Prepared
"Ich warne euch. Finde ich heraus, das irgendeiner von euch beiden Scheiße in der Schule angestellt hat, war's das mit der lockereren Erziehung." drohte ich meinen Kindern an, als ich mir an der Haustür ein paar Schnürsandalen anzog. "Und du!" Ich deutete auf Jungsoo, der mich ein wenig überrumpelt anblinzelte. "Kannst dann vergessen, dass ich weiterhin dulde, dass Yuhan sich hier Nachts reinmogelt." warnte ich ihn. Er blinzelte erneut und nickte, so dass seine dunklen Locken wippten.
Es war Donnerstagabend und somit Zeit für den Elternabend meiner Kinder. Ein wenig nevös war ich, wie fast immer. Da es nicht grade angenehm war von den Eltern anderer Schüler, wegen meiner Arbeit angstarrt zu werden. Amber und Jaebum hatten dieses Pech nicht, sie bewegten sich um 'Untergrund' von JYP und traten nur äußerst selten an die allgemeine Öffentlichkeit.
Liebevoll verabschiedete ich mich von meinen Kindern, indem ich beiden einen dicken Kuss auf die Wange drückte und sie ganz fest Umarmte. Sobald keiner ihrer Freunde, oder andere aus ihrem oder unserem Umkreis in der Nähe waren, ließen sie das ganze ohne jeglichen Kommentar ergehen, was mir das kleine Zeichen gab, dass Jia und Jungsoo doch noch irgenwo kleine Kinder waren, denn kein Mensch ist jemals wirklich erwachsen, vor allem BamBam, der es manchmal fertig brachte in einem Pummeluff Onesie zu schlafen, obwohl er sich einen verdammten Ast darin abschwitze, vorallem wenn ich mich an ihm klammerte, weil das Ding einfach so schön pink und flauschig war.
Ich schloss den Jaguar in der Einfahr auf, setzte mich rein und fuhr in Richtung Stadt zur Schule meiner Kinder. Mit beiden war ich, was die schulische Leistung betraf, wirklich stolz, zwar hatten sie keinen einskommanull Durchschnitt, aber das störte mich nicht. Sie hatten beide einen stabilen, guten Notendurchschnitt, der sich auf jeder Collegebewerbung gut machen würde, da sie im positiven Mittelmaß lagen.
College. Eines der Themen auf dem heutigen Elternabend, was mir persönlich Sorge bereitete. Das Collegeleben im Sinne von Wohnheimen und Partys mit saufen bis zum Abwinken, kannte ich nicht und wenn ich ehrlich war, wollte ich wirklich, dass sich sie die Zwilinge für ein gutes College hier in Honolulu entscheiden würden, sodass sie gar nicht erst in Wohnheime ziehen mussten, doch am Ende lag die Entscheidung nicht an mir. Jia und Soo sollten sich ein College suchen, an dem sie ihren Fertigkeiten nachkommen konnten und sich so weiterbilden konnten, sodass sie ihren Traumberufen eines Tages nachgehen könnten.
Auf dem Parkplatz der High School stellte ich den silbernen Jaguar neben dem quietschgelben Ferrari von Amber. Jaebum hatte ihn ihr zum ersten Hochzeitstag geschenkt, was in meinen Augen ein ziemlich übertriebenes Geschenk war. Bei meinem Weg über den Parkplatz viel mir allerdings noch ein weiterer extravaganter Wagen auf, der ziemlich Abseits stand. Ein dunkelblauer Lamborghini Huracan erstreckte sich elegant und in voller Pracht auf seinem Plätzchen und ließ so einigen Passanten den Mund offen stehen, als sie die mächtig teure Luxuskarroserie dort stehen sahen. Ich schielte ungewollt immer wieder zu dem Wagen, als ich über den Parkplatz spazierte und trennte mich schweren Herzens von dem so seltenen Anblick eines solchen Wagens.Gelassen trabte ich die Stufen im Schulgebäude zu dem Klassenraum meiner Kinder.
