Kapitel 38 - Kopfgeld
[COLE]
»Wir haben ein großes Problem.«
Rums.
»Mann, Joel du machst alles so dramatisch! Jetzt wird es doch gerade erst spannend!«
»Du findest es spannend, dass die Polizei ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt hat?«
Rums.
»Okay. Ich dementiere meine letzte Aussage. Wann fliehen wir?«
»Niemand flieht«, unterbrach Luc das Gespräch von Joel und Zac und schüttelte entschieden den Kopf. Ich nickte bestätigend und versuchte den Blick von dem Zeitungsartikel zu nehmen, der auf meinem Handy geöffnet war. »Trotzdem müssen wir überlegen, wie es jetzt weiter geht.«
»So wie bisher, wie sonst«, brummte Jacob und hob unbeeindruckt die Schultern.
Zac grinste und drehte den schwarzen Flummi, welchen er soeben noch geräuschvoll gegen die Wand geworfen hatte, in den Händen hin und her. »Lasst uns doch wirklich fliehen! Ich hätte echt mal wieder Lust auf Badeurlaub. Badeurlaub mit den Boys, wie geil klingt das denn bitte?!«
Luc warf ihm solch einen verstörten Blick zu, dass ich laut auflachte. Joel schüttelte den Kopf und drehte sich mit seinem Schreibtischstuhl herum, bis er uns alle ansehen konnte. Er schob seine Brille hoch und blickte alarmiert von einem zum anderen. »Ich glaube ihr habt da etwas noch nicht so ganz verstanden. Sobald ihr irgendwo als Guardians gesehen werdet, habt ihr ein gewaltiges Problem. Und bei der Summe, die auf euch angesetzt ist, kann ich mir gut vorstellen, dass selbst die Typen, die ihr jagt, sich freiwillig an die Polizei wenden, nur um die Belohnung zu kassieren.«
Zac zog die Nase kraus und warf seinen Flummi erneut gegen die Wand. Rums. »Das ist mir jetzt aber ein bisschen zu dramatisch. Und wieso eigentlich »dann habt ihr ein Problem«? Du bist doch genauso einer von uns!«
»Ja, aber ich sitze in der Zentrale und hatte noch nie einen schwarzen Pulli an, geschweige denn ein Tuch vor der Nase!«
Zac hielt in der Bewegung inne und betrachtete Joel nachdenklich. »Solltest du mal ausprobieren.«
»Ich hoffe mal das war als Kompliment gemeint«, schoss er mit zusammengekniffenen Augen zurück.
»War es nicht«, brummte Jacob vom Sofa aus.
»Jungs!«, rief Luc und schloss unseren Metallschrank mit einem dumpfen Schlag. Zac hob ergeben die Hände, bevor sein Flummi erneut gegen die Wand prallte.
Joels Worte beunruhigten mich. Wenn es wirklich so war, wie er sagte, und ich vertraute ihm da voll und ganz, hatten wir tatsächlich ein Problem. Und so sehr ich der Meinung war, dass wir weiter machen und jetzt erst recht nicht klein beigeben sollten, wusste ich, dass er recht hatte. Es wäre ein Selbstmordkommando, wenn wir als Guardians durch die Straßen zogen, nur, um unseren Stolz zu wahren.
Ich spürte Lucs Blick auf mir liegen und richtete mich auf. »Okay. Wir halten uns erst mal zurück und unternehmen in den nächsten Tagen nichts. Es wäre wirklich dumm.«
Jacob schnaubte und sah mich ungläubig an. »Alter! Seit wann bist du so ein Schisser?«
Meine Antwort wurde von einem lauten Knallen unterbrochen, und ich sah nur noch aus dem Augenwinkel, wie die Eingangstür gegen die Wand flog. Ich richtete mich alarmiert auf, während Joel vor seinen Bildschirmen zusammenfuhr und Zac ein erschrockenes Brüllen von sich gab.
