53

,,I tell you what I want, what I really really want. So, tell me what you want, what you really really want." Die Spicegirls rissen mich aus meinem Schlaf und ich suchte das Bett nach meinem Handy ab, bis ich es letzendlich gefunden hatte. Das helle Licht des Displays blendete mich und ich nahm den Anruf an.

,,Ally!"

,,Jay..?" Meine Stimme klang etwas rau und ich rieb mir verschlafen die Augen.

,,Wo bist du?"

,,Ich bin doch Zuhause..."

,,Nein bist du nicht."

,,Bin ich nicht?" Erst jetzt realisierte ich die Person neben mir und dass das Zimmer, indem ich mich befand, keineswegs meins war. ,,Verdammt. Ich mache mich auf den Weg!"

Sie macht sich auf den Weg, sie macht sich auf den Weg, sie macht sich auf den Weg um Futter zu suchen...

Während ich in meinem Kopf das Lied der Raupe Nimmersatt sang, zog ich meine Schuhe an, schnappte meinen Ranzen und drückte Jack einen Kuss auf die Wange.

Schnell lief ich die Treppe runter und verabschiedete mich von Jacks Eltern.

,,Ich gehe dann mal!", sagte ich, als ich in die Küche trat, wo die beiden ein Glas Wein tranken.

,,Ich fahre dich.", lächelte mich Lewis an, doch ich lehnte dankend ab.

,,Das ist echt nett, aber ich laufe gerne."

,,Kommt überhaupt nicht in Frage." Er stand auf und lief in den Flur, während ich etwas hilflos bei seiner Frau stand.

,,Ich will euch nicht den Abend versauen..." Jacks Mutter schüttelte lachend den Kopf.

,,Tust du nicht, mach dir keinen Kopf. Die 10 Minuten komme ich auch ohne meinen Mann klar."

,,Aber darf er denn noch überhaupt fahren? Wegen dem Wein meine ich." Etwas verlegen kratzte ich mich an der Nase aber da tauchte auch schon Lewis neben mir auf.

,,Allison, wenn ich nicht fahren dürfte, hätte ich es dir nicht angeboten. Also sei nicht so stur und lass dich von mir nach Hause fahren." Er schlug mir freundschaftlich auf die rechte Schulter und ich zuckte leicht zusammen.

,,Okay." Lächelnd verabschiedete ich mich von Loreen und lief dann mit Jacks Vater raus in sein Auto.

,,Wie geht es deinen Eltern?", fragte er und ich schnallte mich an.

,,Ganz gut, denke ich."

,,Schön."

Peinliche Stille...

Fieberhaft überlegte ich, wie ich die Stille unterbrechen könnte. ,,Wie geht es Zoe?"

,,Ihr geht es gut. Texas ist zwar ein ganzes Stück entfernt von uns und wir vermissen sie, aber die hauptsache ist, dass sie glücklich ist." Man merkte, dass er seine Tochter vermisste und ich nickte.

,,Besucht sie euch denn auch mal? Von Jack habe ich nur gehört, dass sie an Geburtstagen und Feiertagen kommt."

,,Manchmal kommt sie auch an Wochenenden, wenn sie genügend Zeit hat. Ihre Arbeit stresst sie ziemlich, aber trotzdem liebt sie sie." Lewis fuhr gedankenverloren über das Lenkrad.

,,Ist sie denn noch glücklich mit Lukes?", fragte ich und augenblicklich versteifte sich sein Griff um das Lenkrad.

,,Nein."

Da hat wohl jemand einen wunden Punkt getroffen.

,,Tut mir leid.", stotterte ich hervor und er seufzte.

,,Du kannst ja nichts dafür. Aber jedes Mal, wenn es um diesen Vollpfosten geht, könnte ich ausrasten."

,,Verstehe ich."

,,Wir sind da." Jacks Vater fuhr an den Straßenrand und blieb stehen.

,,Danke nochmal fürs' Heimfahren." Lächelnd verabschiedete ich mich und er winkte mir zum Abschied.

,,Keine Ursache, immer wieder gerne."

Ich schlug die Autotür hinter mir zu und lief auf unser Haus zu. Da ich meinen Schlüssel vergessen hatte, klingelte ich und ein paar Sekunden später wurde die Tür von meiner Mutter geöffnet.

