Bewertung 3. Runde

Ich möchte an alle Opfer dieser Nacht appellieren: es ist schwierig, wirklich schwierig jetzt Entscheidungen zu treffen. Ich habe mir in dieser Runde die ersten fünf Absätze durchgelesen und mit noch immer 31 Teilnehmern zeigt sich, dass der Grobsand rausgesiebt wurde...
Also bitte nehmt euren Tod nicht allzu sehr zu Herzen!

Arena 1:

Gebannt, Gehasst, Geliebt

Die letzte Runde bist du mit deinem Absatz knapp von der Schippe des Todes gesprungen, Thanatos verwehrt dir Eintritt in die nächste Runde. Was ich schon in der letzten Runde anmerkte, findet man genauso in den nächsten Absätzen.
Die Beschreibungen können wesentlich kreativer gestaltet werden, Blut das simpel rabenschwarz ist, wird den Leser wenig berühren. Es ist keine schlechte Eigenschaft, viele Adjektive und Adverben zu nutzen, dennoch wirkt es oft überladen, da diese nicht wirklich originell eingetzt werden. Auch zeigen die Absätze einen wenig differentierten Ausdruck und auch der Rhythmus deines Textes wirkt oft abgehackt, durch die Sätze, die nicht übergeleitet werden.
Wie kann eigentlich ein Stück Metall einen Bann ausführen? Es könnte die Macht haben den Bann, den das Duo ausführen will, zum Funktionieren zu bringen, aber das Stück Metall an sich kann keinen Bann auferlegen. Auch weiß der Leser nicht, wer bedroht ist durch den Bann und was so gefährlich daran wäre, gebannt zu werden, somit konnte ich selbst zumindest, keine Bindung aufbauen zu dem Plot. Wieso sollte ich weiterlesen, wenn es niemanden gibt, dessen Schicksal ich erfahren möchte.

Fateful Nights

Auch ist es ein wenig schade, dass die Begegnung leider wie eine oftgelesene Begegnung abläuft. Er ist unglaublich sexy, egal was passiert, der Leser kann sicher vorhersagen was als nächstes passiert. Es ist immer eine durchtrainierte Brust, er hst Bartstoppeln und er ist ein ganzes Stück größer als sie. Oft gelesen und hat keinen wirklich Reiz beziehungsweise es ist nicht wirklich originell, was die Beschreibungen angeht. Weder die Idee noch die Umsetzung verspricht Spannung. Schade!
Es ist zudem schade, dass wir nicht wissen, was die Beweggründe unserer Erzählerin sind. Weshalb hat sie sich dann entschieden den ersten OneNightStand einzugehen?

Arena 2:

The Bad boys stole my diary

Diese Entscheidung hat mir ganz schön viel Zeit zum Lernen gekostet. Ich war mir lange unsicher, habe ich micht letztlich gegen das Weiterkommen entschieden. Das liegt an der...ja sehr altbekannten Aufwachszene. Der erste Absatz war vielversprechend und unterhaltsam, aber leider folgen wir danach dem sehr routinierten Einstieg des wir-lernen-den-prota-durch-seine-Morgenroutine-kennen. Zuerst der Wecker, dann das Frühstück mit dem sehr inhaltslosen Gespräch. Wir bekommen zwar ein wenig die Dynamik seiner Mutter und dem Prota zu spüren, aber es wirkt eher überflüssig, als bereichernd für den Leser. Danach kommt auch das Schildern des Aussehen, du hast zwar sehr interessant mit Klischees gespielt und kleine Überraschungen reingebracht, dennoch ist es eine sehr oft gelesene und unkreative Angehensweise. Schade! Ich werde defintiv deine Geschichte weiterverfolgen, aber das Buch hat diese Runde nicht überlebt.

