Du musst nicht...

„Keyla...", fragte eine mir bekannte Stimme vorsichtig.

Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter die mich dazu bewegte mich umzudrehen. Aber ehe ich dem jenigen ins Gesicht sehen konnte wurde ich in eine warme Umarmung gezogen, die ich auch sofort erwiderte.

Am Geruch erkannte ich das es Stiles war.
Ein Schluchzen entwich meiner Kehle woraufhin Stiles mich noch dichter an sich drückte. Beruhigend strich er mir über den Rücken.

„Shhhh. Es ist okay, ich bin hier.", flüsterte er mir ins Ohr. Sofort beruhigte ich mich. Irgendwie konnte ich mich immer in Stiles Nähe beruhigen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit drückte er mich langsam von sich. Seine Augen weiteten sich bei meinem Anblick. Ich konnte mir vorstellen wie furchtbar ich aussah.

Die offenen Fäuste, meine verheulten Augen, meine dreckige Kleidung.
Stiles griff langsam nach einer meiner Hände und sah diese mit einem besorgten Blick an.

„Okay, wir fahren zu dir und holen ein paar Sachen dann kannst du heute Nacht bei mir schlafen.", fing Stiles beruhigend an.
„Bitte nicht zu mir nach Hause.", winselte ich und wieder lief eine Träne über meine Wange.

Stiles wischte diese schnell mit seiner Hand weg.
„Kein Problem dann nicht zu dir. Ich nehm dich einfach mit zu mir und du kriegst Anziehsachen von mir und wir reden ein bisschen wenn du möchtest.",versuchte Stiles es nochmal.

Ich flüsterte daraufhin nur ein leises okay und machte mich dann mit Stiles auf den Weg zu meinem Jeep. Warte mal...
Stimmt Stiles hatte kein Auto.

„Bist du hier her gelaufen ?", fragte ich. Meine Stimme kratzig.
Stiles fing an sich nervös im Nacken zu kratzen.
„Ja, Dad meinte er müsse den Jeep Beschlag nahmen als Beweismittel.", gab er zurück.

Ich wollte gerade zur Fahrerseite des Jeeps laufen, als Stiles mich an den Schultern fest hielt und mich sanft zur Beifahrerseite des Wagens schob.

Er sah mich abwartend an. Schnell ließ ich meine verletzte Hand in die Tasche meiner Lederjacke gleiten und holte den Schlüssel heraus, dann gab ich ihn Stiles.

Die Fahrt verlief ruhig.
Bei Stiles zuhause kramte er schnell seinen Schlüssel raus und lotste mich dann in Richtung von seinem Zimmer.

In seinem Zimmer angekommen steckte er seinen Kopf in seinen Kleiderschrank und suchte anscheinend nach Sachen für mich.

Heraus nahm er seinen Lacrosse Pulli den ich ihm vor ungefähr einer Woche wiedergegeben hatte und eine Jogginghose die sogar relativ passend aussah.

„Willst du vielleicht erst duschen ?", fragte er mich woraufhin ich ein Nicken zurück gab.
„Im ersten Schrank im Badezimmer liegen Handtücher.", sagte er leicht lächelnd.

Ich versuchte mein Gesicht zu einem Lächeln zu verziehen und schloss mich dann im Bad ein.
Meine Augen weiteten sich als ich mich selbst im Spiegel sah.

Mein Gesicht war rot und meine Augen aufgequollen vom vielen weinen. Meine Klamotten waren braun vom dreck des Waldbodens und von meinen Händen will ich garnicht erst reden.

Mein Blick wanderte wieder hoch zu meinen Augen. Ich sah so verletzlich und schwach aus. Da war nichts mehr von der starken Keyla übrig.

Langsam strich ich mir die Klamotten vom Leib und hüpfte in die Dusche. Das warme Wasser lief meinen Körper entlang, doch als ich nach unten sah, sah ich eine Mischung aus dreck und Blut die gerade in den Abfluss verschwand.

Nach dem duschen trocknete ich mich ab und zog den übergroßen Pulli und die Jogginghose an so wie meine Unterwäsche.

Wieder sah ich mich im Spiegel an. Ich sah zwar schlimm aus aber nicht mehr so schlimm wie vorher.
Auf einmal sahen meine Augen ein Gesicht im Spiegel und ich schreckte zurück.

Peter tauchte im Spiegel auf und sah mich mit seinen toten Augen an. Ein Schrei blieb in meiner Kehle stecken.

