~ Kapitel 25 ~
Hej,
Nach einem sehr unterhaltsamen und spannenden Rennwochenende geht es auch hier weiter mit einem neuem Kapitel.
Ich bin nicht zu 100% zufrieden, aber ich hoffe das Kapitel gefällt euch trotzdem.
Viel Spaß beim Lesen
Liz
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Sonntag 08.08., Rouen
PoV. Pierre
Unruhig tigerte Max durch den Wohnbereich. Die große silbrige Uhr neben der Kücheninsel zeigte zehn nach zehn. Bestimmt seit einer Viertelstunde war Max keine Sekunde stillgestanden. Sein Blick wanderte immer wieder hektisch auf die Uhr. Durch die aufgeschobene Terrassentür war der für drei Personen eingedeckte Frühstückstisch zu erkennen. Neben mir auf der Kücheninsel stand ein etwa zur Hälfte gefülltes Tablett mit Marmelade, etwas Obst und Gemüse, frisch gepresstem Orangensaft, Brötchen und Crossaints. Im Kühlschrank wartete noch ein Teller mit Wurst und Käse und frischer Joguhrt. "Mon merveille, hey...", trat ich von der Kücheninsel in den Weg meines Freundes und schlang vorsichtig meine Arme um seinen, in ein relativ weites und dadurch noch locker sitzenden kurzes Shirt gehüllten Oberkörper. Zog ihn ganz vorsichtig in meine Arme. "Was ist wenn er es abstoßend findet? Wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte?", blickte Max mich ängstlich an. Klammerte sich dabei fast schon in das lockere Leinenhemd, welches ich trug. Sanft zeichnete ich Muster auf seinen Rücken. Spürte seinen völlig angespannten Muskeln unter meinen Fingerspitzen. "Das glaube ich nicht. Mick und du, ihr kennt euch gefühlt schon immer. Ihr habt eine wunderbare Freundschaft und Mick ist ein absoluter Familienmensch. Für ihn geht Familie über alles. Er wird überrascht sein, dass ganz bestimmt, aber so wie ich Mick kenne, wird unser kleines Wunder niemals ein Grund sein, dass er nichts mehr mit dir zu tun haben will.", blickte ich den Jüngeren voller Ehrlichkeit an und versuchte meine eigene Aufregung dabei so gut es ging zu verstecken, denn wenn ich ehrlich zu mir war, war auch ich ziemlich nervös, wie Mick die Neuigkeit gleich aufnehmen würde. Doch gerade wollte ich nichts mehr, als Max Ruhe und Sicherheit zu vermitteln. Er war schon seit fast viereinhalb Stunden wach und keine Kuscheleinheit konnte ihn davon abhalten, in Gedanken sämtliche Horrorszenarien durchzuspielen. Etwas was ich wirklich gerne verhindert hättet, um ihm und dem kleinen Wunder unter seinem Herzen Stress zu ersparen jetzt, wo wir hier gerade langsam zur Ruhe fanden und anfingen uns so richtig zu entspannen. "Ich möchte ihn einfach nicht verlieren..... er .... er ist einer meiner besten Freunde...", ließ Max seinen Kopf gegen mein Schlüsselbein sinken. Kuschelte sich haltsuchend an mich, während ich meine Arme beschützend um seinen Oberkörper schlang und meine eine Hand dabei zärtlich auf seinem Bauch platzierte. "Das wird nicht passieren. Es wird alles gut werden, mon merveille. Das verspreche ich dir.", hauchte ich ihm einen liebevollen Kuss die Schläfe.
