Gericht Part 2
Pünktlich zum 1.Juli durfte Emma das Krankenhaus endlich verlassen. Beide Babys waren wohlauf und hatten sich gut weiterentwickelt und auch Emmas Wehen waren zurückgegangen. Das Krankenhaus hatte als Geburtstermin den 23.7. festgelegt, sodass Rupert und Emma nun noch 3 Wochen Zeit hatten, alles fehlende vorzubereiten. Zwar musste Emma weiterhin engmaschig betreut werden, aber ein großer Teil davon konnte durch Molly abgedeckt werden. Als Emma und Rupert schließlich wieder in ihrem Zuhause ankamen, ließ sich Emma glücklich auf die Couch sinken.
Emma (erleichtert)
Ich bin so froh, wieder Zuhause zu sein! So nett sie auch im Krankenhaus waren, aber hier ist es einfach viel schöner! Hier sind nur wir beide und nicht noch tausend Krankenschwestern und Ärzte, die um uns herum schleichen.
Rupert, der Emma eine Tasse Tee gemacht hatte, stellte diese auf dem Couchtisch ab und setzte sich neben sie. Er legte einen Arm um sie, streichelte ihren Bauch und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
Rupert
Ich bin auch froh, ich hatte zwischendurch echt Sorge, dass du doch bis zur Geburt drin bleiben musst. Jetzt haben wir noch mal ganze drei Wochen für uns! Wahnsinn… Kannst du dir vorstellen, dass wir in drei Wochen Eltern sind??
Emma (lächelnd)
Ich spüre die beiden zwar jeden Tag und weiß auch, dass sie wirklich real sind, aber ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wenn sie dann wirklich da sind! Irgendwie ging jetzt doch alles so schnell..
Rupert
Das kannst du laut sagen.. Überleg mal, vor einem Jahr haben wir gerade mal zueinander gefunden. Das ist alles so unwirklich! Und ich muss sagen, ich bin ziemlich.. Nervös..
Emma (besorgt)
Nervös? Warum genau? Denkst du wir schaffen das nicht? Meinst du es ging alles zu schnell mit uns?
Rupert
Was? Nein! Ich bin froh, dass alles so gekommen ist, ich war noch nie so glücklich in meinem Leben wie mit dir und ich ärgere mich jeden Tag, dass ich damals nicht den Mumm hatte dir zu sagen wie ich empfinde.. Das hätte uns noch viel mehr glückliche Momente beschert und eine Menge Kummer erspart… Nein, ich bin nervös, weil.. Naja ich hab Angst.. Angst, dass ich zu dumm bin, um mit unseren Mädchen umzugehen. Dass ich ihnen weh tue… Sie sind doch noch so klein und zerbrechlich am Anfang.. Und was ist, wenn sie keinen Bezug zu mir aufbauen, weil ich ihre Bedürfnisse nicht erkenne? Ich meine solche Instinkte hat doch nur die Mama? Du spürst sie immerhin schon so lange unter deinem Herzen…
Emma (gerührt)
Ach Rupes… Glaub mir, du wirst das ganz wunderbar machen und du wirst sie auch nicht zerbrechen! Der väterliche Instinkt kommt von ganz allein und du wirst sehen.. Wir beide werden ein Gespür für das alles bekommen, sobald sie auf der Welt sind! Da bin ich mir ganz sicher! Ich liebe dich und unsere Mädels werden dich mindestens genauso lieben!
Rupert nahm Emmas Gesicht in seine Hände und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Er liebte es einfach, wie sie immer die richtigen Worte fand und ihm alle Sorgen nahm.
So genossen sie die nächsten drei Tage, indem sie das Babyzimmer fertig einrichteten, gemeinsam kochten und gemütliche Abende vor dem Fernseher verbrachten. Am Morgen des fünften Julis fiel schließlich der Brief vom Familiengericht durch den Briefschlitz in der Haustür. Während Emma am Küchentisch saß und ihr Müsli und ihren Tee genoss, riss Rupert ungeduldig den Brief auf. Emma blickte auf und erkannte sofort, dass es sich um nur einen bestimmten Brief handeln konnte.
Emma
Ist das der Brief vom Familiengericht?
Rupert
Ja, es wurde aber auch Zeit!
