,,Beeile dich mal! Wir kommen sonst zu spät.", rief ich meinem Bruder zu, während ich mir hektisch meine Schuhe anzog.

,,Verdammt!", fluchte mein Bruder aus der Küche und ich lief auf einem Bein hüpfend dorthin.

,,Wie zum Teufel hast du das denn hinbekommen?" Fassungslos starrte ich auf seinen blutenden Finger und versuchte gleichzeitig in meinen Schuh zu kommen, der ziemlich eng war.

,,Ich wollte die Gurke in Scheiben schneiden und bin dabei abgerutscht." Etwas peinlich berührt hielt er seinen Finger unter den Wasserhahn, aber es schien so als ob der Finger nicht aufhören würde zu bluten.

Endlich hatte ich es in meinen Schuh geschafft und lief zu meinem Bruder hinüber.

,,Zeig mal." Ich riss seine Hand aus dem Wasserstrahl und begutachtete seinen wunden Finger.

,,Scheint so, als wenn deine halbe Fingerkuppe ab wäre. Was bist du auch so blöd und schneidest anstatt der Gurke deinen Finger?"

Schnell lief ich zu einer der Schubladen und nahm Desinfektionsmittel und ein Pflaster heraus, um seinen Finger damit zu verarzten.

,,Ich hatte eben Lust auf Gurken.", verteidigte sich Jayden und ich umwickelte seinen Finger mit dem etwas zu großgeratenem Pflaster.

,,Bist du schwanger oder was?"

,,Schwangere essen eingelegte Gurken, keine normalen.", gab er besserwisserisch zurück und ich blickte auf meine Armbanduhr.

,,Okay, wir werden auf jeden Fall zu spät kommen."

,,Wenn wir sowieso schon zu spät sind, können wir doch noch einen Kaffee trinken gehen.", meinte mein Bruder und ich nickte.

,,Klingt so, als ob wir alte Menschen wären.", lachte ich und gemütlich machten wir uns mit Jaydens Auto auf den Weg in ein Café.

,,Was hättest du jetzt eigentlich?", fragte ich meinen Bruder, als wir in dem Café angekommen waren und er erhob seinen Blick von seinem Handy.

,,Biologie. Und du?"

,,Geschichte."

würg

,,Was kann ich euch bringen?" Eine Frau mittleren Alters und großen Brüsten stand vor uns und lächelte.

,,Einen warme Schokolade bitte. Mit Sahne.", bestellte ich und grinste.

,,Einen Kaffee."

Sie notierte sich unsere Bestellungen und verschwand dann in Richtung Theke.

,,Welche Körbchengröße denkst du hat sie?", meinte Jayden und ich zuckte mit den Schultern.

,,E. Oder F."

,,So groß?" Er hob erstaunt eine Augenbraue und ich nickte.

,,Ich hab Körpchengröße C oder D und ihre Brüste sind um einiges größer als meine.", sagte ich und der Blick meines Bruders richtete sich auf meine Oberweite.

,,Jayden, hör auf da hinzustarren!", zischte ich ihm zu und er schüttelte den Kopf.

,,Ich starre nicht. Ich analysiere."

,,Es ist mir so ziemlich egal, was du da tust. Schau.weg."

Endlich richtete er seinen Blick auf meine Augen und grinste. ,,Ich bin doch dein Bruder."

,,Genau das macht es noch ekelhafter, dass du mir auf meine Brüste starrst!"

Kurz schwiegen wir beide, dann schüttelten wir uns vir Ekel. ,,Hast du auch gerade an deinen Traum gedacht?", fragte er mich und ich nickte.

Wieder war es still und ich schüttelte den Kopf, um die Gedanken freizubekommen, was so gut wie nichts brachte.

,,Ally. Diese alte Dame da. Sie hat alles mit angehört. Vermute ich.", flüsterte Jayden mir zu und deutete unauffällig auf die Frau, die ihm schräg gegenüber saß.

Ganz unbeteiligt sah ich zu ihr und sie sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.

,,Meinst du wirklich?"

,,Ja, sie schaut so merkwürdig."

Wieder sah ich unauffällig zu ihr und die Dame hatte diesen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der heißen könnte: ,,Ich habe alles gehört." oder ,,Ich finde es total abwertend, wie er auf deinen Busen gestarrt hat."

