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Stöhnend lies ich meinen Kopf auf die Tischplatte fallen, was mich nochmal aufstöhnen lies.
,,Ich hasse Biologie in der letzten Stunde.", sagte ich zu Louisa, die neben mir saß und mich auslachte.
,,Aspirin hilft wohl nicht, oder?"
,,Nein.", brummte ich und richtete mich wieder auf.
,,Also ich will ja nichts sagen, aber wenn du so schlau wärst wie ich und..", fängt sie an, doch ich unterbrach sie.
,,Jaja, und ein dämliches Glas Wasser getrunken hätte, würde mein Kopf nicht wehtun. Ich hab es kapiert und jetzt halte deine Klappe."
Meine beste Freundin lachte nur und widmet sich unserer Biologielehrerin, die uns laut begrüßt.
Verdammter Kater.
****
Als das Klingeln mich von meinem Leid erlöste, störte es mich überhaupt nicht dass das Geräusch so laut war.
,,Endlich.", sagten Louisa und ich gleichzeitig und packten unsere Sachen zusammen.
Gemeinsam liefen wir zu unseren Spinden, die glücklicherweise nebeneinander lagen, und räumten ein paar Bücher hinein.
,,Hast du heute Zeit?"
,,Ich muss heute noch zum Psychologen, aber wenn du willst kann ich danach zu dir kommen.", meinte Lou.
,,Klar, dann kann ich dir noch etwas bei deinen Hausaufgaben helfen.", grinste ich sie an und sie verdrehte die Augen.
,,Von mir aus...", grummelte sie und umarmte mich zum Abschied.
Schnell schloss ich meinen Spind und lief auf den Schulparkplatz, wo mein Bruder schon ungeduldig auf mich wartete.
,,Da bist du ja endlich.", meinte er genervt und ich gab ihm nur grinsend einen Kuss auf die Wange.
,,Mom und Dad kommen morgen.", sagte Jayden zu mir, als wir ins Auto gestiegen waren und nach Hause fuhren.
,,Stimmt! Vielleicht sollten wir den anderen mal Bescheid sagen."
,,Bescheid für was?", fragte mein Bruder dümmlich.
,,Die Willkommensparty, du Dummerchen." Lachend gab ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
,,Stimmt ja. Sagst du allen heute noch Bescheid?"
,,Klar. Wen wollen wir alles einladen?", fragte ich ihn.
,,Hm, ich denke das Footballteam und Dads Schwester Rose und ihr Mann Nick. Sie sind die einzigen die bei uns in der Nähe wohnen."
Zustimmend nickte ich ihm zu. Unsere Großeltern wohnten beide in Georgia und auch unsere anderen Verwandten wohnten nicht in Miami. Nur Rose und Nick wohnten in Florida und besuchten uns daher öfter als die anderen.
Endlich waren wir Zuhause angekommen und stiegen schnell aus dem Auto.
Drinnen angekommen rief ich alle an, die wir einladen wollten, und zu unserem Glück sagten alle zu.
Fröhlich pfeifend lief ich die Treppen hoch, um Jayden Bescheid zu geben.
,,Jay, alle haben zu gesag.. Oh." Verwirrt sah ich in das Zimmer meines Bruders.
Anstatt meines Bruders fand ich ein Mädchen in dem Zimmer, die nur sehr knapp bekleidet war. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Jayden Besuch bekommen hatte.
,,Was tust du hier?", fragte das Mädchen mich und sah mich arrogant an.
,,Ich wohne hier! Wo ist mein Bruder?", gab ich schnippisch zurück.
,,Im Badezimmer. Was willst du denn von ihm?"
,,Geht dich nichts an." Immer noch etwas verwirrt über diese Begegnung wand ich mich zum Gehen und stieß mit Jayden zusammen.
,,Huch!", rief ich aus und fiel auf mein Hinterteil.
,,Was machst du hier?", fragte Jayden leicht genervt.
,,Ich wohne verdammt nochmal hier, warum fragt mich das jeder!", antwortete ich genauso genervt.
,,Und was tust du in meinem Zimmer?" Er verdrehte die Augen.
,,Ich wollte dir nur erzählen, dass alle morgen kommen. Ich wusste ja nicht dass du Frauenbesuch hast."
Seufzend hielt er mir die Hand hin, welche ich annahm. Mit einem Ruck zog er mich hoch und schnell lief ich in mein Zimmer, um die beiden alleine zu lassen.
