Kapitel 5


Eine weitere Woche ist vergangen, es ist Samstag und heute ist das erste Baseballspiel des Jahres. Ich habe verdrängt was mein Vater getan hat und bin mit Jessica hingegangen. Ich will ein normales Leben und ich kann Jessica nichts abschlagen, denn sonst würde sie bei mir zuhause auftauchen und meinen Vater kennen lernen, vielleicht sogar noch ein paar seiner Freunde und darauf kann ich echt verzichten.

Jessica ist eigentlich auch Cheerleader, aber sie wurde für dieses Spiel raus gelassen, weil sie nicht beim Training erschienen ist.

Während die Jungs unten auf dem Feld ihre Bälle rum werfen, springt Jessica ständig auf und ab. Ich habe noch nie verstanden was an Sport so faszinierend sein soll.

"Uhhh, Justin!" kreischt Jessica und ich mustere die Jungs auf dem Spielfeld. Von der Spielerbank aus sehe ich einen Jungen zu uns hoch sehen. Montgomery! Seit dem letzten Samstag bei Scott habe ich ihn nicht mehr gesprochen. Er geht mir aus dem Weg, zu dem Unterricht in dem wir unser gemeinsames Projekt haben, dort taucht er gar nicht mehr auf!

"Hör auf Monty anzustarren und schau lieber nach Scott!" lächelt Jessica. "Apropo Scott, wie nahe seit ihr euch jetzt?" "Wir sind uns nicht nahe, wir schreiben ab und zu. Aber wir schreiben nur über Hausaufgaben und wie es uns geht und so! Und in der Schule, da redet er kaum mit mir!" erkläre ich. "Er ist eben etwas schüchtern wenn es um dich geht!" grinst Jess.

Das restliche Spiel kann ich meine Augen nicht von Monty nehmen, er sieht so verdammt gut aus und irgendetwas an ihm zieht mich total in seinen Bann.

"Kommst du noch mit zu Bryce?" fragt Jessica, als wir uns von unseren Sitzen erheben. "Letzte Woche hatte ich ziemlich stress mit meinem Vater wegen der Party!" meine ich leise. "Och komm schon, vielleicht kommst du ja wieder ins Gespräch mit Scott!" grinst sie, aber ich schüttle meinen Kopf. "Ich kann nicht!" "Alice Luis Blake, du wirst mit mir zu der Party gehen!" "Das ist nicht mein Name!" sage ich leise. "Und du bist sowieso wieder mit Justin beschäftigt, also brauchst du mich nicht!" "Biiiiitteeee!" fleht Jessica, sie klingt als wäre das ihr sehnlichster Wunsch und wie gesagt man kann ihr nichts ausschlagen.

"Von mir aus!" gebe ich nach. "Yay!" kreischt sie, nimmt meine Hand und führt mich die Tribüne hinunter. Unten angekommen treffen wir auf die Baseball Spieler, Bryce lehnt sich gegen die Wand der Tribüne und grinst uns an. "Na ihr zwei Hübschen!" entgegnet er, hinter ihm kommen Justin, Zach und Monty auf uns zu. "Kommt ihr noch mit zu mir?" fragt Bryce. "Wenn nicht, wäre das wirklich schade! Denn das ist eine Exklusive Party!" wirft Monty ein und gibt mir ein grinsen. Justin gibt Jessica einen Kuss und flüstert ihr etwas ins Ohr.

"Klar kommen wir!" versichert Jess.

Eine halbe Stunde später sind wir in Bryces Haus, trinken etwas und ein Joint wird herum gegeben. Die Party ist wirklich sehr Exklusiv, die Sportler sind da, ein paar Cheerleader und vielleicht drei Mädchen die nicht im Cheerteam sind.

Ich sitze zwischen Jessica und Zach und als der Joint zu mir gereicht wird, nehme ihn zwischen meine Finger und sehe ihn misstrauisch an. Ich erinnere mich das einmal, am Anfang des Sommers die Freunde meines Vaters da waren, sie auch gekifft haben. Und ich erinnere mich daran das ein Mann in mein Zimmer kam als ich schlief.

"Du hast noch nie einen Joint in der Hand gehabt, oder?" fragte Bryce leise lachend. "Nope." gebe ich zu. "Du musst nicht dran ziehen, wenn du nicht möchtest!" lächelt Zach, alle Blicke liegen auf mir. "Doch." murmle ich und ziehe, meine Lungen füllen sich mit Rauch und es brennt in meinem Hals. Als ich den Joint weiter reiche fühle ich mich bereits benebelt, vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein.

