07 | Mitternacht
Weiter gehts :) Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel :)
Nika hatte ihr Pokerface aufgesetzt, als sie mit den Getränken in den Händen wieder zu den anderen stieß. Sie reichte John die Fanta. Erst jetzt fiel Martens Blick auf sie. Er trug eine schwarze Kapuzenjacke von Adidas, eine dunkle Jogginghose und eine dunkle Bauchtasche. Seine breiten Schultern drückten sich deutlich durch den Stoff der leicht glänzenden Jacke. Selbst in diesem Outfit sah er zum Anbeißen aus.
„Hey", sagte er, dann nahm er Joe eine Flasche Hennessy aus der Hand.
„Hey", erwiderte sie ebenso neutral und schraubte ihre Flasche Wasser auf.
Marten blieb kurz bei ihnen stehen und führte seine Unterhaltung mit John weiter. Sie stand etwas unschlüssig daneben, bevor sie sich Maxwell und Toni zuwandte, um die Unterhaltung zwischen John und Marten nicht zu belauschen.
„Maxwell meinte, du arbeitest als Fitnesstrainerin", stellte Toni interessiert fest und musterte sie aus seinen braunen Augen. Er war etwas größer als sie, hatte ein rundlicheres Gesicht und eine kräftigere Statur. Seine dunklen Haare und sein Vollbart waren akkurat rasiert.
„Ja", gab sie zurück.
„Auch Personal Trainings und so?", hakte Toni nach.
Maxwell schüttelte den Kopf.
„Digga", knurrte er, doch Toni blieb ernst.
„Ich habe die Frage ernst gemeint. Eine Cousine von mir will unbedingt abnehmen, aber sie ist zu schüchtern, um ins Fitnessstudio zu gehen", stellte Toni seine Beweggründe klar.
Nika lächelte.
„Klar, gib ihr meine Nummer, und ich schaue, was ich machen kann", sagte sie.
Maxwell wandte sich von ihnen ab und stellte sich zu John und Marten, zu denen sich inzwischen auch Joe gesellt hatte.
„Wie bist du eigentlich dazu gekommen?", wollte Toni wissen und nippte an einer Dose Cola.
„Ich wusste immer schon, dass ich keinen Bock habe, in einem Büro zu versauern. Ich wollte was mit Menschen machen. Ursprünglich wollte ich Physiotherapeutin werden, dann hat mich das aber mehr angesprochen, da ich sowieso ständig im Fitnessstudio rumgehangen habe", erzählte sie bereitwillig.
„Obwohl das so schlecht bezahlt wird?", fragte er.
„Oh ja, die Bezahlung ist echt nicht besonders gut, aber es reicht aus. Wenn ich hier und dort noch Personal Trainings auf Rechnung geben kann, umso besser", erwiderte sie.
„Hast du denn schon einen festen Kundenstamm?"
„Ich baue mir gerade etwas auf. Aber es ist nicht so leicht, wie ich gedacht habe", gab sie zu.
Toni hielt ihr eine aufgerissene Packung Gummibärchen hin. Sie schüttelte dankend den Kopf.
„Du ernährst dich ganz schön gesund", kommentierte er grinsend und deutete mit einem Kopfnicken auf die Wasserflasche. Sie grinste.
„Das sagst du auch nur, weil du den Döner nicht gesehen hast, den ich gerade noch mit Maxwell verdrückt habe", gab sie zurück.
„Soll ich dich mitnehmen?"
Nika fuhr überrascht zu Marten herum. Er hatte sich aus der Gruppe rund um Maxwell gelöst und schaute ernst auf sie herab.
„Wolltest du schon los?", fragte sie eher aus Reflex, als dass sie seine Frage nicht verstanden hatte.
„Würde ich sonst fragen?"
Sie seufzte schwer. Er war wirklich kein einfacher Typ. Sie warf Maxwell einen Blick zu. Er lachte, schien gerade in seine Unterhaltung mit Joe und John vertieft. Wahrscheinlich würde es noch ewig dauern, bis er sich loseisen würde. Doch sie musste morgen wieder früh aufstehen.
„Okay", sagte sie also zu Marten.
„Gibst du mir noch deine Nummer?"
Erst jetzt fiel ihr Tonis Cousine wieder ein.
„Klar", sagte sie, dann begann sie, ihm die Nummer zu diktieren. Als Toni die Nummer gespeichert hatte, verabschiedete sie sich von den anderen und folgte Marten zu seinem Wagen. Erst dort bemerkte sie, dass Chopper seelenruhig auf dem Rücksitz auf einem Handtuch lag und schlief. Als sie einstieg, versuchte sie, Chopper nicht zu wecken. Dabei kam sie sich ziemlich bescheuert vor.
„Du bist ganz schön naiv."
Sie drehte Marten ihren Kopf zu, als er seinen Wagen in den Verkehr einfädelte. Sie verstand nicht, worauf er hinauswollte.
„Toni wollte einfach nur deine Nummer", stellte er klar, ohne seinen Blick von der Straße abzuwenden. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust.
