15. Showdown
Niall Pov
Mit hinter meinem Kopf verschränkten Armen lag ich in dem Nest des großen Vogels und haderte mit mir selbst. Die Frage was das ganze hier sollte verließ meinen Kopf nicht mehr und mein Interesse mir hier eine Hütte zu bauen und so lange zu bleiben bis ich den Weg nach Hause gefunden hatte, stieg stetig an. Ich hatte genug von diesem Wahnsinn. Ich wollte heim zu meiner Mama die mir Pfannkuchen machte und sich um mich kümmerte. Nicht zu Piraten die mich nur verwirrten.
"Du siehst bedrückt aus.", bemerkte eine Stimme an meiner Seite und träge öffnete ich meine Augen um den Neuankömmling willkommen zu heißen. Braune Augen und wilde schwarze Augen schienen mir mit einer überwältigenden Zayn-Präsenz entgegen. Aber nein, das war nicht Zayn. Zayn hatte seine dämonischen Killeraugen und würde nie mehr fragen was los war. "Ich vermute nicht, dass du ihn herlocken kannst. Er hat sich verändert. Ich denke nicht, dass er herkommt.", informierte ich Hunter sofort wieder gedankenverloren und drehte meinen Kopf um wieder in die Sterne zu sehen. "So schlimm?", fragte Hunter interessiert und lehnte sich neben mir an den Rand des Nestes um mit mir in den Himmel zu starren.
"Du hast keine Ahnung.", warnte ich den Mann abwesend und schloss dann wieder die Augen um meine Außenwelt auszublenden. "Du bist ihm allerdings noch genug wert hierher zu kommen.", bedachte der Marineadmiral nach einer Weile und ich hob kurz den Kopf zum Meer m ein Schiff am Horizont aufkreuzen zu sehen. "Macht der Gewohnheit.", wank ich ab und legte mich wieder hin, ohne jedoch den mitleidigen Blick zu erhaschen mit dem er mich bedachte. "Dir fehlt ziemlich der Lebensgeist, kann das sein?", fragte er und ich schloss bloß wieder meine Augen und wartete darauf von einem wütenden, mörderischen Zayn den niemand mehr ausstehen konnte aufs Schiff zurück geschleift zu werden.
"Na dann, ich gehe sie mal begrüßen.", kündigte Hunter nach einer Weile an und ich nickte nur. "Sag nen lieben Gruß.", bat ich und ruhte dann weiter vor mich hin. Ich gab ihnen höchstens zwei Stunden um hier aufzukreuzen und bis dahin würde ich einfach weiter meine Gedanken ausbrüten und versuchen eine Lösung für meinen weiteren Aufenthalt zu finden. Und ursprünglich hatte ich sogar geplant das in Ruhe und ohne diverse Störungen hinter mich zu bringen aber die Tatsache, dass kurz darauf eine kleine, geflügelte Katze in das Nest purzelte, vereitelte meine Pläne. "Gerade nicht, Seymour. Ich muss überlegen wie ich an eine Karte und einen Kompass komme.", murmelte ich dem Tier das gerade zum Menschen wurde zu und versuchte wieder mich zu konzentrieren.
"Welcher Elefant ist dir denn über die Leber getrampelt?", fragte der Junge der inzwischen vor mir saß irritiert und ich wuschelte seufzend durch seine schwarzen Haare, woraufhin er wohlig schnurrte. "So ein blauäugiger der sich das gerade zur Lieblingsbeschäftigung mausert.", stellte ich nachdenklich fest und warf dann einen teilnahmslosen Blick hinunter in den Wald, der gerade von mehreren heftigen Explosionen erschüttert wurde. "Dante und Zayn sind auf dem Weg hierher.", berichtete Seymour mir und diesmal lachte ich auf. "Natürlich sind sie das, man hat das Schiff doch schon vor Ewigkeiten landen sehen. Wo hast du dich denn die ganze Zeit rumgetrieben, hm?", fragte ich süffisant und mit seiner rechten Vorderpfote schlug Seymour schmollend meine Hand aus seinen Haaren.
"Hierher. Nicht auf die Insel. Zu genau diesem Fleck.", machte Seymour klar und patschte auf den robusten Boden des Nestes in dem wir saßen. Ich lachte wieder. Ein hartes, freudloses Lachen. "Die Marine ist dort unten, selbst mit Dante werden sie eine Weile zu tun haben.", erinnerte ich den Kater und er facepawte sich, bevor er mit stechend gelben Augen zu mir aufsah, die Pfote noch immer an der Stirn. "Motorrad. Schon vergessen?" Und genau in dem Moment als ich etwas darauf erwidern wollte, brach eine weitere Explosion durch die Wälder unter uns und ein glänzend rotes Motorrad schoss zwischen den entflammenden Bäumen hindurch und mit einem irrwitzigen Tempo den Vulkan hinauf auf uns zu. Am Steuer saß ein teuflisch grinsender Dante und hinter ihm Zayn mit einer großen Waffe die er genau auf das Nest gerichtet hielt. Würde es mich stören hier zu sterben?
