~ Kapitel 17~
Hej Leute,
Zu später Stunde noch ein neues Kapitel der beiden Jungs, da ich euch alle allen voran die liebe Gifthexe nicht länger auf die Folter spannen möchte bezüglich des Schreibers der Nachricht.
Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund.
Liz
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Samstag 31.07, Hungaroring
PoV. Pierre
"Hey, komm rein.", öffnete ich Mick die Tür meines Hotelzimmer, als dieser mit einem Klopfen deutlich gemacht hatte, dass er davor stand. Ich hatte keine Ahnung, worüber der Deutsche mir mir sprechen wollte, denn bisher hatten wir nie sonderlich viel miteinander zu tun. Auch auf der Strecke begegneten wir uns eher selten, da der Haas dieses Jahr nicht wirklich konkurrenzfähig war, was mir für ihn wirklich leid tat, da er in jedem Rennen nur gegen seinen Teamkollegen kämpfen konnte. "Danke, dass du Zeit hattest.", trat er etwas nervös in den kleinen Flur des modern eingerichteten Raum und schlüpfte aus seinen Schuhen, bevor wir gemeinsam in den von der Sonne in ein angenehmes Licht getauchten Hauptbeteich des Hotelzimmers traten. "Wollen wir uns auf den Balkon setzen oder hier?", deutete ich auf die beiden wirklich bequemen Ledersessel vor der großen Fensterfront in deren Mitte ein kleiner Glastisch stand. "Hier drinnen ist besser, auch wenn das Wetter wirklich schön ist. Das Thema ist nichts für fremde Ohren.", nahm er in einem der Ledersessel platz, während ich mich automatisch etwas anspannte, da es dann eigentlich nur EIN Thema sein konnte auf welches er hinaus wollte. Wieso ausgerechnet er, welcher mich gestern nachdem Charles mich ausversehen geoutet hatte aus der Situation befreit hatte, mit mir nochmal das Thema ansprechen wollte, verstand ich allerdings nicht. Er hatte doch gestern überhaupt nicht auf mein "Outing" reagiert, außer, dass er die anderen abgelenkt hatte. Warum wollte er dann jetzt nochmal darüber sprechen? "Okay, wollen wir uns noch eine Kleinigkeit beim Zimmerservice bestellen, dann geht es doch gleich viel einfacher mit dem Reden.", zog ich unter dem Ordner mit den allgemeinen Infos die Speisekarte hervor, um noch etwas Zeit zu schinden vor dem Gespräch, vor welchem ich gerade am liebsten fliehen würde. "Gerne, was gibt es denn an Kleinigkeiten auf der Karte?", lugte Mick neugierig auf die Karte, welche ich so hinlegte, dass wir beide reinschauen konnten. "Ich glaube ich nehm die Frühlingsrollen.", entschied er sich recht schnell, während ich noch immer überlegte, warum er mit nochmal darüber reden wollte. Es machte einfach keinen Sinn. "Ich auch, die klingen echt lecker, dann lass mich das kurz bestellen.", stimmte ich ihm einfach zu, da ich noch keine einzige der Speisen gelesen hatte und stand wieder auf um mit dem Telefon auf einem Nachttisch des ausladenden Kingsizebettes kurz beim Zimmerservice anzurufen. "Sie kommen in zwanzig Minuten.", teilte ich dem Deutschen mit, als ich mich noch immer etwas angespannt in den zweiten Sessel sinken ließ, spielte dabei mit meinen Armbändern. Versuchte gleichzeitig einen gelassenen Eindruck zu machen, was mir aber vermutlich nicht sonderlich gut gelang. "Wieso wolltest du noch mal mit mir reden? Hast du ein Problem damit das ich schwul bin?", sprach ich das Thema nun einfach direkt an und blickte ich unsicher zu dem Deutschen, gab es auf meine Nervosität zu verstecken. Ob es wirklich die richtige Idee war so direkt darauf zu sprechen zu kommen, wusste ich nicht, aber ich war noch nie jemand, der lange um den heißen Brei herum redete und zum anderen würde ich jetzt keinen vernünftigen