"Ich liebe dich.", murmelte ich leise gegen seine Schläfe, als es wenige Minuten später an der Tür klingelte. Erschrocken zuckte Max zusammen, als die kurze mir so vertraute Melodie die Stille im Wohnzimmer durchbrach , und blickte mich etwas ängstlich an, während ich mich langsam aus unserer Umarmung löste in welcher wir die letzten Minuten verweilt hatten und die Nähe zueinander genossen hatten. "Ich mach ihm auf. Setz dich ruhig hin.", führte ich Max leicht besorgt zur Couch in der Mitte des lichtdurchfluteten, hell eingerichteten Wohnbereichs, so dass er noch ein paar Minuten für sich hatte, bevor er gleich Mick gegenüber stand. "Ich liebe dich auch Pierre. Wir lieben dich, so sehr. Und ich bin unglaublich froh, dass du da bist.", griff Max nochmal nach meiner Hand , nachdem ich mich gerade umgedreht hatte, um in den Flur zu gehen. "Immer, mon merveille, wir schaffen das gemeinsam.", bückte ich mich mit einem ermutigenden Lächeln zu ihm nach unten und küsste ihn zärtlich auf die Stirn, bevor ich meine Hand langsam aus seiner löste und schließlich in den Flur verschwand, um Mick nicht zu lange vor der Tür warten zu lassen. Er sollte nicht noch glauben, dass wir nicht da waren oder er falsch war. "Ja bitte?", nahm ich nun doch ziemlich aufgeregt den Hörer von der Gegensprechanlage, auch wenn es eigentlich nur eine Person sein konnte, die jetzt gerade an einem Sonntagmorgen bei mir klingelte. "Hey, ich bins Mick.", war es auch die erwartete Stimme des Deutschen, welche leicht rauschend durch den Lautsprecher klang, weshalb ich per Knopf die Tür an der Einfahrt öffnete und selbst die Haustür direkt neben mir aufzog. "Hey, schön, dass du da bist. Wie war dein Flug?", zog ich ihn zur Begrüßung in eine kurze, freundschaftliche Umarmung, als er mit seinem Handgepäckkoffer und Rucksack bei mir an der Haustür angekommen war. "Hey. Ich hatte schon angenehmere Landungen, aber ansonsten ganz gut.", erwiderte er die kurze Umarmung sofort gut gelaunt und konnte auch seine eigene Aufregung nicht wirklich verstecken. "Komm rein. Max ist im Wohnzimmer.", trat ich etwas zur Seite und nahm ich ihm seinen Koffer ab, so dass er aus seinen Schuhen schlüpfen konnte, während ich sein Gepäck neben der Treppe an den Rand des Flurs platzierte, dass wir ihn nachher mit ins Gästezimmer nach oben bringen konnten. "Ich hab mich euch auch wirklich nicht aufgedrängt? Ich will wirklich nicht, dass Max sich verpflichtet fühlt mir zu erzählen, was los ist.", stellte er seinen Rucksack fast schon unsicher und sichtlich nervös zu seinem Koffer und hielt mich mit seinen Worten davon ab wieder zu Max in den Wohnbereich zu verschwinden. "Das hast du nicht Mick. Du bist einer von Max besten Freunden, seit ihr beide klein wart. Eure Freundschaft ist ihm unglaublich wichtig, aber genau das ist es auch, was die aktuelle Situation für ihn ziemlich schwer macht.", blickte ich mit einem leichten, hoffentlich beruhigenden Lächeln zu Mick, bevor ich wirklich zurück ins Wohnzimmer lief, wo Max sich mit etwas angespannter Körperhaltung in die Ecke der Couch zurück gezogen hatte. Sein Oberkörper wurde dabei größtenteils von einem Sofakissen verdeckt, welches er mit verschlungenen Armen vor seinem Körper hielt und so keinen Blick auf seinen Bauch zu ließ. In der Hoffnung ihm etwas Stress zu nehmen und Sicherheit zu vermitteln, sank ich neben ihn in die weichen Polster meiner Couch und legte ihm meinen Arm um seinen Rücken. Fast augenblicklich nutzte Max meine Position aus, um noch ein klein wenig näher zu rutschen und sich ein wenig an meine Seite zu kuscheln, während Mick sich langsam mit etwas Abstand auf der Kante der längeren Seite meiner L-förmigen Couch niederließ. "Hey Max...", kam es leise, fast schon schüchtern über die Lippen des Blonden, welcher nicht so recht zu wissen schien was er sagen sollte. In seinem Blick war eine Mischung aus Sorge, Unsicherheit und Überforderung zu lesen. Es schein, als