Eine Sekunde später stürmte Grace in unsere Zentrale und blieb vor dem Sofa stehen. Sie ließ den Blick hastig durch den Raum schweifen und hielt erst inne, als sie mich erblickte. Ihre Augen blitzten, ihre Haare waren zerzaust, und sie schien vor Anspannung zu beben. »Wie lautet der Plan? Wir sind nämlich dabei!«
Sie warf einen Blick über die Schulter, und ich erkannte Zola, die ebenfalls durch die Tür trat, allerdings deutlich zögernder, und behutsam in die Runde winkte. Alarmiert erhob ich mich von meinem Stuhl. »Hey. Ist alles okay?«
Zola schüttelte hilflos den Kopf, während Grace energisch nach Luft rang. »Nein, ist es nicht! Ich...«
»Ist das hier ein verdammtes Museum wo jeder einfach so reinkommen kann, oder was?«, knurrte Jacob vom Sofa aus, woraufhin Joel die Augen verdrehte.
»Genau, du und Museum. Mit deiner netten Art würdest du bestimmt viele Menschen anlocken«, erwiderte Luc trocken und stieß sich von der Wand ab.
Zac grinste. »Haha, der war gut.«
Ich ignorierte das Geplänkel der Jungs und trat zu Grace. Sie blickte mit hitzigem Blick zu mir auf.
»Was ist los?«, fragte ich sie leise und ignorierte meinen sich beschleunigenden Herzschlag, als uns nur noch wenige Zentimeter trennen.
Sie schnaubte ungehalten. »Mein Dad... die Polizei, hat ein verdammtes Kopfgeld auf euch ausgesetzt. Das ist alles so verdammt scheiße! Es muss endlich etwas geschehen, damit alle Menschen kapieren, was ihr wirklich macht! Ich habe versucht mit ihm zu reden, aber es hat nichts gebracht. Überhaupt nichts. Es war im Übrigen so ein Gespräch, in das man mit einem unguten Gefühl reingeht, und mit noch schlechterer Laune wieder heraus kommt. Aber ich werde ihn nicht damit durchkommen lassen, nur weil er meint, als Polizist immer recht zu haben! Das hat er nämlich nicht!«
Hilflos blickte ich zu Zola, die nur entschuldigend die Schultern hob. Als ich mich überrumpelt zurückdrehte, lief Grace an mir vorbei und stellte sich neben Joel an den Computer. »Also, was ist eurer Plan? Wie soll es jetzt weiter gehen?« Erwartungsvoll blickte sie in die Runde.
»Du bist leider zu spät, Copstochter. Dein Freund hat schon entschieden, dass er ein Weichei sein will.«
Grace warf Jacob einen ungehaltenen Blick zu, bevor sie sich ungläubig zu mir umschaute. »Du willst jetzt einfach so aufhören. Nur weil es ein wenig kompliziert wird?«
»Das habe ich nicht gesagt!«, sagte ich nachdrücklich und fing ihren Blick auf.
»Naja komm, doch. Irgendwie schon«, widersprach Zac mir und warf seinen Flummi gefährlich hoch in die Luft. Meinen tödlichen Blick bemerkte er nicht einmal. Luc seufzte auf und sah zu Zola, die beunruhigt jeder von Zacs ausladenden Wurfbewegungen verfolgte.
Grace wirbelte zu Jacob herum. »Was habt ihr besprochen?«
Er sah sie aus zusammengekniffenen Augen an, und ich trat augenblicklich neben Grace.
Jacob schnaubte. »Ich wüsste nicht, warum ich dir das sagen sollte.«
Grace hob abwartend die Augenbrauen, was ihm ein ironisches Lachen entlockte. »Ernsthaft? Dein Dad ist ein Cop, und ich bin scheinbar der einzige hier, der das realisiert. Wenn es nach mir ginge, hättest du nicht mal diesen Raum betreten!«
Ich spannte mich bei seinen Worten an, doch Grace kam mir zuvor. Sie lächelte auf Jacob hinab. »Ach, tut mir leid, ich dachte das ist ein Museum.«
»Oh oh«, murmelte Zac.
Jacob wurde rot und richtete sich auf, woraufhin ich einen Schritt vortrat.
