[Alternative End]
Minho PoV
"Hey, Minho! Lange nicht gesehen.", wurde ich im Studio schon von einem der anderen begrüßt.
"Ja, ich hab mir bedauerlicherweise ein Messer in die Hand gerammt, als ich für meinen Freund kochen wollte und durfte danach keinen Sport machen.", meinte ich trocken.
"Hat mir Byungho schon erzählt. Aber, Minho... Dein Freund... Der ist schon echt cute."
"Ja und vor allem ist Jisung meins, also Finger weg."
"Also kein Dreier?"
"Kannst du komplett vergessen."
"Komm schon... Nur einmal..."
"Wir werden nicht mit dir schlafen."
"Manno..."
Unser Trainer unterbrach uns und wir begangen uns aufzuwärmen und dann zu tanzen, doch wurden zum Ende hin von meinem Handy abgelenkt, das schon fast dauerhaft klingelte.
"Keine Ahnung wessen Handy das ist, aber diese Person macht das jetzt aus, bevor ich es gegen die Wand schmeiße!", regte sich mein Trainer nach dem vierten Mal auf, weshalb ich zu meiner Tasche ging und es rausholte. Die Anrufe stammten von Jisung, ebenso wie zwei Nachrichten, die er mir bereits vor eineinhalb Stunden geschickt hatte.
"Ich liebe dich, Minho.
Es tut mir leid.", laß ich leise, als das Handy erneut klingelte. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern nahm ich ab.
"Hey, Baby. Du weißt doch, dass ich gerade nicht kann. Aber wenn du willst, kannst du nachher noch zu mir kommen. Halt solange durch, ja?"
"Minho... Hier ist Jisoo."
"Ist was mit Jisung? Wo ist er? Wie geht es ihm?"
"Leg das Handy weg, Lee Know!", rief mein Trainer wütend, doch es war mir egal.
"Wenn es dir gerade nicht passt, dann rufe ich spä-"
"Nein, verdammt! Du sagst mir jetzt sofort, was mit meinem Freund passiert ist!"
Ich spürte, wie sich die mitleidigen Blicke der anderen auf mich legten.
"Er-... Er hat versucht, sich umzubringen... D-da war überall Blut und er lag da bewusstlos und ich weiß nicht, was passiert ist... Es g-ging alles so schnell. Der Krankenwagen, die Sanitäter... Sie wissen nicht, ob er es schafft, Minho. Niemand weiß das."
Tränen liefen über meine Wangen. Ich bemerkte es nichtmal wirklich. Es fühlte sich alles so surreal an.
"Ich muss zu ihm...", meinte ich leise und legte auf.
"Was ist passiert...?", fragte Baekho vorsichtig und umarmte mich.
"Jisung... Er hat versucht sich umzubringen... Es kann sein, dass er es nicht schafft..."
"Geh zu ihm. Na los.", sagte mein Trainer sanft. Nur wenige Sekunden später war ich aus dem Raum gerannt und lief in das Krankenhaus, in dem Jisung liegen musste.
"Ich muss zu Han Jisung.", schnaufte ich erschöpft, als ich an der Rezeption ankam.
"Zimmer 1437.", antwortete sie desinteressiert, woraufhin ich in besagten Raum hetzte und dort meinen Freund vorfand, der an ein paar Geräte angeschlossen war und traurig aus dem Fenster sah. Von seinem Handgelenk bis zu seinem Ellenbogen war ein Verband angelegt worden.
"Hey, Jisungie...", begrüßte ich ihn vorsichtig und setzte mich zu ihm aufs Bett. "Wie geht es dir?"
"Es tut mir so leid, Minho.", entschuldigte er sich und begann zu weinen. "Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist..."
Ich nahm ihn in meine Arme, sodass er in mein Shirt weinte und begann ihm durch die Haare zu fahren.
"Shhht... Du hattest deine Gründe dafür und ich bin dir nicht böse... Ich mache mir bloß Sorgen um dich."
