55

Als wir unten im Wohnzimmer ankamen, planten die anderen schon unseren Tag. Wir setzten uns zu ihnen an den Tisch und hörten zu.

,,Sollen wir dann noch ein Lagerfeuer am Strand machen?", schlug Max vor und es gab verschiedene Einwürfe.

,,Darf man das überhaupt?", meinte Isa grübelnd und wir zuckten mit den Schultern.

,,Ist es nicht zu hell für ein Lagerfeuer? Ich finde es immer am schönsten, wenn es etwas kälter und dunkler ist, als wenn wir das am helligsten Tag machen."

Ich stimmte Brian zu und auch die anderen. ,,Aber es wird erst später dunkel, und je nach dem wie lange wir bis dorthin brauchen können wir nicht so lange bleiben, weil wir morgen in  die Schule müssen."

,,Wie wär's mit schwänzen?"

,,Ein bisschen weniger Schlaf wird uns schon nicht umbringen."

So diskutierten wir eine Weile, bis wir uns einig waren, dass die Schule nicht so wichtig war und wir einfach schwänzen würden. Leider machte meine Mutter uns einen Strich durch die Rechnung, indem sie sagte, dass sie uns zum Strand ließ, wenn wir am nächsten Tag in die Schule gehen würden und nicht als so spät nach Hause kämen.

Die meisten nahmen das nicht sonderlich ernst, da meine Mutter nicht ihre Mutter war, aber als meine Mutter damit drohte, sie an ihre Eltern zu verpfeifen, gaben sie nach und versprachen, morgen in die Schule zu gehen.

,,Habt ihr eure Sachen schon gepackt?", fragte Matt meinen Bruder und mich und wir schüttelten synchron unsere Köpfe.

Als wir nur dastanden und uns nicht rührten, sahen uns alle auffordernd an und es ratterte in unseren Gehirn.

,,Achso."

Wir beide drehte uns um und liefen in Richtung Treppe, während ich im Hintergrund etwas hörte.

,,Solche Dummköpfe."

,,Das habe ich gehört!", riefen Jayden und ich gleichzeitig empört und erntenten dafür nur ein paar Auflacher.

Ich lief oben schnurstracks in mein Zimmer und packte dort in meine Tasche einen Bikini, ein immer noch leicht versalzenes Handtuch, da ich nicht dazugekommen war, es nach dem letzten Strandbesuch zu waschen, Sonnencreme und einen dicken Kapuzenpullover von Jack.

Fröhlich pfeifend lief ich die Treppen wieder runter und sah Louisa und Matt etwas abseits stehen. Matt hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und sie sah zu ihm auf, während er ihr etwas erzählte, was lustig gewesen sein musste, da sie auflachte.

Um mein Herz herum wurde es ganz warm und ich lächelte. Ob es bei Jack und mir ähnlich aussah?

,,Stalkst du sie?", ertönte eine tiefe Stimme hinter mir und ich zuckte kurz zusammen.

,,Mensch Jayden, erschrecke mich doch nicht so!", fuhr ich meinen Bruder leicht empört an und er gab nur ein Lachen von sich. Zusammen liefen wir ins Wohnzimmer, wo sich die anderen lautstark über das letzte Spiel unterhielten und Jayden räusperte sich.

,,Wir wären dann soweit!"

Das Gespräch verstummte und Riley klatschte in die Hände. ,,Sehr gut, dann los!"

Wir fuhren mit drei großen Autos, darunter der Wagen meines Vaters, den er uns netterweise zur Verfügung gestellt hatte, da in unseren Sportwagen eher weniger Platz war.

Ich war eingequetscht zwischen Max und Jack, während Jayden am Steuer saß und Jo neben ihm.

,,Du hast mich noch nicht begrüßt.", meinte Jack, während ich mich anschnallte und blickte zu ihm auf.

,,Hey.", grinste ich und küsste ihn auf die Wange.

Jack wuschelte mir durch die Haare und ich stöhnte genervt auf. ,,Lass das!"

,,Wenn du das bei mir machst, darf ich es doch wohl auch bei dir!", schoss es aus Jacks Mund heraus und ich stemmte beide Hände in die Hüfte, so gut es im Sitzen ging.

,,Deine Haare sind aber kürzer und bei dir ist es nicht so viel Arbeit, sie wieder in Ordnung zu bringen! Bei meinen langen Haaren sieht das eher anders aus!"

