~ Kapitel 29 ~
Hej,
Auch hier geht es heute mal wieder weiter.
Doch vorne weg etwas ganz anderes.
Happiest Birthday in heaven, Anthoine Hubert. (22.09.1996 - 31.08.2019)
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel.
Es ist noch nicht Korrektur gelesen, aber ich wollte es heute unbedingt für euch posten.
Liz
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Donnerstag 12.08., Rouen, Frankreich
"So... ihr beiden...", öffnete die Ärztin plötzlich die Tür, weshalb Max sich für einen Augenblick fest in mein Shirt klammerte.
PoV. Max
Erschrocken klammerte ich mich für einen Moment in Pierres Shirt, als die Ärztin plötzlich in den Raum trat. "Setzt euch doch erstmal.", deutete sie auf das Sofa vor dem Fenster und durchquerte selbst den Raum in Richtung des Sessels. Etwas unsicher, was uns nun erwarten würde, folgte ich Pierre, hielt seine Hand fest umklammert. Ließ mich so auf die Couch sinken, dass Pierre zwischen mir und der Ärztin saß. Legte meinen freien Arm schützend um meinen Bauch. "Wie geht es dir, Max?", blickte sie mit einem offenen Lächeln zu mir und legte meinen Mutterpass auf den kleinen Tisch zwischen dem Sessel und der Couch. "Gut...", wusste ich nicht so recht, ob Ihre Frage auf meine allgemeine Gefühlslage oder meinen körperlichen Zustand abzielte. War trotz der deutlich entspannteren Atmosphäre angespannt und in Alarmbereitschaft. "Pierre hat mir am Telefon erzählt, dass ihr letzte Woche mit dem Auto von Monaco hier her gefahren seid. Wie war die lange Autofahrt für dich und eure kleine Erbse?", wirkte sie weiter sehr interessiert und sah freundlich zu mir. "Das lange sitzen und die Temperaturen waren schon deutlich anstrengender, als ich es gewohnt war, aber im großen und ganzen haben wir es ganz gut geschafft.", erinnerte ich mich an die beiden wirklich anstrengenden Tage zurück die wir gebraucht hatten bis wir hier in Rouen angekommen waren. Konnte die Situation noch immer nicht so richtig einschätzen, es war so völlig anders wie bei den Ärzten in Monaco und bei Vicky in Belgien. Spürte wie Pierre mit seinem Daumen ganz zärtlich über meinen Handrücken strich. Es durch die kleine Geste tatsächlich schaffte, mir ein klein wenig Sicherheit zugeben. "Das klingt doch sehr gut. Ich habe gerade auch in deinem Mutterpass gesehen, dass bei deinem letzten Termin, die große Vorsorgeuntersuchung durchgeführt wurde..." erinnerte sie mich an den letzten Termin bei meinem Arzt in Monaco, bei dem ich am Ende mich einfach nur noch weinend in Pierres Arme geflüchtet hatte. Die ganze Untersuchung war einfach nur stressig gewesen. Mein Arzt war gefühlt schon unter Zeitdruck zu mir in den Untersuchungsraum gekommen und hat seine Untersuchungen durchgeführt ohne mir auch nur im Ansatz zu erklären, was er als nächstes tun würde. Ohne Vorwarnung hatte er mehr als nur einmal meinen Bauch abgetastet und berührt, weshalb ich mir irgendwann nicht anders zu helfen wusste, als mich mit Tränen in den Augen in Pierres Arme zu flüchten. Eine solche Untersuchung wollte nie wieder haben. Nie wieder wollte ich mich so hilflos fühlen, dass Gefühl haben das kleine Wunder nicht beschützen zu können. "Es sieht wirklich alles sehr gut aus bei dir und bei eurer kleinen Erbse.", holte mich die Stimme der Ärztin wieder zurück ins hier und jetzt, Sekunden bevor Pierre mich plötzlich auf seinen Schoss zog. Seine Arme schützend um meinen Oberkörper legte und mich damit eng an seinem Oberkörper hielt. "Es ist alles okay, mon merveille. Ich passe auf dich auf.", hörte ich Pierre mir leise in meine Ohr flüstern, während ich mich langsam gegen seinen Körper lehnte. Versuchte mich irgendwie zu entspannen. Ganz sanft mit seinem Daumen eine einzelne Träne von meiner Wange strich.
