Kapitel 2

Seit unserer ersten gemeinsamen Projekt Stunde sind vier Tage vergangen. Ich gehe ihm aus dem Weg, während er mir durch den Flur jeden Tag ein grinsen zu wirft. Ich vertraue Jessica, das ich mich von ihm fern halten sollte, aber er ist einfach zu süß und ich würde am Liebsten zu ihm rennen und ihn küssen. Mir ist klar, das wir lange nicht soweit sind uns zu Küssen, aber das würde ich nun mal am liebsten tun!

"Gehst du heute mit mir zur Party?" fragt Jessica, sie lehnt gegen ein Schließfach neben meinem, während ich meine Bücher in meinem Schließfach verstaue. "Ich weiß nicht." murmelte ich. "Komm schon, dort lernst du ein paar Leute kennen und das hast du nötig. Weil seien wir mal ehrlich du kennst nicht wirklich jemanden hier außer mir und Justin und Zach!" ich rolle mit den Augen. Justin ist Jessicas Freund und Zach ist einer seiner Freunde. Die beiden sind im Baseball Team, zusammen mit Monty, aber als ich sie nach Monty gefragt habe und was sie über ihn denken, sagten sie nur "Er ist kein guter Fang, halte dich von ihm fern". In der Pause sitze ich immer bei Jessica und den Jungs aus dem Baseballteam, Monty sitzt auch dabei, aber ich kann nicht von mir aus mit ihm sprechen, weil ich Jessica nicht verärgern möchte.

"Das stimmt nicht, ich kenne auch eine Anna, oder Hannah? Und Alex und diesen komischen Clay?" "Ja, aber Hannah kannst du vergessen und Alex ist immer beim Baseballteam, also zählt er nicht und Clay ist ganz nett, aber du kennst keinen von ihnen näher!" Ich zucke die Schultern. "Du hast recht, aber ich brauche niemanden außer dich!" grinse ich. "Aww, süß, aber ich will das du mit kommst, sonst bin ich so alleine da!" "Was ist mit Justin, er kommt doch sicher auch!" ich sehe in Jessicas braune Augen. "Ja er wird auch kommen, aber du bist ein Mädchen, also brauche ich dich! Und außerdem möchte ich dich verkuppeln, damit du von Monty los kommst!" erklärt sie leise. "Was meinst du?" "Wirklich? Du willst es leugnen? Du weißt ich habe Augen im Kopf und du siehst Montgomery an, als wäre er dein Lieblings Eis!" sie sieht mich an als wäre das offensichtlich. "Mein Lieblings Eis?" Sie nickt. "Gut, ich gehe zu der Party, aber du wirst mich nicht verkuppeln!" "Yay, das mit dem Verkuppeln werden wir noch sehen!" sie zwinkert mir zu und ich schließe mein Schließfach.

Wir gehen zusammen zum Schultor, wo sich unsere Wege dann trennen. Als ich zuhause ankomme, höre ich bereits das laute lachen von drinnen. Ich hole tief Luft und betrete dann das Haus, welches stinkt nach Alkohol und Rauch. "Oh seht mal wer da ist!" lallt ein Mann mit angegrautem braunen Haar und extrem gelben Zähnen. Ich ignoriere ihn und gehe schnell hoch in mein Zimmer. "Hey warte!" ruft mir einer der Männer hinter her, doch ich bleibe nicht stehen. Ich schließe meine Zimmertür hinter mir und wünsche mir so gut wie fast jeden Tag, das ich einen Schlüssel für meine Tür hätte.

Ich werfe meinen Rucksack neben meinen Schreibtisch und schlüpfe aus meinen Schuhen. Ich gehe zu meinem Schrank, öffne ihn und schaue was ich zu der Party anziehen kann. Ich hätte ein wunderschönes Kleid von meiner Mutter, aber das hat kurze Ärmel. Ich hätte schöne T-Shirts, aber nun ja es sind T-Shirts und deswegen kann ich sie nicht anziehen. Ich beschließe mir erst eine Hose raus zu suchen und dann das passende Oberteil dazu zu finden. Ich entscheide mich für eine schwarz und dunkel rote Skinny Jeans und ein schwarzes T-Shirt, ich werde einfach meine dünne Sweatjacke darüber ziehen.