Smalltalk führen können, wenn ich nicht wusste was los war. Zwar schätzte ich Mick überhaupt nicht als homophob ein, doch ein anderer Grund fiel mir gerade einfach nicht ein, wieso er das Thema nochmal ansprechen wollte. Wenn das wirklich der Fall wäre, dann wüsste ich nicht wirklich, wie ich Max das erklären sollte. Mick wusste zwar nicht, dass der Niederländer der Mann an meiner Seite war, welcher mich so glücklich machte, aber die beiden waren wirklich enge Freunde seit ihrer Kindheit. Unter den Fahrern gehörte der Deutsche definitiv zu Max engsten Freunden. "Was? Nein. Viel eher das Gegenteil. Ich bin auch schwul.", schüttelte der Deutsche sofort , fast schon geschockt seinen Kopf und ließ meine sorgenvollen Gedanken mit einem Schlag verpuffen. Völlig überfordert mit dem Geständnis blickte ich den Deutschen perplex an. Brauchte einige Momente, bis die Worte wirklich zu mir durch drangen. Erleichtert atmete ich auf und hörte auf an meinen Armbändern herum zuspielen. "Wow, okay, damit hätte ich jetzt irgendwie überhaupt nicht gerechnet.", gestand ich ihm noch immer etwas erstaunt und verwundert von seinem plötzlichen Outing, fühlte mich aber dadurch deutlich wohler in der aktuellen Situation. Die Aussage war so unerwartet und passte so überhaupt nicht zu meinen innerlichen Horrorvorstellungen der letzten Minuten, dass ich mich noch immer etwas sortieren musste. "Ich gestern auch nicht, als Charles plötzlich der gesagt hatte.", gab Mick ehrlich zu, während ich wohl noch immer etwas verdattert drein blickte, da ich noch nicht ganz glauben konnte, dass er mir hier gerade ganz locker im Sessel gegenüber saß und dabei eines seiner größten Geheimnisse erzählte, welches im Motorsport ja auch in der heutigen Zeit noch absolutes Tabuthema war. "Ich wollte mit offenen Karten spielen, weil ich es ja auch von dir weiß.", erklärte der Haaspilot mir seine Beweggründe, wieso er mir, trotz der Brisanz des Themas, so offen erzählte, dass er ebenfalls Männer anziehender fand, als Frauen. Fast so als hätte er meine Gedanken lesen können. "Danke.", kam es mir schließlich über die Lippen, als ich meine Gedanken soweit sortiert hatte, dass ich die ganze Situation richtig realisiert und verstanden hatte.
"Die sind wirklich lecker.", griff Mick genießerisch nach einer weiteren Minifrühlingsrolle von seinem Teller und tunkte sie in das Schälchen mit Soße, bevor er in den knusprigen Teig biss. "Ja, du hast eine gute Entscheidung getroffen. Ich war ehrlich gesagt so nervös, dass ich die Speisekarte gar nicht gelesen hab. Ich hab die ganze Zeit überlegt, wieso du mit mir reden willst.", gestand ich ihm inzwischen auch über die Situation und meine Horrorzenarien schmunzelnd und griff mir ebenfalls eine weitere Minifrühlingsrolle. "Oww man, dass war wirklich nicht meine Absicht.", blickte Mick mich entschuldigend an, wirkte fast schon so, als hätte er ein schlechtes Gewissen deswegen. "Ich weiß, ich hab mir nur selbst den Teufel an die Wand gemalt. Das Thema ist schließlich nicht das einfachste in unserem Job.", wank ich sofort ab, während ich mir mein Glas Wasser vom Tisch angelte. Er konnte schließlich am wenigsten dafür, seine Hintergedanken waren ja schließlich ganz andere. "Bist du mit dem Mann zusammen, welche dich gestern so zum Lächeln gebracht hat?", änderte Mick das Thema wieder etwas und blickte mich dabei neugierig an, was mich automatisch wieder zum Lächeln brachte, da meine Gedanken augenblicklich wieder zu Max abschweiften, mit welchem ich vorhin noch telefoniert hatte. "Ja, seit ein paar Wochen. Und bei dir? Gibt