Emma ging an Ruperts Seite und nahm sofort seine Hand, damit er nicht noch auf dumme Gedanken kam, um seiner Exfreundin zu folgen, da er innerlich brodelte.

Emma (beruhigend)
Rupes? Lass uns lieber gehen, Liebling!

Ohne etwas zu sagen, umfasste Rupert Emmas Hand stärker und verließ in Begleitung seines Managers Alex und seines Anwalts das Gerichtsgebäude. Zum Glück trafen sie nicht noch einmal auf Georgia, denn Emma hätte nicht gewusst, was Rupert dann getan hätte. Er wütete innerlich, das wusste Emma, aber Rupert riss sich zusammen und als sich beide von seinem Manager und auch dem Anwalt verabschiedet hatten, stiegen sie ohne ein weiteres Wort in ihr Auto ein und fuhren in Richtung ihrem neuen Heim. Emma sah während der Fahrt aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Häuser, doch die extreme Stille im Auto beschäftigte sie und machte sie nervös. Sie warf immer wieder Blicke zu Rupert hinüber, der auf die Straße starrte und mit  gerunzelteter Stirn sich auf den Verkehr konzentrierte. Emma öffnete gerade ihren Mund, als Rupert das Wort ergriff.

Rupert
Du brauchst dir keine Sorgen machen, Schatz. Mir geht's gut. Ich war vorhin nur so sehr schockiert und so wütend... Ich konnte nichts sagen. Ich wäre sonst vielleicht-

Doch Emma legte ihre Hand sanft auf seinem Oberschenkel ab und unterbrach ihn.

Emma
Schon gut, Schatz, schon gut! Aber glaub mir, alles wird nun gut... Alle werden sehen, wie großartig du bist und dass du kein schlechter Dad bist! Es ist nicht dein Sohn, das weiß ich und ich glaube ganz fest daran, dass alles wieder gut wird!

Rupert (kopfschüttelnd)
Du überrascht mich immer wieder, weißt du das eigentlich? Wo nimmst du immer deine positive Energie her?

Emma zuckte mit den Schultern und blickte lächelnd aus der Windschutzscheibe des Autos nach vorn.

Emma
Ich weiß nicht. Vielleicht wegen dir?

Rupert (verwundert)
Wegen mir? Warum wegen mir?

Emma (lächelnd)
Naja... Weil ich von Kopf bis Fuß in dich vollkommen verknallt bin.

Emma sah nun Rupert an, der nicht anders konnte, als breit zu grinsen. Emma lächelte weiter vor sich hin und streichelte Rupert während der ganzen Autofahrt über seinen Oberschenkel. An diesem Tag fiel nicht noch einmal ein Wort über Georgia oder dem Vaterschaftstest. Emma vertraute Rupert voll und ganz und brachte ihm dies mit ihrer ganzen Liebe zu ihm an diesem Abend noch zum Ausdruck.
Genau drei Tage später saßen Emma und Rupert gerade beim Frühstück, als es plötzlich klingelte. Emma wollte sich gerade hoch hieven, doch Rupert bedeutete ihr mit einem Handzeichen sitzen zu bleiben und küsste sie kurz liebevoll auf den Kopf.

Rupert
Ich geh schnell... Du bleibst ruhig sitzen.

Rupert lief nun aus der Küche und ließ eine strahlende Emma am Tisch sitzen, die sich gedankenverloren über ihren Bauch strich und nebenbei von ihrem Brot abbiss, doch irgendwie hatte sie kaum Hunger und sie verspürte eine leichte Übelkeit. Sie fragte sich, ob es an dem nun ziemlich beengten Platz in ihrem Magen lag oder ob sie ausgerechnet jetzt einen Magen-Darm-Virus ausbrütete, doch weiter nachdenken konnte sie nicht, denn ein ziemlich besorgt dreinblickender Rupert kam wieder zurück in die Küche mit Alex im Schlepptau, der Emma sofort begrüßte.

Alex
Tut mir leid, dass ich euch gerade störe, aber ich denke das hier ist ziemlich wichtig.