Er überflog den Brief und ein kleiner Stein fiel ihm vom Herzen.
Rupert
Das Datum für den Vaterschaftstest ist nächsten Montag! Gott sei Dank, ich hoffe das hat dann endlich alles bald ein Ende!
Emma (lächelnd)
Sehr gut und diesmal kann sie nicht mit ihrer Abwesenheit glänzen, außer sie möchte ein schönes Sümmchen auf den Tisch legen! Die Auswertung von so einem Test dauert glaube nicht lange, wenn wir Glück haben, erfahren wir es noch bevor unsere beiden Mäuse kommen.
Rupert ließ sich auf einen Stuhl am Tisch sinken und legte den Brief zur Seite.
Rupert (erleichtert)
Ich bin in diesem Fall sehr froh, dass wir Prominent sind… Laut Cornwell wäre das ganze Verfahren sonst nicht so schnell gelaufen. Ich sag dir, ich mach drei Kreuze, wenn das ein Ende hat! Da kann sie dann zusehen wo sie ihr Geld herbekommt! Der einzige der einem bei der ganzen Sache leid tun kann ist ihr Sohn… Es ekelt mich an, dass er sowas mitmachen muss! Er ist doch der wirklich Leidtragende an der ganzen Sache..
Emma
Das stimmt.. Furchtbar, wenn sowas auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden muss.. Aber wahrscheinlich hat sie ihrem Kind gegenüber genauso viel Einfühlungsvermögen wie ihre Schwester.. Würde mich nicht wundern, wenn sie auch bald einen Instagram Account für ihn eröffnet.
Beide schüttelten angewidert die Köpfe und beschlossen das Thema Georgia bis zu dem Termin am Montag nicht mehr aufkommen zu lassen.
…
Der Montag kam in schnellen Schritten und eine halbe Stunde vor dem Termin, trafen sich Emma und Rupert mit Alex und Mr.Cornwell vor dem Familiengericht. Rupert wollte eigentlich alleine fahren, um Emma jeglichen Stress zu ersparen, aber sie fühlte sich fit und bestand darauf mitzukommen. Da Rupert wusste, dass es sinnlos war mit Emma zu diskutieren, schluckte er seine Sorgen runter und ließ sie mitfahren.
Alle vier betraten nun das Amtsgericht und warteten gemeinsam vor dem Gerichtssaal. Während Cornwell allen noch einmal den Ablauf erklärte, kam die Krankenschwester von den letzten beiden Terminen hinzu. Zusammen betraten sie den kleinen Gerichtssaal wo auch schon ein Richter mit zwei Schöffen sowie Georgias Anwalt saß. Sie begrüßten sich alle freundlich und warteten auf das Erscheinen von Georgia. Um 12 Uhr, als der Termin offiziell beginnen sollte, war noch keine Spur von Georgia zu sehen. Rupert begann ungeduldig auf seine Uhr zu schauen und rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Sein Blick richtete sich immer wieder auf die Tür, aber minutenlang tat sich nichts. Auch Emmas Blick wurde zunehmend wütender und sie beugte sich zu Rupert hinüber.
Emma (flüsternd)
Ich fass es nicht, wagt sie es schon wieder einfach nicht aufzutauchen?
Rupert (flüsternd und sauer)
Sieht fast so aus… Ich schwöre dir, nicht mehr lange und ich drehe ihr höchstpersönlich den Hals um!
Es verstrich eine viertel Stunde und der Richter wollte gerade verkünden, dass sie einen neuen Termin festsetzen würden, als die Tür zum Gerichtssaal aufging. Mit Schlabberlook, zerzausten Haaren und einer Babyschale in der Hand betrat sie den Raum und schlurfte zu ihrem Anwalt hinüber. Kein Wort der Entschuldigung kam ihr dabei über die Lippen, als sie schließlich neben ihren Anwalt setzte und mit ihm flüsterte. Der Richter, der einen Moment verdutzt von ihrer Unverschämtheit war, richtete das Wort an sie.
Richter
Miss Groome, wie schön, dass Sie es doch noch zu uns geschafft haben! Gibt es einen Grund für ihr Zuspätkommen?