Die anderen drei im Auto stöhnten genervt auf und Max neben mir nahm einen Donat aus seinem Rucksack, den er vor sich platziert hatte.

,,Das macht keinerlei Unterschied!" Empört sah Jack zu mir auf und ich öffnete gerade den Mund, um ihm zu widersprechen, als Max mir ein Stück seines Donat in den Mund schob.

,,Jack, Ally: Haltet eure Klappen."

Empört kaute ich auf den mir Schokolade verzierten Donat herum und schluckte. ,,Ist ja gut.", murmelte ich und biss ein Stück des leckeren Gebäcks aus Max' Hand ab.

,,Hey! Das ist mein Donat!", beschwerte sich Max und hielt ihn so weit wie möglich von mir weg.

,,Du warst doch derjenige, der mich dazu verführt hat, ihn überhaupt zu "kosten"." Bei dem Wort 'kosten' zeigte ich mit meinen Fingern Gänsefüßchen.

,,Aber das war nur, damit du deine Klappe hälst!"

,,Ja und? Das hast du davon!"

,,Mensch Leute, wie oft denn noch. Haltet eure Fressen!" Etwas genervt beugte sich Jo nach hinten und ich verschränkte beide Arme vor der Brust.

,,Jack hat angefangen."

,,Stimmt garni-", fing mein Freund anzureden, aber diesmal unterbrach Jayden ihn.

,,Ich schwöre euch, wenn ihr nochmal in irgendeiner Weise diskutiert oder euch rechtfertigen wollt, schmeiß ich euch aus dem Wagen."

Ich rollte mit den Augen und Jack stupste mich an. ,,Hör auf deine Arme so zu verschränken, damit quetscht du deine Brüste zusammen."

Etwas peinlich berührt ließ ich meine Arme fallen und lehnte mich gegen Max.

,,Ach Max."

,,Nein, du bekommst kein weiteres Stück meines Donats."

Eigentlich hätte ich so lange diskutiert oder gebettelt, bis ich ein Stück bekommen hätte aber da ich nicht wollte, dass Jayden sich noch mehr aufregte, ließ ich es lieber bleiben.

Im Auto vor uns fuhren Matt, Louisa, Isa, Brian und Riley. Hinter uns waren Levis und Zack.

Mit den letzteren hatte ich persönlich nicht viel zutun. Klar, wechselten wir ab und zu ein paar Worte und sie waren auch auf der Willkommensfeier meiner Eltern dagewesen, aber so viel wie beispielsweise mit Max hatte ich nicht zu tun.

Natürlich gehörten sie trotzdem zur Familie und ich hatte sie gern.

,,Wie lange dauert es noch?", fragte Max wie ein kleines Kind und mein Bruder seufzte auf.

,,Wir sind erst vor ein paar Minuten losgefahren, also dauert es noch eine Weile."

,,Ja, aber wie lange?"

,,So lange wie wir brauchen!"

,,Aber ich meine...". Max wollte erklären, dass er eigentlich die genaue Zeit wissen wollte, aber brach dann mitten im Satz ab, da er bemerkte, dass Jayden ihm keine vernünftige Antwort geben würde.

,,Du bist gemein, Jayden."

,,Ich weiß. Aber nur, weil ihr mir auf den Wecker geht." Er trommelte mit seinen Fingern auf dem Lenkrad herum und Jo fummelte an dem Radio herum.

Als er endlich einen Sendet gefunden hatte, welcher ihm auch gefiel, lehnte er sich zurück und summte leise das Lied "Hero" von "Family of the Year" mit.

Da das Lied sehr beruhigend und langsam war, wurde es auch im Auto immer stiller und ich lehnte meinen Kopf gegen Jacks Schulter. Auch er summte das Lied mit und ich spürte das sanfte Brummen.

In diesem Moment war einfach alles perfekt. Ich war gerade auf dem Weg zum Strand mit meinen Freunden, hatte eine tolle, wenn auch leicht nervende Familie und einen überaus netten und süßen Freund.

Mittlerweile lief "I am Machine" von "Three Days Grace" und ich setzte mich etwas auf, um laut mitzusingen, was die anderen mir gleichtaten.

..but I am Machine, I never sleep I keep my eyes wide open. I am Machine, a part of me, wishes I could just feel something..

