Kapitel 4. (♦)

~Ich wollte es nur mal erwähnt haben, damit jetzt jeder eine Vorstellung haben kann, wie unangenehm die Sache hier ist.~

Noahs POV:

Dylan schaut mich von etwas weiter hinten an und dann dreht er sich umher, um zu checken, ob wir weiter können.

Das ganze macht es nicht einfacher, durch den starken regen.

Natürlich bin ich nicht alleine hier rein und gehe auf ein Suchtrupp.

Nein, ich habe mindestens 8 Leute in diesen Wald geschickt.

Einer wird schon Kate und den USB-Stick finden.

Auch wenn es nur der USB-Stick sein sollte.

Kathrin ist mir schon in einigen Situation eine Hilfe gewesen, aber ich finde, wenn etwas so schiefläuft wie das Heute, ist sie ganz alleine daran schuld.

Mein Plan ist perfekt gewesen.

Sie hat es vermasselt.

"Boss" Ich schaue nach vorne, wo Roy steht und etwas aufhebt.

Da ich es von so weitem nicht erkennen konnte, gehe ich zu Roy rüber und nehme das Handy an mich.

Ein Handy.

Was soll ich mit einem beschießenden Handy?

Dylan kommt zu uns und schaut über meine Schulter "Das ist Kates" sagt er verwirrt und ich seufze.

Mir ist schon klar, dass das Kathrins Handy ist. Doch was bringt mir die Information, dass diese dumme Frau, nicht einmal ein Handy behalten kann?

Sie würde wahrscheinlich nicht mal merken, dass ihr der Kopf fehlt, wenn er nicht an unserem Körper dran wäre.

"Wo sollen wir jetzt lang?" Fragt Roy mich und ich seufze.

Das weiß ich doch selber nicht.

Dieser Wald ist Riesen groß.

Man kann tagelang Menschen hier suchen.

"Wir werden ausschwärmen" knurre ich und schaue Dylan an "Du kommst mit mir, in zweier Teams, jeder geht in eine Richtung und haltet die Augen auf, es kann sein, dass Jack noch hier irgendwo rumläuft" sage ich streng zu meinen Leuten und sehe dabei zu, wie alle sich verteilen.

Dylan spannt sein Kiefer an "Sollten wir nicht lieber warten bis morgen?" Fragt er mich.

Es überrascht mich, dass gerade er das sagt.

"Du möchtest Kathrin wirklich eine ganze Nacht alleine in diesem Wald irren lassen?" Frage ich irritiert darüber und er seufzt "Es bringt ihr auch nichts, wenn wir gleich im Dunkeln herumirren, oder?" Meint er und ich seufze laut aus.

In so einer Situation bin ich nun wirklich noch nie gewesen und ich habe viel Bullshit hinter mir.

Wie kann so eine kleine Person, nur so viel anrichten?

"Du sagst also, wir sollten für heute Schluss machen?" Frage ich Dylan nachdenklich und er nickt. "Sie ist nicht dämlich, sie wird sicher ein Platz gefunden haben, wo sie im Trockenen ist, wir sollten zurück und morgen früh direkt weitersuchen", sagt er zu mir, doch mein Gefühl sagt mir, dass er sich irrt.

Kate ist dämlich.

Mich würde es nicht wundern, wenn sie Jack direkt in die Arme rennt und das mit meinem USB-Stick.

"Ich weiß nicht" murmle ich nachdenklich.

Doch Dylan legt sein Kopf zur Seite "Sag bloß du machst dir plötzlich Sorgen?" Fragt er mich und ich schnalze mit der Zunge "Ich bitte dich, mir geht es hier um den USB-Stick, was ist, wenn der regen es beschädigt hat?" Frage ich ihn und dieses Mal ist Dylan die Enttäuschung anzusehen.

Was hab ich denn jetzt falsches gesagt?