Ich nahm mein Handy vom Nachtisch und steckte die Kopfhörer rein, um Musik zu hören.
Ich schaltete '(The Kill) Bury me' von 'Thirty Seconds to Mars' ein und lies mich in mein Kissen sinken.
Es war total krass, was ich die letzten beiden Wochen alles erlebt hatte. Das alles hätte vielleicht in einem Jahr passieren können, aber in zwei Wochen? Naja, ich war verdammt glücklich darüber, wie alles gekommen ist. Klar, dass mit Luke war ein großer Schmerz und vielleicht bräuchte ich noch ein paar Wochen, um entgültig mit ihm abzuschließen. Natürlich empfand ich außer Hass nichts mehr für ihn, aber trotzdem tat es immer noch etwas weh. Davon abgesehen (und die Sache mit meinem Vater, die sich jetzt aber zum Guten gewendet hatte) war mein Leben echt schön und ich konnte mich glücklich schätzen, eine so tolle Familie und so tolle Freunde zu haben, die mir immer beistanden.
Und dass mit Jack war ja auch so eine Sache. Eine schöne Sache, dass musste ich schon zugeben. Eine sehr schöne...
Eine Nachricht auf meinem Handy lenkte mich ab und ich sah, dass Louisa mir geschrieben hatte.
Louisa: Mach die verdammten Kopfhörer aus den Ohren und öffne mir die Tür.
Louisa: Vollpfosten.
Grinsend schaltete ich meine Musik ab, zog die Kopfhörer aus den Ohren und ging laut singend die Treppen runter. Ich wollte einfach nur den Geräuschpegel aus Jaydens Zimmer übertönen, obwohl ich nicht wusste ob man überhaupt etwas hörte. Aber ich ging lieber auf Nummer sicher.
Als ich vor der Haustür stand öffnete ich sie mit einem Ruck und wurde direkt von meiner besten Freundin umarmt.
,,Ist Jayden wieder..?", fragte sie grinsend.
,,Eww, ja. Aber egal, lass uns laut singend hochgehen."
,,Sicher ist sicher.", lachte sie.
"Sexbomb Sexbomb, you're a Sexbomb!", sangen wir lachend und ließen uns in meinem Zimmer angekommen auf mein Boxspringbett fallen.
Louisa lief zu meiner Musikanlage und ließ laut Musik laufen. Wie gesagt, wir wollten einfach auf Nummer sicher gehen.
,,Also, mit was fangen wir an?", fragte ich Lou.
,,Du meintest es vorhin wirklich ernst?" Gequält ließ sie sich in mein Kissen fallen und stöhnte auf.
,,Physik?", lachte ich.
Ich nahm das Grummeln als Zustimmung und so verbrachten wir den Tag nicht mit Playstation spielen oder Reden, sondern tatsächlich mit Lernen und Hausaufgaben erledigen.
****
,,Ich bin fertig. Ich kann nicht mehr." Erschöpft ließ sich Louisa ins Kissen fallen und auch ich hielt es für eine gute Idee, aufzuhören.
Wir hatten drei Stunden Physik, Chemie und Biologie gelernt und waren jetzt entgültig ausgepowert.
,,Ich habe mir neue Schuhe bestellt!", sagte ich plötzlich, als wir eine viertel Stunde nur so dalagen.
Andere Mädels in unserer Schule würden sich High Heels oder Ballerinas bestellen, aber ich hatte eindeutig einen Sneaker-Schuhtick.
,,Nice, was für welche?"
,,Von Vans, die Slip on in schwarz."
,,Die sind richtig schön!", meinte Louisa und da konnte ich ihr nur zustimmen.
,,Möchtet ihr auch Pancakes?", fragte mein Bruder, der gerade in mein Zimmer gestürmt kam.
,,Ja klar, ist irgendjemand da?"
,,Nur Max. Ich rufe euch dann."
Wir nickten und unterhielten und weiter über Sneaker.
****
,,Jayden, du hast eindeutig das Kochtalent von Daddy geerbt. Ich meine, Mum kann zwar auch gut kochen aber er kann es einfach besser.", meinte ich mich vollem Mund.
,,Zuerst schlucken, dann reden.", sagte alle drei im Chor.
,,Haltet euren Mund.", lachte ich und zeigte ihnen provozierend meinen Mundinhalt, worauf sie angewidert die Gesichter verzogen.