Alex legte einen großen Briefumschlag auf den Küchentisch und Emma wusste sofort, was dies war.

Emma
Ist dass das Ergebnis?

Alex
Ja, habe ihn persönlich von Ruperts Anwalt abgeholt. Cornwell hatte mich vorhin angerufen und ich habe dann den Umschlag sofort abgeholt.

Rupert setzte sich wieder zu Emma und nahm den Umschlag in die Hand. Er besah sich die Adresse und starrte einige Zeit darauf bevor er ihn öffnete. Emma legte eine Hand auf Rupert seine und strich behutsam darüber.

Emma
Liebling, es wird alles gut. Öffne ihn und dann wird dieses Spielchen von Georgia endlich ein Ende haben.

Rupert atmete kurz tief ein und aus und öffnete langsam den Umschlag. Er entnahm die darin enthaltenen Zettel und legte diese vorsichtig auf den Tisch ab. Emma rückte näher zu ihm und beide blickten auf die Unterlagen, die mit einem gerichtlichen Siegel versehen waren. Emma entschloss sich kurz dazu die wichtigsten Zeilen daraus vorzulesen.

Emma
Die von Ihnen angeforderten Tests wurden sachgemäß und unter richtlicher Beobachtung durchgeführt und ergaben folgende Ergebnisse.
Miss Georgia Isobel Groome, geb. 11. Februar 1992 ergab eine 99,99999%ige Übereinstimmung der DNA mit dem getesteten Kindes William Groome, geb. 19.05.2022. Somit ist die Mutterschaft bewiesen.
Die DNA von Mr. Rupert Alexander Lloyd Grint, geb. 24.08.1988 wurde mit der DNA des zuvor benannten Kindes überprüft, die zu keiner Übereinstimmung führte. Somit ist eine Vaterschaft zu 100% ausgeschlossen.

Kaum hatte Emma die letzten Worte vorgelesen, schmiss sie vor Freude den Zettel hoch und schloss Rupert sofort in die Arme. Alex klopfte Rupert auf die Schulter, dem ein rießen Stein vom Herzen fiel und es fühlte sich an, als könne er endlich wieder frei atmen. Tränen der Erleichterung bildeten sich in seinen Augen, als er Emmas Umarmung spürte und diese leise in sein Ohr flüsterte.

Emma (flüsternd)
Ich wusste es... Du bist nicht der Daddy dieses Kindes. Du wirst nur der Daddy unserer Zwillinge sein. Der wundervollste Dad auf dieser Welt! Ich liebe dich so sehr, Rupert! So sehr!

Rupert löste sich aus der Umarmung und nahm Emmas Gesicht in seine beiden Hände und strich ihr liebevoll über die Wangen. Er sah Tränen über ihre Wangen rollen, die er mit seinen Daumen sanft wegwischte und ihr tief in die Augen sah.

Rupert (mit Tränen)
Danke für alles, mein Schatz! Ich liebe dich auch so sehr!

Beide küssten sich nun und waren so sehr erleichtert, dass Georgia kein Recht hatte. Obwohl Emma ihm die ganze Zeit vertraute und wusste, dass er nicht der Vater war, war sie dennoch so sehr erleichtert und nun konnten sie sich endlich vollends auf den Rest der Schwangerschaft und der bevorstehenden Geburt freuen.

Als der heiße Monat Juli schon zur Hälfte dahingeglitten war und die Sorge um Emmas Schwangerschaft und den Zwillingen nun nicht mehr ganz so groß war, genossen Rupert und Emma ihre letzten Tage als kinderloses Paar. Sie gingen letzte Besorgungen erledigen, genossen ihre Abende kuschelnd vor dem Fernseher oder trafen sich sogar mit Tom, der im Moment in London war und die beiden besuchte.

Tom
Emma, meine Güte... Du siehst ziemlich schwanger aus, würde ich sagen.

Emma
Du bist wieder mal sehr charmant, aber ich nehme das mal als Kompliment.

