~ Kapitel 11 ~
Hej,
Vielen Dank für all die Sternchen und Kommentare unter dem letzten Kapitel. Ich hab mich sehr gefreut zu lesen, wie gut euch die Geschichte gefällt. Wenn meine ganzen Klausuren vorbei sind und ich wieder etwas Luft habe, werde ich euch allen auch noch antworten. Dafür möchte ich mir aber einfach in Ruhe Zeit nehmen, die ich gerade nicht habe.
Heute ist wieder etwas Drama-Alarm, so viel gleich mal vorne weg, ohne zuviel zu verraten. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch und ihr habt Spaß beim Lesen.
Ich hoffe euch geht es nach den schrecklichen Ereignissen der letzten Tage allen gut.
Bleibt gesund und passt auf euch auf
Liz
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Sonntag 27.06, Monaco
PoV. Max
Nervös und mit einem seltsamen Gefühl im Bauch machte ich es mir auf der Couch bequem und startete den Fernseher, um mir das Rennen anzusehen. Neben mir auf den weichen, weißen Polstern des Sofas platzierte ich den Teller voller frisch geschnittenem Obst, welches ich mir als Snack gerichtet hatte. Das Qualifying war für Pierre aufgrund einer defekten Ölleitung leider bereits nach Q1 beendet gewesen, da er keine einzige schnelle Runde abliefern konnte. Trotzdem er wirkte gestern Abend als wir telefoniert hatten ziemlich zuversichtlich für das heutige Rennen, weil die Pace seines Autos den Rest des Wochenendes bisher verdammt schnell war und er es in jedem freien Training unter die Top sechs geschafft hatte. Noch dazu bot die Strecke einige gute Stellen zum Überholen, weshalb er sich durchaus eine Chance auf Punkte ausrechnete. Majestätisch klang die Marseillaise aus den Lautsprechern in meinem Wohnzimmer, während auf dem Fernseher nach und nach die konzentrierten Gesichter der Jungs gezeigt wurden, welche eine Kamera einfing. Daniel wippte wie immer ständig von der Ferse auf den Ballen, was mich kopfschüttelnd grinsend ließ, diese Angewohnheit würde er wohl nie ablegen. Lando hatte mal wieder seinen knalligen, neogelben Valentino Rossi 'The Doctor'-Hut ausgepackt, mit welchen er zwischen all den Jungs trotz seiner Größe auffiel, wie ein bunter Hund. Mick blickte völlig starr nach vorne, schien die Kamera überhaupt nicht wahrzunehmen. Augenblicklich musste ich lächeln, als Pierre eingeblendet wurde, welcher leise die Hymne mitzusummen schien, die kurz darauf in ihrer bekannten imposanten Art endete. Kaum das der letzte Ton verklungen war, schwärmten die Fahrer auch schon wieder aus wie die Bienen und verschwanden unter den etlichen Mechanikern, um in ihre Boliden zusteigen, während die Moderatoren es schafften Andi Seidl vor das Mikrofon zubekommen und ihn über sein neues äußerst erfolgreiches McLaren Dreamteam auszufragen. "Hast du das damals auch schon alles mit bekommen, als der Papa auch noch im Auto gefahren ist? War das aufregend für dich?", streichelte ich nachdenklich über meine Wölbung meines Bauches, als die Startaufstellung langsam lichtete und die Mechaniker nach und nach von den Autos abließen. Auch wenn ich keine Antwort erhielt und das kleine Wunder in meinem Bauch noch nicht einmal verstehen konnte, was ich ihm erzählte, sprach ich unglaublich gerne mit ihm, vor allem, wenn ich alleine war. Wie automatisch schlug mein Herz etwas schneller, als die ersten Motoren aufröhrten und damit meine volle Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm lenkten. Langsam rollten die Autos auf die Einführungsrunde, weshalb ich mir ein Stück der äußerst saftigen Nektarine griff und den Kommentatoren lauschte, welche gerade über Esteban und dessen Chancen heute bei seinem Heimrennen seinen Teamkollegen zuschlagen philosophierten. In den gewohnten Schlangenlinien fuhren die Jungs einmal über den sonnigen Kurs, ehe sie sich auf Start und Ziel nach und nach wieder in ihre Startboxen stellten. Gefühlt im Schritttempo fanden sich die Autos nach und nach ein. Wie ich das hasste, wenn man auf den forderen Plätzen startete und das letzte Auto gefühlte Stunden brauchte, bis es in seiner Box stand. Da konnte man sich die Formation Lap manchmal fast schon sparen, weil die Reifen sowieso schon wieder das ein oder andere Grad verloren hatten. Doch schließlich hatten auch die beiden Haas und zu guter letzt Pierre in ihren Startboxen geschafft und der Marshall mit der grünen Flagge lief einmal über die Strecke. Mit lautem Tuten blinkten nacheinander die fünf roten Ampeln auf. Bauten ein unglaubliche Spannung auf. Erloschen mit einem Mal. "It's lights out and the way we go.", tönte die Stimme des Kommentators laut über die Motoren hinweg. Mit unglaublicher Geschwindigkeit sausten die Jungs auf die erste Kurve zu, die Spitze wurde von der Kamera eingefangen. Lando erwischte einen bombastischen Start, genauso wie Alex. Die beiden schafften es sich von Platz sechs und sieben bis auf Platz drei und vier direkt hinter Lewis und Checo vor zu schieben und die beiden Ferrari hinter sich zu lassen. Hinten schienen auch einige Jungs einen super Start erwischt zu haben. Eng, teilweise Rad an Rad gingen die Jungs in die erste Kurve. Charles und auch Daniel nutzen die weitläufige Auslaufzone um ihr Rennen durch einen Crash nicht frühzeitig beenden zu müssen. Checo, Lewis und Lando kämpften sich Rad an Rad bereits durch Kurve zwei, als im Hintergrund eine riesige Staubwolke über die in die Luft stieg. Augenblicklich hielt ich die Luft an. Dort gab es kein Kiesbett. Die Auslaufzone war asphaltiert und mit dem für die Strecke typischen Blau, roten Gummi überzogen, welcher meistens kaum Grip hatte. Erschrocken setzte ich mich auf die Kante der Couch. Stellte den Teller vor mir auf dem Tisch ab. Versuchte herauszufinden, ob dort jemand gechrasht war. Oder sich einfach jemand gedreht hatte. Doch noch bevor ich etwas genaueres erkennen konnte, wurde eine Startwiederholung aus Nicholas Onboard gezeigt. Am Rand sah, wie Pierre bereits wenige Augenblicke nach dem Erlöschen der Ampel außen an dem Williams vorbei ziehen konnte. Er hatte einen bombastischen Start erwischt. Auf der Innenseite sah erkannte ich Micks Haas, welcher neben den Kanadier zog in der Anfahrt auf Kurve eins. Sich damit die bessere Ausgangslage verschaffte. Der Kanadier fuel hinter den Deutschen zurück. Vorne konnte man das Heck von Pierres Alpha Tauri erkennen, welcher jetzt in der Kurve leider auch wieder ein paar Plätze verlor, da er auch den Weg durch die Auslaufzone nehmen musste. Plötzlich wackelte das Bild. Nicholas schien von hinten getroffen worden sein. Traf vorne den Curb welcher ihn etwas aushebelte. Das Bild brach ab, als er geradewegs, nahezu ungebremst auf Pierre zusteuerte. Panisch schnappte ich nach Luft. War er danach in Pierre gekracht. Warum zeigten sie denn nun den Start noch einmal