wusste er gerade überhaupt nicht, wie er am besten mit seinem besten Freund umgehen sollte und was er fragen konnte. Die Stimmung in meinem Wohnzimmer war angespannt, etwas was eigentlich völlig ungewohnt war für unsere kleine Runde, weil wir drei im Paddock eigentlich immer super locker miteinander umgegangen sind. "Hey Mick, danke dass du extra hergeflogen bist.....Reisen ist gerade ziemlich anstrengt für mich und am Telefon wollte ich dir das nicht sagen.... War dein Flug gut?", schenkte Max Mick ein nervöses, aber unglaublich dankbares Lächeln, während man bei Max Worten fast sofort in Micks Gesicht erkennen konnte, wie die Sorge um den Niederländer deutlich stieg. Ich würde sogar behaupten, dass er wirklich Angst um den Niederländer hatte. "Ist doch klar. Der Flug war ganz in Ordnung..... Ich hab mich total gefreut, dass du dich wieder gemeldet hast und.. und.. du musst mir nichts erzählen was du nicht möchtest Max. Bitte vergiss das nicht. Es ist für mich völlig in Ordnung, wenn du mit mir darüber nicht sprechen möchtest.... Ich will auf keinen Fall das du dich gezwungen fühlst mir irgendetwas zu erzählen, dass du nicht möchtest...", suchte Mick noch immer ziemlich angespannt den Blickkontakt zu dem Niederländer an meiner Seite und spielte dabei nervös mit seinen Fingern. Ich rechnete es im wirklich hoch an, dass er Max daran erinnerte, dass er sich nicht verpflichtet fühlen sollte ihm zu erzählen, was im Moment los war. Auch wenn die Sorge die auch jetzt nicht völlig aus seinen Augen verschwunden war, sich vermutlich nur dadurch beruhigen, dass er erfuhr was gerade mit Max los war. "Ich... Es.... Es ist nicht so, dass ich dir nicht erzählen möchte, was los ist. .... Es ist auch eigentlich etwas Schönes... Ich... Ich hab einfach nur verdammt Angst, wie du reagierst....", gestand Max Mick vollkommen ehrlich und suchte dabei ängstlich nach meiner Hand, war immer wieder kurz davor seinen Blick von Mick abzuwenden, kämpfte mit sich, um nicht doch einen Rückzieher zu machen. Gestern Abend im Bett hatte er noch gesagt, dass es ihm wichtig war es Mick selbst zu sagen, was aktuell mit ihm los war, weshalb ich weiterhin schwieg und ihm durch meine Anwesenheit einfach versuchte so viel Sicherheit wie möglich zu vermitteln. "Ich verspreche dir, dass wir Freunde bleiben werden, egal was ist. Du bist einer meiner besten und vor allem mein ältester Freund in dieser völlig verrückten Motorsportwelt. Egal, was der Grund ist, dass du deine Saison abbrechen musstest, du hast die Entscheidung getroffen, die du für richtig gehalten hast und das werde ich immer respektieren und akzeptieren.", suchte Mick voller Ehrlichkeit den Blickkontakt zu Max, in seiner Stimme lag dabei so viel Mitgefühl und Verständnis, dass meine eigene Aufregung mit einem Schlag völlig verschwand. Plötzlich war da eine absolute Sicherheit in mir, dass alles gut werden würde und es zu hundert Prozent die richtige Entscheidung war, dass Max sich Mick öffnete. Kurz wanderte Max Blick von Mick zu mir, ein noch immer leicht unsicheres Lächeln zierte seine Lippen, weshalb ich mit meiner Hand seine Hand leicht drückte. Die kleine Geste meinerseits schien mit Micks Worten wohl wie ein Startschuss für den Niederländer zu sein, welcher mit seiner freien Hand etwas ungelenk ein kleines Blatt hinter dem Kissen vor seinem Oberkörper hervorzog und sich leicht vorbeugte, um es Mick hinzuhalten. Vorsichtig nahm der Deutsche das Blatt entgegen, welches ich als Ultraschallbild entziffern konnte. Aufmerksam musterte Mick das Bild, ohne die Miene zu verziehen. Studierte jedes Detail ganz genau, während Max sich enger an mich kuschelte. Seinen Kopf an meine Schulter vergrub und sich nicht traute Mick weiter anzusehen. Angespannt ruhte stattdessen mein Blick auf dem Jüngsten in unserer Runde. Die Sekunden zogen sich wie Stunden. Die Stille war viel zu laut und gleichzeitig hätte man wohl eine Stecknadel zu Boden fallen hören.
