Bewertung 2. Runde

Da mir die Technik einen sehr fetten Strich durch die Rechnung gezogen hat und somit meiner Schreibapp ganze sechs Planungsprojekte und etwa 9000 Wörter in Luft aufgegangen sind, inklusive eurer Bewertungen, habe ich mich entschieden, die Bewertungen etwas kompakter zu verfassen und stattdessen bei den Toten etwas genauer auf das einzugehen, was ihnen zum Verhängnis wurde.

Danke für euer Verständnis.

-Orphants (Zu Tode erschöpft)

[HYMNE des Capitols einblenden, sodass alle Beteiligten der vier Arenen aufwachen. KANONENSCHÜSSE ertönen]

Nun denn, dann wollen wir die Toten der zweiten Nacht aufbahren und ehren.

Aus der Arena 1(Lenz)

A little too much
2

Wenig spannender Einstieg, die Beschreibung eines typischen Traums, auch sprachlich weniger schön beziehungsweise elegant umgesetzt. Die Sätze wirken etwas abgehackt und kein wirklicher Lesefluss kann zustande kommen, dank der kurzen Hauptsätze, die ohne Überleitung aneinander gereiht sind. Auch fällt auf, dass beim weiteren Lesen, dass es ab und an am Ausdruck mangelt, manche Formulierungen sind ungeschickt gewählt, wie "Die Hand hat sich um meine gelegt" "Sie ist so gefüllt..." und die Adjektive beziehungsweise Beschreibungen sind an manchen Stellen nicht im Kontext korrekt eingesetzt, zum Beispiel "seichten Wind" und man findet Wiederholungen, wie "...wird es kalt und dunkel um mich herum. Ich lege meine Arme schützend und wärmend um mich herum". Deshalb würde ich dir ans Herz legen an deinem Ausdruck sowie auch deinem Wortschatz zu arbeiten, vielleicht hilft es auch deine Texte laut Korrektur zu lesen.

Ist es zu spät Entschuldigung zu sagen
2

Es ist auffällig, dass du ab und Nebensätze, hinter einen Hauptsatz seperat stellst, also etwas dem Leser auftischst, was grammatikalisch gesehen inkorrekt ist. Das findet sich schon in dem ersten Absatz und zieht sich auch im folgenden Kapitel durch. Obendrauf sind deine Sätze oft sehr kurz oder ein wenig verschachtelt, sodass kein wirklicher Lesefluss zu stande kommen kann, was mir aber auffiel, ist der leicht lyrische Klang mancher Absätze. Du könntest dich ja mal mit Gedichten auseinander setzen oder du liest mehr Prosa und versuchst von verschiedensten Autoren ihren eigenen Prosarhythmus aufzuspüren, um deinen eigenen zu finden.
Auch an deinem Ausdruck musst du noch feilen, denn eine Stille entgegnet niemanden, es gibt keine strahlenden Fotos, wohleher strahlen die Menschen auf dem Foto. Und manchmal fällst du aus dem Präsens in Präteritum oder umgekehrt.

The untold tale of Evalin, Eliza und co. Was geschah vor Throne of Glass
1

Normalerweise setzt man stets einen Absatz, wenn eine Person spricht, wenn der Ort wechselt, wenn der Sinnabschnitt zu Ende ist. Auch ist der erste Absatz eigentlich überflüssig, wir erfahren zwar, dass Evalin und Eliza Cousinen sind, die sich sehr gerne haben, aber beide werden kein bisschen charakerisiert, viel mehr listest du einfach auf, was in welcher Reihenfolge gesagt wurde und passiert ist. Show don't tell! Haben die beiden eine Geheimverabschiedung, ist Eliza ein bisschen größer, sind sie die einzigen am Hafen. Vielleicht blinzelt Evalin ihre Tränen weg, weil sie die weinerlichere von den beiden ist...in diesem Zustand lernen wir die beide nicht wirklich kennen, es passiert nichts spannendes, wieso sollte der Leser weiterlesen?


