Neuer Morgen

Mit den ersten Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in mein Zimmer fielen, wachte ich auf. Ich hatte nich sonderlich viel geschlafen, denn als ich die Augen öffnete, fielen sie mir sofort wieder zu. Trotzdem zwang ich mich irgendwann aufzustehen. Schlaftrunken schlurfte ich ich die Treppe runter ins Badezimmer. Ich betrachtete mich im Spiegel, und stellte sofort fest, dass ich zu wenig geschlafen hatte. Dunkle Augenringe zeichneten sich unter meinen Augen ab, aber ich würde das Haus heute eh nicht verlassen. Also wusch ich mich etwas und schlurfte dann ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die bequeme Couch legte. Keine fünf Minuten später kamen meine Eltern runter. Es war Mittwoch, also mussten sie arbeiten gehen. Doch als sie mich wieder sahen, wollten sie sich frei nehmen, doch ich versuchte sie zu überreden, arbeiten zu gehen. Wir diskutierten über eine halbe Stund lang, bis wir uns endlich geeinigt hatten. Sie gehen zur Arbeit, aber arbeiten nur halbtags und nicht den ganzen Tag. Als sie dann das Haus verließen, hatte ich das ganze Haus für mich. Also frühstückte ich erstmal ausgiebig und lag dann die ganze Zeit faul auf der Couch rum. Plötzlich klingelte es an der Tür. Brummelnd erhob ich mich und schlenderte zur Tür. Als ich die Tür öffnete, hätte ich sie am liebsten wieder zugeschlagen, doch die blauen Augen des blonden Mannes schauten mich mit einem Dackelblick an, dem ich nicht widerstehen konnte.
"Komm rein Steve!", murrte ich.
Lächelnd ging er an mir vorbei ins Haus. Ich schloss die Tür und deutete dem blonden mir ins Wohnzimmer zu folgen. Im Wohnzimmer lehnte ich mich am Türrahmen an, verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Steve leicht verärgert an.
"Was willst du hier?", brummte ich.
"Ich wollte sehen, wie es dir geht und dich an deinen Trainingsplan erinnern", meinte er gelassen.
"Wenn das alles ist, kannst du ja wieder gehen!", erwiderte ich leicht genervt.
Ich wollte keinen Aufpasser haben, der überwacht, ob ich mich an die Regeln halte, die ich vor meinem Abflug mit dem Director von SHIELD, Nick Fury, ausgemacht habe. Ich wollte nur meine Ruhe haben, etwas mit meiner Familie und meinen Freunden unternehmen und alles vergessen, was im letzten Jahr geschehen ist. Ich wollte mein altes Leben wieder.
"So redest du etwa mit deinem Ausbilder?", fragte er gespielt beleidigt. 
"Hör auf! Ich bin gerade nicht in Stimmung, Scherze zu reißen."
"Chloe, ich will dir wirklich nichts Böses. Ich wollte einfach nur wissen wie es dir geht", sagte Steve ruhig.
"Und auf wessen Befehl?", knurrte ich, "Etwa den von Fury? Wenn ja, dann kannst du gleich wieder verschwinden!"
Mein Ton war doch harscher als ich eigentlich wollte. Steve schaute mich etwas verwundert an. Ich wusste, dass Steve nichts Böses wollte, doch Fury wollte mich sozusagen wiederhaben, da ich die beste Rekrutin bin, eigentlich die beste Kämpferin seit Natascha Romanoff. Doch ich wollte nicht zurück. Nur in einem wirklichen Notfall würde ich zurück gehen, sonst nicht.
"Steve, tut mir leid! Ich wollte dich nicht so anfahren!", entschuldigte ich mich sofort.
"Schon gut! Ich kann dich ja verstehen. Als ich aus dem Eis aufgewacht bin, wurde ich auch ständig kontrolliert. Irgendwann bin ich so ähnlich übellaunig gewesen wie du", sagte er ruhig.
"Danke!", lächelte ich matt.
Auf einmal klopfte es wie wild an der Tür. Mit einem Fragezeichen im Gesicht ging ich zur Tür. Als ich diese öffnete umarmte mich plötzlich meine beste und älteste Freundin.
"Oh mein Gott, Chloe! Wieso hast du nicht gesagt, dass du noch lebst?", schluchzte sie.
"Tut mir leid Keira! Ich...ich wollte es dir schon noch sagen!", antwortete ich darauf.
Als sie sich von mir löste, starrte sie meinen ehemaligen Ausbilder ziemlich überrascht an.
"Wer ist dieser gut aussehende Typ, der in deinem Wohnzimmer steht!", flüsterte sie.
Genervt verdrehte ich die Augen, da sich Keira in dieser Hinsicht nicht verändert hatte. Wenn sie einen super gut aussehenden Typen sah, war alles vergessen, was vorher geschehen war.
"Hallo!", grüßte Steve mit sehr starkem amerikanischen Akzent.
"Hi!", murmelte sie abwesend.
