*Chapter 11

An einem unbekannten Ort, zu einer unbekannten Zeit...

Rote Blitze. Grüne Blitze. Zusammen ergaben sie ein Farbspektrum, dem ich normalerweise mit staunender Miene beigestanden hätte, doch die Ursache dieses Wunders, ließ die Zeit für einen Moment stillstehen.

An jeder Seite entdeckte ich Lebewesen der verschiedensten Kulturen, deren Gesichter vor Angst oder Selbstsicherheit verzerrt waren. Manche von ihnen trugen Kleidung in den erdfarben des Planeten, wiederrum andere trugen Kleidung, die unweigerlich aus der Menge hervorstach. Ihre Schreie hallten in meinen Ohren nach, während ich die Augen auf den Blaster richtete, der sich in etwa fünf Meter Entfernung von mir befand und auf mich zielte.

Von ganz alleine wurde der Blaster aus der Hand der Person gerissen und in die Luft geschleudert, kurz darauf geschah das selbe mit der Person, welche schließlich mit einem unangenehmen Knacken auf dem Kopf landete. Übelkeit überrumpelte mich in diesem Augenblick, doch mir blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken, als ich von der Seite angerempelt wurde.

,,Yakira, pass auf!", schrie eine weibliche Stimme in meine Richtung, ehe mir die grüne Farbe eines Lasers in den Augenwinkel trat. Von ganz alleine bewegte ich mich zur vorgegebenen Seite und streckte meine Arme und Hände in einer eleganten Haltung von meinem Körper. Plötzlich ertönte ein Summen in meinen Ohren, welches die Geräusche der umliegenden Schlacht übertönte. Wallende Hitze breitete sich in Körper und Geist aus, soweit, dass meine Gedanken vollends verstummten. Dann, kurz bevor der Strahl sein Ziel traf, lenkte ich ihn neben mir in den Boden, wo er zischend und qualmend verdampfte. Danach fixierte ich den Feind mit meinen dunklen Augen. Nochmals hob er den Blaster, kam jedoch niemals dazu abzudrücken, denn einen Atemzug später bohrte sich eine rote Klinge durch seinen Leib, die ihn leiderfüllt schreien ließ. Jene Waffe fiel zu Boden, ebenso wie der Mann, der durch die Hand von Lord Vader ermordet wurde.

Völlig unerwartet erreichte mich die raue und zugleich melodische Stimme des Großadmirals. Sein Ebenbild erschien von mir und hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich nur einen Schritt auf ihn zumachen müssen, um ihn zu berühren. Ich erinnerte mich unweigerlich an seine Worte, welche mir Kraft spenden sollten. Doch dieser Krieg würde mehr gebrauchen, als reine Kraft. Es brauchte Scharfsinnigkeit und Kampfeswille, wovon ich genug besaß. Niemals würde ich meine neu gewonnene Familie an den Tod übergeben, selbst wenn es mir schwerfiel die Stimme des Chiss in meinen Gedanken zu tolerieren.

***

Die letzten paar Stunden meines Schlafes endeten darin, dass ich mit angewinkelten Beinen und verutschter Decke auf meinem Bett saß. Schweiß verklebte meine Haare und kühlte ungewohnt meinen Körper. Zitternd betrachtete ich meine Hände, an denen man aufgrund meines Zustands kaum etwas erkennen konnte, doch vor meinen Augen blitzte immer wieder etwas auf. Rot. Alles an meinen Händen war rot verfärbt, sobald ich jedoch die Augen schloss und ein paar Sekunden durchatmete, wirkte es am Ende alles ganz normal.

Dieser Traum machte mich verrückt, dabei war es nicht mehr als das, ein harmloser Traum. Obwohl man nicht wirklich verleugnen konnte, das dieser Traum nicht Jeden mitgenommen hätte, denn trotz der letzten politischen Lage gab es kaum Personen, die Teilhaber eines wahren Krieges waren. Nichtsdestotrotz sollten wir in Kürze zu so einem einberufen werden, so stand es zumindest in der knapp verfassten Nachricht auf meinem Datapad.

Wie auf Kommando blinkte jenes an meiner Seite kurz auf und kündigte eine weitere Nachricht an. Immer noch zitternd vom Schock wischte ich meine Hände an meiner klammen Hose ab und nahm das Gerät in die Hände. Im dicken Text verfasst stand, das Morgen ein Treffen im Konferenzsaal des Imperators einberufen wurde. Schnaubend warf ich das Datapad von mir und beobachtete wie es scheppernd vom Bett fiel. Nichts hatte mehr eine Bedeutung, außer dieser Traum- was wollte er mir vermitteln?

