Kapitel 76. (♦)

~Nervös schaue ich rauf zu ihm um ihn und sein Gesicht zu mustern, um einfach zu sehen, was er vielleicht denkt, wie er dazu steht.~

Kathrins POV:

Doch mit einem sanften Lächeln habe ich nicht gerechnet.

Er lächelt?

Was hat er vor?

"Ich finde es sehr nett von dir, dass du denkst, dass ich das brauche, aber eigentlich will ich nicht alleine sein", gesteht er und ich schaue ihn etwas fragend an.

Also ... eher fragend, weil ich noch herausfinde, ob er mich verarscht oder nicht.

Noah würde sowas nie sagen.

"Kate?" Er schaut mich verwirrt an und ich blinzle kurz auf "Also, du willst, dass ich bei dir bin?" Frage ich einfach um sicherzugehen ...

Noahs Blick verfinstert sich "Bild dir nichts darauf ein, so besonders bist du nicht" knurrt er mich an und ich schmolle leicht.

Er ist ganz schön gemein ...

Lasse ich es ihn durchgehen, weil er noch Geburtstag hat?

Ich denke ja.

Man muss eben auch sagen, Noah hat heute eine sehr weiche Seite von ihm gezeigt. Dass er jetzt ein gemeiner Arsch ist, war irgendwie vorhersehbar.

Das war wohl zu viel Sentimentalität für ein Tag.

"Los" Noah schnapp sich mein Handgelenk rechts und zieht mich mit sich.

Ich empfinde seinen Griff als sehr grob und unangenehm.

Wieso muss er auch so herrisch sein?

"Jetzt chill, ich komme ja schon, lass mich los" zicke ich ihn an und reiße mich mitten auf der Treppe von Noahs Griff los.

Dass ich mein Gleichgewicht verliere und hinfalle, war ja klar, dass Noah doch sich freiwillig auf mich stürzt und mich schützend umschlingt.

Das ist neu.

Unten auf den harten Boden aufgekommen, öffne ich meine zugekniffenen Augen.

Auch wenn Noah eine gute Polsterung gewesen ist, ich werde dennoch blaue Flecke haben.

Aber nicht so viele wie Noah.

Dieser stöhnt nur vor Schmerz.

Das tut mir jetzt echt leid ...

Wenn ich mir wegen meiner dummerein weh tue, ist das eine Sache, aber dass Noah sich dabei verletzt, ist schlecht!

"Oh Gott Noah!" zische ich und stütze mich auf seiner Brust auf.

Genau in dem Moment geht das Licht oben an. Da stehen nun Grace und James, die verschlafen das ganze ansehen und ihre Augen nun weit öffnen, als sie diese zweideutige Haltung total missverstehen!

"KINDER! Geht in euer Zimmer!" Quiekt Grace fassungslos und James bleibt einfach nur der Mund offen stehen, bis Grace ihn schreiend zurück ins Zimmer ruft.

Ich halte mir die Hand vor dem Mund und verkneife mir ein Lachen.

"Fantastisch du Elefant!" Knurrt Noah wütend und stößt mich heftig zur Seite, dass ich es jetzt bin, die auf den Boden fällt.

Autsch ...

Das hätte er auch sanfter anstellen können.

Knurren steht Noah schnell auf und blinzelt mich wütend an "Bist du jetzt zufrieden? Ist ja nicht schon schlimm genug, dass meine Familie so schon denkt, dass wir was am Laufen haben" Ist er meiner Meinung nach zu aufgebracht ...

Ich meine, es ist ja irgendwas zwischen uns, also ganz falsch liegen sie ja nicht.

Jetzt stehe ich auf und richte mein Schlafanzug.

"Gute Nacht Noah", sage ich ganz klar beleidigt und drehe um und gehe zurück ins Wohnzimmer.

Das muss ich mir nicht geben.

Wirklich nicht.

Eingeschnappt knalle ich die Wohnzimmertür zu und lass mich auf die Couch fallen.