"Max, gibt es etwas, bei dem du dich nicht wohl fühlst? Etwas, dass dir Angst macht oder dich unwohl fühlen lässt bei einer Untersuchung?", wollte Valerie wissen, nachdem sie mir und Pierre etwas Zeit gegeben hatte, dass ich mich wieder etwas entspannen konnte. Verunsichert durch die so unerwartete Frage der wirklich sympathisch wirkenden Ärztin blickte ich zu Pierre, der mir sofort eine aufmunterndes Lächeln schenke. Er schien Valerie komplett zu vertrauen "Ich mag es gar nicht, wenn ich nicht weiß, was als nächstes passieren wird.... oder wenn jemand meinem Bauch zu nahe kommt... oder ihn berührt... ich weiß, dass muss sein bei den Untersuchungen, aber ich fühle mich einfach nicht wohl dabei...", gestand ich ihr tatsächlich ganz offen, womit ich mich nicht wohlfühlte. Hoffte, dass sie sich zu Herzen nahm was ich nicht mochte. War froh Pierres Nähe zu spüren. Die ganze Stimmung bei diesem Termin war schon von Anfang an so anders. So viel entspannter und ruhiger. Valerie schien sich wirklich zu interessieren, wie es mir und unserem Wunder ging und wie ich mich wohl fühlte. "Da hast du recht, es lässt sich bei den Untersuchungen nicht vermeiden, dass ich deinem Bauch nahe komme oder ihn auch mal berühren muss. Aber ich werde dir sehr gerne davor immer ganz genau erklären, was ich jetzt mache und wieso ich das nun machen werde. Du kannst mir jederzeit sagen, wenn du dich mit etwas nicht wohlfühlst oder dir etwas zu viel ist. Wenn es möglich ist machen wir dann eine kurze Pause. Wäre das für dich in Ordnung?", versuchte sie auf meine Ängste wirklich einzugehen und eine Lösung zu finden, wie wir trotzdem die Untersuchungen durchführen konnten. Etwas überfordert mit ihrem Angebot konnte ich nicht anders als schweigend zu nicken. Wie konnte es denn sein, dass hier alles so anders war, in Monaco. War das hier gerade alles wirklich echt? Zärtlich spürte ich Pierres Lippen für einen Moment an meinem Nacken. "Okay, perfekt. Wir werden dass zusammen gut hinbekommen. Ich würde jetzt als aller erstes gerne deinen Hämoglobinwert messen, da er bei den letzten Terminen den Vermerken nach immer ziemlich niedrig war. Dafür müsste ich dir nur ganz kurz in den Finger pieksen.", erklärte sie mir weiterhin mit einem freundlichem Lippen. "Heißt dass er braucht möglicherweise wieder eine Infusion oder Tabletten um das Eisen nach oben zu bekommen?", wirkte nun Pierre fast schon alarmiert und auch ich konnte nur schwer die Erinnerungen an die Eisentabletten verdrängen, die ich so gar nicht vertragen hatte und mich fast den ganzen Tag an die Toilette gefesselt hatten, nachdem ich erst gar nicht mehr aufs Klo konnte. "Das müssen wir sehen. Ich hab in seinem Pass schon gelesen, dass er bereits Eisentabletten und eine Infusion bekommen hat um den Eisenwert nach oben zu bekommen. Wie gut hast du die beiden Sachen denn vertragen?", kam Sie mit den nötigen Utensilien von dem Schrank wieder zurück zu der Couch und breitete sie auf den kleinem Tisch aus. "Die Tabletten waren eine Katastrophe.... Die Infusion war etwas besser, aber wirklich wohl hab ich mich dabei nicht gefühlt", fiel es mir immer einfacher Valerie von den bisherigen Erfahrungen zu berichten. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie ehrlich Interesse hatte, dass es mir gut ging und ich mich in der Situation wohlfühlen konnte. "Okay, jetzt schauen wir uns erstmal deine aktuelle Werte an und entscheiden dann falls notwendig, wie wir weiter vorgehen. Ich bräuchte einmal kurz einen Finger von dir.", griff sie sich mit behandschuhten Händen ganz routiniert die kleine Nadel.