Ich lege die Klamotten auf mein Bett und begebe mich dann ins Badezimmer. Ich hoffe und bete zu Gott, das mich niemand stören wird, denn so wie mein Zimmer kann man das Badezimmer auch nicht abschließen. Ich schäle mich aus meiner Hose und ziehe mein Oberteil aus, dann schminke ich mich ab und ziehe den rest aus. Ohne meinen Körper anzusehen steige ich in die Dusche. Das warme Wasser umgibt mich, wie ein sicherer schleier und das Geräusch der auf den Boden prasselnden Tropfen lässt mich überhören, das jemand die Tür geöffnet hat.

Erst als jemand den Duschvorhang zur Seite zieht zucke ich zusammen und bemerke die Presents des Mannes. Ich bedecke meine Brüste mit einem Arm und meinen Schambereich mit der anderen Hand. "Raus hier!" brülle ich, doch der Mann grinst mich nur an. Es ist ein gruseliges, ekliges Grinsen. Er beginnt seine Hose auszuziehen und ich versuche an ihm vorbei aus der Badewanne zu gehen, doch er versperrt mir den weg. Er wirft seine Hose auf den Boden und kommt dann direkt vor mir in die Wanne, direkt vor mich, so das sein dicker Bauch mich gegen die Wand hinter mir drückt.

Ich versuche den Mann zur Seite zu schieben, doch er ist zu stark. Bevor ich es wirklich bemerke ist eine seiner Hände an meiner Brust und Tränen vermischen sich mit dem warmen Wasser von oben. Seine andere Hand drückt er gegen meinen Schambereich.

Ich starre an die Decke, unterdrücke ein schluchzen als er mich begrabscht und Dinge tut die eigentlich nur der Mann machen sollte, der mich irgendwann mal Liebt. Der Mann fasst sich irgendwann selbst an und als er fertig ist, geht er als wäre nichts geschehen. Ich falle zu meinen Knien, das Wasser spült jegliche Beweise von meinem Körper. Ich schluchze und schreie, doch niemand wird mir helfen.

Nach bestimmt einer Stunde, verlasse ich die Badewanne, ich trockne mich ab und öffne den Spiegelschrank. Ich hole mein Make up heraus, aber nicht um mich zu schminken. Nein, ich will nämlich nicht das Make up, sondern das kleine glänzende Stück das darunter versteckt ist.

Ich nehme meinen kleinen Freund zwischen Zeigefinger und Daumen, sehe ihn an als wäre er alles was ich jemals brauchen werde. Dann sehe ich zu meinem linken Arm, welcher gezeichnet ist vom Leben. Ich setze meinen Freund an, irgendwo zwischen den Hunderten roten Wunden und weißen Narben. Ich ziehe eine Linie an der Außenseite meines Unterarms und atme tief ein und wieder aus, es fühlt sich an, als würde der Schmutz verschwinden, als würde die Erinnerung daran was eben passiert war, weniger weh tun.

Ich ziehe drei weitere Linien an der Außenseite, dann drehe ich meinen Arm und setze drei Linien an die unter Seite meines Unterarms. Blut quillt aus den sieben Schnitten. Warum sieben? Weil sieben meine Glückszahl ist, nach sieben Schnitten ist alles weg gewischt, als hätte jemand die Tafel auf der alles schlimme des Tages steht sauber gemacht.

Ich gehe nur mit dem Handtuch begleitet in mein Zimmer, ziehe mich an und ich weiß, ich habe nicht vergessen was vorhin geschehen ist, aber ich habe es geschafft es für den Moment zu verdrängen und das genügt mir.