Nach diesem Lied kamen noch viele andere, die wir lauthals mitsangen und so verging die Zeit im Auto ziemlich schnell. Nach gefühlten 10 Minuten kamen wir an einem wunderschönen Strand an, an welchem sich nur wenige Menschen befand.

Jayden parkte sein Auto auf einen asphaltierten Platz und wir stiegen aus.

,,Wow.", meinte Jo.

Wir nahmen unsere Sachen aus dem Kofferaum und ich schlug mir flach gegen die Stirn.

,,Was ist?"

,,Wie wollen wir ohne Holz ein Lagerfeuer machen?"

,,Oh.", sagte Jack und ich verdrehte die Augen.

,,Dann machen wir eben keins."

,,Uns fällt bestimmt noch etwas ein." Jayden klopfte mir aufmunternd auf die Schultern und zog sein T-shirt aus.

,,Kommt ihr mit ins Wasser?"

,,Klar, ich muss mich nur noch umziehen.", meinte ich.

,,Wir auch!", riefen Louisa und Isa gleichzeitig, als sie lachend auf mich zukamen.

,,Gut, dann geht ihr euch umziehen und wir springen währenddessen ins Wasser." Jack überrumpelte mich mit einem langen Kuss auf die Lippen und verschwand dann in Richtung Strand.

Etwas verdattert lief ich zusammen mit meinen Freundinnen an eine Strandbar, wo wir nach einer Toilette zum Umziehen fragten.

,,Klar, für solche Chicas wie euch haben wir immer Platz.", meinte der Typ hinter der Bar und schob seine Sonnenbrille nach oben in sein wirres Haar.

,,Vielen Dank.", sagte Isa und schob uns in Richtung Toiletten, wo wir uns unsere Bikinis nacheinander anzogen.

,,Isa, der Typ hat dich förmlich mit seinen Blicken ausgezogen.", meinte ich , während ich mein Bikinioberteil in der Kabine zurechtschob.

,,Mich? Du meinst wohl eher uns. Vielleicht achtet ihr da nicht mehr so darauf, weil ihr in einer Beziehung seid, aber euch hat er genau so gemustert wie mich." Isa lachte laut in der Nachbarkabine auf und ich schüttelte den Kopf, was sie natürlich nicht sah.

,,Ich glaube ich habe das einfach verdrängt.", hörte man Louisas belustigte Stimme aus der anderen Toilettenkabine hören und ich zog zum Schluss noch mein Unterteil an.

Dann sperrte ich meine Tür wieder auf und stellte meine Tasche auf die Ablage, wo auch die Waschbecken sich befanden und band meine offenen Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz. Die anderen beiden kamen auch aus ihren Kabinen, aber ließen ihre Haare offen.

Ich schnappte meine Tasche und lief mit meinen Freundinnen aus der Bar zum Strand. Dort breiteten wir unsere Handtücher aus und ich setzte mich.

,,Hier ist es viel wärmer als bei uns.", stellte ich erstaunt fest hielt mir die Hand ein wenig über die Augen, da die Sonne mich blendete.

Ich stand auf und lief zu Jacks Rucksack hinüber und kramte in ihm nach einer Sonnenbrille. Letzendlich fand ich eine schwarze Ray Ban und setzte sie mir auf. Wieder an meinem Platz angekommen nahm ich die Sonnencreme aus meiner Tasche und cremte meine Arme ein.

,,Irgendwie sehe ich nur 3 Jungs im Meer.", murmelte Isa neben mir und ich betrachtete das Meer genauer.

Kurz darauf tauchten die anderen Jungs nacheinander auf und ich widmete mich wieder meinen Armen.

,,Warscheinlich haben sie geschaut, wer am längsten die Luft anhalten kann.", vermutete ich und sah, wie sie aus dem Wasser kamen.

,,Was habt ihr so lange Unterwasser gemacht?", fragte Isa und Jack kam auf uns zu und schüttelte seine Haare wie ein Hund nach einem Bad.

,,Wir wollten testen wer länger die Luft anhalten kann."

,,Siehst du." Siegessicher sah ich zu ihr und sie grinste.

,,Jack, kannst du mir bitte den Rücken eincremen? Aber trockne dir vorher bitte die Hände ab.", kommandierte ich meinen Freund herum und er seufzte.

Er trocknete seine Hände an meinem Handtuch ab und drehte mich mit dem Rücken zu ihm.

