Kapitel 53

Mit Kim hatte ich nicht mehr viel zu tun seitdem wir ihren Tisch geholt haben, aber damit kann ich leben. Ich gehe aus der Tür raus und laufe direkt in jemanden rein, allerding ist es kein Junge. Oder kennt ihr einen Jungen, der nach Vanille riecht? Als ich aufschaue, steht Rose vor mir und wirft mir einen mehr als zornigen Blick zu. "Pass doch auf!" In ihren Augen blitzt kurz etwas auf, allerdings kann ich es nicht wirklich deuten. Normalerweise ist sie ungefähr so groß wie ich, aber mit ihren 10cm Absätzen... ihr versteht auch so, worauf ich hinaus will. "Aber du!", zische ich und schubse sie dann sanft zur Seite. Auch wenn sie jetzt eine auf Schlampe macht, ist sie immernoch die alte Rose, wenn auch ganz tief innen drin. Irgendwo hinter der Schminke und dem ganzen anderem komischen Kram, den sie sich ins Gesicht geschmiert hat.  Ich seuftze resigniert und lasse mich mit einem letzten Blick in ihre Richtung auf meinen Sitz gleiten. Der Motor springt sofort an, nachdem ich den Knopf gedrückt habe und ich fahre direkt heim, wo mich schon meine Brüder erwarten. Was ist denn jetzt los? Ich parke in der Auffahrt, weil ich zu faul bin, um mein Auto in die Garage zu fahren und steige dann aus. Alle drei umarmen mich sofort glücklich, ich werfe ihnen aber nur verwirrte Blicke zu. "Mom und Dad sind wieder da!", meint Drake dann mit einem leichten Lächeln. Vielleicht erwartet ihr, dass meine Eltern machtgeile Bonzen sind, die nur Kinder haben, damit die den Betrieb übernehmen können und eventuell ist da ja auch ein bisschen was dran, aber eigentlich sind sie wirklich nett. Ich mag sie gern und sie mögen uns auch. Theretisch könnten wir wie jede andere Familie dieser Erde sein, schließlich will doch jeder in der Karriere voran kommen! Ich stürme ins Haus, werfe meine Tasche hin und schaue mich um. Für einen Sekundenbruchteil glaube ich, Drake hat mich verarscht, aber Moms Schuhe stehen da, also müsste sie ja auch da sein! Tatsächlich sitzen meine Eltern breit lächelnd im Wohnzimmer und turteln rum, als wären sie Teenager. Ich räuspere mich laut, weswegen sie sich dann zu mir rum drehen. Beide springen auf und kommen auf mich zu. Etwas verunsichert bleibe ich stehen, springe ihnen aber in die Arme, als sie diese von sich weg strecken. "Ich soll euch vom Hausmeister danke sagen. Wegen den Spenden und so." Mom winkt nur ab und streichelt meinen Rücken hoch und runter, während mein Vater zu den Jungs gegangen ist. "Also, was habe ich verpass?", Mom zwinkert mir zu und ich werde ein wenig rot, was sie natürlich sofort sieht. "Und wann haben wir die Ehre, ihn kennen zu lernen?" Ich werde noch röter, weil sie mich einfach viel zu gut kennt! "Ok, ok. Ich bin ja schon still!" Seht ihr, was ich meine?! "Mal schauen, ok? Keine Ahnung, wann er Lust darauf hat!" In dem Moment klingelt es an der Tür. "Aber ich denke, dass es nicht mehr all zu lange dauern wird!", sage ich dann schmunzelnd, nachdem Nick die Tür geöffnet hat und ich Navid anhand seiner Stimme erkannt habe. Ich löse mich aus Moms Armen und renne zur Tür, wo mich Nave schon lächelnd erwartet. "Und ich dachte schon, ich müsste dich erst suchen!", flüstert er mir ins Ohr nachdem er mich in seine Arme geschlossen hat. Wenn man uns so anschaut, ist das wirklich merkwürdig. Wir sind dauernd beeinander und flippen halb aus, wenn wir dann doch mal getrennt sind! Und das alles, obwohl wir uns gehasst haben! "Schatz? Wer war das? Dein Bruder will es uns ja nicht verraten!", dringt die Stimme meines Vaters zu uns und ich bin mir ziemlich sicher, dass er durch den Einwegspiegel zu uns schaut, wahrscheinlich steht Mom direkt neben ihm! Ich pfeife einmal kurz, woraufhin meine Brüder in die Küche gehen und meine Eltern von der Scheibe weg zerren. Ich wusste es! Wundert euch nicht, anfangs haben meine Brüder fast jeden Tag eine neue Freundin vorgestellt und meine Eltern haben sich dann immer dahintergestellt, nachdem sie die Freundin kennen gelernt haben, und haben beobachtet, was die Beiden machen. Letztendlich besteht meine ganze Familie aus Kontrolfreaks, aber damit können wir leben. "Und das ist?" Meine Mom legt den Kopf schief und schaut mich aus fragenden Augen an, woraufhin Nave anfängt zu lachen. Beide drehen wir uns verwirrt zu ihm rum und er lacht noch lauter, bevor er redet:"Man sieht einfach so eindeutig, dass ihr verwand seid! Genau die gleichen Bewegungen!" Ich lächle schief, meine Mom beginnt zu lachen. "Ich gehe einfach mal davon aus, dass er nicht dein Stalker sondern dein Freund ist. Der Typ gefällt mir!" Irgendwie kann sie sich nicht mehr beruhigen und mein Dad wirkt irgendwie verzweifelt, als er sie so anschaut und sich dann mit hochrotem Kopf weg dreht. Ihm ist seine Frau wohl im Moment peinlich! Ich schüttle kurz belustigt den Kopf und drehe mich dann zu Nave um, der die Szene mit einem Blick, in dem Verwirrung und Belustigung liegen, mustert, bevor er sich zu mir rum dreht. Ich drücke ihm kurz einen Kuss auf die Lippen und sofort herrscht absolute Stille. Meine Mom ist leise und meine Brüder belächelns ie, weil das einfach so klar war und mein Vater hat diesen Mit-dir-muss-ich-noch-reden-Freundchen-Blick, der mich irgendwie beunruhigt.

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