"Würde es dich wirklich umbringen, dir ein wenig Sorgen um Kate zu machen? Schließlich ist sie irgendwie schon ein Teil unseres Teams, auch wenn es gezwungenermaßen ist" sagt er kopfschüttelnd.

Jetzt verstehe ich nicht, was er von mir möchte?

Erst sagt er, wir sollen lieber morgen weiter suchen, also kann seine Sorge auch nicht besonders groß sein und jetzt verurteilt er mich, weil ich mir keinerlei Gedanken um Kates Wohlbefinden mache?

"Aber du hast ja irgendwie recht, vielleicht liegt sie schon irgendwo tot hier herum und wir können ihr sowieso nicht helfen" knurrt er und geht weiter,

Also ich hätte jetzt nicht sofort das gedacht, aber er scheint sich jetzt doch dafür entschieden haben, weiterzusuchen.

Ich bin wirklich verwirrt.

Eigentlich dachte ich, nur Frauen können einen so durcheinander bringen.

Ich folge ihm und frage mich, wo sie langgelaufen sein könnte.

Kathrin ist wirklich keine Intelligenzbestie, denn statt in diesen Wald hätte sie zu uns, zum Auto rennen können.

Wir sind schließlich keine Unmenschen und haben ein paar Häuser vor dem Laden geparkt und gewartet.

Also während wir immer tiefer in den Wald hineinlaufen, wird es von Minute zu Minute immer dunkler.

"Wieso hast du ihr diesen Deal gemacht, wenn es dich sowieso nicht interessiert, wenn sie lebt oder stirbt?" Fragt Dylan mich interessiert.

Gute frage.

"Sie hat einige Fähigkeiten, die nützlich sein könnten", antworte ich darauf. "Fähigkeiten? Ich glaube kaum, dass sie freiwillig mit dir in die Kiste steigt" sagt er lachend und verspottet mich dabei.

Das meine ich doch gar nicht.

"Ich meine was anderes", antworte ich darauf.

"Das musst du mir wohl erklären, ich sehe in Kate nur eine arme Frau, die von ihrem Ex voll verarscht wurde und jetzt seine Scheiße geradebiegen muss", sagt er ehrlich.

Es ist so befriedigend, zu hören, wie schlecht es manchen Leuten geht.

Er hat aber recht.

Matthew ist ein schlechter Typ.

"Ich glaube, der Regen hört auf", sagt Dylan und jetzt merke ich auch, wie es weniger wird.

Endlich.

Zwar ist es jetzt auch egal, ob es regnet oder nicht, nass sind wir alle.

Da wir wahrscheinlich nicht so bald Kathrin finden werden, lehne ich mich kurz an ein Baum.

Es ist wirklich anstrengend.

"Einer ihrer Fähigkeiten ist es, Leute in furchtbare Situationen zu bringen, die vermeidbar gewesen sind" knurre ich frustriert und Dylan macht es mir gleich.

Ich weiß, dass es nicht üblich ist, mit seinen Arbeitern so vertraut zu sprechen wie ich es mit Dylan tue, aber Dylan ist auch nicht irgendein Untergebener von mir.

Wir beide kennen uns schon sehr lange. Er ist mein Freund.

Er ist mein Partner im Geschäft.

"Und dennoch suchst du sie", sagt er verwirrt und ich grinse "Na sie hat mein USB-Stick"

Dylan lacht belustigt auf, weil er das scheinbar so lustig findet.

"Du bist wirklich furchtbar" Er bekommst sich fast nicht in den Griff, so lustig findet er das ganze.

Wenigstens kann einer von uns so herzhaft lachen in einer so angespannten Situation.

"Und trotzdem hast du mir noch keine Fähigkeit genannt, die wirklich erwähnenswert wäre, warum du Kathrin brauchst", sagt er zu mir und beruhigt sich dabei.

Er hat recht, doch ich muss mich selbst noch von ihrer Fähigkeit überzeugen.

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