Seymour wank wie ein Irrer dem ungleichen Paar zu und Dante ließ den Motor des Fahrzeugs aufröhren, bevor er noch schneller wurde und weiter auf uns zuhielt während erste Marinesoldaten am Waldrand erschienen und ihre Kugeln Zayns Rücken widmeten. Wie süß von ihnen, aber sollte ich ihnen sagen, dass er solchen Geschenken nicht länger Aufmerksamkeit schenkte? War ja aber auch egal, oder? Sie waren sowieso gleich hier und die Marinesoldaten würden ihn aus dieser Reichweite so oder so verfehlen. So viel zu Geschenken - mit Liebe gemacht. Oder Hass. Aber da lag ja nicht viel dazwischen, nicht wahr? Warum war ich eigentlich kein Philosoph geworden? Achja, stimmt. Piraten und so Zeug.
"Niall!", rief eine laute Stimme mich aus meinen Gedanken und Zayn landete hinter Seymour im Nest, bevor er sich Dantes Waffe über die eine Schulter schwang und mich auf die Andere hob, bevor er eine weitere Schusswaffe - Dante war so ein schlechter Einfluss - zog und über das Nest nach unten sprang, wo er ein Stück Metall - wo zur Hölle kam das jetzt wieder her? - unter seine Füße stieß, bevor er begann den Berg hinabzusurfen, Seymour als pfeilschneller fliegender Kater direkt neben uns. Ohne tatsächlich zu Zielen feuerte Dante in die Reihe der Soldaten, während ich mir fast das Genick brach so sehr verdrehte ich mich um alles mitzukriegen.
Mein bester Freund der Vogel mit Frauengesicht ertränkte unsere schönen Fluchtpläne.
Die Krallen des Tieres gruben sich in mich und Zayn der den Boden unter der Füßen verlor und sich erschrocken fest an mich krallte, während Seymour von einem Messer getroffen wurde und den Rest des Weges in den Wald herunterollte. "Seymour!", rief ich entsetzt nach dem Tier, weil wer zur Hölle griff eine kleine, schwarze Katze die niemandem etwas tat an?? Hunter, klar. Er saß auf dem Vogel und dirigierte ihn weiter Richtung Spitze des Vulkans. "Idiot.", grollte Zayn neben mir, dann ging er sicher, dass der Vogel mich sicher hielt und schwang sich unter dessen Flügel hindurch auf seinen Rücken um ein hitziges Gefecht mit seinem Zwilling zu beginnen.
Mal wieder allein gelassen, wank ich dem kleiner werdenden Nest unter uns und hing einfach noch ein bisschen rum, bis der Vogel plötzlich ohrenbetäubend aufschrie und die ledernden Schwingen zum Stopp kamen, als wir vom Himmel stürzten. Gut, dass ich das Kissen für den Rest sein durfte, oder? Bevor es jedoch so weit kam, wurde die in Todeskämpfen zuckende Kralle um mich herum am Ansatz abgeschossen und ich fiel schneller als der Vogel der verzweifelt versuchte sich zu fangen vom Himmel. Was machte man wenn man starb? Man ließ sein Leben Revue passieren, richtig? Unkonzentriert versuchte ich aufzuhören zu schreien und mich an meine Geburt zu erinnern.
War es sehr klar für mich gewesen, dass ich gerettet werden würde? Scheinbar schon, mal bemerkt wie ruhig ich war. Mein Schultergelenk sprang fast aus seiner Schulter, als ich am Ellbogen gepackt und hinter einen Körper gezerrt wurde. Eisiger Wind peitschte mir ins Gesicht und ich vergrub mein Gesicht an Dantes nach Pizza riechenden Schulter um es zu schützen. Dann hörte es auch schon wieder auf und ich fand mich mitsamt Motorrad auf einem großen Felsvorsprung wieder, während Dante oben am Krater mit den Zwillingen rang. Ich wusste nicht einmal mehr wer gegen wen kämpfte, ich wusste bloß, dass ich fasziniert betrachtete wie die Männer dort oben tanzten.
Natürlich fiel Hunter zuerst.
Er bekam ein Schwert in die Seite und verlor den Boden unter den Füßen bevor er den langen, spitzen, steinigen Weg den Berg wieder hinabrollte. Ich verfolgte seinen Abgang interessiert, bis er schlussendlich in dem Nest landete, die Glieder seltsam verdreht. Zu leer und vermutlich zu unter Schock stehend um zu reden, sah ich auf zu Dante und Zayn. Oder zumindest dorthin wo sie stehen sollten. Wo waren sie? Neugierig und auch etwas besorgt, kroch ich den Rest des Berges hinauf und warf als ich oben angekommen war einen Blick in die alles verschluckende Schwärze des Vulkans unter mir. Sie waren doch nicht etwa... nein, so dumm waren sie nicht.
Mit Panik in meiner Brust aufsteigend, sah ich mich um, weit konnten sie nicht gekommen sein. Aber nur schroffes Gestein und der Kampf der unten im Dschungel langsam zu einem Ende kam, gähnten mir entgegen. Das und der tiefe Abgrund vor mir, bei dem ich schon weiche Knie bekam, wenn ich hineinsah.
"Zayn?", fragte ich schwach und gebrochen in die Leere hinein und sah mich wieder um. Nicht weit von mir hing ein kleiner, schwarzer Fetzen am Gestein innerhalb des Tunnels. War das Blut? Neugierig griff ich es und bemerkte, dass ich ein Stück Leder in der Hand hielt. Dumm starrte ich es an, dann hinab in den Abgrund.
Sie hatten es tatsächlich getan. Sie waren in den Vulkan gefallen.
Mein Herz sank
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