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,,Willst du das wirklich durchziehen?", fragte mich Jack und lehnte sich an den Türrahmen meines Zimmers, während ich meine Sachen zusammensuchte.

,,Jack." Lächelnd über seine Besorgnis lief ich zu ihm und sah ihn an. ,,Das ist läuft wie ein normaler Boxkampf ab. Nur dass dort etwas Geld dabei rausspringt."

,,Ich weiß, aber trotzdem. Ich habe immer diese schnutzige Halle vor Augen und mittendrin eine freie Fläche, wo du dann kämpfen wirst und überall tätowierte Männer, die dich anfeuern. Total gruselig.", meinte er ehrlich und rieb sich über das Gesicht.

,,Erstens ist das eine saubergehaltene Halle mit einem Boxring, welcher eingezäunt ist. Und natürlich sind dort tätowierte Männer, aber auch Frauen." Aufmunternd klopfte ich ihm auf die Schulter.

,,Frauen?"

,,Okay, nur teilweise."

Er hob die rechte Augenbraue.

,,Okay, vielleicht auch fast keine."

Seufzend wuschelte er mir über den Kopf und nickte mir zu.

,,Wir fahren gleich."

Schnell packte ich meine Boxhandschuhe in meine Sporttasche zu meinen anderen Sachen unf verschloss sie. Ich schulterte sie und schlüpfte in meine Vans.

Hüpfend ging ich die Treppe runter und Louisa betrachtete kritisch mein Knie.

Verdammt.

,,Dein Knie?" Vorwurfsvoll sah sie mich an.

,,Es tut kaum noch weh und ich habe extra ein dickes Pflaster und einen Verband drum gemacht, damit das schön gepolstert ist.", verteidigte ich mich und bewegte es.

,,Du machst sowieso was du willst.", murmelte meine beste Freundin und ich grinste siegessicher.

Ich war eben ein ziemlicher Dickkopf.

****
,,Hey, Allison!", begrüßte mich Simon, als wir in die volle Halle traten und umarmte mich.

,,Hey, Simon. Jayden und Lou kennst du ja, und das ist mein Freund Jack.", stellte ich ihm Jack vor.

Sie beiden schüttelten sich die Hände und Simon sah mir tief in die Augen. ,,Behandelt er dich gut?"

,,Ja, sehr."

Ich verabschiedete mich von den anderen und lief in Richtung Umkleidekabine, wo ich mich umzog.

Als ich raustrat, trug ich einen Sport-Bh mit einem Top, eine knielange Sporthose und Sportschuhe. Die Boxhandschuhe hielt ich in meiner Hand und ich drängte mich durch die Menge zu meinen Freunden. Fremde Menschen klopften mir aufmunternt auf die Schulter und wünschten mir viel Erfolg.

,,Lou!" Ich wunk meiner Freundin zu und sie kam mir ein Stück entgegen.

,,Wo sind die anderen beiden?"

,,Haben uns gute Plätze gesichert. Wir wollen alles gut mitverfolgen."

,,Achso."

,,Allison! Du bist dran!"

,,Pass auf dich auf.", sagte meine beste Freundin und ich lächelte ihr dankend zu.

Schnell lief ich auf den Boxring zu und schwang mich hoch zu Simon, der in der rechten Ecke stand.

,,Also, du kämpfst gegen Mandy Mitchell. Ihre Schwachstelle ist die Deckung und Schläge von unten. Greife also...", erklärte er mir und ich hörte aufmerksam zu.

Es war sehr wichtig, vor dem Kampf die Schwachstellen des Gegners zu wissen, soweit es welche gab und man sie wusste. Außerdem gingen wir noch verschiedene Taktiken durch und als wir angekündigt wurden, steckte ich mir den Mundschutz in den Mund und Simon klopfte mir auf die Schulter.

Ich traf Mandy in der Mitte des Ringes und wir gaben einander die Hand. Dann traten wir ein paar Schritte zurück und schon ertönte das Klingeln der Ansage.

,,Heute kämpfen Allison Jacobs und Mandy Mitchell gegeneinander. Ich wünsche beiden viel Glück!" Damit endete die Ansage und mein Kampf begann.

Wie Simon es mir gesagt hatte griff ich mit Hieben von unten an und drängte sie mehr in ihren Bereich. Aber auch sie war nicht unttätig und schlug mir abwechselnd in den Bauch und ins Gesicht.

Davon ließ ich mich nicht kleingriegen und schlug ihr kräftig in den Magen. Sie taumelte ein paar Schritte zurück und vergaß dabei ihre Deckung, sodass ich gekonnt angriff und sie mit zwei Schlägen ins Gesicht zu Boden beförderte.

Ich entfernte mich etwas und wartete darauf, dass sie aufstand, was nicht geschah.

K.O.

Der Kampf war durch ein K.O meinerseits beendet und erstaunt streckte ich einen Arm in die Höhe und die Masse außenrum jubelte.

Normalerweise gingen meine Kämpfe länger als nur eine Runde, aber mit so einem Sieg gab ich mich zufrieden.

Simon klopfte mir stolz auf den Rücken als ich den Ring verließ und ich spuckte meinen Mundschutz auf den Boden.

,,Woah! Das war krass!" Louisa kam mit Jayden und Jack im Schlepptau auf mich zugelaufen und drückte mich.

,,Ich schwitze.", lachte ich und sie verzog das Gesicht.

,,Oh nein, etwas menschliches. Wie schlimm." Ironisch machte sie ein erschrockenes Gesicht und ich verdrehte die Augen.

,,Etwas ekliges menschliches."

,,Gut gemacht.", meinte Jayden nur und seufzte. ,,Wenn dir irgendwann etwas Schlimmes bei diesen Kämpfen passiert verzeihe ich mir das nie. Und das nur, weil du so sturköpfig und wir nicht hartnäckig genug sind."

