32

Wäre Montag ein Mensch, würde er von allen gehasst werden.

Müde stand ich auf und rieb mir erstmal meine Augen, worauf noch der Rest meiner Mascara war. Ich startete meine übliche Morgenroutine, d.h duschen, mich anziehen und etwas schminken.

Nachdem ich das alles getan hatte lief ich schon etwas wacher die Treppe runter und begrüßte meinen Bruder, der gerade ein Müsli aß.

,,Wie geht es..SCHEISSE!", fing er an zu reden.

,,Was ist??", fragte ich verwirrt.

,,Ich schreibe heute eine Englischarbeit und habe vergessen zu lernen! Ich bin so aufgeschmissen!" Verzweifelt schmiss er die Hände in die Luft.

,,Wann genau schreibst du sie denn?"

,,In der 3. Stunde."

,,Dann schwänz doch die ersten beiden und lerne. Dann hast du wenigstens ein bisschen gelernt.", meinte ich.

,,Du bist ein Genie." Er stand auf und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

,,Das bemerkst du erst jetzt?", rief ich ihm hinterher, denn er lief in Richtung Badezimmer.

Gerade wollte ich meinen Rucksack nehmen, als ich mein Handy nicht in der Hosentasche spürte. Kurz blieb mein Herz stehen aber dann fiel mir ein, dass ich es im Bad liegen gelassen hatte.

Schnell lief ich dorthin und öffnete schwungvoll die Tür.

,,OH MEIN GOTT!", schrie ich entsetzt.

,,WAS MACHST DU HIER?", schrie mein Bruder zurück.

,,ICH WOHNE HIER?"

Er zog sich die Hose hoch, um seine wehende Banane zu verdecken.

,,OH MEIN GOTT ICH HAB DAS GESCHLECHTSTEIL MEINES BRUDERS GESEHEN. ICH WERDE DIESE BILDER NIE WIEDER AUS DEM KOPF BEKOMMEN.", schrie ich immer noch.

Ich schnappte mir mein Handy welches auf dem Waschbecken lag und verschwand schnell aus dem Badezimmer.

Diese Bilder würde ich nie wieder aus dem Kopf bekommen. Ich schüttelte mich bei dem Gedanken daran.

****
,,Hey Ally. Wo ist dein Bruder?", sprach mich Jack an, als ich aus meinem Auto stieg und auf ihn zu lief.

,,Hey Jack, ich finde es auch schön dich zu sehen. Mir geht es gut, danke der Nachfrage und dir?", gab ich ironisch zurück.

,,Sorry.", lachte er und drückte mich seitlich kurz an sich, was mir eine Gänsehaut beschaffte.

,,Jayden schwänzt die ersten beiden Schulstunden, weil er vergessen hat für seine Klausur zu lernen.", antwortete ich ihm nun.

,,Typisch Jayden.", seufzte er und wir begaben uns gemeinsam in Richtung Schulgebäude.

Als es zur Pause klingelte, packte ich erleichtert meine Sachen zusammen. Zwei Stunden Chemie am Morgen waren wirklich nicht erfreulich.

Schnell lief ich in die Cafetaria und stellte mich zur Essensschlange an. Heute hatte ich Lust auf einen riesen Schokocookie und schnappte mir gleich zwei. Einen für mich, und den anderen für Jack. Dann nahm ich mir noch einen Früchtesmoothie (etwas gesundes musste ich ja zu mir nehmen) und begab mich zu unserem Tisch.

,,Jack, fang!", rief ich und warf ihm den Cookie zu.

,,Danke!"

****
Endlich war die Schule zu Ende und ich lief schnell zu meinem Auto. Ich wollte heute Louisa besuchen, und als Nichtangehöriger durfte man sie nur bis 2pm besuchen und wir hatten schon halb zwei.

Mit 120km/h bretterte ich durch die Straße, wo eigentlich nur 50km/h erlaubt waren. Ich ignorierte die hupenden Autos und bald war ich schon am Krankenhaus angekommen.

****
,,Ich würde gerne Louisa Thompson besuchen."

,,Einen Augenblick.", antwortete mir die Dame hinter der Information.

Ich sah mich um. Überall saßen Menschen die entweder neutral, aufgewühlt oder traurig aussahen.

,,Zimmer 123, im zweiten Obergeschoss."

,,Vielen Dank.", sagte ich und begab mich in Richtung Aufzug.

Ich hasse Aufzüge. Ich finde sie einfach total unheimlich und jedes Mal wenn ich mit ihnen fahre, habe ich das Bedenken dass er stecken bleibt.

Aber auch wie sonst immer hielt er im zweiten Geschoss und ich trat heraus. Nun, in welchen Gang sollte ich jetzt gehen? Rechts, links oder geradeaus?

Seufzend schlug ich den Weg nach Rechts ein und tatsächlich stand ich ein paar Minuten vor Zimmer Nummer 123.

Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dann drückte ich die Türklinke herunter und betrat den nach Desinfektionsmittel riechenden Raum.

,,Hey Lou.", begrüßte ich meine beste Freundin, die mich mit einem undefinierten Blick ansah.

Zögernd trat ich in den Raum und nahm mir einen Stuhl, um ihn neben Louisas Bett zu stellen, und ließ mich dort nieder.

Was sollte ich nur sagen? Was denkt sie von mir? Ist sie sauer? Enttäuscht?

Tausend Vorwürfe schwirren durch meinen Kopf bis ihre sanfte Stimme ertönte.

,,Danke."

Verdutzt sah ich sie an. Sie war dankbar?

,,Wie..? Aber ich dachte du bist sauer auf mich und..." Verwirrt sah ich sie an.