es auch einen Mann der dich zum Lächeln bringt?", versuchte ich das ganze gleich wieder etwas von dem Thema Max abzulenken, da ich ihn auf keinen Fall verraten wollte, diese Entscheidung wollte ich ihm ganz alleine überlassen. "Ja.", begann auch Mick augenblicklich glücklich zu lächeln, was mich vermuten ließ, dass er mit dem Mann an seiner Seite ebenfalls sehr glücklich schien. "So, wie du strahlst, würde ich tippen du bist genau wie ich in einer glücklichen Beziehung.", schmunzelte ich über seine Reaktion, welche ich in letzter Zeit auch so oft bei mir selbst beobachten konnte. Es war wirklich erstaunlich, was eine einzelne Person oder bei mir eher zwei, mit einem anstellen konnte. "Ja, Marcus und ich sind seit knapp zweieinhalb Jahren zusammen.", erzählte er mir bereitwillig gleich auch noch mit mit wem er zusammen war. Augenblicklich ratterte es in meinem Kopf. Marcus, der Name kam mir irgendwoher bekannt vor. Klar es gab viele Leute mit diesem Namen und ich kannte auch einige, aber irgendwo in meinem Kopf geisterte umher, dass Charles oder Arthur mal von einem Marcus erzählt hatten, welcher auch bei Ferrari in der Driver Academy war und ich meinte in der Formel 2 fuhr. "Irgendetwas sagt mir der Name, er fährt in der Formel 2 oder?", blickte ich noch immer grübelnd zu Mick, während ich versuchte in meinem Kopf weitere Informationen zusammen zu finden, dass sich daraus ein Bild entwickelte. "Ja für DAMS.", stimmte Mick mir zu und zog sein Handy hervor, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Marcus Armstrong, der junge Neuseeländer, welcher im Winter gemeinsam mit Arthur eines der Rennen des Virtual GP bestritten hatte, davon hatte ich auf Instagram ein Video gesehen. Das Bild welches ich in meinem Kopf schließlich zuordnen konnte, stimmte auch mit dem Bild überein, welches der Haas-Pilot mir gerade auf seinem Handy zeigte. Es schien seinen Hintergrund zu zieren. "Ihr seht total glücklich aus.", betrachtete ich das Bild. Es schien in einem Trainingslager oder ähnlichem von der Driver Academy aufgenommen worden sein. Marcus saß auf Micks Schoss und hatte sich lachend nach vorne gebeugt, wäre vermutlich von dem Schoss seines Freundes gefallen, wenn dieser ihn nicht an der Hüfte festhalten würde, während er ebenfalls leicht lachend zu Marcus blickte. "Ja, das war vor ein paar Wochen bei einem Termin der FDA und wir waren so froh uns mal wieder für ein paar Tage ununterbrochen zu sehen.", blickte er ebenfalls lächelnd auf das Display, bevor er sein Handy wieder zu Seite legte und sich eine weitere Frühlingsrolle griff. "Es ist eine ziemliche Herausforderung mit einer geheimen Fernbeziehung, gerade jetzt wenn ihr auch noch in zwei verschiedenen Klassen fahrt oder?", wollte ich neugierig wissen, denn Max und mich erwartete die Situation zumindest in ähnlicherweise ja auch, wenn Max wieder fahren würde. Nicht ganz so extrem, und mit etwas Glück würden wir sogar in einem Team fahren, aber geheim würde unsere Beziehung trotzdem immer sein. "Ja, es ist definitiv um einiges komplizierter, als die letzte Zeit, wo wir beide in Maranello gewohnt hatten und und auch beide in der Formel 2 gefahren sind. Wir sehen uns deutlich weniger, aber haben dadurch die Zeit in der wir bei einander sind noch mehr schätzen gelernt und wissen, dass es irgendwann ja auch wieder anders werden wird.", erzählte der Deutsche bereitwillig, wie Marcus und er das mit ihrer Beziehung schafften. Was mich deutlich entspannter werden ließ, auch wenn ich bis jetzt nicht einmal gemerkt hatte, dass mich dieses Thema schon beschäftigt. "Du