aus Mazepins Sicht. Was war mit Pierre? Wurde er getroffen? Im oberen linken Eck wurde inzwischen die rote Flagge angezeigt. Augenblicklich beschleunigte sich mein Atem noch etwas. Mein Herz schlug bis zum Hals. Ängstlich schlang ich meine Arme um meinen Körper. Legte meine Hände beschützend auf die Wölbung meines Bauches. Fast wie, meine Mutter wenn sie mir damals als Kind die Augen zugehalten hatte, wenn ein Unfall passiert war, dass ich diesen nicht sehen konnte. Heiße, angstvolle Tränen kullerten über meine Wangen. Ließen mich erstickt aufschluchzen. Ich hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. War Pierre okay? Geschockt blickte ich auf den Bildschirm auf welchem gerade die ersten Bilder der völlig zerstören Boliden eingeblendet wurden. Verteilt über die komplette Auslaufzone lagen Trümmer der drei Boliden. Pierres und Nicholas Boliden waren etwas ineinander verkeilt. Waren durch die Reifenstapel unsanft gestoppt worden. Die Nase von Pierres Auto hatte sich tief in die Reifenstapel gebohrt. Erschrocken keuchte ich auf. Leicht schräg war sein Auto zu den Reifenstapeln geneigt. Nicholas Auto hatte sich etwas unter Pierres geschoben. Das ganze sah nach einem richtig üblen Einschlag aus. Wimmernd kugelte ich mich auf der Couch zusammen. Hatte so unglaublich Angst. Konnte meinen Blick nicht vom Fernseher abwenden. Auch wenn ich die Bilder nicht mehr sehen wollte. Hoffte einfach nur Pierre aussteigen zu sehen. Weinend versuchte ich richtig Luft zu bekommen. Komm schon Pierre. Steig aus. Bitte steig aus. Warum kam denn noch kein Funksrpuch an die Box? Wieso gab es keine Info wie es ihm ging? Was soll ich denn alleine machen? Wie soll ich dass denn alleine schaffen? Ich brauchte ihn doch. Leicht verschwommen erkannte ich quf dem Bildschirm, wie etwas Rauch aus den Autos aufstieg. Ich will Pierre doch noch so viel sagen. Er bedeutete mir doch so viel. War mir in den letzten Wochen doch noch so viel wichtiger geworden. Nicholas kletterte aus seinem Boliden. Wo waren denn die Marshalls? Warum half den Jungs denn keiner? Woher kam denn dieser dichte Rauch? Was war da los? Brannten die Boliden? Wieso hielten sie denn die Kamera weiterhin auf den grauen Rauch, welcher alles verschluckt. Zeigten sie die Bilder weil alle Jungs sicher aus ihren Autos waren? Sonst durften sie dass doch nicht, oder? Warum filmten sie dann nicht Pierre? Das er in Sicherheit war. In meinem Körper regierte inzwischen die pure Angst. Meinen Herz schlug ungesund schnell und meinen Atem glich einem nach Luft hassen. Da, war das Pierre. Der rote Helm. Das musste Pierre sein. Pierre der ausstieg. Nicholas, welcher neben dem Auto stand und ihm etwas half. War Pierre verletzt?
Zitternd tastete ich einige Minuten später nach meinem klingenden Handy. Lag noch immer weinend, zusammen gekugelt auf der Couch. Hatte so Angst, um Pierre. Noch immer gab es keine eindeutigen Bilder von ihm. Ob die Kommentatoren etwas gesagt hatten wusste ich nicht. Der Fernseher lief im Hintergrund noch immer. In der Hoffnung, dass ich erfuhr, wie es Pierre ging. Sonst hätte ich ihn längst ausgeschalteten. Die Bilder des Unfalls weggedrückt. "Ja?", schluchzte ich völlig aufgelöst in mein Handy ohne zu wissen wer am anderen Ende war. Schaffte es noch immer nicht ruhig zu atmen. Glaubte kaum Sauerstoff in meine Lungen zu bekommen. "Max... hey