RUTHLESS

Leider kommt dein Buch diese Runde nicht weiter, du schilderst dem Leser eine Autounfallszene. Leider wirkt es mehr wie eine Beschreibung von außen, die Gedanken sind viel zu klar, um panisch zu sein, in dem Moment nach einem Autounfall ist die Chance eigentlich hoch, dass die Person entweder in Panik verfällt oder geschockt ist. Der zweite Fall tritt defintiv häufiger auf, für eine panischr Reaktion, wirkt die Beschreibung der Szene zu distanziert, für eine geschockte viel zu emotional.
Wenn du dich verletzt, was machst du normalerweise?
Als Ersthelfer kann ich nur meine Sicht auf Patienten oder meinen Erfahrungen schildern: die meisten sind zunächst vollkommen erstarrt. Ich selbst fühle zunächst den Schmerz, beziehungsweise ich fühle meinen Körper. Schwierig zu beschreiben, aber meisten bewegt man sich nicht sonderlich viel, sondern horcht in sich rein, man schmeckt plötzlich den Geschmack der Apfelschorle viel klarer auf der Zunge und den Aspahlt unter meiner Haut viel genauer, wie jede einzelne Kuppe und jedes Steinchen drückt. Das hat mir defintiv gefehlt, die Beschreibung der eigentlichen Empfindungen des Erzählers.

Arena 3:

Schattenfeind - Die Diebin mit der Krone

Du hast ein Talent zum Beschreiben, der Einstieg mit den Kampf um die Kugelbeeren mit dem Kugelbeerbusch war gut geschildert.
Schade ist es, dass wirklich wie jeder klischeehafter Wattpadeinstieg die Augen so besonders meerblau sind, die sofort in das Auge des Betrachters fallen. Auch ist es etwas merkwürdig und eher ungewöhlich, wenn die Iriden von Wimpern umrahmt sind...
Die zweite Besonderheit müssen natürlich die dichten, blonden Haare sein...die perfekt ihr ovales olivfarbenes Gesicht umrahmen. Leider muss ich gestehen, dass in diesem Absatz meine Sympathie gegenüber Joy sank, das ist eines der klischeehaftesten und unkreativsten Einstiege, ich kann nachvollziehen, dass man versucht dem Leser ein Bild der von dem Prota so schnell wie möglich zu vermitteln, damit dieser sich etwas vor dem inneren Auge vorstellen kann, aber die Spiegelvariante mit den auffallenden Augen im dritten Absatz und einer ausführlichen Beschreibung ist 1. Ein wenig eleganter Infodump, 2. Eindruckslos. Solche perfekten Charakterbeschreibungen hat man zu oft gelesen und wir werden ihr wenig aus der Menge rausstechende Aussehen mit dem wenig rausstechenden Namen nur kurz während des Lesens verbinden können und spätestens nach Ende des Buches wieder vergessen. Sie könnte wirklich wie gefühlt fünfzig Prozent der Wattpadprotas aussehen! Eine gute Übung wäre dich selbst vor den Spiegel zu stellen, ist dein Gesicht auch mit solchen perfektionistischen Maßen zu beschreiben? Gibt es ein besonders auffälliges Merkmal? Wirf einen Blick auf Familie und Freunde! Vielleicht fällt dir dann so etwas ein, wie...die in dem Jahr unter mir mit sehr großen, beinahe herausquellenden Augen und einem süßen herzförmigen Mund. Lange Rede, kurzer Sinn: Sieh dich um, brainstorme noch einmal Joy! Ich würde mich sehr en-joy-en (sorry, ich liebe Puns) bei einem weiteren Projekt von dir dabei zu sein.

Die 100. Hungerspiele

An sich vermittelst du ziemlich gut die Welt der Hunger Games.
Leider mangelt es an deinen Absätzen an dem Prosarhythmus, Ausdruck und Beschreibungen.
Wir erfahren, was passiert, Mel macht sich auf dem Weg zu ihrem Freund und sie unterhalten sich, dabei plagen sie die Gedanken der anstehenden Ernte. Dennoch haben wir kein wirkliches Bild. Zupft sie an ihren geflochtenen Zöpfen? Beißt sie sich auf die Lippe? Knacken die Äste unter ihren Schuhen, während sie sich zu ihrem Freund aufmacht. Auch sind oft Wendungen dabei, wie "kalte Angst ergriff...ihr Herz zog sich zusammen", das hat kaum Einfluss auf den Leser, da dies schon hundertmal gelesen wurde und seinen Zweck nicht mehr erfüllt.
Was deinen Prosarhythmus angeht, ein normaler Satz besteht aus Subjekt, Prädikat, Objekt. Es gibt oft einzelne Sätze, die eigentlich Nebensätze sind, die zwar in kleinen Mengen, abgebrochene Gedanken, additionale Anhänge oder Nervosität wiederspiegeln können, jedoch auf Dauer den Lesefluss unterbrechen.
Dennoch gefällt es mir sehr, wie die die perfekte Hunger Games Stimmung rüberbringst. Ich lese sicher ein bisschen weiter. ^^

