Krankenhaus

"Frost!", hallte der Name durch meinen Kopf.
"Frost!"
Die Stimme wurde immer lauter. Langsam kehrte die Erinnerung an die Explosion in Peppers Büro zurück.
"Frost!", rief die Stimme.
Sie war nun klar zu verstehen und laut und deutlich. Es war die Stimme meines ehemaligen Ausbilders, die besorgt klang. Ich wollte meine Augen öffnen, doch meine Augenlieder fühlten sich wie Blei an. Doch schließlich schaffte ich es meine Augen zu öffnen. Ich blickte in Steve's besorgtes und mit Asche bedecktes Gesicht.
"Wo ist Keira?", krächzte ich schwach.
"Auf den Weg ins Krankenhaus! Noch ein Krankenwagen ist auf dem Weg und bringt dich ebenfalls dort hin", erklärte er.
Benommen schaute ich mich etwas um. Im obersten Stockwerk des Gebäudes brannte ein Feuer. Auf den Straßen herrschte Panik. Menschen rannten hin und her. Manche starrten entsetzt hoch zu dem Gebäude und andere rannte einfach nur weg. Wie aus dem nichts kamen zwei Sanitäter, die mich auf eine Trage hoben und zum Krankenwagen brachten. Langsam ließ der Schockzustand nach und schmerzen durchzogen meinen Körper. Einer der Sanitäter leuchtete mir in die Augen, um festzustellen, ob ich eine Gehirnerschütterung habe. Dann gaben sie mir aus irgendeinem Grund ein starkes Schmerzmittel, was aber verdammt gut tat. Während der Fahrt zum Krankenhaus dämmerte ich langsam weg.
Flashback:
Nachdem mich die Ärzte nochmal untersucht hatten, wurde ich in ein Einzelzimmer gebracht, wo ich nun alleine war. Nachdem dieser Captain mich dort hin gebracht hatte, war er verschwunden. Ich lag in diesem Zimmer, vollgepumpt mit Schmerzmitteln und langweilte mich. Hier war kein Fernseher, kein Telefon nichts. Das einzige was ich bestaunen konnte, war die Stadt, doch auch das wurde schnell langweilig. Also versuchte ich etwas zu schlafen, doch immer wenn ich die Augen schloss, sah ich immer diesen schrecklichen Mann, der mich gefoltert hatte.
Auf einmal ging die Tür auf und der Captain trat ein. Fast hätte ich ihn nicht wiedererkannt, da er jetzt normale Zivilkleidung trug.
"Ich habe Sie fast nicht erkannt!", sagte ich.
Wegen meiner Bemerkung senkte er etwas den Blick und kratzte sich etwas unsicher am Kopf.
"Das...das war nicht negativ gemeint!", stammelte ich.
Er schaute mich wieder an und lächelte etwas. Schnell holte er sich einen Stuhl, der in der Ecke des Zimmers stand, stellte ihn dann neben mein Bett und setzte sich dann hin.
"Wie geht es Ihnen?", fragte er.
"Besser! Danke das Sie mich gerettet haben, Captain...ähm...Tut mir leid, aber ich habe irgendwie Ihren Namen vergessen!"
"Kein Problem! Mein Name ist Captain Steve Rogers!", stellte er sich netterweise nochmal vor.
"Mein Name ist Chloe Frost!", stellte auch ich mich vor.
Wir fingen an uns angeregt über viele Themen zu unterhalten. Wir lachten auch viel, was mir aber durch meine ganzen Verletzungen verdammt weh tat. Die Zeit verging so schnell, weshalb ich gar nicht mitbekam, wie diese rothaarige, junge Frau den Raum betrat. Sie musterte uns zwei amüsiert. Als Captain Rogers sie bemerkte, stand er auf und stammelte irgendwas unverständliches vor sich hin, was mich und diese Frau zum schmunzeln brachte.
"Entschuldigt mich bitte!", murmelte er dann und verließ schnell den Raum.
"Normalerweise ist er nicht so!", grinste sie und setzte sich auf den Stuhl.
"Natascha Romanoff!", stellte sie sich dann knapp vor.
"Chloe Frost!", erwiderte ich.
Irgendwie trat Schweigen ein. Nach zwei Minuten, in der wir kein einziges Wort miteinander gewechselt hatten, verabschiedete sich Natascha von und wünschte mir noch gute Besserung. Nach einer weile, in der ich so rumlag, schlief ich irgendwann ein.