Nach einer weile verteilen sich alle, Bryce und irgendein Mädchen sind draußen, Jessica und Justin in einem Schlafzimmer, Zach tanzt mit einem Mädchen, ebenso ein paar der anderen. Ich liege auf der Couch und starre an die Decke, Monty sitzt auf dem Hocker vor mir. "Geht es dir gut?" fragt er besorgt, als wir so für bestimmt eine halbe Stunde sind, ohne zu reden.

"Ach auf einmal redest du mit mir?" frage ich lauter als gewollt und sehe ihn an. "I... Tut mir Leid, ich war ein Arsch in den letzten Tagen!" "Warum?" Ich setze mich auf und mustere sein Gesicht. "Es war einfach viel los bei mir und du und Scott scheint euch ziemlich nahe zu stehen!" er blickt zu Boden. "Ich und Scott haben kaum geredet!" "Aber ihr hattet Sex und er mag dich!" er spannt seinen Kiefer an. "Wir hatten keinen Sex!" sage ich empört. "Wie kommst du darauf, das ich Sex hatte mit ihm?" frage ich wütend. "Du hast bei ihm geschlafen!" meint Monty und sieht mich an, als wäre es offensichtlich, das dies meinen musste wir hatten Sex.

"Weil ich nicht Nachhause wollte!" "Wirklich? Ich dachte er sagt das nur, weil er nicht angeben will, so wie wir anderen!" er sieht mich entschuldigend an. "Selbst wenn wir Sex gehabt hätten, das könnte dir doch wohl egal sein!" zische ich. "Es sollte mir egal sein!" murmelt er und steht auf. "Was machst du?" frage ich leise und er setzt sich neben mich. "Ich will etwas ausprobieren!" flüstert er und sieht mir tief in die Augen. Dann legt er seine Lippen auf meine und küsst mich sanft. Ich schmelze in den Kuss und als er von mir ablassen will, presse ich meine Lippen stärker gegen seine und vertiefe den Kuss. In meinem Magen explodieren hunderte von Feuerwerke, es ist das schönste Gefühl das ich kenne!

Als wir von einander ablassen sind seine Augen gefüllt mit Lust. "wow." murmle ich. "Willst du nach oben gehen?" fragt er etwas außer Atem. Meine Gedanken drehen sich, ich könnte jetzt mit ihm hoch gehen, heraus finden wie es sich anfühlt Sex zu haben mit jemanden den man mag und der einen nicht zwingt. Oder ich könnte Nein sagen und noch ein bisschen mit ihm rum knutschen und mit dem Sex warten. Der zweite Gedanke wäre wohl das beste.

Doch als er aufsteht und mir seine Hand reicht, kann ich nicht Nein sagen. Ich nehme seine Hand, lasse mir von ihm aufhelfen und gemeinsam gehen wir an den tanzenden Teenagern vorbei, einen Durchgang hindurch und eine gigantische Treppe hinauf. Er führt mich in eines der Zimmer, dessen Tür weit offen steht, so das man sehen kann das es frei ist.

Er schließt hinter uns die Tür und presst seine Lippen wieder auf meine, wir taumeln nach hinten und landen auf einem sehr weichen Bett. Monty hält sich über mir, beginnt meinen Unterkiefer entlang zu Küssen und dann meinen Hals. Mein Körper füllt sich mit Lust und ich will nichts mehr als seinen Körper so nahe an meinem zu spüren wie es nur irgendwie möglich ist. Ich lege meine Hände an Montgomerys Shirt und ziehe es hoch, er hört für einen Moment auf meinen Hals zu küssen und zieht das Shirt über seinen Kopf. Sein Körper ist ziemlich beeindruckend, obwohl es in dem Zimmer leicht dunkel ist, erkenne ich all seine Muskeln.

Doch lange lässt er mich nicht gucken, denn sein Mund ist schon wieder an meinem Hals, dieses mal saugt er leicht daran und mir entweicht ein leises stöhnen. Er lässt von mir ab und sieht mir mit einem grinsen in die Augen. "Ich will mehr von diesem Geräusch hören!" er leckt seine Unterlippe und zieht mir mein Langarmshirt aus. Ich lasse meine Hände über seinen warmen Rücken gleiten und er legt eine seiner Hände an meine Brust.

Mit einem mal blitzt ein Bild vor mir auf und Monty ist nicht länger Monty, sondern einer der Freunde meines Vaters, meine Augen werden groß und ich schupse ihn panisch nach hinten.