"Wünscht du dir einen anderen Freund? Einen der nicht so kaputt ist, wie ich?"
"Nein. Das könnte ich niemals. Ich liebe dich so sehr, Jisung..."
"Ich... Ich liebe dich auch.", schluchzte er, woraufhin ich ihm einen langen Kuss auf die Stirn drückte. "Die wollen mich hier bis Sonntag drinnen lassen..."
"So lange?", fragte ich überrascht.
"Ja. Sie wollen sicherstellen, dass ich mir nichts antun kann. Aber unser Date fällt jetzt wohl ins Wasser."
"Scheiß auf das Date. Es ist erstmal wichtig, dass es dir schnell wieder besser geht. Danach kann ich dich immer noch ausführen."
"Und Kindern die Lollis klauen."
"Und Kindern die Lollis klauen. Ich habe noch so viele Dinge, die ich mit dir gemeinsam erleben will."
"Erzähl mir davon! Was willst du mit mir machen?", fragte er und hatte bereits wieder sein hübsches Lächeln auf den Lippen.
"Wenn ich dir das jetzt alles sage, verdirbt das doch nur die Überraschung."
"Dann sag mir eine Sache! Bitte, bitte, bitte... Ich blase dir auch einen, nur spann mich nicht auf die Folter."
"Ich sage es dir auch ohne, dass sich einer von uns auszieht. Aber es wird kitschig, also lach mich nicht aus."
Jetzt sah er mich gespannt mit großen Rehaugen an und nickte.
"Ich wollte mir mit dir im Sommer die Sterne ansehen... Du weißt schon... Einfach draußen sitzen und sich zu zweit den Nachthimmel anschauen."
"Das klingt schön...", antwortete er und drückte sich noch ein Stück näher an mich.
"Findest du?"
"Ja. Mach das mit mir, Minho."
"Werde ich, versprochen. Darauf darfst du dich noch freuen."
"Tue ich."
"Nur beförder dich nie wieder absichtlich hier her, ja?"
"Ich geb mir größte Mühe."
"Ah, ah, ah. Ich will dich hier nie wieder so sehen. Du musst bei mir bleiben, schon vergessen? Ich habe doch nur noch dich."
"Ich mache es nie wieder, Minho. Versprochen."
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Es war eigentlich als zwei Kapitel gedacht, darum unterbreche ich das hier einmal kurz, weil ich da keinen schlechten Übergang hinkleistern möchte.
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Die nächsten Tage verbrachte ich vormittags in der Schule und nachmittags im Krankenhaus bei Jisung oder half meiner Tante beim Umräumen des Arbeitszimmers. Jisung schien sich langsam zu erholen und die Zeit weg von seinen Eltern schien ihm dabei wirklich gut zu tun. Den einen Tag war Namgi auch mit gekommen, aber im Endeffekt schien er sich bloß zu langweilen, da die Aufmerksamkeit von mir und Jisung quasi nur auf dem anderen lag.
Heute hätten wir unser Date gehabt und deshalb wollte ich ihn überraschen, um ihn ein wenig aufzuheitern.
Mit einem Strauß Rosen, in den ich ein paar Lollis gesteckt hatte, hinter dem Rücken betrat ich sein Krankenzimmer, wo er gerade mit jemandem saß, der anscheinend sein Zimmergenosse war, und Scharade mit ihm spielte.
"Baby!", rief er begeistert, als er mich hinter dem Jungen sah.
"Das ist nun wirklich das komplett falsche Wort. Komm schon, Jisung. So schwierig ist es doch nicht.", meinte sein Zimmergenosse ein wenig frustriert.
"Nein, doch nicht das Wort. Hinter dir.", grinste Jisung, woraufhin er sich umdrehte und mich mit großen Augen ansah.
"Hey, Squirrelcheeks.", begrüßte ich ihn und konnte mir ebensowenig ein Grinsen verkneifen. Ich ging zu ihm und zog den Blumenstrauß hinter meinem Rücken hervor, was den Jüngeren glücklich aufquietschen ließ. "Als kleiner Ersatz für unser Date."
