ihr sofort Einlass und beide Zungen umspielten sich in einem leidenschaftlichen Kuss, der mehr als nur Freundschaft bedeutete. Das wussten beide nun. Als sie sich voneinander lösten, lächelten sie sich an und fühlten sich zurückversetzt zu damals, als sie sich beim Dreh zum ersten Mal küssen mussten. Doch dann realisierte Rupert, was er gerade wieder getan hatte. Er ließ Emma los und ging einige Schritte von ihr weg.

Rupert
Ich... Es tut mir leid, Emma... Ich kann das nicht. Das sollte ich nicht tun...

Emma
Rupes, warum zum Teufel tust du dir das an? Mach mit Georgia schluss... Ich sehe doch, dass du sie gar nicht mehr liebst. Rupert...

Rupert schüttelte mit dem Kopf.

Rupert
So einfach ist das alles nicht... Tut mir leid, wirklich.

Emma liefen wieder Tränen über die Wangen. Er ging plötzlich wieder auf sie zu, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihr kurz über die Wange.

Rupert (flüsterte)
Ich hab dich lieb, Ems... Sehr sogar! Wir sehen uns, machs gut.

Und mit diesen Worten ließ er Emma alleine zurück und ging davon.
Emma sank schluchzend zu Boden, zog die Knie an ihre Brust und vergrub ihren Kopf darin. Sie saß eine ganze Weile dort und ihr Herz fühlte sich an, als wäre es entzwei gebrochen. Irgendwann hörte sie sich nähernde Schritte und hoffnungsvoll blickte sie auf, aber es war Tom statt Rupert.

Tom (besorgt)
Emma! Was ist passiert, warum weinst du?

Er setzte sich zu ihr auf den Boden und nahm sie in den Arm, was eine erneute Welle von Tränen auslöste. Er hielt sie und strich ihr über den Rücken bis sie sich halbwegs gefangen hatte.

Tom
Willst du darüber reden? Hat es was mit Rupert zu tun?

Emma (schluchzend)
Ich.. Wir.. Wir haben uns geküsst! Zwei Mal!

Tom
What the fuck! Aber das ist doch gut oder nicht? Was ist danach passiert?

Emma
Er hat gesagt er kann das nicht und ist gegangen… Tom, wie soll es denn jetzt nur weiter gehen? Ich will ihn nicht schon wieder verlieren.. Und ich muss morgen Nachmittag schon wieder nach Hause fliegen!

Sie brach wieder in Tränen aus und ihr ganzer Körper begann zu zittern.

Tom
Emma, ich verspreche dir es wird alles gut werden! Er… Ich glaube er empfindet mehr für dich als du dir vorstellen kannst und das seit über 10 Jahren.. Aber er hat einfach Angst vor diesen Gefühlen, weil er Panik hat es zu vermasseln… Und dann ist da auch noch Georgia, der er nicht das Herz brechen will, weil er es einfach jeden Recht machen will ohne auch nur einmal an sich zu denken! Gib ihm Zeit, irgendwann wird er einsehen, dass es so nicht für ihn weiter geht.

Emma sah Tom an und wischte sich mit ihrem Handrücken die Tränen von den Wangen.

Emma
Woher willst du wissen wie seine Gefühle sind? Wahrscheinlich hatte er nur ein bisschen zu viel Alkohol und hat mich deswegen geküsst… Er scheint Georgia zu lieben, sonst würde er sich doch trennen?

Tom
Ich hab mit ihm über dieses Thema ausführlich gesprochen und ich bin mir zu 100% sicher, dass er sie nicht mehr liebt. Er leidet unter ihrem Verhalten, sie behandelt ihn wie Dreck! Aber sein Selbstbewusstsein ist so im Keller, dass er fest davon überzeugt ist, dass er nichts besseres verdient hat.. Und dann diese Gewissensbisse sie einfach abzusägen, obwohl sie verlobt sind. Er ist 32 und sein ganzes Umfeld erwartet, dass er sie endlich heiratet und Kinder mit ihr bekommt. Verstehst du unter welchem Druck er steht? Aber vertrau mir, Rupe und ich haben einen sehr guten Draht zueinander und ich werde dafür sorgen, dass er endlich zur Besinnung kommt. Und was dann passiert, wird die Zukunft zeigen. Du hast mehr als freundschaftliche Gefühle für ihn, oder?

Emma sah zu Boden und zupfte ihr Kleid zurecht.

Tom
Hey, ich kenn dich lang genug.. Du hattest in den letzten 10 Jahren echt einige Männer und mit keinem von ihnen hast du so glücklich gewirkt wie, wenn Rupe in deiner Nähe ist. Das war früher schon so und heute konnte es auch jeder sehen! Gib ihm Zeit und alles wird sich regeln, in Ordnung?

Emma (erneut mit Tränen in den Augen)
Er hat mich immer am besten verstanden, war damals immer für mich da und hat mich immer zum Lachen gebracht.. Ich dachte immer meine Gefühle spielen mir einen Streich, aber heute Abend habe ich gemerkt, dass er der Grund ist, warum ich mich auf keinen Mann wirklich einlassen konnte. Keiner war wie er und… keiner wird je so sein wie er. Oh gott… Was ist nur los mit mir?

Tom (lächelnd)
Ich sag dir, was mit dir los ist. Du bist verliebt! Und es gibt keinen Grund sich dafür zu schämen, es ahnt eh gefühlt jeder, dass ihr mehr füreinander empfindet.

Emma lief rot an und vergrub die Hände in ihrem Gesicht. Tom lachte und legte wieder einen Arm um sie.

Tom
Komm Ems, lass uns zum Hotel fahren. Ich sage nur schnell den anderen auf der Party Bescheid ok? Bin gleich zurück.

Mit diesen Worten verschwand Tom kurz im Gebäude und kam nach einiger Zeit wieder heraus. Gemeinsam ließen sie sich dann zurück zum Hotel fahren, wo Emma nur noch allein sein wollte. Sie wusste, dass sie am nächsten Tag wieder nach Amerika fliegen musste und dass ihre Nacht mehr als unruhig werden würde.

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