ganz ruhig. Ruhig atmen. Ein und wieder aus.... ein und wie....","Pierre... bist.... ist... ich... ich....", unterbrach ich den Franzosen schluchzend, völlig überfordert, schnappte hektisch schluchzend nach Luft, versuchte mit der anderen Hand den Fernseher auszuschalten, wo erneut der Unfall gezeigt wurde. Panisch wimmerte ich bei den Bildern auf. Legte die Hand sofort wieder auf die Wölbung meines Bauches, dass das kleine Wunder nichts davon mitbekam. Es sollte doch so etwas noch nicht miterleben müssen. "Mir geht es gut. Es ist alles gut. Es ist alles okay, ja?", klang Pierres ruhige, aber auch ein wenig verzweifelte Stimme durch den Hörer. Auch wenn ich seine Worte versuchte zu glauben, fiel mir das doch unsagbar schwer. Der Unfall war so heftig. Der Einschlag sah so übel aus. "Max, bitte versuch ruhig zu atmen. Langsam eiiiiiin und dann wieder auuuuuus... ein..... und aus...", wiederholte er voller Sorge immer und immer wieder die Anweisung, bis ich es tatsächlich schaffte meinen Atem zumindest wieder halbwegs zu beruhigen und damit auch im Allgemeinen wieder etwas ruhiger wurde. Pierres Stimme zu hören und zumindest zu hören beruhigte mich ungemein. Ließ langsam in mein Gehirn durchsuchen, dass er den Crash unbeschadet überstanden hatte. Tausend mal lieber wäre es mir, wenn er hier wäre und ich ihn in die Arme schließen könnte. Seinem Herzschlag lauschen könnte und mich vergewissern konnte, dass es ihm wirklich gut ging. "Geht es dir wirklich gut?", schniefte ich Minuten später in mein Handy, wollte sicher gehen, dass er dass nicht nur gesagt hatte, um mich zu beruhigen. Aus meiner Panik zu befreien. "Ja, mir geht es wirklich gut. Es ist alles in Ordnung, ehrlich. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, aber dann fahr ich sofort los zu dir, okay? Ich hab schon mit Franz gesprochen.", versicherte er mir erneut, dass es ihm gut ging und ließ mich mit seiner Aussage, dass er kommen würde aufhorchen. Er hatte extra für mich darum gebeten gehen zu dürfen, obwohl das Rennen vermutlich nochmal gestartet wurde musste er nicht bleiben. "Du kommst?", kullerten noch immer ein paar einzelne Tränen über meine Wangen und tropften auf den weißen Stoff des Sofa. Versickerten darin. "Ja. Was hälst du davon wenn du es dir draußen auf dem Balkon bequem machst, das Wetter genießt und ihr beide euch nach der ganzen Aufregung etwas ausruht. Ich bin in drei bis vier Stunden bei euch und bring etwas von Giovanni mit.", schlug der Franzose nun vor, was ich mit einem leichten Nicken kommentierte, bis mir auffiel, dass er das nicht sehen konnte. "Das mach ich. Danke Pierre. Pass bitte auf dich auf.", gab ich leise zurück und richtete mich langsam auf. Leicht verschwamm mein Blick und mir wurde etwas schwummrig, weshalb mich noch einmal gegen die Lehne sinken ließ. "Du auch, Max, auf euch beide. Bis nachher. Melde Dich, wenn etwas ist.", verabschiedete sich Pierre mit noch immer leicht besorgter Stimme von mir, während ich mich langsam erhob und dann mit dem Obstteller auf die Terrasse verschwand Etwas müde griff ich mir nach einer Hälfte der Nektarinen auf dem Teller, ehe ich mich erschöpft in die Kissen meiner Loungecouch kuschelte. Unsicher fast ängstlich schloss ich die Augen, als ich den letzten Bissen geschluckt hatte. Hatte Angst das mich die schrecklichen Bilder des Unfalls heimsuchten.