"Die sind toll, Minho! Du bist so süß zu mir! Ahhhh lass dich küssen, du wunderbarer, hübscher, liebenswerter Kerl!"
Ehe ich mich versah, zog er mich zu sich und drückte stürmisch seine Lippen auf meine. Ich legte eine Hand an seine Wange und erwiderte den Kuss, doch wollte ihn nicht zu sehr ausarten lassen.
"Langsam, Kleiner.", lächelte ich, als ich mich kurz aus dem Kuss löste.
"Sorry.", murmelte er nur und küsste mich dann zärtlicher, ehe er sich ganz von mir löste. "Ich liebe dich~"
"Ich dich auch, Sungie.", antwortete ich ich und drückte ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe ich mich neben ihm aufs Bett setzte. Dabei hatte er nochmal die Chance, sich den Blumenstrauß nochmal anzusehen.
"Du bist so knuffig.", grinste er und verwüstete mit beiden Händen meine Haare, was ich mir von ihm einfach gefallen ließ.
"Sagte die wohl niedlichste Person auf diesem Planeten."
"Hehe du bist mir verfallen."
"Ja, das bin ich wohl oder übel.", schmunzelte ich.
"Ich würde ja gehen und euch beiden ein wenig Privatsphäre geben, aber... Bettruhe, gebrochenes Bein und so.", meinte Jisung's Zimmergenosse.
"Das ist okay.", winkte Jisung ab. "Willst du auch einen Lolli?"
"Gerne."
Er und Jisung nahmen sich jeder einen Lolli raus, um diese auszupacken und zu essen.
"Bekomme ich keinen?", fragte ich, doch Jisung schien keine Anstalten machen zu wollen, mir tatsächlich einen zu geben. "Komm schon, Sung..."
"Mach das nochmal aber als Aegyo."
"Pfft kannst du vergessen. Dann esse ich halt die, die ich noch zu Hause habe und die ich eigentlich mit dir teilen wollte."
Er erwiderte nichts sondern hielt mir einfach einen Lollis hin, den ich mit einem kleinen Lächeln entgegen nahm.
"Manchmal kannst du echt ein wenig egoistisch sein.", scherzte ich, doch bereute es sofort, als ich sah, wie sein hübsches Lächeln fiel.
"Tut mir leid...", murmelte er leise.
"Hey, hey, hey. So meinte ich das doch gar nicht..."
"Aber es stimmt."
"So ein Schwachsinn. Du hast einen tollen, warmherzigen Charakter und das liebe ich an dir sehr.", erwiderte ich und verteilte Küsse auf seiner Wange. "Du bist wunderbar, Sungie. Hörst du? Mein wunderbarer, kleiner Jisung..."
Er lehnte sich gegen mich und umarmte mich. Ich legte ebenfalls einen Arm um ihn und drückte ihn vorsichtig an mich.
"Jetzt musst du aber auch deinen Lolli essen, Min."
"Mach ich, Sweetie.", antwortete ich und packte meinen Lolli aus, was sich mit einem Jungen im Arm als recht schwierig heraus stellte.
"Sung...?", fragte ich und hielt ihn den ungeöffneten Lolli hin. Er lachte nur und öffnete ihn innerhalb von Sekunden.
"Minho, das ist übrigens Munbae.", stellte Jisung mir seinen Mitbewohner vor, der die ganze Zeit über an seinem Handy gesessen hatte. "Munbae, das ist Minho. Mein Freund."
"Ja, dass ihr keine Geschwister seid, hab ich mir irgendwie gedacht.", scherzte er. "Freut mich, dich kennenzulernen, Typ von dem Jisung die ganze Zeit redet."
"Mich auch, Typ den ich noch nie zuvor gesehen habe."
Jisung nahm wortlos meine Hand und legte sie auf seine Haare, weshalb ich anfing seinen Kopf zu kraulen.
"Bist du sicher, dass du kein Kätzchen bist?"
"Ganz sicher."