Georgia
Sorry, Herr Richter. Mein Sohn hat kurz bevor ich los wollte, die Windel so voll gehabt, dass ich ihn noch einmal baden, komplett neu einkleiden und die Wäsche auswaschen musste. Der Kindsvater verweigert ja leider jegliche Hilfe, weshalb ich alleinerziehend bin und das alles allein erledigen musste.
Sie warf einen gehässigen Blick in Ruperts Richtung, der Mühe hatte nicht direkt aus der Haut zu fahren. Emma spürte dies und legte ihre Hand beruhigend auf seinen Unterarm. Sie belegte Georgia mit einem eisigen Blick und wartete auf weitere Worte des Richters.
Richter
Schön. Nun sind wir ja alle vollzählig. Wie Sie wissen wird es heute darum gehen, die Vaterschaft des Kindes William Groome, geboren am 19.05.2022, zu klären. Die anwesende Mutter, Miss Georgia Groome, gab beim zuständigen Jugendamt an, dass Mr. Rupert Grint der Kindsvater ist.
Rupert kniff die Augen zusammen, denn er wusste, dass Emma nun die ganze Wahrheit erfuhr. Schockiert blickte sie ihn an, sagte aber nichts.
Richter
Mr. Grint bestreitet die Vaterschaft und fordert nun einen Vaterschaftstest. Da Sie, Miss Groome, den zwei vorherigen Terminen nicht beigewohnt haben, musste Mr. Cornwell nun den Weg über unser Gericht gehen. Die unparteiische Krankenschwester, Miss Maggie Dickens, wird nun den Test durchführen und in etwa 3 Tagen erhalten Sie per Post das Ergebnis.
Die Krankenschwester ging vor zum Richter, unterschrieb ein Formular über ihre Neutralität und holte anschließend ein kleines Paket aus ihrer Schwesterntasche. Sie zog sich ein paar Handschuhe über, entnahm das erste Wattestäbchen und entnahm eine Probe von Georgias Mundschleimhaut. Dann bat sie, dass Georgia ihren Sohn aus der Babyschale nehmen sollte, um auch ihm eine Probe entnehmen zu können. Sie tat wie ihr befohlen und das kleine Wesen ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, als das lange Wattestäbchen in seinem Mund verschwand. Nachdem die Krankenschwester alles sicher verstaut hatte, nahm sie noch Rupert eine Probe ab und verpackte es unter aller Augen in den Umschlägen. Sie übergab diese dem Richter, welcher sie später an die Adresse des zuständigen DNA Labors schicken sollte. Nach ein paar abschließenden Worten verließ er gemeinsam mit den Schöffen den Saal und auch Rupert, Emma, Alex und Cornwell wollten gerade den Raum verlassen, als Georgia auf sie zugestampft kam.
Georgia (laut)
Na du fühlst dich wohl jetzt ganz schlau mit deinem Scheiß Vaterschaftstest, was Rupert? Du bist so ein verdammter Feigling! Dein armer Sohn muss ohne dich aufwachsen und dir ist es scheißegal! Genauso, dass ich das alles allein wuppen muss! Aber hauptsache du kannst die fette Bitch dort bumsen!
Emma wollte Rupert am Arm aufhalten, doch er riss sich los und schritt auf Georgia zu.
Rupert (sauer)
Untersteh dich so über sie zu reden!!! Die einzige Bitch im Raum bist du!! Du bist so eine durchtriebene Schlange und ich hasse mich dafür, dass ich es erst nach so langer Zeit erkannt habe! Du bist so armseelig, dein Sohn kann einem Leid tun! Verhalte dich nur weiter so scheiße, dann wird er dir hoffentlich weg genommen! Im Heim würde es ihm definitiv besser gehen, als bei dir mediengeilen Kuh!!!
Georgia funkelte ihn wütend an, trat ihn ans Schienbein und spuckte ihm vor die Füße.
Georgia
Du wirst schon sehen was du davon hast, du Arschloch! So einfach kommst du nicht davon!
Wütend drehte sie sich um, nahm die Babyschale, die bedrohlich hin und her wackelte und stampfte zornig aus dem Saal. Ihr Anwalt folgte ihr mit einem entschuldigenden Blick Richtung Rupert. Dieser stand immer noch wie angewurzelt da und konnte nicht fassen, was hier gerade abgelaufen war.
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