Kapitel 40. (♦)
~Ich lecke mir ehrgeizig über die Oberlippe und beginne wieder mit den ersten Schritten.~
Kathrins POV:
Ich werde wieder mitten in der Nacht wach.
Dieses Mal, weil ich keinen schlechten Traum hatte oder fiebrig bin, obwohl ein wenig schon, aber eigentlich, weil ich wieder ins stille Örtchen muss.
Ich habe vor dem Schlafen so viel getrunken ...
Keine Ahnung, aber ich hatte vor dem Schlafengehen so einen trockenen Hals und so ein Verlangen nach trinken.
Jetzt dankt es mir mein Körper.
Langsam öffne ich meine Augen und schaue kurz rüber zu Noah, der mit dem Rücken zu mir ruhig ein und aus atmet.
Zwar hat Hannah gesagt, ich soll es vielleicht doch erst mit dem Gehen versuchen, wenn ich die Erkältung los bin, aber deswegen jetzt Noah wecken?
Ein bisschen unnötig.
Ich werde das ja wohl alleine schaffen.
Also rapple ich mich auf und versuche dabei sehr leise zu sein.
Das Aufstehen klappt schonmal spitze.
Jetzt nur der weg ins Bad.
Kurz schnappe ich nervös nach Luft.
Es ist doch normal, Angst zu haben?
Ich meine, was ist, wenn mir wieder schwindlig wird?
Nicht daran denken, Kate, du machst das jetzt!
Langsam atme ich aus und beginne loszugehen.
Natürlich achte ich dabei sehr leise zu sein und ich versuche mich auch nicht in der Dunkelheit irgendwo zu stoßen.
Das würde mir ja noch fehlen ...
Im Bad angekommen, pinkel ich mir erstmal die Blase leer.
Nachdem das geschafft ist und ich meine Hände wasche, merke ich wie mein Bein anfängt zu ziehen.
Mein rechtes, das mit der heilenden Schusswunde.
Das fühlt sich an, als würde es brennen ...
Schmerzhaft verziehe ich mein Gesicht und hebe es kurz an, sodass ich einen kleinen Moment nur auf meinem linken Bein stehe.
Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren.
Reiß dich zusammen, Jones! Du bist doch kein Baby!
Also zwinge ich mich wieder auf beide Beine und gehe aus dem Bad.
Jeder Schritt, den ich mit den rechten tätige, fühlt sich grauenhaft an.
Was ist nur los?
Verwirrt schaue ich runter, da ich daran dachte, dass die Wunde doch aufgerissen ist. Doch nein. Sieht alles noch ziemlich gut aus.
Ich will gerade weiter, als der letzte Schritt auf den rechten mich leise auf wimmern lässt.
Es geht nicht mehr.
Ich kann nicht weiter.
Toll.
Was mache ich jetzt?
Plötzlich geht das Licht im Flur an und ich schaue irritiert nach vorne, wo Noah gähnend steht und sich kurz übers Gesicht fährt.
"Brauchst du Hilfe?" Murmelt er noch ganz verschlafen und kommt schon auf mich zu.
Er hat es gehört?
Oder hat er gemerkt, wie ich aufgestanden bin?
Eigentlich will ich es wirklich alleine schaffen, aber ich muss es ja zugeben.
So schnell werde ich es wohl nicht alleine schaffen.
Also nicke ich beschämt darüber.
Mein Blick wandert auf den Boden, weil es mir einfach unangenehm ist.
In Noahs Augen muss ich doch wirklich ein hilfloses kleines Mädchen sein, das überhaupt nichts gebacken kriegt.
Das ist so peinlich.
"Halt dich fest" Noah hält mir sein Arm hin und ich nicke immer noch mit dem Blick beschämt zu Boden.
"Hannah hat dir doch gesagt, du sollst es langsam angehen und solange du krank bist, überhaupt es sein lassen", sagt er vorwurfsvoll, auf dem Weg zurück ins Schlafzimmer.
"Ich weiß, ich wollte dich nur nicht wecken, ich dachte, ich würde es alleine schaffen", murmle ich traurig darüber und Noah bleibt prompt stehen.
Als Nächstes drückt, mich Noah vorsichtig gegen die Wand hinter uns "Und was ist, wenn es mir gefällt, wenn du so wehrlos bist?" Fragt er mich, mit einem frechen grinsen auf den Lippen.
Das mein er doch nicht ernst ...?
Irritiert mustere ich ihn.
"Rede nicht so ein Blödsinn, dir geht es doch genauso auf die Nerven wie mir" knurre ich und versuche ihn ein wenig von mir zu drücken, indem ich meine Hände an sein Oberkörper presse.
"Wann verstehst du es?" Sagt er zu ernst zu mir und ich schaue ihn jetzt völlig verwirrt an.
Was meint er?
Doch bevor ich überhaupt nachfragen kann, lässt Noah von mir ab und beginnt wieder mit mir weiterzugehen, als wäre nichts gewesen.
Das verstehe ich jetzt wirklich nicht ...
Noah hat doch klar gesagt, dass er nichts von mir will.
Ich bin verwirrt.
Um das Bett gelaufen, lege ich mich zurück auf mein Platz und Noah streckt sich dann kurz. "Ich komme gleich wieder" knurrt er und verlässt das Zimmer, doch da er die Tür hinter sich schließt, habe ich das starke Gefühl, dass er nicht zurückkommen wird.
Was hat er denn jetzt?
Ich bin zu erschöpft, um darauf einzugehen.
So ein Riesenbaby.
Seufzend starre ich Löcher in die Luft und weiß nicht, was ich tun soll.
Solche Probleme hatte ich mit Matthew nie.
Er hat sich nie so benommen.
Das frustriert mich, aber es stört mich so sehr.
Ich kann es einfach nicht so stehen lassen.
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