,,Kommst du später mit ins Wasser?", fragte Jack, während er die Sonnencreme gleichmäßig auf meinem Rücken verteilte.

,,Klar."

Nach einer Weile war er fertig und ich cremte mir noch das Gesicht ein. Entspannt ließ ich mich auf das Handtuch fallen und schloss meine Augen.

Ausruhen konnte ich mich höchstens 10 Minuten, da spürte ich wie ich hochgehoben wurde.

,,Brian!", schimpfte ich, als ich ihn erblickte und er in Richtung Wasser rannte.

,,So heiße ich.", lachte er nur.

,,Lass mich runter."

,,Okay."

,,Nein nein, ich meinte doch nicht so-"

Platsch.

Meinen von der Sonne aufgewärmter Körper fand sich im kalten Wasser wieder und ich tauchte prustend auf.

,,Ein einfaches "Möchtest du mit ins Wasser kommen" hätte auch gereicht."

,,Man weiß ja nie." Nun sprang er auf ins Wasser und ich sah, wie ein paar der anderen Jungs meine Freundinnen zum Strand zerrten und wie die anderen ins Wasser sprangen.

,,Hey." Neben mir tauchte Jack auf und legte einen Arme um meine Hüfte.

,,Hey." Ich schob meinen Fuß hinter sein Bein und drückte ihn nach vorne, sodass seiner nicht mehr auf dem Boden stand und drückte ihn mit aller Kraft nach unten.

Kurz darauf zog jemanden an meinem Bein und ich wurde Unterwasser gezogen.

Ich machte meine Augen aus Reflex auf und schloss sie danach gleich wieder, da es fürchterlich brannte. Schnaufend tauchte ich wieder auf und rieb mir meine Augen.

,,Blödmann." Ich schlug Jack auf den Oberarm und er lachte.

,,Klettere auf meine Schultern!"

,,Tauch du lieber unter mir durch und nehme mich so auf die Schultern, das ist unkomplizierter.", meinte ich und er tauchte ab.

Kurz darauf saß ich auf seinen Schultern und hielt mich an seinem Kopf fest.

,,Du reißt mir gleich den Kopf ab!", schimpfte Jack.

,,Das war der Sinn der Sache.", witzelte ich, ließ aber dann seinen Kopf los und versuchte irgendwie die Balance zu halten, was gar nicht so einfach war.

,,Du musst seinen Oberkörper anspannen, dann geht es leichter.", schlug er unter mir vor und ich tat was er sagte, und siehe da: Es funktionierte.

Jack hielt meine Beine fest, die ich leicht um seinen Oberkörper geschlungen hatte und er stöhnte auf.

,,Bist du fetter geworden?"

,,Ey!", beschwerte ich mich und schlug ihm kräftig auf den Hinterkopf. ,,Ich denke du liebst mich, weil ich so einen tollen, überaus sozialen Charakter habe! Diese paar Kilo mehr sollten da keine Rolle spielen!", sagte ich halb witzelnd und halb ernst.

,,Ally, das war nur ein Witz. Du bist doch nicht dick." Ich lächelte. ,,Na gut, vielleicht ein bisschen." Mein Lächeln verschwand.

,,Du kleines Arschloch!"

Er lachte nur laut und ich lachte letztendlich mit.

,,Wer stellt sich dem unbesiegbaren Team?", schrie ich laut zu unseren Freunden und Louisa schrie auf.

,,Ich! Wer lässt mich auf seine Schultern?" Sie sah erwartungsvoll zu den anderen aber alle bewegten sich keinen Millimeter.

,,Ist das euer Ernst?"

Gespielt seufzend ergab sich Matt und nahm sie auf die Schultern. Auch Levis nahm meinen Bruder auf die Schultern, der sich als Moderator dieses "Kampfes" bereitstellte.

,,Nun meine Damen und Herren, sehen sie einen Kampf zwischen den Pärchen unseres Freundeskreis. Wer wird siegen? Wer wird das Superpärchen?", brüllte er heraus und ich brach in lautem Lachen aus.

,,Superpärchen...", grunzte Jack vor Lachen und mein Bruder zeigte mit einem fetten Grinsen seinen Daumen nach oben.

,,Cooler Name, oder? Der kam mir gerade so in den Sinn."

Auch Levis unter ihm und die anderen lachten und dann brüllten alle laut 'Ding Ding'.

Matt und Jack liefen aufeinander zu und ich machte mich bereit, genau so wie Louisa.

