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Nachdem wir gestern alle zusammen noch bis Mitternacht am Lagerfeuer saßen, ging ich in mein Bett und schlief sofort ein.
Jetzt quälte ich mich daraus und hüpfte unter eine warme Dusche. Danach trocknete ich mich ab, zog mir eine Jeans und ein einfaches T-shirt an und föhnte mir die Haare. Ich schminkte mich noch und lief dann mit meinem Ranzen runter.
,,Morgen. Bist du auch so müde?", fragte Jayden und gähnte herzhaft.
,,Morgen. Ja, wir hätten einfach nicht so lange wach bleiben sollen. Aber jetzt komm, sonst verpassen wir noch die erste Stunde.", antwortete ich ihm und zog meine schwarzen, abgewetzten Converse an.
,,Je kaputter diese Schuhe sind, desto geiler sehen sie aus.", meinte Jayden und zog sich seine abgewetzten Vans an.
Grinsend nickte ich und zusammen liefen wir zu seinem Auto und fuhren in die Schule.
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,,Endlich Pause!", sagte ich zu Logan und gemeinsam liefen wir in die Cafetaria.
,,Heilige Scheiße, es gibt Erdbeermuffins!", rief Logan, als er die Nachspeisen sah.
Wir beeilten uns dorthin zu kommen und schnappten uns jeweils einen. Mit jeweils einem Muffin und einem Smoothie setzten wir uns an den Tisch und sahen, dass auch die anderen sich genau dasselbe genommen hatten. Ich musste grinsen und wurde deswegen von Jack angestupst.
,,Wieso grinst du so?"
,,Wir essen alle dasselbe.", lachte ich und er stimmte mit ein.
,,Nicht weil du mich siehst?",meinte er arrogant.
,,Auch.",grinste ich ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Irritiert sah er mich an und auch ich war überrascht von meiner Tat. Peinlich berührt wand ich mich mit roten Kopf meinem Essen zu.
Jack beugte sich zu mir rüber und flüsterte mir ins Ohr. ,,Das brauch' dir dich nicht peinlich sein."
Daraufhin errötete ich noch mehr und schlug ihm kräftig auf den Oberschenkel.
,,Aua! Für was...", fing er an, doch ich unterbrach ihn.
,,DU weißt genau wofür das war!"
Erst jetzt merkte ich, dass uns alle belustigt ansahen und ich verdrehte die Augen. ,,Grinst nicht so blöd!", gaben Jack und ich gleichzeitig von uns.
,,Ich habe gleich Mathe.", sagte Logan plötzlich.
,,Ich auch.", meinte ich.
,,Opfer...", flüsterte Matt und alle lachten, eingeschlossen Logan und mir.
,,Ihr seid scheiße.", sagte wir gleichzeitig und klatschen uns ab.
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Als endlich die Schulklingel ertönte und mich von meinem Leid erlöste, packte ich schnell meine Sachen zusammen und lief auf den Schulhof.
Mathematik war die reinste Qual gewesen und auch die restlichen Stunden vergingen nur schleichend.
Jayden wartete schon an seinem Auto auf mich und zusammen fuhren wir nach Hause.
,,Mum und Dad kommen bald nach Hause.", meinte Jayden und drehte das Lenkrad nach links.
,,Stimmt. Geben wir eine kleine Willkommensparty?", fragte ich ihn und er nickte.
,,Klar. Wir laden dann unsere Verwandten in der Nähe ein und das Footballteam."
,,Gut."
Nach einigen Minuten kamen wir zu Hause an und stiegen aus dem Auto. Ich lief zur Haustür und schloss sie auf, während Jayden meinen und seinen Ranzen schleppte. Drinnen warf er sie achtlos auf den Boden und schmiss sich auf die Couch.
,,Ach du Scheiße! Wie sieht denn die Küche aus?", rief ich erschrocken, als ich unsere Küche betrat.
Mein Bruder erschien am Türrahmen und sah genervt drein.
,,Putzen?", fragte er seufzend.
,,Putzen. Aber mit Musik!", meinte ich und lief ins Wohnzimmer, wo ich mein Handy an unseren Fernseher anschloss und laut von Silento - Watch me (whip/ nae nae) anmachte.
Schnell flitze ich in die Küche und putzte mit Jayden im Tackt der Musik. Als der Part mit 'Watch me whip, watch me nae nae' ertönte, legten wir alle Sachen zur Seite und tanzten den einzigen Part, den wir konnten. Als dann Jayden anfing, mit dem Handtuch nach mir zu schlagen (was RICHTIG weh tat) und mich durch das Haus jagte, spritzte ich ihn mit Spülmittel ab.