"Ihr werdet Eltern?", durchbrach Mick mit einem Lächeln auf den Lippen wenige Augenblicke später, doch etwas unerwartet die Stille und ließ, sowohl Max, als auch mich erschrocken zusammen zucken. Wirkte überhaupt nicht irritiert oder verwundert. Sprach die Worte mit einer absoluten Selbstverständlichkeit aus, die mich ehrlich gesagt ziemlich verwirrte. "Ja, Max trägt ein kleines Wunder unter seinem Herzen.", antwortete ich Mick und konnte dabei nicht verhindern, wie sich bei den Worten automatisch ein überglückliches Lächeln auf meine Lippen schlich, dass konnte auch die etwas seltsame Situation nicht verhindern. "Unser kleines Wunder.", drehte Max noch etwas schüchtern und unsicher sein Gesicht aus dem Versteck an meiner Schulter und wandte seinen Blick zu Mick, welcher das Bild ganz vorsichtig auf dem Couchtisch ablegte und mit einem Lächeln aufstand, um den wenigen Abstand zu uns zu überbrückte. "Herzlichen Glückwunsch.", setzte er sich mit einem ehrlich, freudigen Lächeln direkt neben mich auf die Couch. "Darf ich euch in den Arm nehmen?", blickte er fragend zwischen uns hin und her, verharrte in seiner Position, bis Max ihm mit einem leichten Nicken die Zustimmung gab. Langsam rutschte er noch etwas näher zu mir und schlang ganz vorsichtig seine Arme um uns. "Ich freue mich so für euch.", gab er leise von sich, während er uns beide ganz behutsam etwas fester an sich zog. Immer darauf bedacht Max nicht weh zu tun. Schweigend lagen wir uns in den Armen und ich konnte spüren, wie Max sich immer mehr entspannte, je länger die Umarmung andauerte. "Du bist gar nicht verwundert, dass ich überhaupt schwanger werden kann?", wollte Max, als wir uns wieder aus Umarmung lösten, etwas irritiert, aber wieder mit seiner üblichen Selbstsicherheit von Mick genau das wissen, was auch mir sofort aufgefallen war, weshalb ich meinen Blick genauso fragend zu dem Deutschen drehte. "Nein. Der Bruder von einem guten Freund von Marcus war vor etwa zwei Jahren auch schwanger. Marcus hat mir damals davon erzählt, weil er sich testen lassen wollte. Wir waren damals gerade ein knappes halbes Jahr zusammen. Ich fand den Gedanken vielleicht mal selbst eine Familie gründen zu können zwar wirklich schön, aber weder ich noch Marcus haben uns zu dem Zeitpunkt auch nur ansatzweise bereit dazu gefühlt.", erzählte Mick sofort bereitwillig und offen, wieso die Tatsache, dass Max schwanger war nicht ansatzweise so sehr überrascht hatte, wie wir vermutet oder erwartet hatten. Weder Max, als er es erfahren hat, noch ich, als der Niederländer es mir erzählt hatte, hatten jemals etwas davon gehört. "Ich hatte davor noch nie etwas davon gehört und Pierre auch nicht. Ich hatte wirklich Angst, dass du mich für einen Freak halten könntest oder nichts mehr mit mir zu tun haben willst, deswegen hab ich mich auch so zurückgezogen.", versuchte Max sein Verhalten der letzten Monate zu erklären und legte das Sofakissen beiseite, so dass Mick durch den Stoff des Shirts die kleine Kugel gut erkennen konnte. Wie von selbst wanderte der Blick des Haas-Piloten auch direkt auf den Bauch des