"Schade, ich dachte ich kann dich einfach mit nach Hause nehmen, damit Dori ein wenig Gesellschaft hat."
"Sehr witzig."
"I know."
"Lee Know."
Ich schüttelte nur amüsiert den Kopf und kraulte Jisung weiter. Es klopfte an die Tür und eine der Schwestern kam ins Zimmer.
"Brauchen Sie Hilfe, um zum Behandlungszimmer zu kommen?", fragte sie Munbae.
"Ich bräuchte nur Hilfe, um an die Krücken zu kommen.", antwortete er, woraufhin sie ihm die Krücken gab.
"Uhm...", meldete sich mein Freund zu Wort. "Wissen Sie, ob ich auch aus dem Krankenhaus raus darf? Also in den Garten und so?"
"Ich sehe kurz nach.", meinte sie, wobei ein kleines, sanftes Lächeln ihre Lippen umspielte, als sich ihr Blick auf uns richtete. "Aber eigentlich sollte das kein Problem sein, schließlich ist das ein Krankenhaus und kein Gefängnis."
Sie sah in die Unterlagen am Ende des Bettes, die sich Jisung anscheinend nicht durchgelesen hatte.
"Also hier steht Sie sollen nach Möglichkeit mit Begleitung raus, aber müssen es nicht."
"Okay, danke. Dann los, Babe. Wir gehen spazieren. Ich brauche Bewegung."
"Vielleicht ziehst du dir erstmal deine Schuhe an und dann hetzt du mich.", meinte ich und ließ ihn los. Er löste ebenfalls seinen Griff um mich und zog sich dann seine Schuhe an. Die Schwester und Munbae hatten in der Zeit den Raum wieder verlassen. Wir verließen nun ebenfalls das Zimmer und machten uns auf den Weg nach draußen.
Kaum hatten wir das Gebäude verlassen, fanden unsere Hände ihren Weg zueinander und ich verschränkte unsere Finger miteinander, was Jisung zum Lächeln brachte. Ich drückte ihm noch einen Kuss auf, ehe wir durch die Gartenanlage liefen. Das Wetter war gut und so waren draußen recht viele Patienten unterwegs.
Wir gingen eine Weile, ehe Jisung's Handy klingelte und seine Schwester anrief. Er nahm ab, aber ich folgte dem Gespräch nicht wirklich. Das war Jisung's Unterhaltung und nicht meine. Erst als er mich mit einem breiten Lächeln ansah, wurde ich neugierig.
"Gute Neuigkeiten?", fragte ich, auch wenn es offensichtlich war.
"Super-duper fantastische Neuigkeiten.", antwortete er, drehte sich so, dass er mir gegenüber stand und legte seine Hände um meinen Nacken, weshalb ich nach seiner Hüfte griff. "Meine Schwester zieht mit ihrer Freundin zusammen und rate mal, wer mit einzieht."
"Das ist klasse! Du bist endlich deine Eltern los!"
"Oh es wird noch viel besser. Wir ziehen in die gleiche Straße, in der auch mein absoluter Lieblingsmensch wohnt. Ich bin dann nur drei oder vier Häuser von dir entfernt."
"Das ist perfekt, Sungie!", freute ich mich und drückte ihn an mich.
"Dann kann ich dich den ganzen Tag nerven."
"Ja, das kannst du. Aber von dir werde ich mich immer nerven lassen."
"Immer?"
"Immer."
Anstatt etwas zu antworten, legte er einfach seine Lippen auf meine und küsste mich gefühlvoll. Es war einer dieser Küsse, von denen man sich wünschte, dass sie niemals endeten, doch genau wusste, dass sie es irgendwann tun würden. Einer der Küsse, die sich anfühlten, als wären sie der erste Kuss gewesen.
Es fühlte sich einfach alles richtig an.
Wie endlich zu Hause sein.
Wie ein Start in eine bessere Zeit.
Und das war es für uns beide auch. Jetzt würde es besser werden. Dafür würde ich sorgen.
++-Ende-++
From a Stay who has nothing left
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