hattest noch keinen Freund der ebenfalls Rennfahrer war oder?", fragte Mick mich nun neugierig, gut meine Frage ließ diesen Schluss auch durchaus zu. "Nein. Die Chance, dass zufällig einer der anderen zwanzig Fahrer ebenfalls schwul oder bi ist relativ gering und das sich dann auch noch beide ineinander verlieben.", gab ich kopfschüttelnd und gleichzeitig auch wieder leicht lächelnd zurück, da meine Gedanken unweigerlich wieder zu Max abdrifteten. Den bei uns hatte diese kleine Chance gereicht, dass wir sie nutzten. "Ja, und zumindest ich und Marcus haben uns am Anfang überhaupt nicht getraut uns einander unsere Gefühle einzugestehen, weil wir viel zu sehr Angst hatten, dass der andere nicht so fühlt. Aber ich glaube es ist auch ein großer Vorteil, wenn der Partner auch fährt und die Geheimniskrämerei vermutlich deutlich besser verstehen kann.", überlegte Mick, was mich kauend Nicken ließ, da meine letzte Beziehung mit meiner Jugendliebe am Ende daran zerbrochen war. Er wollte gerne viel offener mit unserer Beziehung umgehen, als ich es wegen dem Motorsport konnte. Ich musste sagen, dass ich seinen Wunsch auch komplett verstanden hatte, wir sahen uns schließlich wochenlang fast gar nicht und wenn wir uns mit Freunden trafen, dann taten wir immer so, als wäre wir weiterhin beste Freunde. Ich fuhr zu dieser Zeit gerade meine erste Formel eins Sasion und meine Karriere, welche ich mir mit einem Outing eventuell verbaut hätte, war mir in dem Zeitpunkt wichtiger. Am Ende war unsere Beziehung an diesen unterschiedlichen Prioritäten gescheitert. Doch wir hatten uns ausgesprochen, konnten heute, wenn wir uns mit Freunden trafen ohne Groll miteinander umgehen.
Mit gepackten Koffern im Kofferaum und voller Vorfreude saß ich am Sonntagabend kurz vor halb elf, wieder in meinem Auto, nachdem ich etwa eine gute Stunde zuvor mit dem Flieger aus Budapest wieder hier in Mailand gelandet war. Glücklicherweise hatte es keinen Teaminteren Sommerabschluss gegeben, weshalb es niemand gestört hatte, dass mein Flug zurück nach Mailand recht früh nach dem Rennen ging, da ich direkt weiter nach Monaco zu Max fahren wollte. Von dort aus würden wir morgen dann gemeinsam die erste Hälfte unserer Strecke nach Rouen zurücklegen, bevor wir eine Nacht in dem Ferienhaus eines Bekannten etwa eine Stunde nördlich von Lyon übernachten würden, bevor wir uns am Dienstag auf den restlichen Weg machten. "Salut Pierre, ist alles in Ordnung? Ist etwas passiert?", nahm meine Mutter nach wenigen Freizeichen bereits den Anruf entgegen und klang dabei fast ein wenig besorgt, was ich aufgrund der nächtlichen Uhrzeit nicht verdenken konnte. Normalerweise rief ich um diese Zeit nicht einfach so an. "Salut Mama, ja es ist alles Ordnung keine Sorge. Ich wollte nur nochmal wegen dem Urlaub mit euch sprechen. Es tut mir leid, dass ich deshalb so spät anrufe, ich bin gerade erst in Mailand gelandet. Ist Papa auch noch wach?", beruhigte ich sie sofort wieder, während in mir selbst die Aufregung etwas wuchs, da ich ihre Reaktion auf meine Neuigkeiten nicht ganz einschätzen konnte. Auch wenn ich davon ausging, dass sie hinter mir stehen würden. "Ja, warte ich schalte den Lautsprecher kurz ein, dass er mit hören kann.", gab sie sichtlich erleichtert zurück, ehe ich das vertraute leise Knacken hörte, welches immer zu hören war, wenn man den Lautsprecher einschaltete. "Hallo Pierre.", meldete sich auch mein Vater zu Wort, während ich das Auto durch die hellerleuchtete noch wache Mailänder Innenstadt steuerte. "Hallo Papa. Ich wollte noch kurz wegen der Sommerpause