Niederländers, während seine Augen und sein Lächeln etwas größer wurden. "Ich kann nachvollziehen, dass das für dich ein riesen Schock sein musste, als du es erfahren hast, als Marcus mir damals davon erzählt hat wollte ich ihm auch erst nicht wirklich glauben. Doch ich würde dich niemals für einen Freak halten, weil du das Privileg hast mit Pierre an deiner Seite auf natürlichem Wege eine Familie zu gründen....Darf ich Patenonkel von eurem kleinen Wesen werden?", purzelten ihm die Worte nur so über die Lippen, wobei sein fast schon erschrockener Gesichtsausdruck bei seinen letzten Worte davon zeugte, dass er sie eigentlich nicht ausprechen wollte. Doch genau diese Frage entlockte Max ein leises, erleichtertes Lachen. Es war fast als hätte sie die letzten Steine der Angst die auf seinem Herz lagen beseitigt. "Natürlich darfst du Patenonkel sein."
"Wie seid ihr beide eigentlich zusammengekommen?", sah Mick neugierig über den Frühstückstisch, an welchen wir ziemlich zügig umgezogen waren, da nach dem die erste Aufregung weg war der Hunger kam, hinweg zu mir und Max, bevor er sich einen weiteren Aprikosenschnitz in den Mund schob. "So richtig offiziell nach dem Frankreich GP, als Mazepin Pierre abgeschossen hat. Pierre ist direkt zurück zu mir nach Monaco gekommen, weil ich unglaublich Angst um ihn hatte.... wir saßen abends gemeinsam auf der Terrasse und ich konnte einfach nicht mehr für mich behalten, wie viel Pierre mir bedeutet..", begann Max lächelnd von der wohl schönsten und zugleich schrecklichsten Nacht in meinem Leben zu erzählen. Das gemeinsame kuscheln und das Geständnis von Max, dass er die gleichen Gefühle für mich hegte, wie ich für ihn, waren so unfassbar schön. Das krasse Gegenteil zu dem Alptraum, welchen wir und vor allem Max in der Nacht erlebt hatten, als er plötzlich mit Blutungen aufgewacht war. Es gab bisher wirklich wenige Momente, in welchen so sehr Angst hatte. Ich hatte mich so unglaublich hilflos und überfordert gefühlt. "Pierre...?", ließ mich Max besorgte Stimme leicht zusammenzucken und aus meinen Gedanken aufschrecken. Sanft verwebte er unsere Finger miteinander und blickte mich aus sorgenvollen Augen an. " Alles gut....Ich musste nur daran denken, was an dem Tag noch passiert ist.", murmelte ich nur für ihn verständlich, da ich nicht wusste, ob er wollte, dass Mick das gleich jetzt erfuhr. "Es war nicht deine Schuld, Pierre und es ist alles gut gegangen..... Ich liebe dich, so sehr.", schenkte er mir ein unglaublich liebevolles Lächeln, während seine Stimme kaum lauter war und er mir ganz langsam etwas näher kam. Zärtlich legte er seine Hand an meine Wange, als unsere Lippen nur noch wenige Zentimeter trennten. Flatternd schlossen sich meine Augen, Sekundenbruchteile später berührten Max Lippen mit sanftem Druck meine eigenen. Verdrängten mit einem Schlag all die Erinnerungen und beklemmende Gefühle an diese eine Nacht. "Ich liebe dich auch.... euch beide...", hauchte ich fast tonlos gegen seine Lippen, als er sich langsam wieder aus dem Kuss zurückzog und sich wieder in eine normale Sitzposition drehte. "Ihr seid echt süß