,,Jayden." Ich legte ihm meine linke Hand auf die Schulter. ,,Erstens wird nie etwas passieren...". Jack schnaubte auf.

Kleines Pferdchen. Hüüaaa!

,,...und zweitens finde ich es gut, dass ihr mitkommt, auch wenn ihr mich nicht umstimmen könnt. Ich meine, was ist besser: Wenn ich geheim kämpfe und ihr nichts davon mitbekommt? Oder dass ihr immer dabei seid und mich "beschützen" könnt?" Mein Bruder nickte nur langsam und rieb sich die Augen.

,,Komm wir gehen, ich bin müde."

Nickend liefen Jayden und Louisa zum Ausgang, während Jack mit zu den Umkleidekabinen begleitete.

,,Klingt es pussyhaft wenn ich sage, dass ich Angst um dich hatte?", fragte er, während ich mich umzog.

,,Vielleicht."

,,Ich will eine klare Antwort, Allison."

,,Uh, Allison?", lachte ich und zog mir meinen Pullover über den Kopf.

,,Ally!"

,,Einerseits ist es süß, andereseits nicht. Zufrieden?", meinte ich achselzuckend. ,,Und schau mir nicht auf meinen Hintern."

Jack lachte leise und kam auf mich zu. Er legte seine Arme um mich und unarmte mich lange. ,,Darf ich das?"

,,Hm...", überlegte ich scherzend und vergrub mein Gesicht in seinem gutduftendem Pullover.

,,Komm, Jayden und Lou warten schon." Jack entfernte sich von mir und deutete auf meine Hose. ,,Anziehen."

,,Yes, Sir!"

****
,,Ally! Wo wart ihr?", begrüßte mich meine Mutter, als wir alle ins Haus schritten.

,,Wieso fragst du mich das? Hier sind noch andere Personen." Ich deutete auf meine Freunde hinter mir und hob genervt eine Augenbraue.

,,Was ist in der Tasche?" Meine Mutter zeigte auf meine Sporttasche und ich schlug mir innerlich auf die Stirn.

Verdammt.

,,Ich..ähh..", stammelte ich und suchte fieberhaft nach einer Ausrede.

,,Das ist meine Tasche, Mrs. Jacobs.", meinte Louisa schnell und riss mir die Tasche aus der Hand.

,,Genau.", sagte nun auch Jayden.

,,Was? Ich verstehe nichts." Verwirrt sah meine Mutter zu uns.

Da bist du nicht alleine.

,,Naja, sie war noch beim Sport, bevor wir zusammen ins Kino gegangen sind. Deswegen hat sie noch ihre Tasche.", klärte Jack meine Mutter auf die langsam nickte.

,,Achso. Dann ist ja gut."

Erleichtert liefen wir hoch in mein Zimmer und ich ließ mich stöhnend auf mein Bett fallen.

,,Das war knapp."

,,Allerdings. Zum Glück Mum heute noch nicht Zuhause sondern bei ihrer Freundin, sonst hätte sie gemerkt dass die Geschichte nicht stimmt." Meim Bruder setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und drehte sich.

,,Wieso?" Fragend sah Jack uns an und ich schlug ihm gegen die Stirn.

,,Autsch! Was sollte das?" Empört rieb er sich die Stelle auf die ich geschlagen hatte und die anderen beiden lachten nur.

,,Weil du dumm bist. Denk doch mal logisch."

,,Ah! Ich verstehe!", sagte er und sah uns an.

,,Du kapierst es immer noch nicht, oder?", stöhnte Louisa, die auf meinem Bett mit Jack und mir saß.

,,Also, wäre meine Mutter dagewesen, hätte sie gesehen, dass Louisa schon vorher da war.", klärte ich meinen Freund auf und er nickte.

,,Achso."

,,Ich muss jetzt aber gehen!", sagte Louisa und stand auf. ,,Ich habe vergessen meine Hausaufgaben zu machen."

Schnell verabschiedete sie sich mit einer Umarmung von uns und verschwand aus der Tür.

,,Was tun wir jetzt?", fragte mein Bruder und drehte sich wieder.

,,Ihr könnt jetzt zusammen irgendwas tun. Ich muss nämlich noch für Physik lernen, dass habe ich komplett vergessen." Ich scheuchte die beiden Jungen aus meinem Zimmer und setzte mich an meine Physikheft.

,,..eine Sonnenfinsternis ensteht wenn..", murmelte ich vor mich hin und versuchte mir den Text einzuprägen.

Nach einer halben Stunde hatte ich den ganzen Stoff auswendig gelernt und schminkte mich noch schnell ab, ehe ich ins Bett fiel.

Als ich kurz vor dem Einschlafen war, merkte ich wie etwas Licht von meiner Tür ins Zimmer drang und wie es wieder verschwand. Ich hörte das Klappern eines Gürtels und spürte einige Sekunden später ein Gewicht neben mir.

,,Bist du wach?"

,,Nein, ich rede im Schlaf."

,,Vollidiotin.", murmelte er leise und schlang seine Arme um mich. ,,Ich schlafe heute hier, okay?"

,,Klar."

Ich kuschelte mich näher an in und schlief ein paar Minuten darauf ein.

_________
Hallöchen!

Ich bin wieder (fast gesund) und hier ist auch schon ein neues Kapitel.

Ich hoffe es gefällt euch und vielen vielen Dank für über 100tsd Reads!

Ihr seid so unfassbar geil! 😏

Okay, dieser Smiley zerstört alles.

Danke fürs Kommentieren, Voten (keine Ahnung wie man das nennt -.-") und Lesen.

Eure boesekartoffen x3

(Rechtschreibfehler vorhanden)

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