»Versuch es gar nicht erst.« Meine Worte waren leise, aber eindringlich. Ich konnte sehen, wie Jacobs Kiefer zuckte. Er sah mich undurchdringlich an. »Ich traue ihr nicht.«
Grace schob sich vor mich und funkelte Jacob an. »Toll, das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich vertraue auch niemanden, der Unschuldige verprügelt.«
Ich wollte Jacob gerade mit einem Griff von der nächsten Bewegung abhalten, als Zac sich räusperte. »Sorry, wirklich spannendes Gespräch, aber ein kleiner Einwand. Connor war an dem Abend wirklich schuldig.« Grace drehte sich ungläubig zu ihm um, und ich nutzte die Chance, um mich zwischen sie und Jacob zu schieben, der vor Wut zitterte. »Natürlich nur aus Jacobs Sicht!«, fügte Zac hastig hinzu, was Jacob noch mehr erbeben ließ.
»Mein Gott, sind wir hier im Kindergarten oder was?«, grollte Luc hinter mir, und ich warf ihm einen dankbaren Blick zu, als er Jacob mit einem leichten Stoß zurück auf das Sofa beförderte und sich neben ihn setzte.
Aufatmend wandte ich mich Grace zu, die immer noch Jacob anstarrte. Sie wirkte so aufgebracht, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass ihre ganze Wut nur Jacob galt. Irgendetwas anderes musste geschehen sein. »Grace? Kann ich mal kurz mit dir sprechen?«
Grace warf mir einen kurzen Blick zu, und ich nutzte ihre Aufmerksamkeit, um auf die Tür zu deuten. Seufzend nickte sie, und ich folgte ihr aus dem Raum.
Als wir die Treppe betraten drehte sie sich zu mir herum und hob die Augenbrauen. »Was ist los?«
Ich neigte den Kopf. »Das wollte ich dich fragen. Wieso seid ihr hier?«
Innerhalb von Sekunden veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Das angriffslustige Funkeln verschwand aus ihren Augen, und mit einem Mal wirkte sie betroffen. »Du hast recht, tut mir leid. Oh Mann, das war echt unüberlegt. Wir hätten euch nicht so überraschen sollen. Kommt nicht wieder vor, versprochen. Ich war nur so.... sauer und...«
Ich schüttelte hastig den Kopf. »Nein, das kam jetzt falsch rüber. Ich freue mich, dass du hier bist.« Sie wirkte wenig überzeugt, also fing ich ihren Blick auf und sah sie eindringlich an. »Wirklich.«
Grace amtete tief durch und nickte dann langsam. »Okay.«
»Ich würde nur gerne wissen warum du so... aufgebracht hier bist.«
Sie seufzte. »Ich... hatte ein sehr geladenes Gespräch mit Dad.«
Ich musste über ihre Ausdrucksweise schmunzeln. Das hatte ich schon aus ihren vorigen Worten herausgehört.
»Und mit meiner Mom.«
Mein Grinsen verblasste. »Oh.«
»Ja. Das beschreibt es ziemlich gut.« Sie seufzte und lehnte sich an das Geländer. Sicherheitshalber trat ich noch einen Schritt näher in sie heran. Ich traute dem Geländer nicht. Außerdem fiel es mir unglaublich schwer, den Abstand zwischen uns zu wahren.
Grace fing meinen Blick auf. »Ich habe ihr von meinen Noten erzählt. Sie sind übrigens schlecht ausgefallen. Und ich habe ihr gesagt, dass ich vorhabe, mein Studium abzubrechen.«
Überrascht hob ich die Augenbrauen. Das waren Neuigkeiten, mit denen ich nicht gerechnet hatte. »Du willst dein Studium abbrechen?«
Grace nickte, sicherer dieses Mal. »Ja. Ich weiß zwar nicht, wie es jetzt weiter gehen soll, geschweige denn, was das mit meiner Beziehung zu Mom macht, aber ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist. Jedenfalls für mich.«
Eindringlich sah ich sie an. »Wenn es sich für dich richtig anfühlt, dann ist es die richtige Entscheidung. Damit wird deine Mutter sich früher oder später abfinden müssen.«
Grace lachte freudlos auf. »Eher später als früher.«
Ich betrachtete sie eindringlich. »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
Grace hob den Kopf und lächelte mich an. Es war das erste Mal an diesem Tag, und augenblicklich schoss Wärme durch meinen Körper. Wie von alleine bewegte ich mich weiter auf sie zu, während sie sachte ihre Hände auf meine Brust legte. Ihre Berührung löste einen Sturm der Gefühle in mir aus, genauso wie ihre nächsten Worte. »Du hast mir schon genug geholfen. Wegen dir habe ich es überhaupt geschafft, gegen meine Mutter anzureden.«
Fragend hob ich die Augenbrauen und versuchte mich auf ihre Augen, und nicht ihre Lippen, zu konzentrieren. »Ach ja?«
Sie nickte. »Eine gute Sache hatte der Soziologiekurs. Unsere Gespräche während des Projektes zum Beispiel. Die haben mir nämlich die Augen geöffnet und gezeigt, dass es Sinn macht, für meine Träume zu kämpfen. Ich habe schließlich nur dieses eine Leben. Und es ist nicht das meiner Mutter.«
Ich grinste. »Willst du damit sagen, ich bin ein guter Einfluss?«
Sie lachte auf. »Das kann ich so nicht unterschreiben.«
Ich näherte mich ihr, bis unsere Körper sich berührten. Grace rang nach Luft und sah zu mir auf, das freche Grinsen verschwand aus ihrem Gesicht. Hitze durchschoss mich, und ich schloss für einen Moment die Augen, um mich wieder unter Kontrolle zu bringen. Ihr Atem streifte meinen Mund, und als ich die Augen aufschlug, waren wir nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt.
