39 | Gebrochenes Herz

Diejenigen von euch, die meine anderen Geschichten lesen, erinnern sich vielleicht an Coco und John. Ihr dachtet, das Kapitel, indem er vor ihr Emotionen zeigt, war schlimm, richtig? Dann müsst ihr jetzt stark sein, die Taschentücher bereitlegen und euch traurige Musik anmachen, denn das hier hat selbst mich gebrochen, doch danach werdet ihr niemanden hassen. Versprochen. Es ist das emotionalste Kapitel der ganzen Geschichte - und es ist sehr lang geworden.

Ein leises Geräusch ließ sie zusammenschrecken. Glas splitterte. Sofort schaute sie sich mit klopfendem Herzen ertappt um, doch sie war noch immer allein im Raum. Dann plötzlich entdeckte sie ihn; Marten.

Er saß mit dem Rücken zum Fenster auf einem der beiden Lounge-Sessel auf dem Balkon. In seinen Fingern hielt er eine glühende Zigarette. Oder war es ein Joint?

Erst, als sie sich ihm langsam näherte, erkannte sie, dass er lediglich eine Boxershorts trug. Sie seufzte schwer, dann zog sie die Balkontür auf. Als sein Kopf zu ihr herumfuhr, erschauderte sie. Eine tiefe Traurigkeit lag in seinen Augen und seine Wangen glitzerten verräterisch in der Dunkelheit. Chopper lag dicht bei ihm, so, als wolle er ihm in diesem Augenblick beistehen.

„Ist alles okay?", fragte sie misstrauisch.

„Ja, geh wieder schlafen", sagte er leise, bevor er seinen Blick wieder ins Leere gleiten ließ. Es war offensichtlich, dass etwas nicht stimmte. Also machte sie einen Schritt auf den Balkon hinaus, statt seiner Forderung nachzukommen. Sofort wurde sie von der kühlen Nachtluft eingehüllt, die unerbittlich ihre Waden hinaufkroch, und sie schlang fröstelnd die Arme um ihren Körper.

„Pass auf, da liegt Glas."

Erst jetzt, als sie zu Boden schaute, sah sie, dass sie beinah in die kleinen, in der Dunkelheit schimmernden Scherben getreten war. Ihre Frage, ob er getrunken hatte, war angesichts der leeren Whiskeyflasche auf dem Wohnzimmertisch überflüssig.

Wie viel hast du getrunken?", fragte sie stattdessen.

„Nicht genug", sagte er gleichgültig, dann fiel sein Blick auf das Papier, das sie noch immer zwischen ihren Fingern hielt. Sein Gesicht wurde düster, bevor er ihr den Brief energisch aus den Fingern riss. „Gib das her!", fuhr er sie an und erhob sich energisch, doch er verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem dumpfen Geräusch wieder auf den harten Lounge-Sessel zurück.

„Oh mein Gott", murmelte sie genervt, als sie erkannte, wie viel er tatsächlich getrunken hatte.

„Du hättest ihn nicht lesen dürfen", stellte er aufgebracht klar, bevor er einen weiteren Versuch unternahm, sich aufzurichten. Dieses Mal gelang es ihm und er baute sich bedrohlich vor ihr auf.

„Habe ich nicht", versicherte sie und hob abwehrend die Hände.

„Gut, denn es geht dich auch nichts an", knurrte er, bevor er seinen durchbohrenden Blick von ihr abwandte und auf das Papier in seiner Hand schaute. Erst jetzt bemerkte sie, dass Blut von seinen vor Aufregung zitternden Fingern tropfte. Ohne zu zögern nahm sie ihm das Papier wieder ab und legte es auf den Sessel, auf dem er bis gerade eben noch gesessen hatte. Dann griff sie vorsichtig nach seiner Hand. Seine Gesichtszüge hatten sich verhärtet und er hielt seinen Blick starr auf sie gerichtet, während sie probierte, seine Hand zu inspizieren. Warmes Blut lief über ihre Finger, tropfte auf den Boden und auf ihre Füße. Jetzt begriff sie, was passiert war. Er hatte das Glas mit seiner bloßen Hand zerdrückt und sich dabei geschnitten.