,,Aaaarghhhh!", mit einem Kampfschrei stürtzten wir uns aufeinander und kämpften.

Louisa und ich versuchten uns gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen, während Jack und Matt versuchten die Balance zu halten aber auch den jeweils anderen zu behindern.

Ich gab Louisa einen kräftigen Stoß gegen die Schultern und sah unseren Sieg schon kommen, als meinen Arm ganz fest hielt und uns sozusagen mit in den Untergang zog.

Irgendetwas hartes berührte meine Stirn und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Das hielt aber nicht lange an und ich tauchte prustend auf.

,,Autsch!", sagte ich und fasste mir vorsichtig an die Stirn. Ich spürte eine leichte Beule und als ich meine Hand runternahm, sah ich auch dass ich blutete. Da ich in Richtung Horizont stand, drehte ich mich um 90 Grad und blickte zu meinen Freunden.

,,Na toll." Etwas verärgert rieb ich mir die Stirn und sah Jack und Matt, die auch aufgetaucht waren und die anderen, die etwas verwirrt aussahen.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte Zack und ich nickte.

,,So'n scheiß.", meinte ich und grinste.

,,Du hast so einen harten Schädel.", stöhnte Louisa und ich verkniff mir ein Lachen als ich ihre Beule am Kopf sah, die aber nicht blutete.

,,Ihr sieht so bescheuert aus.", sprach Levis das aus, was wir alle dachten und ich schüttelte lachend den Kopf.

Während Louisa und ich aus dem Wasser gingen, um uns an der Bar etwas zum Kühlen zu nehmen, verbrachten die anderen noch Zeit im Wasser.

,,Soll ich mitkommen?", fragte Jack, als ich aus dem Wasser lief und kam zu mir. Er strich mir sanft über die Beule und ich schüttelte leicht meinen Kopf, wodurch ich etwas Kopfschmerzen bekam. Er nickte nur lächelnd und stürzte sich wieder ins Meer.

,,Sowas kann nur uns beiden passieren.", meinte Louisa lachend und ich stimmte ihr zu.

,,Na ihr beiden, was kann ich für euch tun?", fragte eine junge Frau, die anscheinend den schmierigen Typen an der Bar abgelöst hatte und ich deutete auf unsere Köpfe.

,,Hätten sie vielleicht ein Kühlpack für uns beide?"

,,Ach herrje, was habt ihr denn angestellt.", sagte sie und bückte sich, sodass wir nur noch ihre gedämpfte Stimme hörten und nichts von ihr sahen.

,,Bringt sie aber bitte wieder zurück." Sie tauchte wieder auf und drückte uns zwei Eisbeutel in die Hand, die wir dankend annahmen.

,,Ich gehe nich kurz das Blut abwaschen."

,,Ich helfe dir."

Wir liefen wieder in die Toiletten, in denen wir vorhin waren und ich betrachtete mich im Spiegel.

,,Ich sehe aus wie dreimal überfahren."

Meine beste Freundin lachte nur und nahm sich aus dem Papierspender ein Tuch, welches sie mit Wasser befeuchtete und vorsichtig auf meine Stirn drückte. Sie wusch das Blut ab und betrachtete die Wunde an meinem Kopf.

,,Ich glaube, du solltest lieber nach einem Pflaster fragen."

Ich warf einen näheren Blick auf die sauber, offene Wunde und stimmte ihr zu.

,,Entschuldigung. Hätten sie vielleicht noch ein Pflaster für sie?" Verlegen kratzte Louisa sich am Hinterkopf und ich sah die Frau bittend an.

,,Ja, klar." Sie verschwand in einen kleinen Raum und kam daraufhin mit Desinfektionsmittel und einem Pflaster wieder heraus.

,,Darf ich?"

Ich nickte und sie sprühte das Mittel auf meine Wunde und ich biss die Zähne zusammen, da es brannte. Danach klebte sie mir noch das Pflaster auf die Wunde und lächelte zufrieden.

,,So ist es doch besser."

,,Ja, vielen lieben Dank." Wir verabschiedeten uns von der Frau und drückte uns auf dem Weg zu unseren Handtüchern die Kühlpacks auf die Stirn.

Ich sah, wie Matt, Jayden un Jack auf uns zugelaufen kamen und uns musterten.

,,Alles okay?", fragte Jayden und ich nickte.