Beide umarmten sich leicht schmunzelnd zur Begrüßung, sowie auch Rupert und Tom. Emma fasste sich kurzzeitig, während Tom und Rupert sich gegenseitig auf die Schultern klopften, an den Bauch und strich kurz darüber. Sie verspürte ein kurzes Ziehen, was aber nach wenigen Sekunden wieder nachlies, weshalb sie diesem kurzen Schmerz keine weitere Beachtung schenkte und auch Rupert davon nichts erzählte, da dieser sich sicherlich wieder unnötig Sorgen machte und die hatte er schließlich in letzter Zeit sehr häufig gehabt. So gingen sie also ins Haus und begaben sich in den Garten, wo sie es sich in einem schattigen Plätzchen auf der Terrasse bei Emma und Rupert gemütlich machten. Es war mittlerweile der zwanzigste Juli und einer der heißesten Tage des Sommers 2022. Emma fühlte sich schon seit einigen Stunden nicht ganz gut und legte sich auf eine Liege, um sich dort auszuruhen, während Tom und Rupert am Rande des Pools saßen, mit einer kalten Coke in der Hand und ihre Beine im kühlen Wasser baumeln ließen.

Tom
Und? Wann ist es soweit?

Rupert sah Tom nun etwas fragend an, da er nicht sofort wusste, worauf er hinaus wollte.

Tom (grinsend)
Die Zwillinge... Wann ist der Kaiserschnitt?

Rupert
OH achso... Ja, der soll Ende diesen Monats stattfinden. Molly meinte, also Emmas Hebamme, dass der Kaiserschnitttermin am 23. Juli wäre.

Tom, der gerade einen Schluck trank verschluckte sich sofort.

Tom
Du meine Güte!

Rupert (verwirrt)
Was? Was ist los?

Tom
Rupe, hast du das etwa vergessen? Am 23. Juli hat Dan Geburtstag!

Ruperts Kinnlade klappte nun nach unten und es dauerte einige Momente bis er seine Sprache wiedererlangte und klare Gedanken fassen konnte.

Rupert
Oh mein Gott, du hast Recht! Oh man, das haben wir völlig vergessen.

Tom
Das ist doch mal ne mega Überraschung. Wow, das ist schon in drei Tagen. Die Zeit rast ja.

Rupert
Ja, das kannst du laut sagen. Jetzt auf einmal rennt die Zeit dahin und ich bin mir nicht mal sicher, ob wir wirklich alles haben.

Beide tranken gleichzeitig einen Schluck und starrten auf das Wasser des Pools, worauf sich die Sonne spiegelte.

Tom
Ich kanns kaum glauben... Du und Emma, ihr bekommt Zwillinge. Das ist absolut fantastisch.

Rupert
An manchen Tagen kann ich es selbst kaum glauben. Sie ist perfekt, eine wundervolle und starke Frau.

Tom (leicht schmunzelnd)
Also... Was hält dich davon ab diese wundervolle Frau zu heiraten? Wann läuten die Hochzeitsglocken?

Rupert, der gerade einen weiteren Schluck von seiner Cola nahm, verschluckte sich nun und räusperte sich mehrmals, bevor er sprechen konnte.

Rupert
Ähm... Ich...

Tom (leicht amüsiert)
Meine Güte, Rupe! Das warn Scherz. Du musst nicht gleich nervös werden...

Rupert
Nein, ich werde nicht nervös! Aber du hast auch irgendwie Recht... Ich habe tatsächlich darüber schon einige Male nachgedacht, aber ich wollte nichts überstürzen. Ich meine, wir sind erst seit knapp einem Jahr zusammen und davor hatten wir jahrelang überhaupt keinen Kontakt, nur sporadisch und jetzt sieh uns an... Wir bekommen Zwillinge, zwei kleine Mädchen, die in drei Tagen unser Leben komplett auf den Kopf stellen werden und die uns irgendwie nun völlig vereinen werden.

Rupert war über seine eigenen Worte völlig berührt und versuchte sich zusammenzureißen seine Tränen in Zaum zu halten und probierte kräftig durchzuatmen. Tom, der breit lächelte, klopfte Rupert kurz auf die Schulter und schluckte auch selbst seine Emotionen herunter.