zusammen. Ihr seid ein wunderbares Paar", sah Mick uns von der anderen Seite des Tisches mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen an. "Danke.... wie sind Marcus und du damals eigentlich zusammen gekommen? Das habt ihr nie erzählt.", wollte nun Max im Gegenzug von dem Deutschen wissen, der bei dieser Frage sofort zu Grinsen anfangen musste. "Marcus ist die Geschichte immer etwas peinlich, deswegen versucht er immer zu verhindern, dass ich sie erzählen kann, wobei ich selbst sie total mag....", beantwortete Mick zumindest mal die Frage, wieso selbst Max, als einer seiner besten Freunde die Geschichte nicht kannte. "Es war auf einem FDA-Trainingslager. Es gibt am letzten Abend bei den Trainingslagern einen gemeinsamen Abend. An dem Abend hatten wir ein Lagerfeuer am Strand. Marcus ging es schon den ganzen Tag nicht so gut und er war unfassbar müde. Irgendwann hat er sich an meine Seite gekuschelt und ist eingeschlafen....", erzählte Mick mit einem Lächeln auf den Lippen, als mein Klingelton ihn plötzlich, genau dann als es interessant zu werden schien, unterbrach. "Sorry... das ist Callum, ich hab keine Ahnung, was er von mir möchte.", zog ich mein Handy aus der Hosentasche und schenkte den beiden einen entschuldigenden Blick. "Hey....", "Hey Pierre, sorry, dass ich dich störe... Marcus meinte Mick wollte für ein paar Tage zu dir und ich kann ihn nicht erreichen.", fiel der Brite sofort mit der Tür ins Haus, noch bevor ich ihn richtig begrüßen konnte ins Wort und klang dabei ziemlich in Hektik. "Ja, Mick ist da, soll ich ihn dir geben?", stimmte ich dem Briten zu und fing mit meiner Frage sofort einen fragenden, alamierten Blick des Deutschen ein. "Wäre super wenn das geht...", nahm der Brite mit etwas gestresster Stimme mein Angebot sofort an, weshalb ich mein Handy an den Deutschen mir gegenüber weiterreichte. "Cal? Ist etwas mit Marcus?", wollte der Deutsche sofort besorgt wissen und erhob sich von seinem Stuhl.
"Danke....", griff Max nach meiner Hand, als Mick sich ein paar Schritte entfernt hatte. Leicht fragend blickte ich zu ihm, da ich mir nicht so ganz sicher war, worauf er gerade ansprach. "Dass du mich ermutigt hast Mick zu erzählen, was wirklich los ist. Ich bin gerade echt froh, dass er jetzt den wahren Grund kennt für meinen Abbruch der Saison.", strich Max bei seinen Worten mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen über seinen Bauch. Wirkte so entspannt, wie schon lange nicht mehr. Es schien, als wäre eine riesige Anspannung von ihm abgefallen. "Da nicht für mon merveille. Das Wichtigste ist, dass es euch beiden gut geht.", beugte ich mich ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihm und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. "Ich dachte immer mich würde es nicht belasten, aber jetzt bin ich doch echt erleichtert.", gestand er mit absolut ehrlichem Blick und schien gleichzeitig aber auch über etwas zu grübeln. "Wollen wir Mick fragen, ob er mit Marcus ein paar Tage länger hierbleiben möchte?", brach es dann aus ihm heraus.
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