"Danke, dass sie hier waren Deputy Darwin!", verabschiedete ich Steve auf englisch und schob ihn sozusagen aus dem Haus.
Bevor ich die Tür vor seiner Nase zuknallte, formte ich mit meinen Lippen ein 'Sorry!'. Ich wollte ihn echt nicht rausschmeißen, aber ich hatte keine Lust deprimiert auf einem Stuhl zu hocken, während Keira mit dem Supersoldaten flirtete.
"Hast du zufälligerweise die Nummer von diesem Deputy?", fragte Keira etwas scheinheilig.
"Nein!", seufzte ich.
"Wirklich nicht?"
"Keira, hör auf!", sagte ich mahnend.
" 'Tschuldigung!", murmelte sie.
Wir setzten uns dann ins Wohnzimmer und unterhielten uns über die Dinge, die ich verpasst hatte. Zum Beispiel hatte sie nach meinem verschwinden ihr Studium abgebrochen, da das Austauschjahr sie zu sehr an mein Vorhaben erinnerte. Doch wollte sie nicht untätig herum sitzen und hat deswegen nach mir gesucht. Sie hatte mehrere Anzeigen ins Internet gestellt und sogar mit Leuten telefoniert, die meinten mich gesehen zu haben. Ich wusste genau was sie alles getan hat um mich zu finden.
Flashback:
Wieder wurde ich in Director Fury's Büro gerufen. Es war schon das dritte mal diese Woche, dass ich hier war. Das erste mal war, wo ich einem anderen Rekruten eine reingehauen habe, weil er meinte ich werde bevorzugt. Das zweite mal eigentlich aus dem selben Grund, aber diesmal einem anderen Rekruten und ich habe ihn aus einem anderen Grund geschlagen. Doch was jetzt der Grund war, wieso ich ins Büro sollte, war mir rätselhaft.
An seinem Büro angekommen klopfte ich an und trat ohne auf eine Antwort zu warten, ein. Fury schaute von seinen Akten auf und musterte mich mit seinem emotionslosen Blick.
"Sie haben Ihre Manieren wohl von Captain Rogers!", brummte er.
"Er ist eben ein guter Ausbilder!", grinste ich.
"Also, wieso bin ich hier? Diesmal habe ich niemanden geschlagen und auch nichts zerstört", fragte ich dann neugierig.
Ohne ein Wort schob er mir eine Akte zu, die ich etwas unschlüssig nahm. Ich schlug sie auf und sofort stockte mir der Atem.
"Keira!", murmelte ich überrascht.
In der Akte waren mehrere Überwachungsbilder von ihr. Wie sie in einem Café saß, oder in einem Hotel. Wütend funkelte ich dann Fury an, da er meine beste Freundin beschatten ließ.
"Was soll das? Wieso lassen Sie meine beste Freundin beschatten?", fauchte ich.
"Beruhigen Sie sich, Miss Frost! Wir wollen ihr nichts anhaben. Bloß möchte ich Sie darüber informieren, dass Sie fürs erste nicht mehr die Basis verlassen dürfen!", sagte Fury ruhig.
"Was?"
"Nur für zwei, drei Wochen. Sie werden in dieser Zeit ein Quartier hier in der Basis beziehen. Ich werde Agent Romanoff anweisen, Ihnen Ihre Kleidung zu bringen!", erklärte Fury.
Ich erwiderte darauf nichts mehr, sondern verließ genervt sein Büro.
Flashback Ende
"Chloe? Hey Chloe? Hörst du mir überhaupt noch zu?", riss mich Keira aus meinen Gedanken.
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Alles gut, Chloe?"
"Ja! Alles gut!", winkte ich ab.
"Ich weiß,es ist etwas kurzfristig, aber ich wollte dich fragen, ob du am Freitag, also übermorgen, mit Shoppen gehen willst? Vielleicht lenkt es dich ja auch ab?", lenkte sie dann ab.
"Ja, gerne!", stimmte ich erfreut zu.
Ich brauchte diese Ablenkung. Und Shopping hilft da am besten.
"Gut, dann hol ich dich am Freitag ab. Oh Mist! Ich muss los! Wir telefonieren noch!", verabschiedete Keira sich leicht gehetzt und verließ das Haus.
Auf einmal klingelte das Telefon. Hastig ging ich ran.
"Deputy Darwin? Im Ernst?", fragte eine bekannte Stimme amüsiert.
"Man, Steve! Du bist eine Nervensäge!"
Ein schallendes Gelächter drang durch den Hörer. Dieses Lachen kam von Tony.
"Tony! Hör auf mich anzurufen!", meckerte ich ins Telefon und legte dann auf.
Ich habe SHIELD verlassen, damit ich diesem Drama entkomme. Und jetzt folgt mir das alles bis nach Hause. Das kann ja noch was werden!
Ich legte mich wieder auf die Couch, schaltete den Fernseher ein und wartete, dass meine Eltern wieder nach Hause kamen.

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