Egal. x3
*Glutfunke folgte dem Duft weiter durch den inzwischen stockfinsteren Wald. Die Zweige ragten bedrohlich über ihm in den Himmel und irgendwo in den Tiefen des NebelClan-Territoriums kreischte ein Vogel, dann herrschte Totenstille. Glutfunke raste vorbei an Bäumen, Brombeergebüschen und Steinbrocken, als er in der Ferne plötzlich den Umriss einer Katze erspähte. War dies Strahlenherz? Schon erleichtert, fast sicher , sie gefunden zu haben, trabte der zweite Anführer los, als ihm die Angst und Verzweiflung in Wellen entgegen schlug, darunter gemischt, der stechende Geruch von Blut. Nun erkannte Glutfunke auch, dass es sich bei der Katze um niemand Anderen handelte als Abendpfote, seinen Sohn. Doch was tat er hier? Eilig wollte der besorgte Vater zu ihm laufen, doch seine Pfoten wollten nicht wie er und beinahe fiel der Kater hin. Mit zitternden Knien und einem stechend trockenem Schmerz im Hals näherte Glutfunke sich. Das einzige was er hörte, war sein eigener Herzschlag, welcher wie wild gegen seine Brust schlug, das einzige was er roch, war sein Angstgeruch, vermischt, mit dem seines Sohnes und dann sah er es, das Blut und die Fetzen des wunderschönen, hell getigerten Pelzes, welcher immer neben ihm gewesen war. Plötzlich spielte sich vor seinem inneren Auge ein Film ab, wie im Schnelldurchlauf sah er all die schönen Momente. Sie, zu zweit im Wald mit wunderschöner Zweisamkeit, der Stein, die ersten Jungen, ihre Versöhnung, die zweiten Jungen und zuletzt.... ein wunderschöner, schlaffer Körper inmitten eines riesigen Blutmeeres. Schon war die Vision zu Ende. Noch immer stand Glutfunke völlig geschockt und reglos da. Er wollte schreien, seinen Schmerz hinausjaulen, doch kein Laut drang aus seiner schmerzenden Kehle. Stattdessen stand er einfach nur regunslos da und starrte wie verrückt auf die Fetzen und das Blut. Das konnte, das durfte nicht sein! Ein stechender Schmerz breitete sich in seiner Brust aus und raubte ihm die Kraft zum Atmen, seine Sicht verschwamm und er spürte die salzigen Tränen, welche in Strömen über sein verzerrtes Gesicht liefen und vor ihm in das trockene Laub fielen. Die Verzweiflung schien ihn von innen zu zerstören, als wolle alles aus ihm heraus, doch es war nutzlos. Egal, was er jetzt tun würde, Strahlenherz war tot. Die unglaublich wundervolle Kätzin, die jeden seiner Tage der letzten Monde so perfekt gemacht hatte, war tot. Nun gab es kein Zurück mehr, wurde Glutfunke schmerzlichst bewusst und plötzlich durchzuckte ihn die Erkenntnis wie ein Blitz. Krähenstern hatte die ganze, elendige Zeit Recht gehabt! Der NebelClan war, nein, der NebelClan ist schwach! Und warum? Nur der Gefühle wegen! Jedes Mal, wenn es um Gefühle ging, endete es mit blankem Schmerz und nun hatte ihm der SternenClan auch seine letzte Gefährtin genommen. Für Glutfunke war es eindeutig: Der SternenClan wollte ihnen die Augen öffnen, davor, nicht mehr schwach zu sein und dies würde er auch nicht, nie wieder! Damit hatte der zweite Anführer einen Entschluss gefasst, einen Entschluss, der nie wieder rückgängig gemacht werden könnte. Und auch wenn der Kater dies beschlossen hatte, so blieb in seinem Inneren ein tiefes Loch. Ein Loch, welches nie wieder gefüllt sein würde. Glutfunke hob den Blick. In seinen Augen war jenes liebevolle Funkeln verschwunden, was er in Strahlenherzs Nähe immer gehabt hatte und es würde auch nicht mehr zurück gehen. Sein Gesicht war von Tränen verklebt, dennoch wandte er sich mit rauer, gebrechlicher Stimme an seinen Sohn.* Komm mit mir zurück. Es hat keinen Zweck, zu trauern, denn dies wird nur Wunden hinterlassen, die dich schwach machen. *Sprach der Kater ausdruckslos und ohne jeden Funken Hoffnung in der Stimme.*
Da, fuchspfotepelz
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