„Und wenn schon; was geht's dich an?"
Marten schnaubte leise durch die Nase, sah sie jedoch nicht an. Sein Blick war düster, während er den Wagen durch die Dunkelheit lenkte. Die restliche Fahrt verlief schweigsam. Es war einer dieser Momente, in denen ihr seine Anwesenheit unangenehm war, weil ihn eine so bedrohliche, einschüchternde Aura umgab.
„Wieso bist du so?", platzte es aus ihr heraus, kurz, bevor sie die Straße erreichten, in der sie wohnten. Marten warf ihr einen kurzen Seitenblick zu.
„Wie bin ich denn?"
„Kann ich nicht beschreiben. Kalt? Distanziert? Gleichgültig? Gemein?"
„Ich wurde nicht geboren, um everybody's darling zu sein", antwortete er.
„Schon klar, ich auch nicht. Aber du hast so eine Art, die einen abschreckt", versuchte sie zu erklären.
„Und du hast eine Art, die einen nervt", gab er kühl zurück und parkte den Wagen vor dem Haus.
„Siehst du, genau das meine ich", erwiderte sie frustriert.
„Gewöhn dich dran, Prinzessin", sagte er, wobei der das letzte Wort beinah ausspuckte.
„Ist nicht so, als würdest du weniger nerven", murmelte sie, bevor sie sich abschnallte und ausstieg.
„Was?", wollte Marten wissen.
„Danke fürs Mitnehmen", antwortete sie, schlug die Beifahrertür hinter sich zu und lief den kleinen Weg in Richtung Hauseingang entlang. Sie hatte gerade die Haustür aufgeschlossen, als Martens Spiegelbild im Glas der Haustür auftauchte. Chopper erreichte die offene Tür jedoch zuerst. Sie ließ ihn vorbei, dann folgte sie ihm nach oben. Als er sie aufgeregt hechelnd am Treppenabsatz erwartete, drückte sie sich vorsichtig an ihm vorbei, darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. Als Marten sie erreichte, bedachte er sie mit einem ernsten Blick. Da war es wieder; dieses Gefühl, dass er sie mit nur einem Blick vollkommen einnahm. Sie war erleichtert, als er sich von ihr abwandte, um die Tür seiner Wohnung aufzuschließen. Sie nutzte die Chance, dasselbe zu tun, während Chopper in der gegenüberliegenden Wohnung verschwand.
„Gute Nacht", sagte sie und huschte durch den Türspalt.
„Was hast du da eben gesagt, bevor du aus dem Auto gestiegen bist?"
Seine dunkle Stimme war plötzlich so dicht an ihrem Ohr, dass sein Atem sie dort kitzelte, und die Hitze seines Körpers übertrug sich augenblicklich auf sie. Sie machte einen Schritt nach vorn, um etwas Abstand zwischen ihn und sich selbst zu bringen, doch er drehte sie unsanft zu sich um.
„Ich hab dich was gefragt."
Das Herz schlug ihr bis zum Hals, denn das Funkeln in seinen Augen war bedrohlich und seine Gesichtszüge hart.
„Danke fürs Mitnehmen", wiederholte sie mit fester Stimme, doch er schüttelte entschieden den Kopf.
„Das andere", knurrte er und legte grob seine raue Hand an ihr Kinn. Es war irgendwie unwirklich, dass selbst jetzt eine sexuelle Anziehung von ihm auszugehen schien.
„Marten", sagte sie leise und legte ihre Hand an sein Handgelenk. Er stieß sie weg.
„Sag es", forderte er schneidend.
Das Blut rauschte durch ihre Ohren. Es war verrückt; wie konnte ein Mann derart attraktiv und bedrohlich zugleich sein?
„Ist nicht so, als würdest du manchmal weniger nerven."
Seine Gesichtszüge verhärteten sich noch ein wenig mehr.
„Das klang gestern Nacht noch ganz anders", erinnerte er sie.
Sie schluckte. Natürlich hatte es ihr gefallen. Und wie!
Sie hasste sein viel zu großes Ego in diesem Augenblick.
„Ich hab zu viel getrunken", protestierte sie.
Er schaute überlegen auf sie herab.
„Du sagst das nicht nochmal zu mir", stellte er klar. Seine Stimme war leiser geworden und erzeugte einen wohligen Schauer auf ihrer Haut. Seine Hand wanderte von ihrem Kinn in ihren Nacken, dann zog er sie entschieden zu sich heran und presste seine Lippen selbstbewusst auf ihre. Nika wollte zurückweichen, doch er ließ sie nicht. Seine Hand in ihrem Nacken hielt sie genau dort, wo er sie haben wollte. Er bewegte seine Lippen nicht, legte sie nur fest auf ihre. Doch das reichte aus, um sie für den Bruchteil einer Sekunde schwach werden zu lassen. Als er jetzt seine Lippen von ihren löste, versuchte sie so schnell es ging, einen klaren Gedanken zu fassen.