Ich nehme mein Handy und sehe, ich habe eine neue Nachricht von Jessica.

Von Jess : Hey, ich bin fertig und Zach holt mich ab. Ich habe ihm gesagt er muss dich auch abholen, das heißt wir sind in etwa 10 min da. Hoffe du bist fertig :p

An Jess : Ich bin gleich fertig

Ich gehe zurück ins Badezimmer und setze etwas Make up auf, da es eine Party ist nehme ich Wimperntusche minimal Lidschatten und trage einen dunkleren Lippenstift.

Ich will gerade zurück in mein Zimmer, als die Türklingel ertönt. Oh Mann, das ist nicht gut!

Ich renne in mein Zimmer, packe so schnell ich kann mein Handy ein und stürme die Treppe hinunter. Niemand hat sich die Mühe gemacht die Tür zu öffnen, also renne ich noch einmal hoch, schlüpfe in meine Schuhe und als ich wieder an der Tür stehe und von den Freunden meines Vater beäugt werde, bin ich total außer Atem.

Ich atme tief durch und öffne dann die Tür, trete hinaus und schließe die Tür schnell wieder. Jessica lehnt an ein dunkles Auto, Zach sitzt wie ich vermute auf dem Fahrersitz. Jessica trägt eine bunte Bluse und blaue Skinny Jeans. "Na endlich!" lächelt Jess und steigt in das Auto ein. Ich setze ebenfalls ein lächeln auf und gehe schnell zu ihnen. Ich steige hinten ein und Zach grüßt mich freundlich.

"Also, seit ihr bereit?" fragt Zach und startet den Motor. "So was von! Ich werde mich richtig Volllaufen lassen!" kichert Jessica und in dem Moment überlege ich mir, ob ich mich auch betrinken soll.

"Alice, das wird die beste Party auf der du jeh warst!" schwärmt Jessica. "Das kann schon sein... ich war nämlich noch nie auf einer Party!" entgegne ich leise. "Was?" Jess klingt geschockt und sieht ungläubig zu mir nach hinten. Zach ist komplett auf das fahren konzentriert.

"Das ist doch nicht schlimm, oder?" murmle ich. "Du bist Siebzehn und warst noch nie auf einer Party?" fragt Jessica prüfend und ich nicke. "Das ist nicht schlimm!" gibt Zach von sich. "Das sind nur betrunkene Teenager die über dummes Zeug reden, oder sich schlägern!" meint er. "Aber dennoch ist es ein riesen Spaß!" wirft Jess ein und dreht sich wieder nach vorne.

"Gut, ich brauche nämlich dringend etwas Spaß!" bemerke ich und rede so leise, das es hoffentlich keiner von den beiden hört. Doch Zach sieht mich durch den Rückspiegel besorgt an, was heißt er hat es wohl gehört.

"Geht es dir gut?" fragt er leise. "Das wird es!" versichere ich ihm und lächle, so das er es durch den Spiegel sehen kann.

An meinem ersten Tag an der Liberty High, als ich mit Jessica in die Cafeteria kam, war Zach der erste der mich nicht anmachte, oder mich gruselig begutachtete. Er war freundlich und im Gegensatz zu den meisten seiner Freunde redete er mit mir und das als würden wir uns schon ewig kennen. Ich weiß noch das er einen Witz erzählte und ich fast an meinem Apfel erstickte.

Zach fährt eine lange Straße entlang und parkt dann das Auto vor einem gigantischen Haus. "Wow!" begeistert starre ich das Gebäude vom Auto aus an. "Ziemlich beeindruckend, was?" kichert Jessica und steigt aus. Ich nicke und steige ebenfalls aus dem Wagen. Laute Musik schwingt in der Luft und das Geräusch von schnatternden Teenagern. Als wir einen Weg an der Seite des Hauses entlang gehen, kommen uns ein paar Betrunkene Jungen entgegen, sie schwingen hin und her und lachen.

