Hide and Seek

Ich ließ meinen Blick über die Joghurtsorten im Supermarkt wandern und rückte meinen Zopf zurecht, während ich mich nicht zwischen Erdbeere und Vanille entscheiden konnte. Vom Preis würde sich keins unterscheiden, aber mein halber Wagen war bereits voll mit Joghurt und BamBam würde mich zum Teufel scheren, wenn ich wieder zuviel kaufen würde, was nicht auf dem Einkaufszettell stand. Er war da zielgerichteter und schaffte es wirklich immer genau das zu kaufen, was man ihm aufschrieb, selbst wenn Jia mit war und Extrawünsche beantragte. Beim einkaufen kannte ein Kunpimook Bhuwakul keine Gnade und hielt sich, als einziger Mensch, den ich kennengelernt hatte an all das was auf einem Einkaufszettel stand, da könnten wir alle noch so große Augen machen.

Ich dagegen ging mit einem kleinen Zettel und kam mit dem doppelten an dem, was eigentlich draufstand wieder, so dass der Kühlschrank meistens maßlos überfüllt war.

Kopfschüttelnd ließ ich den Joghurt hinter mir und lief in die nächste Abteilung, als mir zwei schwarz gekleidete Personen aufffielen. Der eine tat so, als würde er interessiert die Rückseite einer Salamipackung lesen, der andere starrte genau in meine Richtung und versteckte sich nicht mal. Sein Blick ließ mir einen Schauder über den Rücken laufen, als ich ihn erkannte. Solche grummeligen Augen konnte man unmöglich verwechseln und auch nicht die unbehagliche Präsens, die er schon damals in LA ausgestrahlt hatte. Tao starrte mich genau an und ließ ein unheimliches Lächeln auf seine Lippen wandern.

Als ich mir den anderen genauer ansah wurde mir speiübel, aber nicht weil ich schwanger war. Jungkook hatte von der Salami zum Fleischsalat gewechselt und schien sich tatsächlich für sie Inhaltsstoffe zu interessieren.

Unauffällig versuchte ich mich umzudrehen, doch Taos Blick hatte sich an mir fest gehaftet und ließ mich nicht mehr gehen. Schon damals war es mir unangenehm wenn er mich ansah und dies hatte sich jetzt, da Luhan ihn öffensichtlich tatsächlich herausbekommen hatte, nicht geändert.

Ich schob den Einkaufswagen in die Richtung der Kassen, reihte mich ein und hoffte, ich würde so schnell es ging vor kommen und bezahlen um hier endlich raus zu kommen. Doch als ich Yoongi vor dem Ausgang stehen sah, hätte ich das Angebot meines Mannes annehmen sollen, als er meinte, er würde einkaufen fahren wollen. Yoongi stand genau so, dass er mich sehen musste, wenn ich den Laden verließ. In keinem anderen Moment wünschte ich mir so sehr unsichtbar zu sein, wie in diesem.

Innerlich rang ich mit mir BamBam jetzt anzurufen und zu fragen, ob er mit dem Skyline hergetuckert kommen könnte, doch das würde die Aufmerksamkeit der drei wecken und ich wollte nichts riskieren nicht jetzt, wo der Bastard von Luhan und seinem Sohn meinen Jungsoo in der Hand hatten und Yoongis Sohn bei JYP drin war. Es mochten zwar nur die Nachfahren sein, aber Gott wusste, ob sie in den Plänen ihrer Väter eingeweiht worden.

Eilig legte ich meine Einkäufe auf das Band, ließ sie abkassieren, zahlte, packte eilig wieder ein und verließ den Laden. Yoongis Blick heftete sich ebenfalls an mich und verfolgte, wie ich zum Jaguar lief, um alles einzuräumen. Nachteile an Sportwagen? Viel zu kleine Kofferräume und Rücksitzbänke.

Jaebum meinte gestern, ich sollte mich verhalten wie sonst auch. Er hatte leicht reden. Hinter ihm waren ja auch nicht die Mörder seiner Eltern hinterher und einer, der ohne zu denken anfangen konnte jemanden zu Brei zu schlagen, wie er es damals bei Kris, einem seiner Brüder, gemacht hatte um einen Überfall von ihm echter wirken zu lassen. Und obwohl Tao nicht grade stark wirkte hatte er eine unglaublich Kraft in den Armen, als er mir damals so leicht den Arm bracht, als wäre er ein Zahnstocher gewesen.

Ich brachte den Einkaufswagen weg, lief allerdings noch nicht zum Wagen, um wieder nach Hause zu fahren, sondern auf die gut besuchten Straßen der Innenstadt. In anderen Ländern der Welt hatten bereits die Sommerferien angefangen und dementsprechend viele Touristen waren zur Zeit auch auf der Insel. Es wäre ein einfaches mich in einer Touristengruppe unkenntlich machen zu können.