mit euch sprechen.", begrüßte ich auch meinen Vater, während ich mir in meinen Kopf nocheinmal meine Worte zurecht legte, mit welchen ich ihnen die frohe Botschaft gleich mitteilen wollte. "Du kommst am Dienstag Abend oder, dass haben wir schon richtig im Kopf? Wir würden dann grillen, so wie letztes Jahr auch.", fragte mein Vater dann gleich nach und lieferte mir damit die perfekte Steilvorlage. "Nein, ich komme am Dienstag irgendwann am Nachmittag oder Abend an, aber ich komme nicht alleine...", begann ich vorsichtig das Thema anzuschneiden. "Oh wenn bringst du denn mit? Deinen Freund? Du hast gar nicht erzählt, dass es jemanden gibt in deinem Leben.", unterbrach mich meine Mutter sofort aufgeregt, was mich etwas auflachen brachte. "Jetzt lass ihn doch erstmal ausreden.", hörte ich meinen Vater schmunzeln, konnte mir bildlich vorstellen, wie er den Kopf über meine Mutter schüttelte. "Ich bin seit etwas mehr, wie einem Monat mit Max zusammen...", "Verstappen oder was?", war es nun mein Vater, welcher mich sichtlich irritiert unterbrach. "Ja, genau und deshalb wollte ich mit euch sprechen. Nicht generell, ihr werdet ihn ja spätestens in ein paar Tagen richtig kennenlernen. Ich wollte nur mit euch sprechen, weil er, wie ihr wisst ja gerade nicht fahren kann und ich möchte, dass es ihm gut geht und dafür wäre Aufregung gerade nicht das Beste.", setzte ich erneut an, zu meinem eigentlichen Thema überzuleiten, während ich das Auto auf die Autobahn steuerte. "Ihr werdet Großeltern.", ließ ich schließlich einfach die Bombe platzen, ohne weiter um den heißen Brei herum zugeben und hoffte meine Eltern damit nicht zu sehr aus den Schuhen hauen. "Warte was? Was hat das ganze jetzt mit Max zu tun?", war es meine Mutter, die als erstes ihre Sprache wieder fand, auch wenn sie völlig perplex und überfordert klang, was ihr nicht zuverdenken war. "Max ist schwanger, deshalb fährt er gerade auch nicht. Ich weiß, dass ist keine Nachricht, die man normalerweise am Telefon überbringt, aber ich wollte es euch einfach im Vorhein sagen, dass die Überraschung und die Aufregung am Dienstag oder Mittwoch je nachdem, wann wir dass erste Mal zu euch kommen nicht ganz so groß ist.", klärte ich meine Eltern etwas genauer über das kleine Wunder auf welches gerade in Max Bauch heranwuchs. "Dass ist wirklich eine Überraschung, Pierre. Glückwunsch euch beiden. Das ist eine große Verantwortung, welcher ihr euch da stellt. Wenn ihr bei etwas Unterstützung braucht sind wir immer für euch da.", kam es sofort von meinem Vater, was mich erleichtert aufatmen ließ. Auch wenn ich mir eigentlich sicher war, dass sie das ganze nicht schlecht aufnehmen würden, war es nun doch eine Erleichterung es von ihnen persönlich zu hören. So ganz begeistert und überzeugt klang mein Vater zwar wiederum auch nicht, aber ich konnte ja nocheinmal das Gespräch suchen, wenn ich dort war. Jetzt war ersteinmal wichtig, dass sie grundsätzlich Bescheid wussten und es keine unliebsame Überraschung gab, wenn wir ankamen, welche Max und das Kleine unnötigem Stress aussetzen würden. Max war so vermutlich schon unglaublich nervös, so wie ich ihn einschätzte. "Wir hätten ja wirklich mit vielem gerechnet, aber damit nun wirklich überhaupt nicht. Wie geht es Max und eurem kleinen Krümel denn? Ist alles in Ordnung? In der wie vielten Woche ist er denn?", sprudelte es voller Freude, fast ein wenig aufgeregt aus meiner Mutter heraus, welche völlig begeistert von der Tatsache schien Oma zu werden. "Ja den beiden geht es gut, ich hab vorhin auf dem Weg zum Flughafen noch mit Max