Ich sehe mich um, überwältigt von all den Eindrücken. "Ihr seit hier!" brüllt ein angetrunkener Bryce, welcher nur mit einer Badehose begleitet ist. Er kommt auf uns zu, schwangt dabei ein wenig. "Hey, Zach, Jess und Alice!" bei meinem Namen beginnt er zu grinsen. "Jemand von euch Mädels Lust mit mir im Pool zu schwimmen? Oder in den Whirlpool zu steigen?" fragt er und sieht mich durchdringlich an.

"Nein danke!" murmle ich und Jessica schüttelt ebenfalls ihren Kopf. "Hast du Justin gesehen?" fragt Jessica. "Er ist drin mit Scott und Monty!" lacht er, ich habe keine Ahnung was daran so lustig sein soll.

Wir gehen in das große Haus, auf einem großen Sofa sitzen Justin, Scott, Monty und blondes Mädchen. Als Justin Jessica erblickt steht er auf und kommt auf uns zu, er hebt sie hoch und wirbelt sie herum, dann küsst er sie leidenschaftlich. "Nehmt euch ein Zimmer!" brummt Zach und setzt sich auf den Platz wo eben noch Justin saß. Scott sieht mich lächelnd an und steht auf. "Wenn du willst, kannst du dich hier hin setzen!" er klingt nüchtern und etwas eingeschüchtert. "Danke, aber du musst nicht extra aufstehen, damit ich mich auf das Sofa setzen kann!" lächle ich und setze mich auf einen Hocker, der eigentlich zum Füße hochlegen gedacht ist. Scott setzt sich wieder hin und Monty mustert mich interessiert.

"Siehst gut aus!" grinst er und Scott sieht etwas eifersüchtig zu Boden. "danke!" murmle ich, meine Wangen werden heiß und ich weiß das sie gerade sicher knall rot leuchten. Ich sehe mich etwas um und mir fällt jetzt erst auf, das alle Baseball Spieler ihre Liberty High Jacke tragen.

Jemand setzt sich neben mich, als ich zur Seite schaue, sehe ich das es Jessica ist. "Wer möchte einen drink?" fragt Zach laut und Jessicas Hand schießt in die Luft. Zach sieht zu mir und ich nicke. "Ich will auch einen!" meine ich. "Wenn du holst Dempsey, dann nehme ich auch einen!" kichert Monty. "Ich helfe dir tragen!" meint Scott und Zach und er stehen auf.

"Wie findest du eigentlich Scott?" flüstert Jessica in mein Ohr. "Er ist süß!" antworte ich ehrlich und etwas klickt in meinem Kopf. "Warte, ist es Scott mit dem du mich verkuppeln willst?" sage ich laut und ernte ein paar neugierige Blicke. "Er ist nett, süß und er mag dich!" erklärt sie. "Ich denke nicht das sie und Scott zusammen passen!" wirft Monty ein. "Dich hat niemand gefragt!" zischt Jess. "Die frage ist nicht ob wir zusammen passen, sondern.... Warum sollte er mich mögen?" fragte ich, meine Stimme wird mit jedem Wort leiser.

Bevor Jessica mir antworten kann, kommen die beiden Jungs mit den Drinks zurück, Zach reicht meiner Freundin einen Drink und Scott mir, dann gibt Zach noch Monty einen Becher.

Scotts und meine Blicke treffen sich, als ich den Becher entgegen nehme. Er wäre sicher eine gute Wahl, er ist gut gebaut, sportlich, sieht gut aus und ist wirklich super Nett!

"Danke!" lächle ich, als er sich wieder setzte wandert mein Blick zu Montgomery, welcher seinen Kiefer anspannt, als wäre er wütend. Er schüttet den Inhalt des Bechers in seinen Mund und schließt dabei seine Augen.

Ich nippe an meinem Drink, was auch immer da drin ist, es schmeckt gut. Eindeutig ist es ein Gemisch aus Alkohol und Saft.

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