Doch Marten ließ ihr keine Zeit dazu. Er schlang seine Arme fest um ihren Körper, drückte sie an sich und verschloss ihre Lippen erneut mit einem Kuss, bevor er schließlich hineinbiss, um seiner Zunge Einlass zu verschaffen. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich eine unerträgliche Spannung zwischen ihnen aufgebaut.
Marten drängte sie in ihre Wohnung, warf die Tür hinter sich zu, zog ihr die Jacke aus und schob sie durch den Flur ins Schlafzimmer. Auf dem Weg dorthin hörte er hin und wieder auf, sie zu küssen, um ihr den Pullover und das Top über den Kopf zu ziehen. Als Nika irgendwann mit ihren Waden gegen das Bett stieß, schaltete sich ihr Verstand plötzlich wieder ein.
„Du bist echt nicht kritikfähig", sagte sie atemlos.
„Und du redest zu viel", gab er zurück, dann zog er sie näher zu sich heran, so, dass ihre Brüste seine Brust berührten. Nika wollte sich wehren, doch sie konnte nicht. Seine Macht über sie war einfach zu groß in diesem Augenblick und er schien das zu wissen. Sein Kuss war gierig und stürmisch und seine Hände fuhren unter den Stoff ihrer Leggings. Als seine Zunge verlangend in ihren Mund drang und sie überwältigte, erwiderte sie seinen Kuss und zog den Reißverschluss seiner Kapuzenjacke nach unten. Sie streifte den Stoff nach hinten und öffnete ungeduldig die Schnalle seiner Bauchtasche, die sie achtlos zu Boden fallen ließ. Er verlor keine weitere Zeit, drückte sie aufs Bett und zog ihr mit einem festen Ruck die Leggings von den Hüften. Anschließend betrachtete er sie einen Augenblick und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Sie zog ihn zu sich heran, küsste ihn ungeduldig und ließ ihre Hände unter sein Shirt gleiten. Er half ihr, es sich auszuziehen, warf es achtlos zur Seite und beugte sich wieder über sie. Er verschloss ihre Lippen mit einem fordernden Kuss, während seine Finger über ihre nackte Haut wanderten, ihre Brüste mit festem Druck massierten und sie sich unter ihm leise stöhnend zu winden begann, bis sie schließlich ihre Schenkelinnenseiten erreichten. Mit einem entschiedenen Ruck zog er den String nach unten, dann fuhr er mit einer Hand direkt zwischen ihre Schenkel und massierte sie fest. Nika stöhnte laut in den Kuss hinein.
Sie spürte seinen harten Schwanz durch den Stoff seiner Jogginghose. Ihre Finger wanderten seinen Rücken hinab und fuhren dann wie zufällig über die Beule, die sich unter seiner Jogginghose abzeichnete. Er stöhnte auf. Jetzt verlor er jeglichen Rest seiner Selbstbeherrschung, schien die Macht zu genießen, die er über sie hatte.
Als er jetzt seine Jogginghose und die darunter liegende Shorts nach unten streifte, schluckte Nika und entlockte ihm ein Schmunzeln. Er ließ keine Zeit verstreichen, spreizte ihre Schenkel auseinander, bevor er sie wieder zu küssen begann. Mit einer einzigen Bewegung drang er tief in sie ein und sie musste kurz um Luft ringen, um nicht wahnsinnig zu werden.
Wenig später, als sie gemeinsam zum Orgasmus gekommen waren, sank er erschöpft neben sie in die Kissen. Nika schloss kurz ihre Augen und genoss dieses Gefühl seiner Nähe. Sie konnte überhaupt keinen klaren Gedanken fassen.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sich ihr Herzschlag normalisierte. Marten hatte inzwischen einen Arm hinter seinem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen. Nika seufzte lautlos als sie realisierte, dass er vermutlich gleich wieder gehen würde. Sie wollte gerade etwas sagen, als Marten seine Augen aufschlug und geradewegs in ihre blickte. Sie verstummte.
„Was ist?", fragte er, als könne er ihre Gedanken lesen.
„Nichts", log sie automatisch.
Marten sah ihr prüfend in die Augen.
„Sag schon", seufzte er.
„Fühlt sich komisch an, dass du gleich wieder rübergehst", gestand sie.
„Ich verbring die Nacht nie bei ner Frau, wenn ich sie gefickt habe", antwortete er gedankenverloren.
Nika stieß einen verächtlichen Laut aus.
„Wow, du bist echt ein Arschloch", kommentierte sie trocken.
„Warum? Weil ich ehrlich bin?"
„Das ist abgebrüht, irgendwie", sagte sie.
„Ich mag das einfach nicht."
„Was genau?"
„Nähe."
Und, wie hat euch das Kapitel gefallen? Ich weiß, es war vorhersehbar, dass sie nochmal mit ihm schläft, aber könnt ihr sie verstehen? Oder wärt ihr standhaft geblieben? Ob sie sich damit einen Gefallen getan hat? Und was haltet ihr von Marten? Mögt ihr ihn und seine Ehrlichkeit oder findet ihr es nicht schön, wenn er ihr so vor den Kopf stößt?
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