"Gott da bist du ja Tee." plärrte meine beste Freundin ungehalten durch den leeren Gang und stöckelte aufgeregt zu mir, um mich zur Begrüßung zu Umarmen. Unsere Männer waren gleich nach der Arbeit zu dem Treffen mit der Times und dem Manager von Vixx gefahren, um den Versuch zu starten, die enstandenen Unebenheiten zu beseitigen. "Ich hätte gedacht du kommst gar nicht mehr." meinte sie entrüstet und zog mich mit sich in den Klassenraum, in dem schon wenige Elternpaare oder Elternteile an ihren Plätzen saßen. So wie sich die Schüler im Unterricht setzten, so saßen auch mehr oder weniger die Eltern, da ich zwei Kinder hatte, konnte ich mir dementsprechend auch aussuchen, wohin ich mich setzte. Ganz klar viel da die Entscheidung auf Jias Platz, da diese neben Kira saß und ich mich somit neben Amber setzen konnte. Jungsoo saß, wie ich es mir gedacht hatte, neben Yuhan, doch die Plätze auf denen seine Eltern sitzen sollten waren noch frei. Ein weiterer Knackpunkt an diesem Abend, ich würde die Eltern von dem Freund meines Sohnes kennenlernen. Zu Gott hoffte ich dass es keine Veganer oder hochgläubige waren, die von der Neigung und der Beziehung ihres Sohnes noch nichts wussen.
Amber textete mich sofort mit ihrem heutigen Arbeitstag und den vergangenen Tagen zu und dass wir unbedingt noch miteinander irgendwann wieder in ruhe Reden sollten. Als sie endlich ruhe gab, erzählte ich ihr, so leise es nur ging von meiner Vermutung wieder schwanger zu sein, da ich heute Morgen fast jede Stunde aufs Klo rennen musste, was zu meinem Glück mit dem Büro verbunden war. Heute bestand meine Haupaufgabe darin die Acts, für die bereits geplanten Festivals im nächsten Jahr, nach Bestätigung für die Auftritte zu Fragen und zu dem in Belgien mitzuteilen, dass sie Tomorrowland auf Amerika ausbreiten konnten, da ich von meinem Mann und Jaebum die Zusagen hatten. Die beiden rannten heute allerdings den ganzen Tag von einem Gespräch, um Vertragsverlängerungen zum nächsten. Sie schafften es, mit Erfolg, all unsere Sänger, Bands, Models, Schauspieler und sonstige Vertragspartner bei zu behalten und passten allen die Verträge zu ihrem Gunsten an. Etwas durch das JYP bei zeiten positive Anerkennung bekommen hatte.
"Schon wieder?" fuhr Am mich leise an und holte mich aus meinen Gedanken. "Ich gehe mal davon aus. Ich bin heute morgen andauernd aufs Klo gerannt, weil mir übel war. Mein Glück, dass Bam zu tun hatte." murmelte ich und fuhr mir über den Bauch. Würde dort nach über sechzehn Jahren wieder ein Leben heran blühen? Im innersten hoffte ich es, da auch ich mir widerwillig eingestanden hatte, das ich Verlustängste hegte, was meine Kinder betraf. SooSoo hatte einen Freund und würde sich dadurch wieder ein Stückchen mehr von uns abwenden. In fast zwei Jahren hatten sie ihren Schulabschluss, dann würden die Zwillinge aufs College gehen und im Haus herrschte wieder Ruhe, so wie damals als wir eingezogen waren und ich noch mit Jia und Jungsoo schwanger war. Allein die wenigen Monate waren schon zum Haare ausreißen, da würde so ein kleiner Wirbelwind meinem Mann und mir bestimmt nochmal gut tun.
Amber kam mir wieder mit tausenden Oberflächlichen Argumenten gegen eine Schwangerschaft, doch grade als ich mich dagegen zu wehr setzen wollte ging die Tür zum Klassenzimmer auf und ließ mich augenblicklich verstummen
Noch nie in meinem Leben wechselte mein Körper so schnell von warm und wohlfühlend zu frostig Kalt und blankem Entsetzen, als ich sah wer in den Raum trat. Ein Mann, nicht größer als Amber oder ich. Seine Haare waren hellbraun, fast schon blond gefärbt, ein wenig länger, aber dennoch ordentlich zurechtgestylt. Die feine Kleidung die er trug, ein lockeres schwarzes Hemd in eine enge weiße Hose gesteckt, wirkte bei seinem nahezu kindlichen Gesicht, mit fast schon femininen, asiatischen Gesichtszügen, so wie die braunen Augen, fehl an seinem Körper.
Als er meinen geschockten Blick wahrnahm legte er den Kopf schief und lächelte mir, wie damals, in feinster kindlicher Manier zu, während er mir zuwunk, aber kein Wort sprach. Er betrat den Raum vollkommen alleine, doch noch bevor er sich auf einen der Plätze setzte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, weshalb mir Yuhan so verdammt bekannt vorkam und weshalb er mir so ein mulmiges Gefühl bereitete. Er war nahe zu eins zu eins die jüngere Ausführung seines Vaters. Das Bild was Mark hatte im Entertainment am Montag in dem Umschlag liegen lassen log nicht. Luhan saß, vogelfrei, wenige Meter von mir entfernt auf dem Sitzplatz neben meines Sohnes, auf dem von Yuhan.
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