„Scheiße", murmelte sie.

Als sie in seine Augen schaute, schluckte sie. Er kämpfte mit den Tränen.

„Ich bin okay", nuschelte er, doch als er ihr seine Hand entziehen wollte, hielt sie ihn sanft fest. Sie hatte ihn noch nie derart zerbrechlich erlebt. Vorsichtig legte sie die andere Hand an sein Gesicht. Er ließ es einfach geschehen und lehnte sich in ihre Berührung hinein. Seine Haut war glutheiß. Einen Moment sagte keiner von ihnen ein Wort. Es war, als würde die Zeit um sie herum stillstehen, während sie einander einfach nur schweigend in die Augen schauten.

„Ich wollte nicht, dass das passiert", flüsterte er beinah und lehnte seine Stirn gegen ihre.

„Es ist okay", sagte sie leise und strich sanft durch seine Haare.

„Nein. Ist es nicht. Sie ist tot. Und es ist meine Schuld."

Sie schluckte hart, als sie zu verstehen glaubte. Es war mit Sicherheit kein Zufall, dass er mit Kerzen in der Dunkelheit saß, einen Brief von einem Mädchen las und sich währenddessen betrank.

„Wer?", fragte sie mit bebender Stimme.

„Samira."

Sie traute sich nicht zu fragen, wer Samira nun gewesen oder was mit ihr passiert war. Sie traute sich nicht einmal mehr zu atmen. Plötzlich machte Johns Aussage einen Sinn; Marten konnte sie gar nicht getroffen haben, wenn sie nicht einmal mehr lebte.

„Ich hätte auf sie aufpassen müssen. Ich-"

Seine Stimme brach. Eine einsame Träne rollte seine Wange hinab. Er musste nichts mehr sagen. Der Schmerz dieses Verlustes stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sie wischte schweigend die Träne mit ihrem Daumen weg, bevor sie ihn einfach nur in den Arm nahm und ihn fest an sich drückte. Im ersten Moment wirkte er wie paralysiert, stand einfach nur so da und ließ ihre Umarmung über sich ergehen, doch dann schlang er seine Arme um sie. Eine ganze Weile standen sie einfach nur eng umschlungen in der Dunkelheit. Dabei klammerte er sich an sie wie ein Ertrinkender.

Sie fühlte seinen Schmerz so sehr, dass auch ihre Augen sich mit Tränen füllten, doch sie schluckte sie herunter. Es war offensichtlich, was für einen riesigen Verlust er erlitten und was für eine Lücke Samira in seinem eben hinterlassen hatte. Natürlich beschäftigte sie die Frage, was genau passiert war, doch sie wollte ihm die Zeit geben, die er brauchte, um darüber zu sprechen. Sie glaubte jedoch, jetzt vieles klarer zu sehen und seine Motive besser zu verstehen. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit löste er sich schweigend von ihr und sah mit tränennassem Gesicht auf sie herab. Sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, dann griff sie erneut nach seiner Hand. „Komm. Wir machen das sauber."

Marten ließ es kommentarlos über sich ergehen, als sie seine Hand notdürftig ausspülte, desinfizierte und mit Kompresse und Mullbinde verarztete. Während er sich ins Bett legte, fegte sie die Scherben auf dem Balkon zusammen, legte den Brief, ohne ihn zu lesen, wieder auf den Wohnzimmertisch und löschte die Kerzen. Anschließend kehrte sie zu ihm ins Schlafzimmer zurück und nahm sich ein T-Shirt aus seinem Kleiderschrank.

„Tut mir leid", sagte er leise, während sie das blutverschmierte Shirt gegen das frische eintauschte.

„Nicht schlimm", versicherte sie, bevor sie sich zu ihm legte.

„Wenn's teuer war, kaufe ich dir ein Neues", murmelte er.

„Wirklich: nicht schlimm", beteuerte sie und löschte das Nachtlicht. Eine Weile sagte er nichts, doch dann schob er seinen Arm unter ihren Kopf und zog sie zu sich heran. „Danke."