,,Du hast Recht.", meinte ich und drehte mich schnell wieder zu meinem Bruder.

Genau in diesem Moment brachte uns die Bedienung unsere Getränke und wir waren erstmal damit beschäftigt, sie zu trinken.

Jayden und ich waren uns in vielen Dingen nicht ähnlich, aber einen Tick hatte wir: Wenn heiße Getränke serviert wurden, dann tranken wir diese sofort leer.

Andere würden warscheinlich sich währenddessen unterhalten, aber wir tranken stattdessen.

Als wir unsere Getränke leer waren, lehnte ich mich entspannt auf meinem Stuhl nach hinten.

,,Vielleicht pusht sie auch.", sagte Jayden und ich schüttelte den Kopf.

,,Nicht jede, die große Brü-", fing ich an, doch unterbrach mich selbst. ,,Wir sollten aufhören, uns über ein weibliches Geschlechtsteil zu unterhalten."

Nach einer Weile bezahlten wir und standen auf, um ins Auto zu steigen und in die Schule zu fahren.

,,Viel Spaß! Was hast du jetzt?", fragte mein Bruder, als er sein Auto auf dem Parkplatz parkte und wir ausstiegen.

,,Immer noch Geschichte. Habe ein Doppelstunde. Und du?"

,,Mathemathik."

,,Mies."

Zusammen liefen wir ins Schulgebäude und ich verabschiedete mich von meinem Bruder, da er rechts abbiegen und ich weiter geradeaus laufen musste.

Vor meinem Kursraum blieb ich kurz stehen und klopfte dann.

,,Herein."

,,Entschuldigen Sie die Verspätung, ich habe verschlafen."

Wers glaubt.

,,Setz dich, Allison. Vielleicht solltest du dir einen neuen Wecker kaufen, deiner ist anscheinend kaputt, so oft wie du zu spät kommst.", meinte mein Geschichtslehrer und ich verdrehte innerlich die Augen.

Vollspast.

Ich lief schnell auf meinen Platz neben Louisa und sie grinste mich an, was ich erwiderte.

,,Verschlafen?", flüsterte sie, so dass nur ich es hören konnte.

,,Kaffee trinken trifft es besser.", flüsterte ich zurück und sie grinste.

,,Wenn die beiden Damen nun ihr Aufmerksamkeit mir schenken könnten, würde ich mit dem Unterricht gerne fortfahren." Mr. Fields sah über seine Brille zu uns hinweg und ich lächelte ihn künstlich an.

Er fuhr mit seinem Unterricht fort und ich bemühte mich, nicht abzuschweifen sondern zuzuhören und mir Notizen zu machen.

Als das Klingeln uns endlich erlöste, packten Louisa und ich unsere Sachen zusammen und liefen schnell zur Cafetaria.

,,Willst du auch einen Erdbeersmoothie?", fragte ich meine Freundin und sie nickte.

Mit zwei Smoothies und Sandwiches setzten wir uns an den Tisch zu den anderen, die sich angeregt unterhielten.

,,Hey.", begrüßte ich sie und gab Jack zur Begrüßung einen kurzen Kuss.

,,Ich hab gehört, ihr habt verschlafen?", meinte Jack und lehnte sich ein Stück zu mir.

,,So kann man es auch nennen.", lachte ich leise und trank einen Schluck meines Getränkes.

Auch Jack lachte etwas und biss ein Stück meines Essens ab.

,,Was soll das? Das ist mein Essen!" Empört sah ich meinen kauenden Freund an, aber er zuckte nur mit den Schultern.

Gerade wollte ich mich weiter darüber aufregen, als ich einen Knutschfleck an seinem Hals entdeckte.

,,Wer war das denn?", meinte ich unschuldig und deutete mit meinem Finger auf die Stelle.

,,Irgend ein Mädchen heute Morgen auf der Toilette." Gelassen aß er wieder ein Stück meines Essens und ich schlug ihm fest auf die Schulter.

,,Vollidiot."

,,Aber dein Idiot.", meinte er verträumt und sah in die Luft.

,,Halt die Klappe.", lachte ich nur über seine Ironie und er zwickte mir in die Seite.

,,Gehts noch? Ich bin in der Seite total empfindlich!", rief ich und Jack zwickte mich nochmal.