So gelassen, wie es mir nur möglich war, lief ich durch die Staßen von Hawaiis größter Stadt und ließ meinen Blick über Schaufenster wandern, während ich noch immer die Augen der drei Asiaten auf mir spürte, die mich in all dem Gewirr wohl noch immer erkannten.

Ich zog mein Handy aus der Tasche, als es vibrierte und stellte fest, dass ich eine Nachricht hatte. Ohne Bedenken öffnete ich sie, blieb aber in den Massen der Menschen um mich herum stehen, als ich sie laß:

Tag you're it.

Es war die selbe Nummer die mir den Text von See You Again und von den Black Eyed Peas geschickte hatte. Panisch sah ich mich um. Als man mir das erste mal über die Nummer einen Text geschickt hatte sah ich Luhan am Tag darauf wieder. Bei der zweiten Nachricht kam kurz danach der Anruf von BamBam, dass eine Bombe im JYP Gebäude hoch gegangen war. In dem Song der dritten Nachricht ging es um eine Entführung.

Ich sah die drei schwarz gekleideten nicht mehr, doch spürte ihre Blicke. Sie waren hier irgendwo, das wusste ich. Doch sie hatten sich den Menschen in ihrem Umfeld irgendwie angepasst, so dass sie unkenntlich waren.

Ohne mich weiter genauer umzuschauen hastete ich durch die Straßen, keinen Plan wohin, doch Hauptsache weg von den anderen dreien, doch ihre Blicke klebten an mir, ließen mich nicht los, verfolgten mich.

Was anfangs noch ein laufen war, war nun nahezu ein Rennen, ein Rennen gegen die Augen vor denen ich mich verstecken musste. Es war nahe zu wie verstecken, bloß dass sich die Sucher versteckten und nicht der, der sich verstecken sollte. Mittlerweile war ich in einem Teil der Stadt, den ich nicht kannte. Zum umdrehen war es schon lange zu spät, das war mir klar geworden.

Um mich herum wurden die Touristen und Bewohner der Stadt weniger und die Gebäude nicht mehr ganz so hoch und glänzend wie vor bald zehn Minuten noch. Ich war in eines der ärmeren Viertel der Stadt geraten, in denen ich mich kein bisschen auskannte.

Immer und immer wieder drehte ich mich um, da um mich, doch niemand war , obwohl ich wusste das die drei in der Nähe waren, waren sie wie Schatten, sie verfolgen einen, doch schienen zu verschwinden, wenn man sich nach ihnen umdrehte. Ich beschloss rückwärts zu laufen, denn irgendwann mussten sie aus ihren verstecken heraus rücken, wenn sie mir hinterher waren, doch das wurde mir in dem Moment zum Verhängis, als ich gegen jemanden lief.

"Na solange nicht gesehen und doch wieder erkannt." knurrte Tao hinter mir und hielt mich an den Schultern gepackt. "Damals warst du noch mit meinem Bruder zusammen. Weißt du noch? Schöne alte Zeiten. Ihr hattet alle gedacht ich sei ein Unschuldsengel." säuselte er gespielt verträumt und drückte seine Finger in meine Schultern. Ich verkniff mir einen Schmerzenslaut und biss die Zähne zusammen. "Als ich sie das letzte mal richtig gesehen habe, stand sie mir mit Taemin gegenüber, während meine Hyungs nach und nach verhaftet wurden." murrte Jungkook und tauchte von irgendwo her vor mir auf. "Siehst noch genauso gut aus wie damals Theresa." stellte er fest und spielte mit eine Haarsträhne von mir.

Ich wollte ihm seine Hand weg schlagen, doch Tao drückte so sehr in meine Schultern, dass es mir unmöglich war die Arme zu heben. "Das letzte mal hatte sie den Eraser und heute ist sie der Schlüssel zu Xius und Marks Entertainment." meinte Tao hinter mir und lachte auf. "Und da dein Sohn in Luhans fängen ist und du dir keine sorgen um ihn machen musst, wirst du auch schon mit uns kommen, zudem hast du Yoongis kleine Drohung ignoriert." stellte Jungkook fest und verschränkte die Arme. "Zico war echt so dämlich und hat versucht sich mit uns anzulegen, hätte er lassen sollen." fügte er hinzu, doch Zico war mir in diesem Moment egal. "Wo ist Jungsoo?" fragte ich panisch und mied die Augen von dem vor mir. "Wirst du noch früh genug sehen." antwortete Tao gelangweilt, bevor mir etwas vor die Nase gehalten wurde, was einen widerlich stechenden und chemischen Geruch hatte. Unter der Wirkung von Taos lähmenden Griff und diesen Gas sackte ich zusammen und verlor mein Bewußtsein.

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