Sie erschauderte, als er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn drückte. Dann atmete er tief durch.

„Samira war meine erste richtige Freundin."

Sie schluckte, als sie erkannte, dass er gerade dabei war, sich ihr endlich anzuvertrauen.

„Du musst das nicht tun", versicherte sie ihm, doch er begann trotzdem zu erzählen.

„Ich habe sie auf dem Dom beim Autoscooter kennengelernt. Ich wollte vor den anderen Jungs angeben, also bin ich ihr voll in die Seite gefahren. Joker hat das gesehen und fand das nicht so cool wie ich. Also hat er mich aus dem Autoscooter gezogen, um mir eine Abreibung zu verpassen, doch sie ist dazwischengegangen, bevor die Situation eskalieren konnte. Ich fand sie wirklich süß, also habe ich sie als Entschädigung auf eine Zuckerwatte eingeladen. Sie war anders als die anderen Mädchen, die ich damals kennengelernt habe. Sie war die erste, mit der ich mich über ernste Themen unterhalten konnte und die mich verstanden hat."

„Was hatte Joker mit der Sache zu tun?", fragte sie und runzelte misstrauisch die Stirn. „War er ihr Freund?"

„Ihr Bruder."

„Scheiße", seufzte sie angesichts dieser weiteren unerwarteten Wendung.

„Ihm hat das anfangs gar nicht gefallen, dass sie tatsächlich mit mir ausgegangen ist. Er hatte damals ein paar Läden auf dem Kiez und wollte sie immer von Typen fernhalten, die so sind, wie er selbst. Trotzdem hat sie zu mir gestanden. Und ich habe ihm versprochen, dass ihr nichts passieren wird und ich auf sie aufpasse. Ich habe ja selbst nie geglaubt, dass ihr etwas zustoßen könnte."

Er machte eine kleine Pause, so, als müsse er sich sammeln und zu neuer Stärke finden, bevor er den Rest der Geschichte erzählte. Sie verarbeitete unterdessen, dass es sich bei Joker offenbar um Samiras Bruder handelte.

„Ich habe mich wieder mal mit so einem Spinner angelegt. Der wollte sich in Jokers Geschäfte einmischen. Samira war in dieser Nacht mit ihren Freundinnen auf dem Kiez unterwegs. Der Typ wusste wohl, dass sie Jokers Schwester war, und hat geglaubt, es wäre eine gute Idee, sie zu belästigen, um Joker zu provozieren. Doch statt Joker hat sie mich angerufen. Also bin ich sofort in diesen Club. Dieser Typ war noch da und gerade dabei, sie anzufassen. Ich habe sofort rotgesehen und ihn kaputtgeschlagen", erzählte er und seufzte tief. War er deshalb derartig eskaliert, als Paul sie vor dem Studio bedrängt und beleidigt hatte? Weil ihn das an diese Situation zurückerinnert hatte?

„Aber dabei ist es nicht geblieben. Nach der Schlägerei habe ich Joker angerufen und er hat mich gebeten, sie sicher nach Hause zu bringen. Doch auf dem Weg zum Auto haben sie mich überfallen. Sie waren zu sechst. Haben mich gepackt. Ich habe ihr gesagt, sie soll sich ins Auto setzen, aber sie war einfach so stur."

Er schüttelte tief traurig den Kopf.

„Sie haben auf mich eingeschlagen. Ich habe mich gewehrt. Dann hat einer ein Messer gezogen und auf mich eingestochen. Sie wollte dazwischengehen. Hat im Handgemenge einen Schlag abbekommen, ist zu Boden gestürzt. Sie hatte starke Hirnblutungen."

Nikas Augen füllten sich bei seinen emotionalen Erzählungen erneut mit Tränen. Als sie seine zitternden Finger mit ihren umschloss, schaute sie in sein schmerzerfülltes Gesicht. „Es tut mir so leid", flüsterte sie, bevor ihre Stimme versagte.