***

Mehrere Stunden waren vergangen, seitdem ich zitternd wie Espenlaub in meinem Bett gesessen und die dunkle Wand angestarrt hatte. Mittlerweile war ich nämlich frisch geduscht und in ordentliche Klamotten angezogen. Meine Haare trug ich derweil wie üblich in einem niedrigen Zopf, der mir nicht allzu sehr Kopfschmerzen bereiten durfte.

An meiner linken Seite saß Serin, rechts Eli und gegenüber von diesem Großadmiral Thrawn. Weitere hochrangige Generäle und niedere Soldaten waren anwesend, aber keiner schaffte es auch nur ansatzweise an die Ausstrahlung derjenigen heranzukommen, die am Kopf des Tisches saßen und standen. Imperator Palpatine in seiner gewohnt roten Robe, die den großteil seines Körpers und Gesichts umschloss. Neben ihn stand Lord Vader in einer breitbeinigen Position. Dessen Arme waren im Rücken verschränkt, während sein rasselnder Atem wie so oft im Raum umherging. Jeder rutschte nervös auf den Stühlen herum, außer Thrawn und zwei weitere Generäle, die den Anblick gelassen hinnahmen.

Zögerlich wischte ich mit einer Hand über mein Oberschenkel, darauf bedacht mir nichts anmerken zu lassen, aber das war schwierig. Meine Furcht zerfraß mich förmlich.

,,Meine Herren.", erhob der Imperator kratzig das Wort, richtete nur kurz seinen Blick auf die Weiblichkeit im Raum und grüßte auch diese knapp. Plötzlich erschien ein Hologramm in der Mitte des Tisches, das einen bewaldeten Planeten andeutete. Mehrere rote Punkte drehten sich mit der Rutation des Planeten, viel mehr erkannte man nicht. In der Dämmerung des blauen Lichts wirkte alles im Raum merkwürdig verzerrt, sogar der Großadmiral schien überraschenderweise überrumpelt vom Anblick, der sich uns bot.

,,Unter unmissverständlichen Informationen, die uns einstweilig aus dem Shelsu-System erreichten, gibt es Hinweise auf eine Untergrundorganisation der Rebellen auf dem Hauptplaneten Shelsu." 

Ungewollt hielt ich in meiner Bewegung inne und richtete meine geweiteten Augen zurück auf das Hologramm. Vor mir flogen die Punkte langsam daher und kamen im selben Moment näher, wie ich auf meinen Stuhl nach vorne rutschte. Eli legte warnend eine Hand auf meinen Unterarm, doch ich schüttelte diesen bloß ab und starrte weiter auf das Abbild. Dichte Wälder, kleine Flüsse und Seen spiegelten sich auf der Oberfläche wieder, bis mein Fokus auf einen roten Punkt haftete, der sich ausbreitete und ein großes Herrenhaus offenbarte.

,,Ihr habt ein gutes Auge, Kadett Oli.", wandte sich Palpatine knapp an meine Wenigkeit, dabei war sein verunstalteter Mund zu einer hässlichen Fratze verzogen. Wahrscheinlich sollte dies ein Lächeln andeuten, dass mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. ,,Denn bei diesem Herrenhaus handelt es sich um das erste Ziel unserer bevorstehenden Mission, ehe weitere Truppen ins Innere der Hauptstadt vordringen werden. Es wird mit Widerstand zu rechnen sein, doch darauf sind wir vorbereitet." Die weite Armschleppe des Sithlords schweifte kurz über den Tisch, als er sich an den blauhäutigen Chiss wandte. ,,Großadmiral Thrawn wird die Mission vom Kommandoschiff der Chimaere leiten. General Tarkin und General Pryce werden ebenfalls die Leitung übernehmen, doch über einen anderen Abschnitt. Es ist von höchster Dringlichkeit diese Rebellen zu zerschlagen." Zustimmendes Gemurmel kam in den Reihen auf, nachdem ich mich stockend zurückgelehnt hatte. Das Blut in meinen Adern pulsierte und wieder einmal hörte ich das fremde Summen in meinen Ohren, genau wie in dem Traum, bevor der Feind auf unnatürliche Weise in die Luft geworfen wurde.

Schaudernd wandte ich mich von dem Blick auf den Planeten ab und fixierte stattdessen den Imperator. Er wusste genau wie man seine Gefolgsleute überzeugte Krieg zu spielen, doch in dieser Angelegenheit legte er sich mit den falschen an. Meine Heimat würde nicht durch seine Hand fallen.

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