So wurde unsere kleine Putzaktion eigentlich noch ziemlich lustig, mit Ausnahme davon, dass wir mehr saubermachen mussten als vorher.
Als wir dann aber endlich fertig waren, begaben wir uns in unsere Zimmer, um dort zu lernen und Hausaufgaben zu machen.
Ja, wir waren schon ziemliche Streber, was Hausaufgaben und Lernen anging, aber wer einen guten Abschluss und eine gute Arbeit will, muss hart dafür arbeiten.
Etwa um 4.pm, als ich schon längst fertig mit allem war, fiel mir ein, dass es mal wieder Zeit wäre mit Sam Gassi zu gehen. Also zog ich mir ein Top, eine kurze Stoffhose und meine Vans an, lief runter und schnappte mir die Leine.
Ich trat raus in den Garten und rief Sams Namen, der darauf auch gleich erschien und laut bellte. Lachend ging ich in die Hocke, streichelte ihn und band ihm die Leine an.
,,Jayden, ich geh mit Sam Gassi. Ich bin so in einer Stunde wieder da.", sagte ich zu Jack, der auf der Hollywoodschaukel saß und sich irgendein Video ansah.
,,Okay, aber es fängt bald an zu Stürmen, hab ich vorhin im Radio gehört."
,,Jaja. Bis später!", verabschiedete ich mich und lief mit Sam durch das Gartentor nach draußen, und schlug den Weg in den Wald ein.
****
Nach ungefähr 20 Minuten merkte ich, dass der Himmel sich zuzog und es windiger wurde. Auch spürte ich einige kleine Tropfen und ich beschloss, den Rückweg einzuschlagen.
Plötzlich donnerte es ganz laut und vor Schreck ließ ich die Leine los. Aber auch Sam erschreckte sich und da ich ihn nicht mehr hielt, rannte er weg in den Wald.
,,SAM! BLEIB STEHEN!", brüllte ich ihm hinterher.
Verdammter Mist!
Muss soetwas immer mir passieren?
Fluchend schlug ich Sams Weg ein und rief nach ihm. Nach 10 Minuten regnete, donnerte, blitzte und stürmte es sehr stark und Sam war immer noch unauffindbar.
Langsam fühlte ich mich wie in einem schlechten Film!
Wegen des starken Regens musste ich mir immer wieder über die Augen wischen, um meine Sicht zu verbessern. Meine Haare klebten mir in meinem Gesicht und ich zitterte wie Espenlaub, da ich nur eine kurze Stoffhose und ein Top trug, die beide durchnässt waren.
Wie schnell konnte das Wetter bitteschön umschalten?!
Vor einer Stunde waren es noch angenehme 25 Grad Celsius und jetzt gefühlte 25 Grad minus!
Natürlich hatte ich auch mein Telefon vergessen und so alleine im Wald, fühlte ich mich etwas unbgehaglich.
Tapfer schlug ich mich durch den Wald und langsam verzweifelte ich.
Was wäre wenn Sam längst Zuhause war und ich hier unnötig nach im suchte?
Aber irgendein Gefühl sagte mir, dass ich weitersuchen sollte. Nach weiteren 20 Minuten fühlte ich mich wie ein Eisklotz und sank verzweifelt auf den dreckigen Waldboden. Immer noch donnerte es gefährlich, doch es war mir ziemlich egal, in welcher Gefahr ich mich befand. Das Knarren der Bäume, die im Sturm hin und her wackelten, war laut und der Regen prasselte, wenn das überhaupt ging, noch stärker.
Da donnerte und blitzte es gleichzeitig und ich hörte ein Ohrenbetäubendes Krachen.
Ein Baum war eingestürzt, vermutete ich.
Aber was ich danach hörte, ließ mich aufstehen und rennen.
Das Bellen, eher Jaulen, meines Hunden klang ganz nah und ich war mir sicher, dass er verletzt war.
Nach vielem herumgeirre entdeckte ich ihn, sein Bein unter einem Baum eingeklemmt.
Schnell ging ich zu ihm in die Hocke und stemmte mich mit meiner ganzen Kraft gegen den Baumstamm, aber er bewegte sich keinen Millimeter. Trotzdem gab ich nicht auf und biss die Zähne zusammen, als sich die abgestandene Rinde in meine Handinnenfläche drückte.