„Sie haben mich ins Krankenhaus gebracht. Ich habe sehr viel Blut verloren. Als ich wieder zu mir kam und nach ihr gefragt habe, haben sie mir gesagt, dass sie gestorben ist. Ich konnte ihr nicht mehr helfen. Ich-"

Er brach ab, ließ seinen Blick kurz ziellos schweifen.

„Das tut mir sehr leid", sagte sie und strich mit ihrer Hand durch sein Haar. Er ließ es einfach geschehen.

„Inzwischen ist das alles so lang her, dass Joker und ich einen Weg gefunden haben, damit zu leben", fuhr er fort.

„Das ist wirklich schlimm. Jetzt verstehe ich auch, wieso die Stimmung zwischen euch so angespannt war", sagte sie, als sie sich an Jokers nächtlichen Spontanbesuch zurückerinnerte.

Marten seufzte tief.

„Joker und ich hatten anfangs unsere Differenzen, aber als er gemerkt hat, dass das zwischen Samira und mir ernst ist, haben wir uns miteinander arrangiert und sind mit der Zeit richtige Freunde geworden. Für das, was mit ihr passiert ist, gibt er sich genau wie ich die Schuld. Ohne seine Geschäfte wäre es vielleicht nie so weit gekommen. Ich helfe ihm heute noch bei manchen Dingen und wusste, dass er an diesem Abend beim Konzert vorbeikommen würde. Ich wollte einfach nicht, dass ihr euch kennenlernt oder er erfährt, dass ich mein Leben jetzt ohne sie weiterlebe; jedenfalls nicht auf diese Art und Weise. Ich wollte mit ihm in Ruhe darüber sprechen und ihm erklären, dass meine Beziehung mit dir nicht bedeutet, dass ich Samira nicht länger in meinem Herzen trage oder sie mir egal gewesen wäre. Er ist wie ich ein sehr impulsiver Typ und ich wollte eine Eskalation einfach vermeiden. Außerdem wollte ich nicht, dass du zufällig irgendetwas über den Strip-Club aufschnappst."

Sie schluckte, denn seine Worte ergaben Sinn.

„Aber er hat es trotzdem gecheckt", schlussfolgerte sie. Er nickte.

„Deshalb war er hier. Er wollte mich zur Rede stellen. Dich allein hier anzutreffen, hat seine Vermutung bestätigt, dass ich tatsächlich eine neue Freundin habe. Als ich zu ihm in den Laden bin, um das mit ihm zu klären, hat er mir ins Gewissen geredet und mir gesagt, dass, wenn ich dich wirklich liebe, ich dich von mir fernhalten muss. Erst wollte ich es nicht wahrhaben, aber als dann der Brief mit dem Termin für den Haftantritt kam, dachte ich, dass er Recht hat. Ich dachte, du verdienst einen Mann an deiner Seite; einen, der bei dir ist, und keinen, der im Knast sitzt. Einen Mann, der auf dich aufpassen kann. Als du mich mit Yasmin auf dem Kiez gesehen und du sie fälschlicherweise für Samira gehalten hast, dachte ich, es wäre die perfekte Gelegenheit, dich von mir wegzutreiben. Das alles war falsch und es tut mir leid."

„Verstehe", sagte sie, als sich ihr das gesamte Puzzle erschloss.

„Seit dieser Nacht, in der Samira gestorben ist, habe ich Angst davor, mich wieder auf eine Frau einzulassen. Ich wollte mich nie wieder so fühlen; ich wollte einfach keine Verantwortung mehr für einen Menschen übernehmen, der ich nicht gerecht werden kann. Verstehst du? Auch, wenn ich das alles mittlerweile verarbeitet habe und nur noch selten so traurig werde wie in dieser Nacht, hat sie mir wahnsinnig viel bedeutet; genauso viel wie du mir heute bedeutest. Ich würde es nicht ertragen, wenn dir eines Tages auch etwas passieren würde und ich es nicht verhindern könnte. Ich wollte nicht, dass die falschen Leute von dir erfahren, weil ich Sorge habe, sie würden es eines Tages vielleicht gegen mich verwenden. Diese Hilflosigkeit hat mich jahrelang um den Schlaf gebracht. Ich habe gerade gelernt, damit zu leben, und mich wieder gefangen – und dann bist du in mein Leben getreten. Ich wollte das einfach alles nicht für dich."