telefoniert. Das Wetter gerade macht ihm etwas zu schaffen, aber sonst ist alles gut bei ihm. Er ist jetzt in der zwanzigsten Woche.", gab ich lächelnd meiner Mutter bereitwillig Auskunft auf ihre Fragen, während ich auf die ziemlich leere Autobahn auffuhr. Ihre Freude und Begeisterung zu hören, war unglaublich schön und eine große Erleichterung zu hören, wie sie am liebsten sofort alles wissen wollte. "Dann fahrt ihr aber am Dienstag nicht die ganze Strecke von Mailand hier hoch am Stück oder? Das ist viel zu anstrengend für ihn.", fragte sie sofort voller Sorge nach, wobei ich das Gefühl hatte sogar einen leicht vorwurfsvollen Unterton herauszuhören. Sie war definitiv die perfekte Oma für das kleine Wunder. "Nein, Max ist in Monaco in seiner eigenen Wohnung seine Schwester war bis heute zu Besuch. Ich fahre jetzt gerade noch zu ihm und morgen Mittag fahren wir dann bis zu Jacques Ferienhaus, dass ist ja etwa auf der Hälfte der Strecke und übernachten dort.", erklärte ich ihr sofort, wie der Plan für unsere Fahrt nach Rouen aussah, da mir selbst auch bewusst war, dass auch das bloße Sitzen, gerade bei den ziemlich heißen Temperaturen eine ziemliche Anstrengung sein musste. "Du fährst jetzt noch mitten in der Nacht nach Monaco? Nach einem Rennen.", wollte meine Vater fast schon wenig schockiert wissen. "Ja, ich hab vorhin im Flugzeug etwas geschlafen und so weit ist die Strecke jetzt auch nicht. Ich vermisse Max viel zu sehr, als das ich bis morgen zu warten könnte.", gab ich ihm zurück und musste, bei dem Gedanken daran, dass ich den Niederländer in guten vier Stunden wieder in meinen Armen halten könnte, augenblicklich lächeln. "Dann fahr auf jedenfall vorsichtig Pierre und pass auf dich auf. Du kannst uns ja eine kurze Nachricht schreiben, wenn du bei Max bist.", kam es deutlich besänftigender von meiner Mutter, die mich da etwas mehr zu verstehen schien. Auch wenn bei ihrer Bitte ihr typischer mütterlicher sorgenvoller Unterton mitschwang "Dass mache ich auf jedenfall. Es tut mir leid, dass ich euch so spät noch angerufen habe, aber mir war es wichtig das ganze euch noch mitzuteilen. Ich wünsche euch eine gute Nacht und freu mich euch wiederzusehen.", begann ich mich schließlich von meinen Eltern zu verabschieden, da ich sie nicht weiter davon abhalten wollte ins Bett zu kommen. "Dir später auch. Pass auf dich auf. Ob wir am Dienstag schon grillen, oder das ganze auf Mittwoch schieben, dass ihr ersteinmal in Ruhe ankommen könnt, das können wir ja spontan am Telefon klären.", verabschiedete sich auch meine Mutter von mir. "Fahr vorsichtig, Großer. Wir telefonieren morgen oder übermorgen nocheinmal, wann wir genau grillen.", beendete schließlich auch mein Vater das Gespräch und legte schließlich auf, so dass meine Musik zu spielen begann, während ich auf der fast leeren Autobahn durch die Nacht fuhr.
So leise wie möglich öffnete ich gegen drei Uhr die Tür zu Max Schlafzimmer und schlüpfte nur in Boxershorts in den dunklen Raum. Schemenhaft konnte ich die Umrisse des Bettes erkennen. Sah, wie sich Max auf einer Hälfte mit irgendetwas in den Armen zusammgekuschelt hatte. Eine der beiden Decke vor sich zu einem langen Schlauch gelegt hatte, auf welchen er sein oberes Bein abgelegt hatte. Schnell ließ ich die Tür wieder in ihr Schloss gleiten und eilte zur anderen Betthälfte, um mich vorsichtig neben dem Niederländer unter die Decke zu kuscheln. Sanft hauchte ich ihm einen Kuss in den Nacken, bevor ich schließlich müde, aber rund um glücklich meine Augen schloss.
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