Sie lächelte leicht. ,,In dem Moment war ich sauer, weil ich keine Hilfe wollte, verstehst du? Ich war mir total sicher, dass auch alleine zu schaffen. Aber wenn ich daran denke, dass ich jetzt Zuhause wäre und die Situation immer noch unverändert wäre, bin ich ziemlich froh das jetzt alles besser ist."

,,Okay. Erzähle mir bitte alles."

Sie nickte.
,,Nachdem meine Wunde versorgt worden war, kamen meine Eltern herein und entschuldigten sich. Sie haben mir versprochen, nicht mehr so streng zu sein und auch Mal meinen Bruder zu unsere Oma zu bringen, anstatt dass ich immer auf ihn aufpassen muss, da sie nichts an ihrer arbeitlichen Situation ändern können. Und mein Bruder ist ja total gerne bei meiner Oma und so werde ich auch nicht mehr so unter Druck gesetzt. Und für andere Probleme gehe ich einmal in der Woche zum Psychologen, er ist wirklich nett."

,,Ist er heiß?", fragte ich.

,,Nein.", lachte Louisa aus vollem Halse. ,,Sonst möchtest du nichts sagen?"

,,Doch, natürlich. Ich meine, dass ist echt schön dass deine Eltern dich entlasten und versuchen, nicht mehr so streng zu sein. Und dass mit dem Psychologen sowieso."

Ich stand auf und kuschelte mich zu ihr ins Bett.

,,Du bist die beste Freundin, die man sich wünschen kann."

,,Ich weiß. Hat Jayden gestern auch gesagt. Übrigens hab ich ihm davon erzählt, ist das schlimm?"

,,Nein, er ist wie ein Bruder für mich, also macht es nichts dass er es weiß."

,,Gut."

****
,,Bin wieder da!", rief ich, als ich unser Haus betrat.

Ich durfte nicht lange bei meiner Freundin bleiben, da die Besucherzeit leider vorbei war.

,,Wie war deine Arbeit?", fragte ich meinen Bruder, als ich ihn in der Küche erblickte.

,,Schwer. Aber ich habe es glaube ich ganz gut hinbekommen."

,,Schön."

Ich lief zum Telefon und wählte die Nummer von unserer Mutter. Nach dem fünften Klingeln nahm sie ab.

,,Ja?"

,,Hey Mum, ich bins Ally. Wie geht es dir?", begrüßte ich sie.

,,Mir geht es super. Möchtest du deinen Vater sprechen?"

,,Ja, gerne!"

Im Hintergrund hörte man irgendwelche Leute lachen und reden und nach ein paar Minuten meldete sich mein Vater zu Wort. Als seine raue Stimme im Telefonhörer erklang, stiegen mir die Tränen in die Augen. Fast hätte ich ihn verloren.

,,Hallo, meine Prinzessin."

,,Hey Daddy. Wie geht es dir? Ich hab dich so vermisst.", sagte ich.

,,Mir geht es den Umständen sehr gut. Ich hab dich auch vermisst. Was gibt es so neues?", fragte er.

Ich erzählte ihm alles, was die Tage so passiert war. Dass ich mich wieder mit Jack verstand, dass wir im Freizeitpark waren und dass mit Louisa.

,,Wow, da hast du aber viel erlebt. Zum Glück ist mit Louisa alles wieder gut. Richte den anderen schöne Grüße aus."

,,Ja, mach ich. Willst du noch Jayden sprechen?", fragte ich ihn.

,,Natürlich."

,,Jayden, Dad ist am Telefon.", sagte ich, als ich in die Küche trat und drückte ihm das Telefon in die Hand. Er strahlte über das ganze Gesicht.

Ich lief in den Flur, nahm meinen Rucksack und lief die Treppen hoch. In meinem Zimmer erledigte ich meine Hausaufgaben und lernte noch für den morgigen Test.

Danach zog ich mir eine schwarze Jogginhose, ein grünes Top und eine Weste meines Vater über. Schnell lief ich die Treppen runter und setzte mich in den Garten, wo mir mein Hund entgegen gelaufen kam. Ich streichelte ihn eine Weile und als ich merkte, dass der Himmel sich zuzog und es anfing zu nieseln und gewittern, setzte ich mich unter den überdachten Teil des Gartens.

Mit Sam neben mir hörte ich dem Prasseln des Regens und dem Grollen des Donners zu.

,,Hey.", ertönte Jacks Stimme neben mir.

,,Hey, was machst du hier?", begrüßte ich ihn.

,,Bitte freue dich nicht zu sehr über meinen Besuch. Ich war bei Jayden, aber der holt gerade unser chinesisches Essen ab, weil die Vollidioten nicht liefern."

,,Vollidioten, die leckeres Essen machen.", lachte ich und sah ihm in seine blaue Augen.

,,Ally, ich mag dich sehr.", sagte er und ehe ich mich versah, trafen seine vollen Lippen auf meine.

Ein angenehmes Gribbeln durchflutete meinen Körper und ich erwiderte den Kuss. Er rückte näher zu mir und drückte mich an sich. Dann lösten wir uns voneinander.

,,Ich soll dir schöne Grüße von meinem Vater sagen."

,,Danke, schöne Grüße zurück."

________
Ich habe es geschafft OMG ;D

Endlich haben sie sich geküsst, uiii.

Es werden ab jetzt unregelmäßige Updates kommen, da Ferien sind und ich viel unternehme, sber natürlich werde ich auch updaten, nur nicht so regelmäßig. Ich hoffe man versteht es.

Love euch! Und die Widmung geht an Yvooooonne , die ich echt ins Herz geschlossen habe.

Und danke für 35k omg es ist so unfassbar 0.0

Eure böse Kartoffel.

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