Seine ehrlichen Worte berührten sie sehr. Zu hören, wie aufrichtig seine Motive all die Zeit über gewesen waren, erleichterte und schockierte sie gleichermaßen. Es machte nichts von all dem ungeschehen, aber es half ihr tatsächlich dabei, ihn besser zu verstehen.

„Hast du mir deshalb verschwiegen, dass du in Jokers Stripclub mit drinhängst?"

Er seufzte schwer.

„Ich wollte dir einfach kein schlechtes Gefühl geben, auch, wenn mir der Laden nicht gehört, sondern ich nur daran beteiligt bin. Ich wusste, du würdest dir Filme fahren, wenn ich dir sage, dass ich dort hinfahre, auch, wenn die Mädchen dort mir egal sind. Ich hatte einfach keine Lust auf ständige Streitereien mit dir, weil sie unnötig gewesen wären und unsere Beziehung belastet hätten", antwortete er.

„Also war das mit der Bar gelogen", schlussfolgerte sie enttäuscht.

„Nein. Die mache ich wirklich auf, aber erstmal muss ich das aufs Eis legen", erklärte er.

„Und dieser Stripclub ist legal?", hakte sie misstrauisch nach.

Er schmunzelte.

„Zu 100 Prozent. Ist ja kein Puff oder so was."

„Musst du mir vielleicht noch mehr erzählen?"

Er runzelte die Stirn.

„Was meinst du?"

„Irgendwelche Läden oder Aktivitäten, die du vor mir verheimlicht hast..."

Er schüttelte den Kopf.

„Nein. Wirklich nicht."

„Also nur der Club, das Tattoo-Studio und die geplante Bar?"

Er nickte.

„Und du machst da wirklich nichts Verbotenes?"

Er schüttelte lächelnd den Kopf.

„Komplett legal", beteuerte er erneut.

„Ich meine mit den Mädchen", knurrte sie.

Sie erwartete, dass er gleich frech schmunzeln würde, doch er blieb ernst.

„Nein. Ich kümmere mich nur darum, dass alles läuft, und dass die Mädchen zufrieden sind. Je besser sie drauf sind, desto besser läuft der Laden, weil sie mehr Umsatz bringen. Und wenn ich dafür mit einem Mädchen mal Shoppen gehen muss, damit die sich am Abend was Schönes ausziehen kann, und sie dann glücklich ist, dann mache ich das. Ist alles Arbeitszeit für mich. Die einzige, die mir etwas bedeutet, bist du", versicherte er ihr geduldig. Dass er ihr so ernst mit ihr darüber sprach, zeigte ihr, dass ihm die Beziehung wirklich wichtig war.

„Du bedeutest mir auch viel", flüsterte sie, bevor sie ihre Hand an sein Gesicht legte und seine Lippen mit einem Kuss verschloss. Er seufzte schwer, bevor er ihren Kuss behutsam erwiderte. Dabei umfasste er ihr Gesicht mit seinen Händen. Sein Kuss war so ungewohnt ruhig und leidenschaftlich, dass er eine Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper erzeugte. Doch sie hatte nicht das Bedürfnis, jetzt mit ihm zu schlafen. Sie wollte einfach nur bei ihm sein und ihm die Stärke geben, die er jetzt brauchte.

Seltsamerweise hatte seine Geschichte auch Nikas Gedanken und Zweifel aus ihrem Kopf vertrieben. Es war als konnte sie endlich wieder klar denken. Er lächelte.

„Was?", fragte sie leise.

„Nichts", sagte er, küsste ihre Stirn, ließ dann den Kopf ins Kissen sinken.

„Sag es mir", forderte sie.

Er wurde nachdenklich.

„Wie soll das alles nur weitergehen mit uns?"

Dem habe ich nichts hinzuzufügen,  ich muss erstmal meine Tränen trocknen. Könnt ihr ihn jetzt besser verstehen?

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