Arena 4

Nur eine Nacht und ein ganzes Leben

Schon der erste Absatz ist keine wirkliche Spannungsspitze, aber die folgenden fünf Absätze verraten und zwar ein wenig über die Situation in der sich unsere Erzählerin befindet, es lässt auch ein wenig durchschimmern, wie sie tickt, jedoch erfährt der Leser viel zu wenig um in dein Buch reingezogen zu werden. Obwohl wir gewisse Sympathie empfinden, ist das definitv nicht genügend, um an ihrem Schicksal oder an dem Buch interessiert zu sein. Wir könnten mehr Sympathie empfinden,wenn mehr auf dem Spiel steht. Wen interessiert es schon, ob sie an der Anstellungssuche scheitert? Hat es direkte Einflüsse auf ihre Situation? Braucht sie das Geld dringend? Wie reagiert sie darauf? Ist sie frustriert, wenn ja, wieso sehen wir das nicht?
Dein Schreibstil ist durchsichtig und ansprechend, aber leider konnte dein Buch mich nicht fesseln.

Forgotten Scars of the Past

Dein Einstieg bietet einen gewissen Anreiz zum Weiterlesen, der Leser ist sicher interessiert, wieso Harry so reagiert, obeohl der Gig anscheinend sehr gut gelaufen ist. Dennoch kommen die Dialoge und Handlungen sehr hölzern und unecht rüber. Anstatt wirklich zu beschreiben, wie die Szene sich zu ereignet hat, wie die einzelnen Mitglieder sich freudig abklatschen, verschwitzt aber mit einem breiten Grinsen, kriegt der Leser eine Zusammenfassung der Handlungen aufgetischt. Den Drang von Harry zum Hotel zurückzukehren und seine Bandmitglieder zurück zu lassen, hätte man eindrucksvoller durch einen tieferen Gedankengang und dementsprechender Spiegelung in seiner Körpersprache schildern können. Der Ansatz mit dem falschen Lächeln ist oft genutzt und in deiner Anwendung altbekannt und ausgelutscht. Vielleicht hätte man erwähnen können, wie seine Muskeln in seinen Wangen ziehen und seine Stimme klingt vielleicht flach und die Worte selbst in seinen Ohren wie leere Floskeln.

Freedom

Der erste Absatz hatte einen unglaublichen Eindruck auf mich gemacht, deshalb war diese Entscheidung wohlüberlegt gewesen, du schilderst den Monolog der Großmutter sehr lebhaft und man kann sich ein gutes Bild vor Augen machen, es wirkt aber ein wenig sehr dick aufgetragen, was die Großmutter zu ihrer Enkelin sagt. Auch wurde schon diese Szene in dem Klappentext erwähnt und war dementsprechend eigentlich überflüssig, da sie lediglich die letzten Worte der Frau schildert, die einen Einfluss auf Alyah hinterlassen werden. Das wissen wir jedoch schon aus dem Klappentext, wir lernen nichts Neues dazu, wer Alyah ist, wieso wir eigentlich ihrer Geschichte folgen sollten und weshalb wir überhaupt das nächste Kapitel lesen sollten.

Ein Tanz mit dem Tod

Dein erster Absatz war defintiv nicht der Renner, leider erfahren wir auch in den nächsten Absatz, als Leser nicht viel, um wirklich mit der Erzählerin eine Bindung aufbauen zu können. Wie sie heißt, was sie an diesem bestimmten Abend rausgetrieben hatte...das alles wird in den ersten fünf Absätzen nicht klar. Dein Schreibstil ist angenehm, manchmal auch ein wenig lustig. Leider gab es keinen gewaltigen Infodump im vierten Absatz, die in dieser Szene eigentlich nicht wirklich von Bedeutung ist, jedenfalls nicht so ausgewalzt. Auch haben wir ein sehr blasses Bild, wer genau die Erzählerin ist. Wir erfahren wenig von ihren Gefühlen, ja, sie bereut es sich verabredet zu haben, sie hängt am Nachmittag nicht gerne mit anderen rum, aber wer sie wirklich ist, beziehungsweise wie sie sich fühlt und wie sie reagiert...an ihrem Schicksal oder an ihrer Persönlichkeit gibt es nichts, was den Leser dazu animieren könnte, Interesse aufzubringen.

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