,,Ist nur eine kleine Wunde und es wird bei uns beiden eine dicke Beule geben.", meinte ich und lächelte, wenn auch etwas gequält.

Jack legte einen Arm auf meine Schulter und Matt tat dasselbe bei Louisa. Jayden stand wie ein Mensch ohne Freunde, auch MoF genannt, dazwischen und seufzte auf.

,,Immer diese Pärchen." Er strich mir sanft über die Wange und lief dann wieder zu den anderen, die alle aus dem Wasser gekommen waren und nun auf ihren Handtücher saßen und sich unterhielten.

,,Alles in Ordnung bei euch?", fragte Jo und Louisa und ich bejahten das.

Ich legte mich auf mein Handtuch und schloss meine Augen, um mich etwas zu entspannen. Nach einer Weile frischte der Wind etwas auf und mir wurde etwas kälter.

Der Kühlpack war schon lange nicht mehr kalt und ich legte ihn neben mich, um mir über meinen Bikini ein T-shirt anzuziehen.

,,Es ist schon krass, wie schnell das Wetter umschlagen kann.", meinte Isa, als sie sah wie ich mich umzog.

Ich nickte ihr zustimmend zu und auch die anderen kamen aus dem Wasser und die, die auf ihren Handtüchern lagen, zogen sich etwas über.

,,Ich habe eine Idee: Sollen wir vielleicht die Leute an der Bar fragen, ob wir hier ein Lagerfeuer machen können? Und wenn sie ja sagen, fragen wir gleich noch nach Holz, vielleicht geben sie uns welches.", schlug Zack vor und wir stimmten ihm zu.

,,Ich komme mit dir.", sagte Levis, der sein bester Freund war.

,,Nimm das mit!", riefen Louisa und ich gleichzeitig und warfen den beiden unsere Kühlpacks zu die sie auffingen und dann in Richtung Bar verschwanden.

,,Geht es deinem Kopf besser?" Jack setzte sich neben mich und betrachtete meine Stirn argwöhnisch.

,,Es pocht ein bisschen, aber sonst ist alles in Ordnung."

,,Vielleicht hätten wir dich ins Krankenhaus fahren sollen. Nicht dass du noch eine Gehirnerschütterung erlitten hast."

,,Quatsch, sonst wäre mir schlecht und vorallem will ich nicht im Krankenhaus sein sondern hier." Ich rückte ein Stück zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

,,Sie haben gesagt dass sie eine extra Feuerstelle am Strand haben, wo wir hingehen dürfen. Und sie haben uns Holz gegeben!", rief Levis, als er ein paar Minuten später kam und wir jubelten auf.

,,Geile Sache! Kommt mir jemand helfen, das Feuer vorzubereiten?", fragte Max und Jayden erklärte sich dazu bereit, ihm zu helfen. Levis und Zack liefen ihnen mit dem Holz auf den Armen hinterher und ich rieb meine.

,,Ist dir kalt?", fragte Jack und ich nickte.

,,Ich gehe mich mal umziehen. Mädels, kommt ihr mit?", wandte ich mich an Isa und Louisa und die beiden nickten zustimmend.

Als wir wieder vom Umziehen zurückgekommen waren, packten die restlichen Leute am Strand ihre Sachen zusammen und auch unsere Freunde räumten alles zusammen, aber nicht um nach Hause, sondern zu der Feuerstelle zu gehen.

,,Das ist ja mein Pulli.", stellte Jack fest und ich grinste.

,,Meine Pullis sind nicht so flauschig wie deine."

,,Du schwitzt sie ja auch immer voll.", lachte Jack und Matt klatschte bei ihm ab.

,,Halt deine Klappe du..Arschgesicht.", gab ich zurück und half die Sachen zusammen zu packen.

Nach einer Weile liefen wir alle in die Richtung in der die anderen schon auf uns warteten. Das Feuer brannte, aber die Flammen schlugen nicht so hoch sodass man sich gut davor setzen konnte. Um das Feuer herum war nur der Sand und wir verteilten unsere Handtücher darauf um uns darauf zu setzen.

Jo nahm eine Box aus seiner Tasche und verband sein Hand damit. Er ließ wie vorhin im Auto 'Hero' von 'Family of the Year' laufen und ich lehnte meinen Kopf gegen die Schulter von Jack. Er legte seinen Arm sanft um mich und ich atmete den Geruch seines Pullis ein.