"Hey...", erklang Pierres sanfte, leise Stimme urplötzlich neben meinem Ohr und ließ mich völlig verschlafen die Augen öffen. Leicht blinzelte ich, um mich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen. Zärtlich spürte ich, wie der Franzose mir mit dem Daumen über meine Wange strich, was mich augenblicklich lächeln ließ. "Geht es euch beiden gut?", wollte er kaum lauter, aber mit einem sichtlich besorgten Ausdruck in den Augen wissen, als ich mich langsam etwas aufsetzte. Etwas ungelenk meine Beine ausstreckte. "Ja... und dir? Ist wirklich alles gut?", traten mir augenblicklich Tränen in die Augen, während ich meine Hand vorsichtig nach ihm ausstreckte. Sofort ließ er sich neben mich auf die Polster sinken, weshalb ich ganz vorsichtig meine Hand an seinen Nacken legte, wo ich einen Streifen Tape spüren konnte. Sofort ließ ich meinen Blick über seinen Köper huschen. Spürte die Angst wieder etwas in mir hochkriechen. "Ja, das ist nur eine reine Vorsichtsmaßnahme von Pyry, dass mir morgen nicht der Nacken weh tut. Es ist wirklich alles gut, ich bin einfach nur kräftig durchgeschüttelt worden.", zog er mich schützend in seine Arme und hielt mich fest an seinem Körper, während ich mich stumm weinend, vorsichtig an seinen Oberkörper kuschelte. Seinem Herzschlag lauschte. Seinen Geruch einatmete. Seine Nähe genoss. Die Geborgenheit, welche er ausstrahlte. "Ich... ich mag dich Pierre... mehr als nur einen besten Freund...", nuschelte ich undeutlich in sein Teamshirt, war mir nicht sicher, ob er mich gehört, geschweigeden verstanden hatte. Konnte meine Gefühle nach dem heutigen Erlebnis einfach nicht weiter hinter dem Berg halten. "Ich hatte so Angst.... Angst, dass ich dich nie wieder in den Arm nehmen kann.... Dir nicht mehr hätte sagen können, wie viel.... wie viel du mir bedeutest. Wie viel es.... es mir bedeutet, dass du für mich da bist.", gab ich weiter meine Gefühle preis, ignorierte die Angst, dass Pierre mich dafür hasste. Zu stark waren meine Gefühle. Das Bedürfnis sie mit ihm zu teilen. Leicht klammerte ich mich in Pierres Shirt fest. Hatte nun doch Angst jeden Augenblick weg gestoßen zu werden. Wollte ihm nicht weh tun. Spürte wie Pierres Hände auf meiner Hüfte zum Liegen kamen und er ganz vorsichtig versuchte mich ein wenig von seinem Körper zu lösen. Wollte er gehen? Mich allein lassen? Hätte ich ihm nicht davon erzählen sollen? Aber er hatte mich doch auf die Strin geküsst. Mehrfach. Unsicher, was mich jetzt erwarten würde, folgte ich seiner Bewegung, traute mich kaum ihn anzusehen. "Ich hab dich lieb, mon merveille.", legte Pierre mir zärtlich eine Hand an die Wange und hob meinem Kopf damit leicht an, dass ich ihn ansehen konnten. Seine Augen strahlten so viel Liebe aus, dass ich nicht eine Sekunde an seinen Worten zweifelte. Stattdessen sorgten sie für eine ganze Armada an Schmetterlingen welche durch meinen Oberkörper flatterten. All meine Ängste und Zweifel verschwanden mit einem Schlag. Auf meinen Lippen breitete sich ein überglückliches Lächeln. Meine Gefühle waren nicht alleine. Ich hatte mich nicht getäuscht. Vicky hatte in all den Telefonaten recht. Mein Mut, meine Hoffnung wurde belohnt. Zärtlich strich Pierre mir eine Träne von der Wange , die sich einsam aber diesesmal vor lauter Freude ihren Weg über meine Wange bahnte. "Was heißt mon merveille?", wollte ich neugierig wissen, während ich mich vollkommen glücklich wieder an Pierre kuschelte, um seinem Herzschlag zu lauschen. Mich dadurch zu versichern, dass es ihm wirklich gut ging. "Mein Wunder.", übersetzte der Franzose mir den Kosenamen und blickte mich dabei so glücklich und liebevoll an, dass ich mich lächelnd in seinen Augen verlor. Langsam näherte er