Tom (lächelnd)
Ihr werdet die besten Eltern sein, Kumpel! Und Eltern der nächsten HP-Cast-Generation.

Nun fingen beide an zu lachen und so verging ihr gemeinsamer Tag. Am Abend, nachdem Tom wieder gefahren war, saß Rupert mit Emma auf der Couch, der ihr die Füße sanft massierte. Beide sahen sich nebenbei einen Film an und genossen ihre Ruhe, die aber Rupert nun unterbrach.

Rupert
Schatz?

Emma
Mh?

Emma wandte ihren Blick zu Rupert, der weiterhin ihre Füße massierte und nun zu ihr sah.

Rupert
Wir haben bisher durch den ganzen Stress nicht wirklich über die Namen der beiden gesprochen und heute morgen habe ich einen Namen in den Nachrichten gehört, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht...

Emma setzte sich leicht auf und sah Rupert gespannt an.

Emma
Wirklich?

Rupert
Ja, es war Zufall... Es ging um ein kleines Mädchen mit einer besonderen Krankheit. Sie muss so viel kämpfen in ihrem jungen Leben und sie war so stark. Die Kleine hieß Maila.

Emma
Maila... Den Namen habe ich noch nie gehört.

Rupert
Ich auch nicht. Ich fand ihn aber sofort toll. Aber wenn du nicht-

Emma
Doch doch, der Name klingt wundervoll. Also wird eine der beiden Maila heißen?

Rupert fing an zu lächeln und nickte. Er rutscht zu Emma hoch, um ihr dann einen Kuss zu geben und ihren Babybauch zu streicheln.

Rupert
Und für das Zweite werden wir bestimmt auch noch einen perfekten-

Doch Emma unterbrach ihn sofort und fing an zu lächeln.

Emma (lächelte)
Maila... Wie der Mai in dem Monat an dem die Schlacht von Hogwarts war. Und ich kenne noch einen wundervollen Namen, der genauso beginnt und er passt perfekt. Die Kleine habe ich damals kennengelernt, kurz nach unserer Potterzeit. Sie hatte Krebs und war eine so kleine, wunderschöne Kämpferin.

Rupert
Sie hatte Krebs? Wie hieß sie?

Emma
Maisie

Rupert schluckte und ahnte, wie die Geschichte der kleinen Maisie endete.

Rupert
Der Name klingt wunderschön. Was ist mit ihr passiert?

Emma
Nachdem ich sie besucht hatte, starb sie wenige Tage danach... Seitdem ging mir dieser Name nicht mehr aus dem Kopf. Wie wäre es, wenn wir... Wenn wir die kleine Maisie weiterleben lassen würden, nur mit einem neuen Leben?

Rupert berührte die Geschichte sichtlich. Er schluckte und fragte sich, ob man als baldiger Papa immer so emotional reagierte. Emma streichelte seine Wange und lächelte ihn liebevoll an.

Emma
Wir müssen sie nicht nach ihr benennen... Ich fand die Idee einfach nur-

Rupert
Liebling, die Idee ist wundervoll. Du bist wundervoll! Die beiden werden also Maisie und Maila heißen!

Emma lächelte mit wässrigen Augen und nickte. Rupert hatte nun Emmas Babybauch zwei Küsse gegeben und legte sein Ohr auf dem Bauch ab.

Rupert (zum Bauch gewandt)
Hallo Maisie... Hallo Maila, bald seid ihr bei uns und wir freuen uns schon auf euch! (er flüsterte ganz leise zum Bauch) Daddy freut sich auf euch! Ich liebe euch!

Rupert küsste Emmas Bauch noch einmal und Emma spürte einige Tränen über ihre Wangen kullern, während sie durch seine Haare strich und sich vorstellte, wie er seine Töchter in einigen Tagen in den Armen hielt und überglücklich strahlte. Emma seufzte und genoss noch einmal diesen wundervollen Moment nur mit Rupert zusammen.