Kapitel 25

"My eyes refuse to watch you leave, so tears will blur the memory."
-perry poetry
••

Shawn

Meine Wange tat weh. Ich registrierte den brennenden Schmerz erst, nachdem mir klar wurde, was passiert war. Aaliyah hatte mich geohrfeigt. Im Ernst, meine kleine Schwester hatte das Zimmer aus dem ich heute entlassen werden würde, betreten und mir ohne Vorwarnung eine geknallt. Selbst meine Mutter, die der friedliebendste Mensch war, den ich kannte, legte meiner Schwester lediglich eine Hand auf die Schulter, um sie zu beruhigen. Ich hingegen wurde mit dem „Du steckst in Schwierigkeiten" – Blick gestraft. Im ersten Augenblick konnte ich nichts tun, außer Liyah perplex anzustarren.

„Spinnst du?"

Sie beachtete mich kaum.

„Kannst du mir verraten, was zur Hölle, dein Problem ist?"

„Es ist besser so."

„Bullshit!" Jeder Satz, der aus den Mündern meiner Familie kam, erinnerte mich an sie.

Wow, Mum. Danke, Mum.

Ich seufzte resigniert. „Ihr versteht es nicht. Ich will Camila einfach nur beschützen. Und das tue ich nur, indem ich dafür sorge, dass sie die die Schnauze voll von mir hat."

Die Tür ging auf und mich überkam das Bedürfnis in Tränen auszubrechen. Mein Vater, Andrew und Jake bauten sich vor mir auf und ihre Blicke schrien synchron drei Worte.

Du verdammter Idiot.

Ich konnte nicht anders, als die Augen zu verdrehen.

„Mein Sohn, ich liebe dich...", fing Dad an und mir wurde anders, als ich an die Worte dachte, die vermutlich folgen würden. Ich konnte sie nur aus einem einzigen Grund nicht hören: Sie waren nichts als die Wahrheit.

„Wir lieben dich, aber...", schaltete sich auch Mum ein und legte ihren linken Arm um Dads Taille, bevor mir die beiden unisono eine Lektion erteilten. Und obwohl ich bald einundzwanzig wurde, fühlte ich mich augenblicklich wie ein kleiner Junge, der etwas ausgefressen hatte.

Etwas, das nicht einmal ansatzweise so schlimm ist, wie die Frau gehen zu lassen, die du liebst, Mendes...

„Was zum Teufel ist in dich gefahren!?"

Mir war postwendend übel und doch wurde mir augenblicklich warm ums Herz. Selbst wenn es darum ging, mir die Leviten zu lesen, waren meine Eltern eine Einheit. Mum und Dad würden – dessen war ich mir absolut sicher – bis zum letzten Atemzug zeigen, was es bedeutete, wenn Liebe allen Widrigkeiten trotzte. Dass sie zwar zerbrechlich war, aber bestehen blieb, wenn man nur genügend Acht auf sie gab. Karen Rayment und Manuel Mendes waren das Paar, das an einem Strang zog und es nicht verlernte, sich dabei verliebt in die Augen zu sehen. Mein Herz zog sich zusammen. Ich war ein Arschloch, ein größeres konnte es kaum geben, aber ich hatte keine andere Wahl.

„Sie wird verletzt werden", gab ich zurück und zuckte die Achseln. Der Hass, den ich gegenüber dem Gefühl der Hilflosigkeit empfand, war mit nichts vergleichbar. Doch jetzt gerade fraß mich die Tatsache, dass das Glück weiter weg war, als jemals zuvor, auf. Und ich ließ die Schmerzen breitwillig zu.

„Weißt du, was Menschen, die Menschen lieben, am meisten verletzt?", fragte Andrew. Er wusste, dass ich nichts darauf zu sagen wissen würde, und sprach unbeirrt weiter.

„Dass der Mensch, den sie lieben, glaubt, dass man nur schöne Farben sieht."

Wo war ich hier gelandet?

„Liebe ist ziemlich gerecht aufgeteilt", fuhr mein Manager fort und ignorierte den Fakt, dass ich ihn anglotzte, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen.

„Der Regenbogen braucht den Regen, um zu existieren. Das tust du auch."

Ich öffnete den Mund, doch was ich zu sagen hatte, wollte niemand hören, am allerwenigsten ich selbst.

„Als Camila sich in dich verliebt hat... Glaubst du ernsthaft, dass sie dich bloß hat strahlen sehen? Sie liebt deine Schwächen, ebenso wie deine Stärken, wenn nicht sogar noch mehr. Shawn, ich kenne dich eine ganze Weile und kann dir sagen: Sie sieht dich. Den Regen und die Farben. Sie fühlt etwas, das niemand von uns fähig ist, zu empfinden und sie will alles. Jeden Teil von dir."

Es schien, als konnte ich nicht länger atmen. Ich hätte dagegen ankämpfen sollen, dass Camila mich lieben könnte, hätte es abstreiten sollen. Doch ein kleines Leben nachdem Andrew seine Worte in meine Seele gebrüllt hatte, fehlten sie mir immer noch. Ich wehrte mich so lange, bis nur noch vier von ihnen übrig waren.

„Ich bin kaputt, Andrew."

„Nicht alle zerbrochenen Dinge müssen repariert werden. Manchmal muss man sie nur lieben." Andrew.

Heilige...

„Es mag eine Million Gründe geben, wieso du glaubst, dass es nicht funktionieren wird, aber alles was du brauchst, ist ein Grund, wieso es funktionieren könnte. Und dieser Grund ist die Liebe." Mum.

Sie haben doch nicht etwa...

Maktub, Bruderherz. Maktub." Aaliyah.

Was um alles in dieser Welt...

„Ihr habt die Bücher gelesen?", fragte ich heiser.

Dad lächelte leicht.

„Nein, Shawn Peter Raul. Wir haben sie gesehen. Die Frau, die dich berührt. Deinen Grund, aus dem es funktioniert."

Ich räusperte mich und war fast stolz auf die Tränen, die in meinen Augen brannten.

„Andrew, ich muss dir was sagen."

Ein Herzschlag.

„Ich werde morgen nicht auftreten. Aber ich habe immer noch einen Plan. Und ich brauche noch immer mein Team, damit er aufgeht."

Andrew stöhnte, doch das Grinsen, das an seinem Mundwinkel hing, entging mir nicht.

„Himmel, was haben wir nur wieder angerichtet."

-

Zu später Stunde das neue Kapitel für euch. Viel zu kurz, ich weiß, aber... Das muss so :D

Im nächsten wird es spannend... Zumindest werde ich alles dafür geben. <3

Alles Liebe,

Maggie <3

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