"Okay Max du hast es gleich geschafft. Eure kleine Erbse spielt wirklich einwandfrei mit und zeigt sich von Ihrer besten Seite. Hat dein bisheriger Arzt dir schon das Geschlecht verraten? Gerade wäre es perfekt zu erkennen.", fuhr Valerie deutlich behutsamer und mit langsameren Bewegungen, als mein Arzt in Monaco über meinem Bauch. Machte es mir dadurch deutlich leichter ihre Bewegungen ganz genau zu verfolgen, während ich mich an Pierres Hand klammerte. Stumm schüttelte ich nur den Kopf war zu fokussiert auf ihre Hand an meiner Bauchdecke, um ihr eine vernünftige Antwort zu geben. Spürte, wie ich bei der Nähe von Valeries Hand zu meiner Bauchdecke, mich, trotz ihrer fürsorglichen Art, unwohl fühlen ließ und ich mich automatisch wieder etwas mehr angespannt hatte. Am liebsten wollte ich mich gerade einfach zur Seite eindrehen, meine Hände um meinen Oberkörper legen und unser kleines Wunder einfach nur beschützen. "Nein, wir wissen das Geschlecht noch nicht. Wir wollen uns gerne überraschen lassen.", erklärte Pierre ihr etwas ausführlicher, während ich wie bei jeden vorherigen Ultraschall jede Bewegung von Valeries Hände ganz genau verfolgte. Sie nicht aus den Augen ließ. Hörte nur mit einem Ohr wie sie auf der Tastatur der Ultraschallgeräts herumtippte. Ihre Hand dabei ganz ruhig hielt. "Das ist auch sehr schön. Ich werde mein bestes geben mich nicht aus versehen zu verplappern. ... Perfekt, du hast es geschafft, Max. Ich hab die Maße genommen und druckte euch noch kurz das Bild aus." hörte ich wie sie sich auf dem Stuhl wieder vollständig zu uns drehte und keine Augenblick später den Kopf des Ultraschall von meinem Bauch nahm, ohne es bewusst zu wollen stieß ich leise etwas Luft aus. Spürte wie unser kleines Wunder gegen genau die Stelle trat an der bis gerade noch der Ultraschall war. Fasziniert darüber wie viel größer das kleine Wunder in meinem Bauch im Vergleich zu dem letzten Ultraschallbild geworden ist strich ich mit großen Augen ganz vorsichtig über den Bildabzug den Valerie uns jeweils reichte. "Es ist so groß geworden.", blickte ich ergriffen von dem Foto zu Pierre. Spürte die klaren Bewegungen in einem Bauch. "Hast du eure Erbse schon einmal in Bewegung gesehen, Max?", riss mich Valerie aus der ehrfürchtigen Betrachtung des kleinen Schwarz weiß Bildes in meinen Händen. Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl zu sehen und zu spüren, dass unter meinem Herzen ein neues Leben heranwuchs. "Nein, ich trau mich nicht den Blick von der Hand an meinem Bauch zu nehmen...", verfestigte ich meinen gerade gelockerten Griff um Pierres Hand wieder ein wenig. Konnte mir nicht zusammenreimen was die Ärztin mit ihrer Frage bezwecken wollte. Ich hatte ihr doch vorhin erklärt, wie unwohl ich mit einem Ultraschall fühlte. "Würdest du dich trauen auf den Bildschirm zu sehen, wenn Pierre den Ultraschall auf deinem Bauch führt und ich dir auf dem Bildschirm alles erkläre.", erklärte Valerie den Grund ihre Frage etwas genauer. Schenkte mir dabei ein fürsorgliches Lächeln, weshalb ich nicht anders konnte als zu nicken. Ich würde unser kleines Wunder das erste Mal in Bewegung sehen, würde nicht nur die sanften Tritte und Bewegungen spüren, sondern sie auch sehen. "Okay, Pierre, du siehst ja an dem Gel, wo ich vorhin in etwa lang gefahren bin. Ich würde dir sagen, wenn du anhalten kannst. Einfach mit dem Kopf und leichtem Druck über den Bauch fahren. Du kannst eigentlich nichts falsch machen.", griff sie erneut zu dem Kopf des Ultraschallgeräts und reichte ihn mit ein klein wenig frischem Gel dem Franzosen, dessen andere Hand nach wie vor eng mit meiner verschlungen war. Ganz vorsichtig setzte er an, strich ganz vorsichtig über meinen Bauch. "Ist das so okay?", vergewisserte er sich sofort bei Valerie, konnte dabei die Nervosität in seiner Stimme nicht verbergen.