,,Mom!" Ich erschrack leicht, als ich in das mit Quark vollgeschmierte Gesicht von ihr sah.

,,Man muss auch mal etwas für sich tun!", meinte sir nur lächelnd und ich schüttelte lachend den Kopf.

,,Was wäre gewesen, wenn jemand anderes geklingelt hätte und du so die Tür einem Fremden geöffnet hättest?", fragte ich während ich in unser Haus trat und mir die Schuhe auszog.

,,Das wäre peinlich gewesen.", lachte nun meine Mutter und schloss die Haustür.

,,Bist du bei Jack eingeschlafen oder wieso kommst du erst jetzt nach Hause?"

,,Wir wollten eigentlich nur ein kurzes Nickerchen machen, weil wir so erschöpft von der Schule und der Wasserballonschlacht waren. Ich glaube ich hätte durchgeschlafen, wenn Jayden mich nicht angerufen hätte." Wir liefen in die Küche und ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser.

,,Du weißt ja, dass wir nichts dagegen haben, wenn du bei Leuten schläfst nur morgen ist Schule und ich finde das besser, wenn du dann Zuhause schläfst." Sie setzte sich auf einen Hocker und ich nahm einen Schluck des Wasser.

,,Ja, weiß ich doch und... Verdammt! Ich muss noch einen Aufsatz mit 1000 Wörtern schreiben!" Schnell trank ich den Rest des Glases leer und drückte meiner Mutter einen Kuss auf die Wange.

,,Mach aber nicht so lange, okay?"

,,Ich werde es versuchen!", gab ich zurück und lief die Treppen hoch in mein Zimmer.

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, nahm mein Handy mit meinen Kopfhörern und stöpselte sie mir in die Ohren.

Dann schaltete ich 'Last Resort' von 'Papa Roach' ein und erledigte mit diesem Lied in Dauerschleife meinen Aufsatz.

Als ich fertig war, sah ich auf meine Uhr und stellte erschrocken fest, dass wir schon Mitternacht hatten und ich packte schnell meinen Ranzen.

Plötzlich zog mir jemand die Kopfhörer aus den Ohren und ich erschrack fürchterlich.

,,Jayden!", zischte ich und er verkniff sich ein Lachen.

,,Du hast doch noch meinen blauen Pullover, oder?"

,,Ja, irgendwo im Schrank." Mein Bruder lief zu meinem Schrank und durchwühlte die Fächer.

,,Ich finde ihn nicht."

,,Er liegt direkt vor dir, du Hohlpfosten."

Jetzt entdeckte er ihn auch und nahm sich den blauen Pullover aus dem Schrank.

,,Schlaf schlecht.", meinte er nur und verließ mein Zimmer.

Kopfschüttelnd kroch ich in mein Bett, ohne mir die Zähne zu putzen oder mir andere Kleidung anzuziehen, da ich schlicht und einfach zu faul war.

****
,,Raus aus den Federn!" Die Stimme meines Vaters weckte mich und ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen, als er die Vorhänge aufriss und die Sonne in mein Zimmer schien.

,,Gleich...", murmelte ich und kurz darauf wurde mir die Decke weggezogen. Augenblicklich wurde mir kalt und ich zog meine Beine an meinen Oberkörper.

,,Dad!" Ich hob mein Kissen hoch, um meinen Kopf darunter zu verstecken.

Plötzlich kitzelte etwas an meinen Füßen und ich trat um mich. ,,Hör auf!"

,,Dann steh auf.", lachte mich mein Vater aus und stöhnend richtete ich mich auf.

Schon früher war mein Vater der einzige gewesen, der mich in 5 Minuten aus dem Bett bekam und das hatte sich bis heute nicht geändert.

Schnell duschte und föhnte ich mich, dann trug ich noch etwas Mascara und Labello auf und zog fertig an. Mit einer schlichten schwarzen Hose, einem grauen Sweatshirt und meinem Rucksack lief ich die Treppe runter und setzte mich an die Küchentheke.

,,Guten Morgen.", begrüßte mich mein Bruder, der gerade in die Küche trat und sich eine Schüssel aus dem Schrank nahm.

,,Hey.", begrüßte ich ihn zurück und er füllte sich Milch in die Schüssel.