Er ist wirklich ...

Ich bin so wütend auf ihn!

Wieso kann er sich selbst nicht eingestehen, dass er mich gerne hat?

Was ist daran so schlimm?

Oder bin ich etwa so schlimm?

"Gut, wenn du hier unten bleiben willst, wo Einbrecher dir direkt in die Arme laufen, oder du entführt werden könntest oder dasselbe passieren könnte wie mein Haus, nämlich dass das ganze Wohnzimmer mit Schüssen gefüllt wird, bitte", schreit Noah gegen die Tür und scheint jetzt die Treppen hoch zu stampfen.

Schwer schluckend nehme ich die Decke und wickle diese um mich.

Ich weiß, dass das unwahrscheinlich ist, aber ich habe Angst.

Er hätte sich das schweizer-käse Haus schenken können.

Ich habe immer noch mit dem Erlebnis zu kämpfen und das weiß er!

Sowas bleibt eben sitzen.

Man wird nicht von heute auf morgen so ein Erlebnis vergessen oder überwinden.

Gott nein, ich glaube sogar, ich sollte eine Therapie machen.

Verängstigt schaue ich das Fenster im Wohnzimmer an und schlucke schwer.

Was mache ich jetzt?

Nach dieser ansage, kann ich jetzt nicht hoch ...

~~

Meine Augen wandern durch die Dunkelheit und ich schaue immer und immer wieder auf die Uhr.

Dank Noahs herzerwärmenden Worte, kann ich nicht schlafen und denke jetzt bei jedem kleinsten Geräusch, dass ich mich in Gefahr befinde.

Also kann man sich gut ausmalen, wie paranoid ich bin ...

Dass ich also aufschreie, als das Licht im Wohnzimmer plötzlich angeht und ich irgendwas in die Richtung schmeiße, ist nicht verwerflich.

Es ist nur ein Kissen, aber das Kissen könnte meine Rettung sein.

Ohne überhaupt zu gucken, wer da ist, schmeiße ich mich auf den Boden und verstecke mich.

Was eigentlich total dumm ist, weil das Wohnzimmer licht an ist und neben der Couch kein gutes versteck ist.

"Ich wusste es", stöhnt Noah und kommt auf mich zu.

Da es nur Noah ist, stehe ich nun verlegen über diese peinliche Aktion auf.

"Kommst du jetzt wieder hoch?" Fragt er mich und ich schaue weg.

Nein.

Auch, wenn ich das will.

Sag nein.

Ganz einfach.

N

E

I

N

"Kate ... bitte" seufzt Noah erschöpft.

Hat er etwa auch nicht schlafen können?

AH!

Er mag mich also doch.

Vielleicht will er sich das nicht eingestehen, aber das ist der Beweis.

Schwach nicke ich, da ich es eh möchte, aber wenn er denkt, dass er sich an mich kuscheln kann, nein.

Dieses Privileg hat er nicht mehr.

"Endlich" knurrt er und geht voran.

Ich schnappe die Decke von der Couch und folge ihm.

"Vorhin habe ich mir echt fies die Schulter angehauen" beschwert er sich und fasst an die Stelle.

Soll ich jetzt Mitleid haben?

So eine Heulsuse.

Oben angekommen, legt Noah sich schon voller Vorfreude hin und beobachtet mich, wie ich seine Decke zur Seite schiebe.

Ich lege mich hin und breite die andere Decke von unten auf mir aus.

"Willst du so schlafen?" Fragt er mich verwirrt.

Ich kehre ihm den Rücken zu "Genau, gute Nacht" seufze ich und als ich spüre, wie Noah schon sein Arm um mich schlingen will, schlage ich diese weg.

"Vergiss es, ich will das nicht" knurre ich eingeschnappt.

Wie schon gesagt, das Privileg hat er verloren, als er behauptet hat, dass es ja so furchtbar schlimm ist, wenn seine Familie denkt, wir seien zusammen oder irgendwas dazwischen.

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