Meine Kraft war aufgebraucht und ich hatte gerade wirklich keine Zeit mich mit einem toten Peter zu beschäftigen den ich mir mal wieder einbildete.

Schnell lief ich aus dem Bad, als ich Stiles Oberkörper frei mit dem Rücken zu mir erblickte.

Er zog gerade ein T-Shirt an.
Als er mich bemerkte fing er an zu grinsen und ich wurde ein wenig rot. Er setzte sich aufs Bett und klopfte neben sich. Ich folgte seiner Anweisung und setzte mich zu ihm.

Stiles griff hinter sich um ein erste Hilfeset hervor zu holen. Er nahm sich meine Hände und fing an die Wunden zu desinfizieren. Ich verzog mein Gesicht wegen dem schmerzvollen Brennen.

„Tut mir leid.", murmelte Stiles.
„Schon okay...", sagte ich langsam und merkte wie wieder Tränen hochkamen.

Stiles öffnete einen Verband und fing an diesen um meine Hand zu wickeln, das gleiche tat er auch bei meiner anderen Hand. Inzwischen sah ich aus wie ein Boxer.

Ich seufzte und fuhr mir dann mit meinen eingepackten Händen durchs Gesicht.
„Oh warte ich habe was unten vergessen.", sagte Stiles grinsend und rannte mit voll Speed aus seinem Zimmer.

„Du hast heiße Schokolade gemacht ?", fragte ich ihn mit einem traurigen Lächeln. Er nickte und hob die Decke hoch so das ich darunter schlüpfen konnte.

„Okay ähmm...Willst du darüber reden ?", fragte Stiles vorsichtig.
„Eigentlich nicht aber irgendwann muss ich es und du bist momentan die Person der ich am meisten vertraue also...", er sah mir tief in die Augen.

„Du musst nicht.", erklärte er mit einem leichten Lächeln.
„Schon okay.", sagte ich und holte einmal tief Luft.

„Nach dem ich dich nach Hause gebracht habe bin ich zu Derek gefahren.", gab ich zu und bekam einen verwirrten Blick von Stiles.

„Ich wollte antworten...was mit mir los ist...wieso ich diese Dinge sehe und höre.", erklärte sich und Stiles verwirrte Blick verwandelte sich in ein aufforderndes Nicken.

„Es ist darauf hinaus gelaufen das wir einen Deal gemacht haben. Ich erzähl ihm das was er weiß und er mir ein Geheimnis. Klingt wie im Kindergarten ich weiß.", sagte ich leichte lachend.

„Ich sagte ihm also was ich wusste und er meinte nur ich solle im Krankenhaus nach meiner Geburtsurkunde fragen.", langsam brach meine Stimme ab und Stiles kuschelte sich ein wenig an mich, was mich mich beruhigen ließ.

„Also bin ich zu Melissa ins Krankenhaus gegangen um sie nach meiner Akte zu fragen...", ich merkte wie mir wieder Tränen übers Gesicht liefen.

„Sie sagte das am 6.1.1994 nur ein Baby geboren wurde. Die Mutter war Victoria Argent und das Kind Allison. Dort stand nichts von einem Zwilling oder einer Schwester.", gab ich schluchzend zu.

Stiles weitete seine Augen leicht.
„Du wurdest adoptiert...", flüsterte er woraufhin ich ihm ein Nicken gab.

„Ich bin noch nicht fertig.", flüsterte ich ebenfalls.
„Ich wurde im März geboren. Am 19.03.1994.", fügte ich hinzu.

Stiles sah mich besorgt an denn inzwischen weinte ich wieder ziemlich schlimm, aber kein Laut entwich meiner Kehle mehr.

Ich weinte still.

„Am 19.03 brachte eine Frau Namens: Kate Argent ein Baby zur Welt.", Stiles Augen weiteten sich bei meinen Worten.

„Kate war deine Mutter...", sprach er entsetzt aus.
Ich nickte nur.
Stiles wollte mich gerade umarmen, als ich ihn ein Stück zurück schob.

„Der Name meines Vaters das war der Name der mich wirklich verwirrte. Michael Martin.", fügte ich noch hinzu und Stiles sah so aus als würden im gleich die Augen aus dem Kopf fallen.

„Lydias Vater...", sagte er nun leise.
Schlussendlich zog er mich doch in eine Umarmung und so weinte ich mich in Stiles armen in den Schlaf.

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Immer noch viel Drama...
Ich hoffe ihr kommt mit dem ganzen Drama klar.

Was denkt ihr so über Keylas Eltern?

1235 Wörter

Larah

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