Daraus entwickelte sich eine Zwick-Kitzel-Schlacht am Tisch und alle anderen sahen uns belustigt an.

,,Gibst du auf?", fragte er und hielt meine beiden Hände fest.

,,Niemals!"

Irgendwann schlang er seine beiden Arme fest um mich, so dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. ,,Stop. Ich bin total außer Puste."

,,Okay.", quetschte ich hervor und er ließ mich endlich los.

,,Sauerstoff!" Gierig atmete die Luft ein und Jack lachte auf.

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,,Jayden! Wo bist du?", sagte ich wütend, als ich draußen vor dem Schulgebäude stand und meinen Bruder anrief.

,,Bei mir ist eine Stunde ausgefallen. Sorry, ich habe vergessen dir Bescheid zu sagen.", hörte ich ihn am Ende der Leitung sprechen unf ich seufzte laut auf.

,,Dann lauf ich eben nach Hause."

,,Schadet dir auch nicht.", witzelte mein Bruder und ich drückte auf den roten Hörer.

Wie oft waren bei ihm schon Stunden ausgefallen und er hat vergessen, mur Bescheid zu sagen?

Bestimmt 30 mal, wenn nicht noch mehr.

Ich simste gerade Jack, ob er mich abholen könnte, da ich sowieso noch etwas mit ihm machen wollte, als mich eine laute Stimme zurückfahren ließ.

,,Hey Ally." Ein braunes Augenpaar fixierten meine grünen und ich verdrehte die Augen.

,,Luke.", stellte ich weniger begeistert fest und er grinste süffisant.

,,Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit?"

,,Nein. Ich laufe." Schnell drehte ich mich um und wollte mich von ihm entfernen, als Luke mich zurückhielt.

,,Ach, komm schon. Es ist doch nichts dabei."

,,Bist du schwerhörig? Ich laufe. Außerdem holt mich Jack ab." Entnervt riss ich mich von ihm los aber er packte meinen Arm diesmal fester und zog mich nah zu sich.

,,Lass mich los.", zischte ich ihm zu und er lächelte wieder.

,,Immer noch so verklemmt wie damals."

,,Lass mich los." Ich wollte mich nicht provozieren lassen, was mir teilweise gelang.

,,Mensch, Allison.", flüsterte er und keine Sekunde später presste er seine Lippen auf meine.

Geschockt riss ich meine Augen auf und drückte ihn nicht gerade sanft von mir.

,,Gehts dir noch gut?", rief ich aufgebracht und plötzlich schoss eine Faust mitten in sein Gesicht.

Erschrocken drehte ich mich zu der Person um, die das getan hatte und erblickte meinen Freund.

,,Fass noch einmal meine Freundin an, und du bekommst es mit mir zutun." Ein Knurren entwich seinem Mund und ich stand immer noch wie erstarrt da, als Luke sich über seine Nase wischte, die blutete.

Er grinste Jack nur boshaft an und klopfte ihm auf die Schulter. ,,Fass mich nicht an." Einen solchen Blick hatte ich noch nie bei ihm gesehen und Luke hob abwehrend die Hände.

,,Chill!" Endlich entfernte er sich und ich sah Jack in die Augen. Sein Gesicht immer noch wutverzerrt und die Ader auf seiner Stirn, die nur hervortrat wenn er ziemlich wütend war, sah er mich an.

,,Es tut mir leid, er hat mich geküsst und-"

,,Ich weiß. Lass uns gehen. Sollen wir zu mir?", fragte er und langsam entspannte er sein Gesicht wieder.

,,Okay.", meinte ich erleichtert und küsste ihn.

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Ich melde mich mal wieder! Schulstress, mehr brauche ich nicht zu sagen, oder?

Ich habe letztens ausversehen da Kapitel veröffentlich, wo es erst bei ungefähr 500 Wörtern war (jetzt sind wir bei 1641) und ich musste es schnell wieder offline stellen, was einige von euch verwirrt hat. Sorry :D

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, wenn ja lasst doch ein Kommentar da!

Wie findet ihr es, dass Jack Luke geschlagen hat? Hat er übertrieben? Oder war es gut, dass er das getan hat?

Ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende.

Danke für die vielen Reads, Votes und Kommentare. Ihr seid die besten! Ohne euch wäre ich nicht so weit!

Eure boesekartoffen

(Rechtschreibfehler vorhanden)