Apollo-Wärme der Musik
2
Du schilderst ein sehr klischeehaft wirkendes Bild von den Straßen New Yorks und man findet auch viele Wiederholungen. Es sind immer die reichen Frauen, die an den Armen vorbei stolzieren oder die Geschäftsmänner die zu der Subwaystation hetzen, egal wie gut es einem Viertel oder einer Stadt auch geht, es findet sich auf der Straße alles. Der Leser hätte ein viel realistischeres und einprägsameres Bild erhalten, hättest du vielleicht jemanden mit einem Einkaufswagen und all seinen Habseligen neben Schülern beschrieben, die eine teuere Uhr im Schaufenster begutachten. Wenn du in einer Großstadt lebst, setz dich einfach ans Fenster und versuche die Menschenmenge zu beschreiben, ohne wirklich anklingen zu lassen, wie du es dir vorstellst, sondern versuch wirklich eine Momentaufnahme dieses Gedränge verschiedenster Kontraste festzuhalten mit kleinen Details. Wenn du einen Krieg beschreibst, ist es wirkungsvoller ein kleines Detail rauszusuchen, wie den angebrannten Kinderschuh auf der Straße, als es Feuer und Schwefel regnen zu lassen.

Aus der Arena 2

The Last Christmas
4
Ich habe lange überlegt, ob dein Buch diese Runde noch weiterkommt oder nicht, deshalb habe ich auch die folgenden Absätze gelesen um mir ein grobes Bild deines Einstiegs und deines Schreibstils zu machen.
Dein Einstieg, der das Weihnachtslied "Leise rieselt der Schnee" anklingen lässt, ist sehr kreativ und interessant, aber an der sprachlichen Umsetzung lässt sich defintiv noch arbeiten. Auch muss du dich noch einmal den Rhythmus deiner Prosa ransetzen, da ab und an die Texte ein wenig abgehackt klingen. Auch fehlt manchmal die Überleitung zwischen den Sätzen, beziehungsweise sie sind so ungeschickt formuliert, sodass man nicht wirklich in deinen Einstieg eintauchen kann.
Das ist wirklich schade, da die Idee sehr interessant ist. Ein kleiner Tipp wäre vielleicht noch: Show, don't tell. Man kann viele Dinge, die du aufgezählt hast, mit lebhaften Beschreibungen ersetzen, die deinen Text aufpeppen und auch die heimelige weihnachtliche Stimmung unterstreichen könnten.

Aus der Arena 3
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Aus der Arena 4

How to accidentally fall for a lawyer's son
3
Du musst dich in die Überarbeitung in Bezug auf Ausdruck reinknien, denn "meine Augen sind mein einziges Fenster in die Außenwelt" (zur Außenwelt), "Rest der Welt, die ihre..." (eigentlich der Rest der Welt), "in den Tesco reingesprungen" oder Wiederholungen "Geldbeutel sind, auf meinen Geldbeutel achten...". Absätze wären auch angesagt und das Verhalten der Erzählerin ist leider wenig nachvollziehbar, normalerweise würde man doch schon vor dem Aufsehen merken, was da den Weg versperrt. Dennoch ist es eine lustige Idee, wenn auch weniger gut umgesetzt. Wie erfahren zwar einiges über unseren Erzähler (nicht von Eltern finanziell unterstützt, Medizinstudium), aber da wir wenig an ihren Gedanken teil haben, beziehungsweise an ihren Gefühlen und nicht einmal beschrieben wird, wie es um sie herum aussieht, können wir einfach nicht mit ihr eine Bindung als Leser aufbauen, sodass wir ihr Verhalten nachvollzogen hätten.

Und der Rest haben dir zweite Nacht überlebt! Manche sind nur haarscharf den Tod von der Schippe gesprungen, andere haben viel Mut, Intelligenz und Kraft gezeigt, ob das reichen wird, um die eigenen Waffen und Vorräte zu schützen?

Wir sehen uns in der nächsten Runde!

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