»Wir sollten wieder rein gehen«, wisperte Grace an meinen Lippen, und ich nickte langsam. Doch keiner von uns machte Anstalten, auch nur in die Richtung zu schauen.
Als sich unsere Lippen schließlich berührten, seufzte ich auf. Ich hatte nicht gewusst, dass dieser Kuss das war, was ich heute vermisst hatte. Und die Tatsache, dass Grace nun hier stand, in meinen Armen, unter dem Dach unserer Fabrik, war unglaublich. Unglaublich schön.
Ihre weichen Lippen sorgten dafür, dass Stromschläge in meine unteren Körperregionen gesendet wurden und meine Muskeln sich anspannten. Sie schmeckte süß, und ihr Duft raubte mir den Atem. Als wir uns voneinander lösten, rangen wir beide nach Atem.
Ich sah grinsend auf sie hinab. »Jetzt weiß ich warum du wirklich hergekommen bist.«
Sie verpasste mir einen kleinen Schlag auf den Arm, was mich auflachen ließ.
»Ich hab keine Ahnung was du meinst«, sagte sie und grinste frech, bevor sie unter meinem Arm hindurch schlüpfte und zur Tür lief. Überwältigt sah ich ihr hinterher. Dann folgte ich ihr, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Als ich durch die Tür trat, blickten mich drei Augenpaare an. Luc lächelte wissend, Zac grinste, und Jacob war immer noch sauer. Lediglich Joels Aufmerksamkeit lag auf dem Laptop vor ihm, während sich Zola leise mit Grace am Fenster unterhielt.
Joel sah auf, als ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ und blickte abwesend von mir zu Grace und wieder zurück. »Alles geklärt?«
Zac grinste. »Sind bestimmt noch einige Dinge unerforscht, oder?«
»Idiot«, lachte ich auf, während Luc ihm einen leichten Schlag auf den Arm verpasste.
Joel blickte irritiert von einem zum anderen, dann schüttelte er den Kopf und rückte seine Brille gerade. »Bleibt es dann dabei? Die Guardians verabschieden sich für unbestimmte Zeit in den Urlaub?«
Seine Worte lösten ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend aus.
»Wir könnten auch in eine andere Stadt umsiedeln«, schlug Zac vor und warf seinen Flummi in die Luft. »Oder einen anderen Ort, zum Beispiel am Strand, wo wir unseren Badeurl...«
»Sag es nicht«, drohte Luc und schnappte sich den Flummi aus der Luft.
Grace hob fragend die Augenbraunen. Sie war mit Zola vom Fenster zurück gekommen und stand nun unmittelbar neben Joel. »Was soll er nicht sagen?«
Zac grinste zufrieden und holte sich seinen Flummi aus Lucs Hand zurück. »Wenn wir fliehen sollten, dann dorthin, wo man Baden kann. Aber relaxen am Strand kann man bestimmt mit ein wenig Arbeit verbinden.«
Grace sah amüsiert zu mir, und ich schüttelte nur augenverdrehend den Kopf.
»Also ist das eure Entscheidung? Ihr unternehmt nichts?«, harkte Grace noch einmal nach und blickte aufmerksam in die Runde.