Flashback Ende
Das nächste mal, als ich aufwachte, lag ich in einem Krankenbett, welches in einem weißen, sterilen Zimmer stand.
Draußen auf dem Gang stand Steve und telefonierte mit jemandem. Ich konnte nur wenige Bruchstücke aus dem Gespräch entnehmen. Darunter auch meinen Namen. Ich versuchte mich aufzusetzen, doch starke Schmerzen zwangen mich dazu liegen zu bleiben. In dem Moment kam auch Cap wieder rein.
"Wie geht es dir?", fragte er fürsorglich.
"Geht! Wie lange war ich überhaupt weg?"
"Ungefähr drei Stunden."
"Verdammt!", fluchte ich leise.
"Wo ist mein Handy?", fragte ich dann.
"Kaputt!"
"Dann gib mir deins!"
"Tut mir leid, aber der Arzt hat gesagt, du solltest erstmal die Finger von elektronischen Dingen lassen", log er.
"Steve, dass war gelogen! Und außerdem muss ich meine Eltern anrufen!", brummte ich.
"Ich verspreche dir, du kannst deine Eltern noch früh genug anrufen, aber jetzt noch nicht", meinte er.
"Raus!", knurrte ich.
Ich wollte ihn nicht mehr sehen. Schön, er hat mich wahrscheinlich aus dem Gebäude gerettet und ich bin ihm was schuldig, aber trotzdem hatte er kein Recht mir den Kontakt zu meinen Eltern zu verweigern.
"Aber, Chloe...", setzte er an.
"RAUS!", schrie ich.
Ohne noch ein Wort verließ er endlich das Zimmer. Müde ließ ich mich in mein Bett sinken und schlief etwas. Schlaf, dass konnte ich jetzt gut gebrauchen.
Ich wachte wieder auf, als etwas kaltes meine Wange vorsichtig streifte. Ich öffnete meine Augen. Es war bereits Nacht geworden und auf den Gängen war das Licht schon aus. In meinem Zimmer brannte nur noch eine Nachttischlampe, die das Zimmer nur bedürftig erleuchtete. Neben meinem Bett stand eine schemenhafte Gestalt.
"Wer sind Sie?", fragte ich noch etwas müde.
Die Gestalt rührte sich nicht. Ich wollte mich aufsetzen, aber es tat immer noch höllisch weh.
Derjenige, der neben meinem Bett stand, drückte mich wieder sanft ins Bett. Eine silberne Hand spiegelte das schwache Licht der Lampe wieder.
"Bleib liegen!", murmelte er kaum hörbar.
Er war es! Winter! Ungläubig starrte ich Winter an. Nein, er konnte es nicht sein.
Es muss ein Traum sein!
"W...Winter?", stammelte ich.
Er nickte. Ich konnte es einfach nicht glauben.
"Was...was machst du hier?", fragte ich leise, damit die Schwester, die auf dem Gang auf und ab lief nichts mitbekam.
"HYDRA war das!", brummte er verärgert.
"Was?"
"HYDRA hat die Bombe in diesem Büro gelegt", antwortete er.
"Wieso erzählst du mir das? U...und wieso bist du hier?", fragte ich irritiert.
"Weil du es erfahren solltest! Und ich deine Hilfe brauche, um von HYDRA wegzukommen", sagte er matt.
"Ich kann nicht! Winter, ich bin nicht mehr bei SHIELD", erwiderte ich.
"Bitte!", flehte er.
Ich konnte ihn so gut verstehen. HYDRA bereitete ihm schmerzen und das schon seit Jahren, wenn nicht schon seit Jahrzehnten. Mein Herz sagte mir, ich solle ihm helfen, ihm aus dem ganzen befreien. Doch mein Kopf sagte, ich solle es lassen, ihn vergessen und weiter versuchen ein normales Leben zu führen.
"Winter, ich...", ich stockte mitten im Satz.
Mir wollte einfach nichts einfallen, was ich ihm sonst sagen könnte, doch dann kam die Antwort aus meinem Mund, ohne dass ich wirklich darüber nachgedacht hatte.
"Ich werde dir helfen!", sagte ich.
"Danke!", flüsterte er.
Auf einmal überkam mich so eine Müdigkeit. Ich schaute zu meinem Arm, an dem eine Infusion, die ich heute Mittag nicht bemerkt hatte war. Winter hatte in eine Kanüle, die an den Schlauch der Infusion war, ein Schlafmittel oder sonst irgendwas gespritzt, weshalb ich in wenigen Sekunden eingeschlafen war.

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