7. Dienstag ist es fertig. hoffentlich

Die Geschichte wurde aus dem Buch alle Jahre wieder mit anderen Namen abgeschrieben. Das Buch ist von Sabine Both und vielleicht holt ihr es euch! :)

Es ist für mich eine Zeit angekommen

Eine ganze Woche haben Manu und ich gebraucht, um die Gäste so geschockt zusammenzukürzen, dass eine halbwegs Erfolg versprechende Gästeliste dabei herausgekommen ist. Jetzt gilt es nur noch, Mama davon zu überzeugen. "Vierundzwanzig Bitte" Ich klimpere herzzerreißend mit den Wimpern, aber Mama sieht wenig beeindruckt aus.
"Nein!"
"Aber vierundzwanzig ist so eine heilige Zahl. So wie vierundzwanzig Türchen am Adventskalender!"
Mama zieht die Augenbrauen hoch. "Nein!"
Ich greife meine letzte Chace am Kragen "Michael, du weißt schon Zombey, der kann nur kommen, wenn du vierundzwanzig erlaubst!"
"Wieso?"
"Weil bei vierundzwanzig vierzig Prozent richtig enge, dreißig Prozent so halbwegs bekannt und dreißig Prozent gewagte Leute eingeladen sind."
Mama sieht nicht aus, als würde sie den Zusammenhang auch nur im Geringsten verstehen, also versuche ich es schleunigst mit einer anderen Strategie. "Wir, du und ich, Mama, wir verstehen uns doch. Wir sitzen,also du hast damals gesessen, also jedenfalls, im selben Bot, mit Tim und Stegi."
"Ach, du glaubst mir die Geschichte mit Tim wieder?"
"Logo!" Ich nicke vehement. "Und ich hab mir deinen Rat doch auch zu Herzen genommen und bin die letzte Woche zur Probe!"
"Meinetwegen?"
"Ja klar!"
Jetzt wird sie weich. "Na ja, vier mehr oder weniger ..."
Mehr brauche ich nicht. Ich springe ihr um dem Hals und lasse mich sogar dazu hinreißen, ihr den ein oder anderen Kuss auf die Wange zu drücken. "Danke Mama!"
"Aber du räumst nachher alles wieder auf und putzt picobello!"
"Absolut versprochen!"
Mama grinst. "Und jetzt geh und lad ihn ein."

Ich komme vor lauter Mamaüberreden zu spät, aber Manu steht trotzdem noch vor der Kirche rum und läuft mir strahlend entgegen. "Ich hab's getan! Ich hab's getan!"
"Was hast du getan?"
"Ich habe Patrick vor fünf Minuten gefragt, ob er kommt, und er hat zugesagt!"
"Echt?"
"Es war ganz einfach! Er hat sich richtig gefreut und gleich gefragt, ob er was mitbringen soll."
Manuel will mir um den Hals fallen, aber dazu bin ich noch nicht in der Stimmung. "Erst muss ich es auch noch tun, also gleich da", erkläre ich und Manus Strahlen bröckelt ein bisschen in sich zusammen.
"Da wird heute wohl nichts mehr draus", sagt sie und deutet zu einer Nachricht, die am Portal festgepinnt ist. "Probe fällt kurzfristig aus. Pfarrer Steiner hat eine letzte Salbung und schreibt, dass wir das Stück sowieso schon super draufhaben." Manu zuckt mitleidig mit den Schultern. "Und ich schätze, seinem Neffen hat er es persönlich gesagt, er ist jedenfalls nicht hier aufgetaucht."
"Mist!"
Manu nickt. "Du kannst ihn ja noch Heiligabend nach der Aufführung fragen", schlägt er wenig überzeugt vor.
"Zu spät!" Niemand lässt es darauf ankommen, an Heiligabend noch kein Plan für Silvester zu haben. Ich hab's versaut und bin am Boden zerstört.
Manu will mich trösten: "Komm das wird auch so lustig!"
"Wird es nicht", maule ich und will jetzt nur noch nach Hause, um meinen Frust an Mama auszulassen und ihr ein für alle Mal den Beweis dafür zu liefern, dass Geschichten aus Guten alten Zeiten heute keinerlei Gültigkeit mehr haben.
"Aber wir feiern doch trotzdem?" ruft Manu mir noch ängstlich hinterher. "Also ich meine, auch ohne Palle." Ich zucke mit den Schultern.

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