"Sie war so anders als die anderen beiden Ärzte.... so verständnisvoll...", lehnte ich mich in die Arme des Franzosen, mit dem ich es mir auf einer der Liegen am Pool gemütlich gemacht hatten, wo Mick und Marcus gerade noch einige Bahnen schwammen. "All die Zeit, die sich genommen hat.... Sie schien wirklich daran interessiert, dass ich mich wohlfühle.... es war so ungewohnt...", sprach ich meine Gedanken einfach weiter aus, während Pierres Hände mit langsamen, ruhigen Bewegungen ihren Weg unter mein Shirt fanden. "Ich wünschte es wäre normal, zu spüren, wie deine Angst immer weiter verschwunden ist und du dich etwas mehr entspannen konntest... gerade nach dem letzten Termin in Monaco, bin ich so unfassbar froh, dass du dich bei Valerie etwas wohler fühlst.", deckte sich Pierres Eindruck genau mit meinen Empfindungen während dem Termin, der mich immer ruhiger werden ließ, nachdem ich am Anfang fast schon Panik hatte, gerade nach den letzten Erlebnissen in Monaco. "Da lagen Welten dazwischen... und am Ende... unser kleines Wunder das erste Mal zu sehen. Diese Bewegungen der Füßchen, während ich es gleichzeitig spüren konnte.... ich bin so dankbar, dass sie so geduldig war und mir diese Möglichkeit gegeben hat....", spürte ich, wie mich meine Emotionen erneut zu übermannen drohten, als ich an das schwarz weiße Bild auf dem Display zurück dachte, wie sich die Ärmchen und Beinchen bewegt hatten. Wie das kleine Wunder an seinem Daumen genuckelt hatte. "Nicht weinen mon merveille.... es ist alles gut...", spürte ich wie der Ältere mir ganz zärtlich mit dem Daumen die einzelnen Tränen von der Wange strich. Liebevoll hauchte er mir federleichte Küsse auf die Schläfe. "Es war nur so schön das kleine Wunder mal in Bewegung zu sehen... nicht nur zu spüren, dass dort unter meinem Herzen ein neues Leben entsteht sondern es auch zu sehen...", versuchte ich dem Alpha-Tauri-Piloten meinen Gefühlsausbruch zu erklären, während ich meine Position so veränderte, dass wir einander ansehen konnte. Schenkte ihm ein überglückliches Lächeln, bevor ich unsere Lippen vor Liebe miteinander verband.
"Hast du kurz Zeit?", trat Mick mit neugierigem Blick zu mir auf die Terrasse, wo ich es mir auf der Loungecouch gemütlich gemacht hatte und den angenehmen Sommerabend genoss. Pierre war mit einigen Schulfreunden etwas trinken und Marcus schien noch mit seiner Familie zu skypen. "Klar.", legte ich mein Handy beiseite auf dem ich mit Vicky wegen Ihres Besuchs in ein paar Tagen geschrieben hatte und setzte mich etwas mehr auf. "Pierre und du....", zögerte Mick nun doch etwas, schien nicht so recht zu wissen, wie er seine Frage formulieren sollte. "Ich hätte nie erwartet, dass ihr beide euch datet... weil wenn du in der einundzwanzigsten Woche bist, dann müsste es ja irgendwann am Anfang der Saison gewesen sein... Ich hab ehrlich noch nicht mal geahnt, dass du nicht nur an Frauen Interesse hast... Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, ihr beiden seit unfassbar süß und ich gönne euch alles Glück der Welt, nur hätte ich es einfach nicht erwartet...", redete sich mich fast schon ein wenig um Kopf und Kragen, während sein Blick immer unsicherer wurde. Er schien es fast schon zu bereuen mich darauf angesprochen. "Alles gut Mick... Pierre und ich... wir wenn du es so nennen willst daten... erst seit dem Rennwochenende in Monaco... Pierre stand danach einfach vor meiner Tür...", beantwortete ich ihm zumindest einen Teil seiner Frage. Fühlte mich nicht bereit ihm von der Nacht im März zu erzählen... der Nacht von der noch nicht einmal Pierre, wusste was damals passiert war...
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