Und plötzlich merkte ich, wie der Baumstamm sich bewegte und schon lag das Bein meines Hundes frei.
Erleichternd atmete ich auf und überlegte, wie ich ihn transportieren sollte, da er mit seinem einem Bein nicht laufen konnte. Beruhigend streichelte ich ihm über den Kopf und nahm all meine Kraft zusammen. Ich hievte ihn über meine Schulter und das schwere Gewicht ließ wir etwas in die Knie gehen.
Ich wusste nicht, woher ich die ganze Kraft nahm, aber ich trug ihn tatsächlich Nachhause. Es regnete immer noch, und auch der Sturm hatte nicht aufgehört. Es donnerte und blitzte nur noch selten, aber wenn es geschah, zuckte Sam zusammen und ich musste ihn noch fester halten, damit er mir nicht runtersprang.
Nach gefühlten Stunden kam ich Zuhause an und klingelte. Sam trug ich in meinen Armen und als Jack die Haustür öffnete, sah ich pure Erleichterung in seinem Blick.
,,Oh Gott Ally, wir haben uns so Sorgen gemacht. Nur wir fanden es ziemlich unklug, dir zu folgen und...", fing er an.
,,Ja, ist nicht schlimm, ihr hättet euch nur unnötig in Gefahr begeben. Aber kannst du mir Sam abnehmen, er ist verletzt."
,,Natürlich.", sagte er und nahm mir den schweren Hund ab.
,,Ally!", rief plötzlich Louisa. ,,Oh Gott, zum Glück geht es dir gut. Ich bin heute entlassen worden und..ach das interessiert dich bestimmt nicht.". Sie drückte mich an sich. ,,Du bist ganz durchgefroren!"
Sie lief ins Wohnzimmer und kam mit einer dicken Decke zurück. Ich bedankte mich und wickelte mich ein.
,,Ich hab dir gesagt es wird stürmen.", meinte Jayden, der locker am Türrahmen lehnte.
,,Du hast mir aber nicht gesagt, dass Sam vor dem Donner erschreckt, ich die Leine aus Schreck loslasse und er abhaut. Und du hast mir nicht gesagt, dass ich ihn eine ganze Stunde im Regen und Sturm suchen muss und ihn dann unter einem Baum begraben finde. Ach, und du hast mir nicht gesagt, dass ich alleine den Baum wegrollen muss und das Schwergewicht von Hund alleine im Sturm heimtragen musste.", meinte ich.
,,Du weißt wie ich das meinte."
,,Du weißt auch wie ich das meinte.", sagte ich.
Jetzt kam er auf mich zu und drückte mich lange und fest an sich. ,,Ich bin verrückt geworden vor Sorgen."
,,Ja, er ist die ganze Zeit auf und ab gelaufen, und hat rumgeschrien.", sagte Jack, der aus dem Nichts auftauchte. Jayden schlug ihm auf den Hinterkopf.
,,Wo ist Sam?"
,,Ich habe ihn schnell zum Arzt gebracht, der ist ja nur ein paar Meter entfernt.", sagte Jack.
,,Und?"
,,Er wird durchkommen. Sein Bein ist gebrochen."
Wir nickten nur und atmeten erleichtert auf.
Während Louisa und mein Bruder gemeinsam in die Küche liefen, kam Jack zu mir und drückte mich fest und streichelte mir sanft über den Rücken. ,,Ich hab mir solche Sorgen gemacht.", murmelte er in mein Haar und mich überlief ein warmes Gefühl.
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Hello my friends! Wie geht es euch? Mir geht es prima, ich hab Ferien!
Ich sitze gerade im Zug (erste Klasse Bitches) nach Berlin, und ich dachte mir, da ich die 6 Stunden außer Filme gucken (wir haben Wlan 😍) nichts zutun habe und ich in Berlin nicht schreiben werde, schreibe ich jetzt es Kapitel und ich finde es eig ganz gut. Das nächste Kapitel wird warscheinlich nächste Woche Samstag kommen, da ich da wieder auf dem Rückweh bin.
Ich wünsche euch schöne Ferien und eine gute Zeit!
Eure Kartoffel!
Ps: Danke für fast 50k Reads! Deshalb kam heute ein längeres Kapitel. Lasst doch bitte ein Kommentar, Vote oder beide da. Würde mich freuen! Danke dass ihr meine Story liest. ❤️
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