,,Sollen wir noch einen Film schauen?", fragte Max in die Runde, nachdem wir alle fertiggegessen hatten.
,,Ja, sollen wir Kindsköpfe schauen?"
Alle stimmten Louisa grinsend zu und wir liefen alle gemeinsam zur Couch. Jayden schob die Dvd ein und ich legte mich neben ihn.
,,Denkt ihr, wir sind später auch so? Ich meine, so gut befreudet und lustig?", fragte ich, nachdem wir den Film eine Stunde sahen.
,,Ich hoffe.", sagten Max, Louisa und mein Bruder gleichzeitig.
Lächelnd kuschelte ich mich enger an Jayden und er legte geschwisterlich seinen Arm um meine Schulter.
****
Von einem kleinen Geräusch schreckte ich in der Nacht hoch.
Nach dem Film waren Louisa und Max Nachhause gefahren und Jayden und ich legten uns direkt ins Bett, da wir so müde waren.
Verwirrt richtete ich mich auf und spitzte meine Ohren. Jetzt hörte man nichts mehr, aber trotzdem verspürte ich den Drang, nachzusehen, was da so gepoltert hatte.
Ich stand auf und zur Sicherheit nahm ich mir meinen Baseballschläger mit. Jayden wolllte ich nicht wecken, da ich mir nichteinmal sicher war ob da überhaupt etwas war.
Auf leisen Sohlen schlich ich mich die Treppen runter und sah zuerst in der Küche nach. Dort war alles unversehrt. Gerade wollte ich mich ins Wohnzimmer begeben, als ich dort einen Schatten sah.
Mein Puls schoss in die Höhe und ich umklammerte den Baseballschläger fester. Langsam schlich ich in das Wohnzimmer und erstarrte. Eine in schwarzgekleidete Person stand mit dem Rücken zu mir und stopfte unsere Playstation und Wii in einen Beutel.
Verdammte Scheiße.
Der Angstschweiß lief mir die Stirn runter und ich näherte mich ihm. Jetzt stand ich nur noch einen Meter von ihm weg und hielt die Luft an.
,,Guten Abend.", sagte ich laut und die Person drehte sich erschrocken um. Diesen Schockmoment nutzte ich aus und schlug ihm kräftig auf den Kopf. Er sackte zusammen und ließ den Beutel mit unseren Sachen lautpoltern fallen.
,,Jayden!", brüllte ich und kurz darauf erschien ein verschlafener Jayden im Wohnzimmer.
,,Du rotzfreche Göre...", murmelte der Einbrecher (es war definitiv ein er) und wollte sich aufrichten, als ich ihm wieder einen kräftigen Hieb auf den Kopf gab.
Erschrocken starrte Jayden den Mann an, der bewusstlos auf dem Boden lag und erst jetzt überkam mich der Schock.
Ich fing an am ganzen Körper zu zittern und atmete flach. Jayden rief derweilen die Polizei während ich die Handschellen in der Schublade suchte, die wir früher immer zum spielen benutzt hatten. Diese legte ich ihm an und auch wenn sie etwas eng waren, passten sie.
,,Oh mein Gott, Ally!" Jayden kam schnell auf mich zu, als er aufgelegt hatte und umarmte ich lange und fest.
,,Wieso hast du mich nicht geweckt?", fragte er.
,,Ich habe gedacht, ich hätte mir das nur eingebildet."
,,Sonst hätte Sam ja gebellt, aber ist ja noch beim Tierarzt...", murmelte ich und drückte mich noch enger an ihn.
,,Du hast ihm aber ordentlich eins auf die Birne gegeben.", lachte Jayden leise.
Ich lachte auch und das Klingeln der Polizei riss uns auseinander.
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1640 Wörter, puhhh...
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Ich möchte erstmal ein RIESEN Dankeschön an euch aussprechen.
Mein Buch hat 62 Reads und 4,05 Stimmen insgesamt. Ich danke hiermit allen Ghostreadern, allen die voten, und allen die kommentieren! Ihr seid die besten.
Und ich möchte freezing_soul danken, dass sie mich motiviert hat, dieses Kapitel zu schreiben, da ich null Lust hatte. Dankeschön ❤️
Ich wünsche euch einen schönen Schulanfang, oder schöne Sommerferien.
Eure böse Kartoffel.
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