Erst als Montgomery nach hinten stolpert und mich verwirrt ansieht, sehe ich wieder ihn. "Whoa, was sollte das denn?" fragt er, ein leicht wütender Ton schwingt in seiner Stimme mit. "Es tut mir Leid!" sage ich laut und blinzle ein paar mal. "Du hast zuerst mein Shirt ausgezogen, ich dachte du willst, das wir weiter gehen!" Seine Stimme klingt nun so wütend das ich am liebsten weinen würde.

"Ich wollte auch weiter gehen." murmle ich. "Was ist dann das Problem?" brüllt er. "Ich bin das Problem!" sage ich laut und er sieht mich geschockt an, als hätte er eine andere Antwort erwartet. "Was soll das heißen?" fragt er und ich sehe zu Boden. "Können wir es nicht langsam angehen? Wir könnten zusammen ausgehen, uns besser kennen lernen und dann Sex haben!" "Ich gehe nicht aus!" brummt Monty. Ein schauer trauer wäscht über mich. "Du willst nur Sex mit mir, sonst nichts?" frage ich leise, eigentlich will ich die Antwort nicht wissen.

"So habe ich das nicht gemeint! ... Es ist nur das ich noch nie ein Mädchen bezirzen musste um mit ihr ins Bett zu kommen." antwortet er. "Aber ich werde darüber Nachdenken!" fügt er noch hinzu, nimmt sein Shirt und zieht es sich über. Dann verlässt er Fluchtartig den Raum und tränen beginnen sich ihren Weg über meine Wangen zu bahnen.

Es ging ihm die ganze Zeit nur um Sex? Er ist wirklich ein Arsch!

Ich ziehe mein Langarm Shirt über, bleibe aber auf dem Bett sitzen. Die Zeit scheint still zu stehen und mein Herz fällt langsam aber sicher auseinander.

Nach einer halben Ewigkeit klopft jemand und die Tür des Zimmers öffnet sich einen Spalt weit. "Ist hier jemand drin?" fragt eine leicht lallende Stimme und die Tür wird ganz aufgestoßen. Zach steht vor dem Zimmer, ein rothaariges Mädchen im Schlepptau.

Als sie mich sehen, tauschen sie einen enttäuschten Blick aus. "Bist du alleine hier drin?" fragt das Mädchen mit piepsiger Stimme. "Ihr braucht das Zimmer?" frage ich und versuche mein schluchzen zu unterdrücken. "jap." kichert das Mädchen und Zach mustert mich mit sanften Blick. "Alles okay bei dir?" fragt er. "Alles bestens!" lächle ich, stehe auf und laufe an ihnen vorbei aus dem Zimmer.

"Alice warte!" ruft Zach und hält mich an meinem rechten Arm fest. "Möchtest du reden?" Mein Blick fällt auf das Mädchen das ungeduldig an den Türrahmen des Zimmer lehnt, in dem ich eben noch saß. "Lass deine Gesellschaft nicht warten!" murmle ich und er sieht mich besorgt an. "Was ist passiert?" fragt er leise und geht mit seiner freien Hand durch seine schwarzen Haare. "Nichts, ich bin einfach nur dumm, das ist alles!" entgegne ich und entreiße ihm meinen Arm.

Ich stürme nach unten, höre wie Zach etwas zu dem Mädchen sagt, kann aber seine Worte nicht ausmachen. Unten höre ich lautes gemurmle und Geschrei, als ich dort hinsehe wo vorhin noch ein paar getanzt hatten, erkenne ich zwei Jungs die sich prügeln. Naja eigentlich liegt einer am Boden und der andere drescht auf ihn ein.

Erst auf den zweiten Blick sehe ich, das er Junge der zuschlägt Montgomery ist und der Junge der darunter liegt irgendeiner seiner Sportler Kollegen. Entsetzt stehe ich da, sehe zu wie Monty den Jungen blutig schlägt.

"Okay, das reicht jetzt, du bringst ihn noch ins Krankenhaus!" meint Bryce laut und nickt ein paar Jungen zu, die helfen dann den braunhaarigen von dem anderen Jungen zu ziehen. Monty wehrt sich heftig, doch zu dritt können sie ihn zurück halten. Ein anderer Junge geht zu dem blutigen Jungen und hilft ihm aufzustehen. Er kann kaum richtig stehen und sein ganzes Gesicht ist voller Blut.

Mir wird übel und ich würde mich am liebsten übergeben. Ich drehe mich um und beginne zu rennen, aus dem Zimmer, aus dem Haus. Mitten auf der Straße bleibe ich stehen und hole tief Luft. 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top