,,Seit wann füllst du die Milch vor deinem Müsli in die Schüssel?"

,,Schuld daran ist die morgendliche Müdigkeit, denke ich.", lachte er leise und ich grinste.

Mein Bruder und ich waren beide die Art von Menschen, die es überhaupt nicht ausstehen konnten, wenn man die Milch vor dem Müsli in die Schüssek füllte. Wir verstanden das einfach nicht, so blöd wie es auch klingen mag.

,,Gib mal etwas ab.", sagte ich und warf Jayden den Hundeblick zu.

Seufzend schob er mir die Schüssel zu, in der sich jetzt auch Schokomüsli befand, und ich steckte mir einen vollen Löffel in den Mund.

,,Danke.", sagte ich mit vollem Mund und mir lief etwas Milch aus dem Mund, die ich mit meinem Handrücken wegwischte.

Mein Bruder nickte nur und aß sein Müsli. Nachdem er fertig war, machten wir uns auf den Weg in die Schule und verabschiedeten uns vorher noch von unseren Eltern, die auf der Terasse saßen und die morgendliche Sonne genossen.

,,Viel Spaß und Erfolg in der Schule!", sagte unsere Mutter und unser Vater nickte nur, da er in seine Zeitung vertieft war.

,,Tschüss!"

An der Haustür zogen wir uns noch Schuhe an und stiegen dann draußen in Jaydens Wagen. Im Auto hörte man nur das Radio, da wir morgens nicht sehr gesprächig waren.

Nach einer Weile kamen wir in der Schule an und stiegen aus. Ich sah unsere Freunde schon von Weitem auf dem Parkplatz stehen und schulterte mir meinen Rucksack. Lächelnd liefen wir auf sie zu und begrüßten sie alle.

,,Du warst gestern so schnell weg.", flüsterte Jack mir zu und gab mir einen Kuss.

,,Ich wollte dich nicht wecken.", meinte ich lächelnd und er machte einen Schmollmund.

,,Wieso bist du überhaupt gegangen?"

,,Du kennst doch meine Mutter, oder?", sagte ich und er nickte seufzend.

Das Klingeln der Schule veranlasste uns dazu, das Schulgebäude zu betreten und unsere Wege trennten sich. Nur Louisa blieb bei mir, da wir denselben Kurs hatten.

,,Hast du die Englisch Hausaufgaben?", fragte sie mich und ich nickte.

,,Du nicht?"

,,Mir ist es erst heute Morgen wieder eingefallen, und da konnte ich schlecht 1000 Wörter so schnell schreiben." Louisa sah etwas genervt aus und ich runzelte die Stirn.

,,Ist das der einzige Grund?"

,,Nein." Sie seufzte auf und ich sah sie abwartend an.

,,Ich habe mich gestern mit Matt getroffen, wie du weißt."

,,Oh Mist, du wolltest mich ja anrufen! Aber ich war zu beschäftigt und nicht zu Hause. Mensch Lulu, es tut mir so Leid, dass ich in letzter Zeit so wenig für dich habe und..." Das schlechte Gewissen machte sich in meinem Kopf breit und ich sah sie entschuldigend an.

,,Mach dir keinen Kopf, das ist nicht so schlimm. Aber jetzt wieder zum Thema: Wir haben uns getroffen, und alles war perfekt. Dann hat er mich gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein will."

Ein Quietschen verließ meinen Mund und Louisa verdrehte die Augen.

,,...und ich hab die blödeste Antwort gegeben, die man sich nur vorstellen kann."

,,Und diese wäre?"

,,Ich weiß nicht."

,,Wie du weißt nicht? Du hast doch gerade gesagt, dass du ...". Etwas verwirrt über ihre Vergesslichkeit unterbrach sie mich.

,,Das ist die Antwort. Ich habe gesagt: Ich weiß nicht."

____________
Ein kleiner mieser Cut ;D  und das hier sind ungefähr 1700 Wörter ;)

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen <3

Ich weiß, es ist etwas langweiliger, aber ich hab momentan eine komplette Schreibblockade und bin dazu noch krank.

Vielen Dank für 170k Reads! Ich bin fast ausgerastet als ich das gesehen hab! Vielen Lieben Dank!

Ein schönes Wochenende euch!

Eure BöseKartoffel

(Rechtschreibfehler vorhanden)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top