sich ein wenig meinem Gesicht an. Gerade konnte ich wirklich nicht glücklicher sein. Mein Herz pochte aufgeregt gegen meine Brust. Er sah mich als sein Wunder an. Mich. Noch immer waren Pierres und mein Blick wie ineinander verankert. Er fühlte das Gleiche wie ich. Langsam schloss ich meine Augen, als ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Wie hatte ich das nur verdient. Leicht löste ich meinen Kopf von seiner Brust. Sein Gesicht musste kurz vor meinem eigenen sein. Gerade jetzt, wo ich so unglaublich unsicher, emotional, nähebedürftig und bestimmt auch anstrengend war, fühlte er solch tiefe Gefühle für mich. Jetzt wo sich offenbart hatte, dass ich anders war, war ich ihm so wichtig. Bedeutete ich ihm so viel. Ganz sanft und hauchtzart berührten seine Lippen für wenige Sekunden meinen Mundwinkel. Formten sich dort zu einem schüchtern, unschuldigen Kuss. Bevor er sich auch schon wieder löste. "Wow...",hauchte ich völlig ergriffen, als ich meine Augen wieder aufschlug und mich sofort wieder in Pierres funkelnden Augen verlor. Hatte keine Worte dafür, wie viel er damit in mir auslöste. Wie glücklich er mich damit machte. Seine Hand ruhte weiterhin an meine Wange. Mein Mundwinkel kribbelte noch immer von seiner kurzen Berührung. Liebevoll strich er mir über heiße, noch tränennasse Haut meiner Wange. Ließ seine andere Hand auf die Wölbung meines Bauches wandern Schenkte mir nickend ein strahlendes Lächeln. "Ich hab übrigens Pizza von Giovanni mitgebracht.", zerstörte er wenige Sekunden später den Moment, was mich kopfschüttelnd zum Lachen brachte. "Was?", blickte er mich etwas irritierte an, schien nicht zu verstehen, was für mich gerade so lustig war, was mich noch etwas mehr Schmunzeln ließ. "Pizza klingt super, aber du hast den Moment zerstört.", erklärte ich ihm, wieso ich gerade so lachen musste und hauchte ihm dann einen kurzen, noch etwas unsicheren Kuss auf die Wange. "Daran wirst du dich wohl gewöhnen müssen.", strich er mir durchs Haar und ehe ich mich von seinem Schoss erhob, was er mit einem fragenden Blick kommentierte. "Ich hol die Pizza, bevor sie kalt wird und etwas zu trinken.", gab ich ihm noch als Erklärung zur Antwort, bevor ich lächelnd, überglpcklich und unglaublich erleichtert darüber das es Pierre wirklich gut ging nach drinnen verschwand, um kurz darauf mit zwei Flaschen Wasser und den beiden Pizzakartons zurück zu Pierre zu kommen. "Bei dir und dem Kleinen ist wirklich alles in Ordnung?", wollte der Alpha-Tauri-Pilot wissen, während er mich sobald ich nah genug an dem Outdoorsofa stand und die Flaschen auf dem Boden abgestellt hatte, ganz vorsichtig auf seinen Schoss zog. Beschützend schlang er seine Arme um meinen Körper, so dass seine Hände auf der Wölbung meines Bauches zum liegen kam. "Ja, gerade könnte es uns nicht besser gehen.", kuschelte ich mich lächelnd wieder an seinen Oberkörper und genoss die Wärme, welche er ausstrahlte. "Gut und du hattest vorhin auch wirklich keine Schmerzen? Ich will einfach nur sichergehen, dass bei euch beiden auch alles gut ist.", strich er mir noch immer etwas besorgt über den Bauch und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Ich hatte keine Schmerzen, Pierre, wirklich. Ich hatte nur unfassbar Angst um dich.", gab ich ehrlich zurück und lächelte über seine Fürsorge. Es war ein warmes, geborgenes Gefühl, welches er damit noch stärker zum Vorschein brachte. "Teilen wir uns erste die eine und dann die andere?", fügte ich meinen vorherigen Worten noch hinzu, während ich bereits den ersten Karton öffnete, so dass uns sofort der leckere Geruch von frischer italienischer Pizza aus dem Steinofen entgegen schlug.
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