,,Was für ein Waschmittel benutzt ihr?", fragte ich ihn und er lachte leise auf.

,,Persil."

,,Es riecht gut."

So gut wie alle unterhielten sich und lachten miteinander, während ich nur lächelnd in das Feuer sah und in meinen Gedanken versank. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so gut pber die Trennung mit Luke hinweg kommen würde. Ich hatte damit gerechnet, ihm Monate hinterher zu heulen aber komischerweise war dem nicht so.

Ich glaube, es lag an meinen Freunden und an meiner Familie, die immer für mich da waren und immer noch sind. Sie haben mir geholfen, trotz alldem Spaß zu haben und zeigten mir, dass das Leben weitergeht, trotz Schmerz.

Eigentlich könnte ich Luke danken, dass er mich betrogen hatte. So wäre ich vielleicht immer noch mit ihm zusammen und Jack wäre nur ein Freund meines Bruders.

So wie wir hier alle saßen, stellte ich fest, dass ich einfach die besten Freunde um mich herum hatte. Von verrückt zu normal, von aggressiv zu schüchtern. Keine Ahnung, ob wir in ein paar Jahren immer noch befreundet waren, aber ich hoffte es.

,,Alles okay?" Jack riss mich aus meinen Gedanken und ich nickte unf gab ihm einen Kuss.

,,Alles perfekt."

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Wow. Das ist also das Ende von 'not a typical girl'. Das hier ist mit Abstand das längste Kapitel dass ich je geschrieben haben xD

So, jetzt vielleicht werde ich etwas emotional, also wenn ihr sowas nicht mögt oder es euch zu viel ist dann könnt ihr ruhig das Buch in euer Archiv verschieben. Natürlich würde es mich umso mehr freuen, wenn ihr dranbleibt.

Als allererstes möchte ich mich ganz herzlich bei euch allen bedanken. Jeder einzelne Leser, Voter (?) und Kommentierer hat dazu beigetragen, dass wir hier angelangt sind. Ohne euch hätte ich längst aufgegeben, aber eure Kommentare machen einen so glücklich und treiben einen dazu an, einfach weiterzumachen! Also ein fettes DANKE AN EUCH ALLE! Natürlich könnte ich jetzt spezielle Leute auflisten, die viel Kommentiert haben usw. aber ich finde dass irgendwie immer so gemein wenn man selbst dann nicht dabei steht also lass ich es und bedanke mich per Privatchat. (Ich hoffe man hat es verstanden xD)

Es ist total krass wenn ich daran denke, dass es nie mehr Jack und Ally geben wird. :( aber ich glaube ich werde bald noch einen Epilog hochladen :D

Aber ich möchte mich auch noch bei zwei folgenden Personen bedanken, die ich hier auf Wattpad kennengelernt habe und über alles liebe. *hach*

Als erstes wäre da die liebe 07nia11 . Ich weiß gar nicht mehr wie es dazu kam dass wir beide angefangen haben miteinander zu schreiben und dann Nummern ausgetauscht haben, aber ich weiß dass es die beste Entscheidung meines Lebens war. *cute* jedenfalls habe ich dich ganz doll lieb, weil wir uns in so vielen Sachen so ähnlich dass wir uns manchmal gefragt haben ob wir Seelenverwandte sind. (Eindeutig JA!) Danke dass es dich gibt und du immer für mich da bist <3

Und dann noch zu der lieben hazstealer . Wir haben uns durch eine Whatsappgruppe kennengelernt und ich bin auch total glücklich darüber, dass wir uns kennengelernt haben. Auch wenn ich vielleicht manchmal sage dass du selbstverliebt bist (xD ich ärgere dich eben gerne) und mich aufrege, dass ich deine riesen Kapitel überarbeiten "muss" hab ich dich trotzdem vom ganzen Herzen lieb. Außerdem bist du voll cute weil du mir sagst dass ich geile Augenbrauen hab (ohne Witze, dass ist das beste Kompliment das ich bekommen kann:D). Also, auch danke an dich meinr liebe yvn.

Danke, dass ihr bis jetzt hier seid. Ich habe schon ein neues Projekt in Planung, werde aber nicht so schnell ein neues Buch veröffentlichen, da Schule ja auch noch da ist. Ich liebe euch Leute xx

(Rechtschreibfehler vorhanden)

Eure BoeseKartoffel.

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