Kapitel 75. (♦)
~Vor allem, weil er nicht zurückküsst.~
Kathrins POV:
Verwirrt schaue ich aus dem Fenster.
Noah und ich haben uns James Wagen genommen, James und Grace fahren mit Liam und Kayla zurück.
Wo fahren wir hin?
Wir haben gut gegessen.
Ich habe mich schon lange nicht mehr so voll gefressen. Wortwörtlich.
Noah meinte ja vorhin ...
Er will noch etwas machen ... ?
Das habe ich vergessen ...
Nachdem Noah wieder so ... so lüstern wahr.
Was er damit bezweckt hat und vor allem, was hat er gemeint mit ...
Was hat er mit Kontrolle gemeint?
"Ganz dumm bist du nicht, also wird dir aufgefallen sein, dass über meinen Geburtstag nicht viel geredet wurde" Beginnt Noah und der Wagen kommt zum Stehen.
Richtig.
Das stimmt.
Ich habe es ja mitbekommen.
Stumm nicke ich und sehe, wie Noah sich abschnallt.
"Es ist, weil es nicht nur mein Geburtstag ist", sagt er und er steigt aus.
Ich mache es ihm gleich und sehe, wie er aus dem Kofferraum Blumen holt.
Schwertschluckern habe ich so eine Vorahnung.
"Komm" Noah deutet mir, mit ihm zu kommen und ich mache es.
Die Stimmung ist irgendwie ganz anders.
Angespannt.
Ungemütlich.
Also ich finde, wir sind etwas zu overdressed für einen Friedhof.
Ich folge Noah jedoch stumm und warte, bis wir ankommen.
Wir müssen ja keine schlafenden Hunde wecken, richtig?
Plötzlich stoße ich gegen Noahs Rücken.
"Hier", sagt er und deutet auf die Grabstelle.
Denise Blake.
Geburtsdatum und Todestag.
Meine Ahnung bewahrheitet sich.
Seine Mutter ist an seinem Geburtstag gestorben.
Das ist bitter.
Noah hockt sich hin und legt die Blumen ordentlich ab.
Man, wie soll ich da jetzt nur drauf reagieren?
Noah zeigt mir gerade seine sentimentale Seite von ihm und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
"Deswegen, feiere ich ihn nicht gerne und deswegen ist mein Geburtstag auch nichts Besonderes", sagt er ehrlich zu mir und ich nicke.
"Tut mir leid", murmle ich und greife dann Noahs Hand.
Ich muss es auch mal riskieren.
Schließlich ist er auch ständig mein Fels in der Brandung und jetzt braucht er gerade jemanden, der ihn unterstützt.
Gerade, weil ich weiß, wie schwer ihm das fällt.
"Das erklärt mein Benehmen die letzten Tage, ich wollte nur, dass du es verstehst und einsichtig bist mit mir", gesteht er und ich nicke.
Verstehe.
Ich spüre, dass ich Noah eben einen Moment für sich geben sollte und lasse dann seine Hand los.
"Ich gehe langsam zurück zum Wagen und warte auf dich, nimm dir soviel Zeit wie du willst" Lächle ich ihn an und er nickt zustimmend.
Also drehe ich mich um, doch Noah greift nach meiner Hand "Warte, ich ..." Verwirrt mustere ich ihn und er lässt mich wieder los.
Dann sehe ich, wie er seine Jackett auszieht.
"Es ist kalt und der Autoschlüssel ist drin, setz dich ins Auto", sagt er streng und zieht mir das Jackett über und zieht diesen zusammen.
"In Ordnung" lächle ich berührt über diese Geste.
~~
Ich war ganze 30 Minuten im Wagen alleine ...
Zwar wusste ich, dass Noah einen Moment alleine brauchte, aber ich habe mit 5 Minuten gerechnet oder höchstens 10 ...
Nicht gleich 30 Minuten.
Jetzt sind wir zurück.
Ich ziehe leise die Schuhe aus und tapse Noah hinterher, weil James und Grace bereits schlafen.
Jedenfalls ist das Haus ruhig und dunkel.
Seitdem Noah zurück vom Friedhof ist, hat er noch kein Ton gesagt und ich möchte das Schweigen nicht brechen, weil ich nicht genau weiß, wie er drauf ist.
Also Gefühls-technisch.
Doch ich bleibe mitten auf der Treppe stehen.
Was ist, wenn Noah alleine sein will?
Vielleicht will er heute Nacht alleine bleiben?
Ich gehe weiter.
Also, ich ziehe mich um und dann rede ich mich einfach irgendwie raus.
Ohne dass er es versteht.
Wo er sich nichts dabei denkt.
Ich sehe schon Noah, wie er sich auszieht.
"Ähm, hilfst du mir kurz?" Frage ich Noah und drehe mein Rücken zu ihm, damit er den Reißverschluss des Kleides aufmachen kann.
Vorhin hat Grace mir mit dem Kleid geholfen, aber diese schläft bereits ...
"Natürlich" hält sich Noah knapp und im nächsten Moment spüre ich wie der Reißverschluss heruntergeht und das Kleid lockerer wird.
Oh ja, das tut gut.
Ich drehe mich mit den Händen an meinen Brüsten zu Noah um, damit mir das Kleid nicht runterfällt.
"Ich bin müde und will einfach nur das der Tag vorbei ist, ich gehe jetzt schlafen", sagt er müde und ich nicke "Ich werde noch eben ins Bad gehen" sage ich zu ihm und er nickt.
"Gut, sei leise, wenn du zurückkommst", sagt er streng.
Ich gehe mit meinem Schlafanzug ins Badezimmer und fange an mich umzuziehen und dann schminke ich mich ab.
So, ich werde Noah jetzt alleine lassen, ich glaube ihm tut das jetzt gut.
Für sich zu sein.
Nachdem ich fertig bin, schleiche ich aus dem Bad und gehe vorsichtig runter.
Ich werde heute Nacht einfach auf der Couch schlafen.
Seufzend schalte ich die kleine Lampe im Wohnzimmer an, damit der Raum leicht erleuchtet ist und mache mir die Couch fertig.
Nebenbei mache ich den Fernseher an und lasse im Hintergrund eine Sendung laufen.
Ich schüttle das Kissen nochmal auf und lege mich dann hin.
Oh ja.
Zwar ist es nicht so, wie neben Noah zu schlafen, aber ich werde es wohl überleben.
Wie schwer kann das schon sein?
Ich versuche mich zu entspannen und schaue den Fernseher an.
Kurz bevor ich einschlafe, schrecke ich zusammen, als ich eine Hand plötzlich auf meinem Kopf spüre.
"Was soll das?" höre ich Noahs Stimme und ich öffne wieder meine Augen.
Ich dachte, er würde schon schlafen ... ?
Verwirrt lege ich mich auf den Rücken und sehe in Noahs Gesicht.
"Noah? Ich wollte dich nicht wecken", murmle ich und er seufzt erschöpft.
Als wäre das so anstrengend ...
"Los steh auf" knurrt er und zieht die Decke prompt von mir runter, sodass meine Haut eine sofortige Gänsehaut entwickelt.
Verdammt!
Ich setze mich auf und stehe anschließen auf.
"Noah ... ich wollte dir nur etwas Zeit für dich geben, okay ...", sage ich ehrlich zu ihm. "Jetzt werde nicht böse oder so, ich meinte es nur gut" versuche ich seine Anspannung zu dämmen.
Nervös schaue ich rauf zu ihm um ihn und sein Gesicht zu mustern, um einfach zu sehen, was er vielleicht denkt, wie er dazu steht.
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