»Scheint so«, brummte Jacob verächtlich und hob die Schultern. Ich nickte zustimmend. »Es ist erst mal sicherer.«
Ich beobachtete jede von Graces Bewegungen, als sie ebenfalls nickte. Sie wirkte deutlich entspannter als bei ihrer Ankunft, was mich gleichzeitig erleichterte und irritierte. »Okay, ist wahrscheinlich besser so. Zola und ich müssen leider schon los. Aber schön, mal hier gewesen zu sein, ohne dass jemand verletzt ist.«
Rums.
»Au, verdammte Scheiße!«
Erschrocken drehte ich mich um und erblickte Joel, der sich mit der einen Hand die Wange hielt und mit der anderen Zacs Flummi von der Schreibtischplatte aufhob.
»ZAC! Kannst du deine verdammten USB Sticks und Flummis und anderen Spielzeuge nicht einfach mal bei dir behalten?« Wütend blickte Joel zu Zac, der ihn erst anstarrte, und dann mit erhobenen Händen in Richtung Boxsack flüchtete. »Sorry, Mann! Aber du hast total unnatürliche Bewegungen gemacht! Ich hätte nicht gedacht, dass sich dein Kopf so schnell nach rechts bewegen würde!«
»An meinem Kopf hängt noch ein Körper, und dazu besitze ich Rollen unter meinem Schreibtischstuhl, die mich mit hoher Geschwindigkeit von einem Ort zum anderen befördern können!«, knurrte Joel und verstaute den Flummi unter Zacs starrem Blick in einer Schublade, die er anschließend nachdrücklich verschloss.
»Alles okay?«, fragte Zola vorsichtig und ließ langsam die Hände vom Mund sinken.
»Ich glaube wir sollten gehen, bevor dieser Raum zu einem Tatort wird«, murmelte Grace mir zu, was mich zum Lachen brachte. »Ist wahrscheinlich besser.«
Grace sah besorgt zu Joel, der seine Hand senkte, um Zola einen Blick auf die Stelle werfen zu lassen.
Ich trat neben sie. »Keine Sorge, wir kümmern uns um ihn. Zur Not haben wir Kontakt zu einem Arzt.«
»Hey, ich bin auch noch da!«, beschwerte sich Zac, und ich grinste kopfschüttelnd.
»Ich glaube nicht, dass Joel dich jetzt in seine Nähe lässt«, erwiderte Luc, was Joel einen zustimmenden Laut entlockte.
»Reinstes Irrenhaus hier«, knurrte Jacob, was sogar Grace schmunzeln ließ.
»Also dann... bis bald«, sagte sie leise und blickte zu mir auf. Der Gedanke daran, sie jetzt gehen zu lassen, behagte mir nicht. Doch ich war nicht in der Position, sie zu fragen, ob sie bleiben wollte. Der Kuss vorhin war von Grace ausgegangen. Sie hatte die Kontrolle über die Geschwindigkeit, in der es mit uns weiterging. Falls es ein uns gab und weitergehen sollte.
»Bis bald.«
Für einen kurzen Moment zögerte Grace, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, stützte sich auf meiner Schulter ab und gab mir einen kurzen Kuss. Die Berührung sendete Stromschläge aus, die in Lichtgeschwindigkeit durch meine Körper schossen. Nach wenigen Sekunden war der Moment vorbei und Grace und Zola verabschiedeten sich von den anderen, bevor sie den Raum verließen.
Ich blieb noch einige Zeit an dem selben Ort stehen, bis ich Lucs Anwesenheit neben mir spürte. »Du hast es verdient glücklich zu sein, Mann. Ich bin froh für dich, dass sie wieder da ist.«
Ich warf ihm ein leichtes Lächeln zu, bevor ich tief durchatmete und nickte. Ich konnte selbst nicht verstehen, wieso Grace zurückgekommen war, nach dem, was ich ihr, was ich ihrer Familie, angetan hatte. Doch ich würde mich bessern. Für sie. »Ja, ich bin auch froh.« Und wie.
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War es die richtige Entscheidung von den Guardians erst mal »unterzutauchen« ? 👍 oder 👎?
Habt ihr schon mal eine/n Freund/in aus Versehen verletzt?🤭 Wenn ja, wie ist das passiert? :O
Bis bald! ✨
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